Markus Dederich, Erziehungswissenschaftler und Heilpädagoge an der Uni Köln, geht in der Unterhaltung auf die philosophischen und moralischen Dimensionen von Inklusion und Behinderung ein. Er thematisiert die Rolle von Mitleid und Mitgefühl in der Wahrnehmung von Menschen mit Behinderungen. Dederich kritisiert gesellschaftliche Vorurteile, die die Lebensqualität beeinflussen, und spricht über die Notwendigkeit einer neuen Akzeptanz von Grenzen. Abschließend wird die Bedeutung der kritischen Reflexion eigener Ideale angesprochen.
53:42
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insights INSIGHT
Historische Sicht auf Behinderung
Historische Philosophen betrachteten Menschen mit Behinderungen oft als unvollständig oder nicht vollwertig menschlich.
Dieses Denken resultiert aus der Vorstellung, Menschsein sei hauptsächlich durch Vernunft definiert.
volunteer_activism ADVICE
Denkfallen reflektieren
Reflektiere und hinterfrage kulturelle Stereotypen über Behinderung aktiv.
Nur Bewusstsein ermöglicht eine gerechtere und differenziertere Betrachtung und Behandlung.
insights INSIGHT
Vier Gesichter der Behinderung
Es gibt vier archetypische 'Gesichter' der Behinderung in der Philosophie: Bestie, Mitleid, Autorität und Spiegel.
Diese Bilder prägen historisch die gesellschaftliche Wahrnehmung behinderter Menschen.
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Etwa acht Millionen Menschen in Deutschland haben eine schwere Behinderung und sind besonders vulnerabel. Der Heilpädagoge Markus Dederich spricht mit Jürgen Wiebicke darüber, welcher Blick auf Behinderung schadet und wie ein guter Umgang möglich ist.
Der Erziehungswissenschaftler und Heilpädagoge Markus Dederich (*1960) ist Professor an der Universität zu Köln und hat die erste deutschsprachige Einführung in die Disability Studies verfasst. Er plädiert dafür, unseren Blick auf Behinderung zu überdenken und idealisierte Vorstellungen vom Menschsein loszulassen.
• Wie die Philosophie Menschen mit geistiger Behinderung abgewertet hat (02:17) • Warum Mitleid zu Übergriffigkeit und Machtmissbrauch führen kann (12:08) • Wie ärztliche Diagnosen Menschen ein unverrückbares Bild zuschreiben (22:55) • Wie beeinträchtigte Menschen selbst mit Behinderung umgehen (26:07) • Zur Unterscheidung von Mitleid und Mitgefühl (36:37) • Warum wir einen körperkulturellen Wandel brauchen (42:07) • Warum wir Behinderungen nicht bagatellisieren, uns aber von Idealvorstellungen verabschieden sollten (46:36)
Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 19:04 Uhr live in WDR 5.
Im nächsten Podcast sprechen wir mit Giovanni Maio über das Zuhören.
Sie haben Fragen oder Kritik? Schreiben Sie an philo@wdr.de.
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Unser Podcast-Tipp: In Kemferts Klima-Podcast ergründet die Energie- und Klimaökonomin Claudia Kemfert, ob und mit welchen Mitteln der Klimawandel noch zu bremsen ist. Zudem gibt sie Tipps, was jeder Einzelne für mehr Nachhaltigkeit tun kann.