WDR 5 Das philosophische Radio cover image

WDR 5 Das philosophische Radio

Latest episodes

undefined
Jul 1, 2024 • 56min

Tonio Hölscher: Identität

Der Begriff der Identität hat eine immense Bedeutung gewonnen. Das hat Vorteile, etwa den Schutz von Minderheiten; birgt aber auch Gefahren, zum Beispiel die einer neuen Ausgrenzung. Kann es auch eine kollektive Identität geben? Darüber diskutieren Tonio Hölscher und Jürgen Wiebicke.Tonio Hölscher (*1940) ist Archäologe und Professor em. für Klassische Archäologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt die politische und gesellschaftliche Funktion antiker Bildwerke. Warum heute so viel über Identität diskutiert wird (02:34)Homosexualität in der Antike – und als Frage der Identität heute (09:24)Kritik am Identitätskonzept (19:44)Statt "Wer bin ich?" sich lieber "Was will ich?" fragen (26:00)Identität – auch wenn es nur Hobbys sind? (30:58)Warum Deutschsein als Identitätsmerkmal schwer zu definieren ist (34:22)Identität als Ressource für Freiheitsbewegungen (41:56)Chance der Identität in der Gegenwart (46:24)Schlussplädoyer: Nicht zu sehr mit sich selbst beschäftigen, sondern mit den Verhältnissen (53:26)Literatur:Tonio Hölscher: Identität über alles? Von der Gegenwart zur Antike und zurück. Klett-Cotta Verlag 2024. 152 Seiten. ISBN 978-3-7681-9825-7. € 16 Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 20:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.htmlIm nächsten Podcast sprechen wir mit der Theologin Saskia Wendel über die Hoffnung. Sie haben Fragen oder Kritik? Schreiben Sie an philo@wdr.de. Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat, bewerten Sie uns gerne und empfehlen Sie uns auf ihrer liebsten Podcast-Plattform weiter. Unser Podcast-Tipp: Politikum – Der Meinungspodcast von WDR 5 täglich 20 Minuten mit klaren, provozierenden Einordnungen der aktuellen Politik. Sie können ihn jederzeit anhören in der App, der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt: wdr.de/k/Politikum-Podcast-Picker
undefined
Jun 24, 2024 • 54min

Jürgen Große: Ressentiment

In gesellschaftlichen und politischen Diskursen ist heutzutage wieder viel von Ressentiments die Rede - und diese Ressentiments haben tatsächlich auch sowohl eine gesellschaftliche wie auch eine politische Bedeutung. Was hat es damit auf sich, was steckt dahinter? Studiogast: Jürgen Große; Moderation: Jürgen WiebickeJürgen Große (*1963) ist Essayist, Historiker und Philosoph. Er beschäftigt sich mit der der jüngeren Geistesgeschichte Europas. Was verstehen wir unter Ressentiments (02:24)Abgrenzung zu Schwermut und Langeweile (04:21)Welche Rolle spielen Neid und Rache (11:04)Demut und Ritterlichkeit als Mittel gegen Ressentiments (18:48)Plädoyer für einen sparsameren Gebrauch des Ressentiment-Begriffs (26:53)Das Ressentiment als Verwandter der Depression? (36:32)Welche Rolle Nietzsche bei der Definition des Ressentiments spielte (44:16)Literatur:Jürgen Große:  Die kalte Wut: Theorie und Praxis des Ressentiments. Büchner Verlag 2024. 384 Seiten. ISBN 9783963173752. € 39 Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 20:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html Im nächsten Podcast sprechen wir mit dem Archäologen Toni Hölscher über Identität. Sie haben Fragen oder Kritik? Schreiben Sie an philo@wdr.de. Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat, bewerten Sie uns gerne und empfehlen Sie uns auf ihrer liebsten Podcast-Plattform weiter. Unser Podcast-Tipp: Politikum – Der Meinungspodcast von WDR 5 täglich 20 Minuten mit klaren, provozierenden Einordnungen der aktuellen Politik. Sie können ihn jederzeit anhören in der App, der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt: wdr.de/k/Politikum-Podcast-Picker
undefined
Jun 21, 2024 • 6min

Politikum on stage: (Keinen) Bock auf Arbeit?!

Der Meinungspodcast zum ersten Mal auf der Bühne! In dieser Sonderfolge hat Host Max von Malotki gleich zwei Menschen an unseren Politikum-Küchentisch geladen: Die Unternehmerin Tijen Onaran und den ZEIT-Redakteur David Gutensohn - zwei Menschen mit eigentlich sehr unterschiedlichen Blickwinkeln auf das Thema "Arbeit". Den Link gibt es in den Shownotes.Link zum PodcastLink zum Video
undefined
Jun 17, 2024 • 57min

Gunter Gebauer: Die sieben Todsünden

Die sieben Todsünden waren in christlich geprägten Gesellschaften über Jahrhunderte ein zentraler Maßstab mit immenser Wirkkraft. Jürgen Wiebicke diskutiert mit dem Philosophen Gunter Gebauer darüber, was davon in der Gegenwart übriggeblieben ist. Gunter Gebauer (*1944) ist Philosoph, Sportsoziologe und hatte eine Professur für Philosophie an der Freien Universität Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Anthropologie, Sprachphilosophie und Sozialphilosophie.  Lässliche Sünden versus Todsünden (01:55) Die sieben Todsünden in der Gegenwart (09:15) Der fließende Übergang vom Geiz zur Sparsamkeit (16:22) Die Wollust: heute durchaus sexy und chic (17:15) Das Ende der Verbindlichkeit der Norm (20:00) These von Max Weber: Die Vorherbestimmung des Menschen (23:25) Die Idee der Bienenfabel: Private Laster können zum öffentlichen Gut beitragen (29:48) Die unangenehmen Seiten der Völlerei (37:35) Was Künstliche Intelligenz über die Todsünden sagt (40:56) Die Geburt des Gefängnisses: Als aus dem Sünder ein Delinquent wurde (45:30) Literatur: Gunter Gebauer: Wie wird man ein Mensch? Anthropologie als Grundlage der Philosophie. Transcript Verlag. 262 Seiten. ISBN 978-3-8376-5493-6. Euro 29,50.  Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 20:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html Im nächsten Podcast sprechen wir mit dem Philosophen Jürgen Große über Ressentiments.Sie haben Fragen oder Kritik? Schreiben Sie an philo@wdr.de. Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat, bewerten Sie uns gerne und empfehlen Sie uns auf ihrer liebsten Podcast-Plattform weiter. Unser Podcast-Tipp:  Die ARD-Sommerreihe "Wofür ich lebe" porträtiert Menschen, die ihren Sinn im Leben gefunden haben. In der Feature-Reihe erzählen Menschen ihre Geschichten von Verunsicherung und Ermutigung. Alle Folgen ab dem 21. Juni in der ARD Audiothek. https://www.ardaudiothek.de/sendung/wofuer-ich-lebe/13338805/
undefined
Jun 15, 2024 • 50min

Woher kommt unsere Moral?

Philosoph Hanno Sauer beschäftigt sich mit der Erfindung von Gut und Böse und der Frage, wie unsere Moral entstanden ist. Wie versteht Immanuel Kant Moral und moralische Werte? Darüber diskutiert er mit Moderator Ralph Erdenberger.Der Philosoph Hanno Sauer (*1983) lebt in Düsseldorf und lehrt an der Universität in Utrecht. Sein Buch "Moral. Die Erfindung von Gut und Böse“ war ein Riesenerfolg, hat viel Aufmerksamkeit und auch den Deutschen Sachbuchpreis 2023 bekommen.Regeln, Werte, Normen: Wie Moral unser Zusammenleben organisiert – und warum wir vor allem darüber sprechen, wenn es Konflikte gibt (01:58)Moral ist spezifisch menschlich: Weil der einzelne Mensch denken, entscheiden und handeln kann, muss die Freiheit im Sinne der Gemeinschaft kompensiert werden (05:39)Faire Ressourcenverteilung: Frühe menschliche Gemeinschaften waren fair und egalitär organisiert – soziale und ökonomische Ungleichheit entstand erst vor ein paar Tausend Jahren mit der Sesshaftigkeit (10:04)Geopolitik und Krieg: Inwiefern Moral eine Rolle spielt – und wo sie keine Antworten liefert (14:40) Kants kategorischer Imperativ: In Zeiten vermehrter wirtschaftlicher, technischer, wissenschaftlicher und politischer Kooperation braucht es eine Regel für gutes Zusammenleben (27:30)Warum globale Probleme und Krisen auch nur global gelöst werden können (32:49)Bei aller Unterschiedlichkeit der Menschen: Es gibt so etwas wie universelle Moralvorstellungen (38:39)Warum wir überindividuelle Institutionen brauchen – und der Einzelne zumindest versuchen sollte, sozialen Fortschritt nicht zu sabotieren  (44:45)LiteraturHanno Sauer (2023): Moral: Die Erfindung von Gut und Böse | Eine philosophische Geschichte zu moralischen Wertvorstellungen. München: Piper. 400 Seiten. 26 Euro. ISBN 978-3492071406.Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 20:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html Im nächsten Podcast sprechen wir mit dem Historiker und Philosophen Jürgen Große über Ressentiments.Sie haben Fragen oder Kritik? Schreiben Sie an philo@wdr.de. Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat, bewerten Sie uns gerne und empfehlen Sie uns auf ihrer liebsten Podcast-Plattform weiter. Unser Podcast-Tipp: Innenwelt – das psychologische Radio von WDR 5. Faszinierende Einblicke in unsere psychologische Innenwelt und alltägliche Phänomene jederzeit verfügbar in der App, der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt: https://1.ard.de/innenwelt-podcast
undefined
Jun 15, 2024 • 55min

Wie lässt sich neue Hoffnung schöpfen?

Jean-Pierre Wils, Kulturphilosoph und Medizinethiker an der Radboud-Universität, plädiert für eine differenzierte Sicht auf Hoffnung in Krisenzeiten. Er betont, dass Hoffnung aktiv und nicht passiv ist, und hebt die moralische Verpflichtung hervor, die damit einhergeht. Wils unterscheidet zwischen Hoffnung und Optimismus und diskutiert, wie gesellschaftliche Bedingungen Hoffnung beeinflussen. Zudem diskutiert er die Rolle von Fortschritt im Gegensatz zu rückwärtsgewandtem Denken und ermutigt zu bürgerschaftlichem Engagement als Quelle der Hoffnung.
undefined
Jun 15, 2024 • 55min

Müssen wir Freiheit neu denken?

Philosophin Eva von Redecker widmet sich dem Begriff der Freiheit: Was bedeutet Freiheit vor dem Hintergrund der ökologischen Krise? Und was sagt Immanuel Kant zur Idee der Freiheit des Menschen? Darüber diskutiert sie mit Moderatorin Elif Şenel.Die Philosophin und Autorin Eva von Redecker (*1982) beschäftigt sich mit verschiedenen zeitgenössischen Themen; ihre Schwerpunkte sind Feminismus und Kritische Theorie, das Hinterfragen gesellschaftlicher Strukturen und des Kapitalismus. In diesem Zusammenhang identifiziert sie Schattenseiten und Widersprüche des gängigen Freiheitsbegriffs – insbesondere vor dem Hintergrund der ökologischen und speziell der Klimakrise. Bleiben statt Bewegung: Wann Dynamik zum unfreiwilligen Selbstläufer wird und welche Vorteile die Ruhe hat (03:30)Dem sozialen Freiheitsbegriff fehlt die Verbindung zur Natur: Warum wir einen ökologischen Freiheitsbegriff brauchen - und Zeit dabei ein wichtiger Faktor ist (08:36)Das liberale Verständnis von Freiheit: Dem willkürlichen Handeln bis zur Grenze des anderen fehlt die Verbundenheit miteinander – und die Kenntnis darüber, welche Folgen unser Verhalten tatsächlich für andere auf der Welt hat (18:25)Bleibefreiheit stellt hohe Anforderungen: Der Ort, an dem ich bleibe, muss intakt bleiben – sozial und ökologisch (23:55)Trieb, Natur, soziale Beziehungen: Freiheit ist mit vielen Abhängigkeiten vereinbar, solange wir möglichst autonom unser Leben gestalten können (26:12)Bewegungsfreiheit ohne Bleibefreiheit ist keine echte Freiheit – warum das Ankommen dürfen wichtig ist (38:30)Freiheit braucht gute Bedingungen – und Einübung (44:28)LiteraturEva von Redecker (2023): Bleibefreiheit.  Frankfurt a. M.: S. Fischer. 160 Seite. 13 Euro. ISBN 978-3103974997. Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 20:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html Im nächsten Podcast sprechen wir mit dem Historiker und Philosophen Jürgen Große über Ressentiments.Sie haben Fragen oder Kritik? Schreiben Sie an philo@wdr.de. Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat, bewerten Sie uns gerne und empfehlen Sie uns auf ihrer liebsten Podcast-Plattform weiter. Unser Podcast-Tipp: Politikum – Der Meinungspodcast von WDR 5 täglich 20 Minuten mit klaren, provozierenden Einordnungen der aktuellen Politik. Sie können ihn jederzeit anhören in der App, der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt: wdr.de/k/Politikum-Podcast-Picker
undefined
6 snips
Jun 15, 2024 • 55min

Wie sicher ist unser Wissen?

Wie gestaltet sich Erkenntnis und wie sicher ist unser Wissen? Philosoph Gert Scobel sucht mit Moderatorin Elif Şenel Antworten auf Kants Frage: "Was kann ich wissen?“", Es geht um Wissen, Wahrheit, Wirklichkeit – und die Grenzen.Gert Scobel (*1959) ist Philosoph, Theologe und Wissenschaftsjournalist. In seiner Sendung auf 3sat diskutiert er mit seinen Gästen aktuelle Entwicklungen in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Er bezeichnet sich selbst als neugierig, denn egal, wie viel man dazulernt: Das Nicht-Wissen ist immer größer als das Wissen.Wie Kant die Gegensätze und scheinbar unversöhnlichen Positionen des Rationalismus und der Empirie zusammengebracht hat (02:39)Kant als Philosoph der Hoffnung: Eine politische Friedensordnung, die für alle Menschen gilt, ist denkbar (13:25)Komplexität: Wie Wechselwirkungen und Rückkopplungen verhindern, dass komplexe Systeme sich planen und berechnen lassen (19:22)Bedingtheit des Wissens: Warum wir uns bewusst sein müssen, wie das eigene Wissen zustande kam – und dass man unter anderen Bedingungen auch zu anderen Ergebnissen kommen kann (29:51)Zuhören, Akzeptanz, Respekt: Wie es gelingt, aus unterschiedlichen Standpunkten gemeinsames Wissen und Lösungen zu entwickeln (34:51)Beispiel Kommunalpolitik: Weshalb es schwer ist, komplexe Sachverhalte zu vermitteln – und warum wir eine Kultur der Freundlichkeit brauchen (45:55)Warum wir uns auf Verbundenheit untereinander und mit der Natur rückbesinnen müssen – und unser Zweckdenken ausgedient hat (50:01)LiteraturGert Scobel (2017): Weisheit. Über das, was uns fehlt. Köln: DuMont. 480 Seiten. 12 Euro. ISBN 978-3832161569.Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 20:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html Im nächsten Podcast sprechen wir mit dem Historiker und Philosophen Jürgen Große über Ressentiments.Sie haben Fragen oder Kritik? Schreiben Sie an philo@wdr.de. Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat, bewerten Sie uns gerne und empfehlen Sie uns auf ihrer liebsten Podcast-Plattform weiter. Unser Podcast-Tipp: scobel! „Was soll ich tun?“ Der Wissenschaftstalk mit Gert Scobel zu einer einer der vier philosophischen Fragen Kants. Lässt sich Kants radikaler Universalismus heute noch halten? Wie würde Kant auf die Kritik der identitären Bewegungen reagieren, die seinem Denken Rassismus vorwirft? Und wie sollen wir mit dem Zerbrechen internationaler Rechtsordnungen umgehen? https://www.3sat.de/wissen/scobel/scobel-was-soll-ich-tun-100.html
undefined
Jun 15, 2024 • 56min

Was bedeutet Kant für unsere Debattenkultur?

Philosophin Svenja Flaßpöhler denkt über das Streiten nach, bei dem es um Macht geht, aber auch um Veränderung. Was sagt Kant darüber und was bedeutet das für unsere Debattenkultur heute? Das bespricht sie mit Moderatorin Carolin Courts.Die Philosophin und Publizistin Svenja Flaßpöhler (*1975) ist Chefredakteurin des "Philosophie Magazins" und schreibt Bücher. Immer wieder bringt sie sich auch in öffentliche Debatten ein, teils sehr kontrovers. Denn sie ist überzeugt: Streiten ist wichtig, persönlich und gesellschaftlich. Dadurch bleiben wir miteinander in Kontakt – In einer Welt, die ein Pluriversum geworden ist.Affekte beim Streiten: Warum sie nach Kant keine Rolle spielen sollen – aber doch dem Denken, Handeln und damit auch einem Streit zugrunde liegen (01:44)Streit als verbaler Schlagabtausch: Austausch von Argumenten ohne Aggressionen sind nach Kant und Habermas erstrebenswert – aber unrealistisch (06:24)Konstruktiver Streit darf hart sein und auch unversöhnliche Positionen zutage fördern – braucht aber faire Bedingungen (09:42)Vom Waffenkampf zum Wettkampf: Der Begriff Streit meinte ursprünglich einen körperlichen Gewaltakt bis zur Vernichtung – heute mehr ein Sich-Messen mit Argumenten (25:05)Beispiel Corona: Über die vermeintliche Objektivität von Wissenschaft und Fakten (25:05)Streitlust und die Hoffnung auf Lösungen: Wieso das Einlassen auf Streit wichtig ist und Gleichgültigkeit die Demokratie bedroht (32:16)Warum Macht beim Streit immer eine Rolle spielt (42:14)Wer sich liebt, der streitet: Auch harter Streit kann Beziehungen festigen (51:01)Urteilskraft und Mündigkeit: Warum es sich auch um Dinge zu streiten lohnt, die wir nicht beeinflussen können (51:01)LiteraturSvenja Flaßpöhler (2024): Streiten. Hanser Berlin. 128 Seiten. 20 Euro. ISBN 978-3446280045.Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 20:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html Im nächsten Podcast sprechen wir mit dem Historiker und Philosophen Jürgen Große über Ressentiments.Sie haben Fragen oder Kritik? Schreiben Sie an philo@wdr.de. Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat, bewerten Sie uns gerne und empfehlen Sie uns auf ihrer liebsten Podcast-Plattform weiter. Unser Podcast-Tipp: Politikum – Der Meinungspodcast von WDR 5 täglich 20 Minuten mit klaren, provozierenden Einordnungen der aktuellen Politik. Sie können ihn jederzeit anhören in der App, der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt: wdr.de/k/Politikum-Podcast-Picker
undefined
Jun 15, 2024 • 55min

Was unterscheidet den Menschen vom Tier?

Was macht den Menschen aus und was unterscheidet ihn vom Tier? Philosophin Lisz Hirn befasst sich mit dem Menschenbild und nähert sich Kants großer Frage: "Was ist der Mensch?". Gemeinsam mit Moderatorin Carolin Courts sucht sie Antworten.Lisz Hirn (*1984) ist Philosophin mit eigener philosophischer Praxis. Sie publiziert essayartige Bücher – zuletzt den Band "Der überschätzte Mensch". Die Wienerin nimmt eine sich zuspitzende Krise der Anthropologie wahr: Dass Menschen und Tiere sich grundlegend unterscheiden, ist nicht mehr zu halten. Die Dystopie einer vom Klimawandel zerstörten Welt droht. Und die Digitalisierung mit ihren immensen Möglichkeiten stellt unser fragiles Menschenbild zusätzlich infrage: Was bleibt, wenn die Maschinen nicht bloß ebenbürtig, sondern möglicherweise sogar besser sind als wir?   Mensch-Tier-Dualismus: Warum bisherige Grenzziehungen nicht mehr zu halten sind und es "das Tier" nicht gibt (01:53)Über moralische Vorgaben und Tabus in Bezug aufs Essen von Fleisch (07:17)Der überlegene Mensch: Wieso wir menschlichen Interessen gegenüber tierischen mehr Bedeutung beimessen – und wie zwiegespalten unser Umgang mit Nutztieren und Kuscheltieren ist (11:24)Ethik und Moral: Gerechtes und Ungerechtes zu verhandeln ist Aufgabe der Menschheit – und Verantwortung zu übernehmen, andere Systeme nicht zu zerstören (16:40)Der Mensch hat großes destruktives Potenzial auch mit Auswirkungen auf die Tierwelt – aber Zerstörung gibt es auch unter Tieren  (19:14)Unser widersprüchliches Verhältnis zu Tieren: Raubtiere will töten, wer direkt bedroht ist, und schützen, wer aus der Ferne urteilt (25:33)Sterblichkeit und Verletzlichkeit: Warum die Angst des Menschen vor dem Tod zerstörerisches Verhalten erzeugt (29:08)Mensch und Maschine: Wie die Idee, die eigene Unvollkommenheit zu überwinden, in gefährliche Bahnen geraten kann (38:45)Verantwortung: Der Mensch mit seinem Bewusstsein, den geistigen Fähigkeiten und dem Reflexionsvermögen ist zur Freiheit verurteilt – und deshalb verantwortlich (52:05)LiteraturLisz Hirn (2023): Der überschätzte Mensch. Anthropologie der Verletzlichkeit. Wien: Paul Zsolnay Verlag. 128 Seiten. 20 Euro. ISBN 978-3552073432.Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 20:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html Im nächsten Podcast sprechen wir mit dem Historiker und Philosophen Jürgen Große über Ressentiments.Sie haben Fragen oder Kritik? Schreiben Sie an philo@wdr.de. Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat, bewerten Sie uns gerne und empfehlen Sie uns auf ihrer liebsten Podcast-Plattform weiter.Unser Podcast-Tipp: Politikum – Der Meinungspodcast von WDR 5 täglich 20 Minuten mit klaren, provozierenden Einordnungen der aktuellen Politik. Sie können ihn jederzeit anhören in der App, der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt: wdr.de/k/Politikum-Podcast-Picker

Get the Snipd
podcast app

Unlock the knowledge in podcasts with the podcast player of the future.
App store bannerPlay store banner

AI-powered
podcast player

Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features

Discover
highlights

Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode

Save any
moment

Hear something you like? Tap your headphones to save it with AI-generated key takeaways

Share
& Export

Send highlights to Twitter, WhatsApp or export them to Notion, Readwise & more

AI-powered
podcast player

Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features

Discover
highlights

Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode