

WDR 5 Das philosophische Radio
WDR 5
Um dem Bedürfnis nach Austausch mit anderen nachdenklichen Menschen zu entsprechen, hat WDR 5 mit der Sendung "Das philosophische Radio" ein einzigartiges, regelmäßiges Forum für die öffentliche philosophische Diskussion geschaffen.
Episodes
Mentioned books

Dec 22, 2025 • 53min
Konrad Paul Liessmann: Philosophie der Krise
Konrad Paul Liessmann, ein renommierter philosophischer Essayist und emeritierter Professor aus Wien, spricht über die Dynamik von Krisen in verschiedenen Lebensbereichen. Er erklärt, dass Krisen klare Anfangs- und Endpunkte haben sollten, und verwendet die Corona-Pandemie als prägnantes Beispiel. Liessmann diskutiert auch die Wechselwirkungen zwischen ökonomischen und sozialen Krisen. Zudem betont er, dass Krisen sowohl Herausforderungen als auch Chancen bereithalten, jedoch oft ungleich verteilt sind. Eine kritische Analyse der Meinungsfreiheit und der Rolle digitaler Medien rundet das Gespräch ab.

Dec 15, 2025 • 56min
Michael Hampe: Bildung jenseits von Hierarchie
In diesem Gespräch äußert sich Michael Hampe, Professor für Philosophie an der ETH Zürich und Autor, zur Krise der Aufklärung und der modernen Bildung. Er fordert eine neue Art zu leben und diskutiert die Verbindung zwischen Aufklärung und Bildungsidealen. Hampe beleuchtet die Rolle von Autoritäten und die Notwendigkeit, Kritik zu lernen. Zudem thematisiert er, wie Schulen als Versuchslabore für innovative Lebensformen fungieren können. Spannend ist auch seine Sicht auf die Herausforderungen der Bildung im Zeitalter von KI und technologischen Wandel.

Dec 8, 2025 • 56min
Markus Rieger-Ladich: Die Wurzel der Unmenschlichkeit
Markus Rieger-Ladich, Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Tübingen und Experte für die unheimlichen Facetten der Menschheit, diskutiert tiefgreifende Themen. Er erörtert die Unmenschlichkeit und wie Ideologien zu Entmenschlichung führen. Interessant ist seine Analyse, dass Menschen sowohl sensibel als auch grausam sind. Zudem zitierte er Helmut Plessners Erfahrungen, die seine Sicht auf Menschen und Tiere prägten. Rieger-Ladich plädiert für präzisere Begriffe bei Grausamkeit und warnt vor der Macht ideologischer Gemeinschaften.

Dec 1, 2025 • 53min
Grit Straßenberger: Hannah Arendt
Grit Straßenberger, Politikwissenschaftlerin und Autorin einer Biographie über Hannah Arendt, beleuchtet das zeitlose Denken der Denkerin. Sie spricht über Arendts Sorge um die Demokratie und ihre Auffassung von demokratischer Selbstregierung. Straßenberger erklärt, wie Mut through praktische Teilnahme entwickelt wird und dass Freiheit politisch erfahren wird. Zudem wird die Kritik an Arendts Vorstellung von der Polis und die Bedeutung von physischer Versammlung für politische Teilhabe behandelt. Arendt wird als Einladung zum Streiten und zur aktiven politischen Praxis beschrieben.

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Nov 24, 2025 • 54min
Willi Winkler: Hannah Arendt und die "Banalität des Bösen"
Willi Winkler ist Autor und Journalist bei der Süddeutschen Zeitung sowie Experte für Hannah Arendt, deren Biografie er verfasste. Er diskutiert, wie Arendts Exil ihre politische Stimme formte und schildert ihr ambivalentes Verhältnis zu Heidegger. Winkler erklärt, warum Arendt sich 'keine Philosophin' nannte und beleuchtet ihre Idee der 'Banalität des Bösen', die bedeutet, dass das Böse oft aus gedankenloser Bürokratie erwächst. Zudem betont er Arendts Aufruf zur individuellen Verantwortung in Diktatur und Demokratie.

Nov 17, 2025 • 55min
Gudrun Mittelstedt: Wie wir Fahrlässigkeit vermeiden können
Gudrun Mittelstedt, promovierte Philosophin und Autorin, beleuchtet die komplexen ethischen Aspekte der Fahrlässigkeit. Sie diskutiert juristische versus moralische Verantwortlichkeit und analysiert, inwiefern Mitschüler an tragischen Ereignissen mitverantwortlich sind. Ein bemerkenswerter Punkt ist die Unterscheidung zwischen gesinnungsethischen und verantwortungsethischen Sichtweisen. Außerdem wird die Bedeutung von Tugenden wie Wertschätzung und die Rolle von Humor in Bezug auf Vergebung thematisiert, um fahrlässiges Handeln zu reduzieren.

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Nov 10, 2025 • 55min
Nady Mirian: Leid
Nady Mirian, Psychotherapeutin und Autorin, betrachtet in diesem Gespräch das Wesen des Leids und seine unverzichtbare Rolle im Leben. Sie lehnt die Vorstellung einer Glücksmaschine ab und diskutiert die Bedeutung von Leid für persönliches Wachstum und Mitgefühl. Mirian kritisiert die kapitalistische Verdrängung von Leid und betont, dass Akzeptanz von Trauer zu Dankbarkeit führt. Sie erörtert historische Perspektiven und bietet Strategien für den Umgang mit Leid, um Resilienz und Empathie in der Gesellschaft zu fördern.

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Nov 3, 2025 • 55min
Peter Neumann: Dynamik von Mentalitäten
Peter Neumann, ein studierter Philosoph und Redakteur bei der ZEIT, erforscht in seinem Gespräch die Dynamik von Mentalitäten. Er diskutiert, wie kulturelle Prägungen und Stimmungen das Konfliktpotential in unserer Gesellschaft beeinflussen. Neumann erklärt, dass Mentalitäten fließende Grenzen bilden, die unsere Begegnungen prägen, und warnt vor der Gefahr, sie in feste Identitäten zu verpacken. Er stellt auch die Frage, wie Selbstreflexion und ein Bewusstsein für eigene Prägungen helfen können, Konflikte zu verstehen und kommunikative Strategien zu verbessern.

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Oct 27, 2025 • 55min
Armin Pfahl-Traughber: Die Konservative Revolution
Armin Pfahl-Traughber, Politikwissenschaftler und Soziologe, beleuchtet die Wurzeln der „Konservativen Revolution“ und ihre Verbindung zur Neuen Rechten. Er erklärt, warum diese Denker insbesondere bei rechtsextremen Intellektuellen wieder aufleben und thematisiert das Paradox ihrer Ablehnung des Kaiserreichs und der Republik. Pfahl-Traughber geht auf die emotionale Anziehung zur Gewalt und kulturellen Identität ein und thematisiert, wie Theoretiker wie Karl Schmitt und Oswald Spengler für autoritäre Ideologien instrumentalisiert werden.

Oct 20, 2025 • 56min
Katja Crone: Die Mechanismen des Erinnerns
Katja Crone, Philosophie-Professorin mit Schwerpunkt Erinnerung, beleuchtet die faszinierenden Facetten des Erinnerns. Sie erklärt, wie der Prozess des Erinnerns aktiv und konstruktiv ist, und verdeutlicht, dass Vergessen eine nützliche Funktion erfüllt. Crone diskutiert Gedächtnistechniken, die Rolle von Emotionen und die Bedeutung des narrativen Selbstverständnisses. Außerdem beleuchtet sie, wie Erinnerungen durch gemeinsames Erzählen verändert werden und welche Herausforderungen bei kollektiven Narrativen bestehen. Ob Geruch, Gefühle oder Strategien – Erinnerungen sind vielschichtig und beeinflussen unser Leben maßgeblich.


