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Der tägliche Podcast über Geschichte von der Antike bis heute, über Europa und die Welt, über die Geschichte der Menschheit: 15 Minuten zu historischen Persönlichkeiten und Erfindungen. Von George Washington bis Rosa Luxemburg, vom Büstenhalter bis Breaking Bad.
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May 20, 2025 • 15min
Jürgen Hinzpeter dokumentiert das Militärmassaker in Südkorea
Am 20. März 1980 dokumentiert Jürgen Hinzpeter mutig ein brutales Militärmassaker in Gwangju. Unter Lebensgefahr hält er die Gräueltaten fest, während das südkoreanische Militär hart gegen den Widerstand vorgeht. Die Aufnahmen bewirken weltweit Empörung und mobilisieren Druck auf die Diktatur. Die Geschichte zeigt, wie eine Keksdose unerwartet eine Schlüsselrolle spielt und Mut in einer Zeit des Umbruchs die Demokratiebewegung stärkt. Mutige Journalist:innen können tatsächlich Wunder bewirken.

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May 19, 2025 • 15min
Vietnams Nationalheld und 68er-Ikone: Ho Chi Minh
Ho Chi Minh, der aus bescheidenen Verhältnissen stammt, wird zur zentralen Figur der vietnamesischen Unabhängigkeitsbewegung. Sein Leben ist geprägt von dem historischen Konflikt mit den Franzosen und später den USA. Interessant ist die Diskrepanz zwischen seiner idealisierten Wahrnehmung in der westlichen Studentenkultur der 68er-Jahre und der Realität des Sozialismus in Vietnam. Zudem erfährt man von seinen geheimen politischen Manövern und den unerfüllten Wünschen für sein Begräbnis – ein faszinierender Einblick in das Leben eines beeindruckenden Nationalhelden.

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May 18, 2025 • 15min
Inspiration Rossinis: Pauline Viardot-Garcia (gest. 18.5.1910)
Beatrix Borchardt, Hamburger Musikwissenschaftlerin, gibt einen faszinierenden Einblick in das Leben von Pauline Viardot-García, einer talentierten Opernsängerin und Komponistin. Sie spricht über Viardots Fähigkeit, musikalische Stile zu vereinen und gesellschaftliche Grenzen zu überschreiten. Die enge Beziehung zur literarischen Ikone Iwan Turgenjew wird beleuchtet, ebenso wie ihr politisches Engagement und ihre Unterstützung junger Komponisten. Ein Schlüsselthema ist ihr Rückzug von der Bühne und der kreative Einfluss, den sie auf die europäische Musikszene hatte.

May 17, 2025 • 15min
Aufbruch ins Ungewisse: Die Expedition Ra II
Mit einem Papyrusfloß über den Atlantik - mit dieser abenteuerlichen Reise beweist Thor Heyerdahl, dass schon in der Antike hochseetaugliche Boote gebaut wurden - und lernt viel über die Verschmutzung der Meere.In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Kath:warum ein Aufenthalt auf der Südsee-Insel Fatu Hiva Heyerdahls Leben verändert,was die Papyrusboote "Ra" und "Ra II" unterscheidet,von einem Affen namens Safi, dass Heyerdahl Thesen in der Fachwelt stets umstritten waren.Am 17.5.1970 startet Thor Heyerdahl mit dem Papyrusfloß "Ra II" von der Westküste Marokkos aus zur Atlantiküberfahrt. Es ist der zweite Versuch - und dieses Mal geht alles gut. Nachdem die Überquerung mit der "Ra" im Jahr zuvor noch kurz vor dem Ziel gescheitert war, erreichen Heyerdahl und seine Crew diesmal nach 56 Tagen und rund 6.000 Kilometern tatsächlich Barbados in der Karibik.Es ist nicht das erste Mal, dass Heyerdahl weltweit Schlagzeilen macht. Er ist der Kon-Tiki Mann, der es schon 1947 mit einem primitiven Holzfloß geschafft hatte, von Südamerika über den Pazifik in die Südsee zu segeln. Mit der geglückten Expedition der "Ra II" hat er jetzt bewiesen, dass zumindest theoretisch schon die alten Ägypter - lange vor Kolumbus - über den Atlantik hätten segeln können.Auf seiner Fahrt entdeckt Heyerdahl zahlreiche Ölklumpen im Wasser. Er funkt die Verseuchung an die UN und initiiert damit das erste internationale Abkommen gegen Meeresverschmutzung durch Schiffe.Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:Liv Heyerdahl, Direktorin des Kon Tiki-Museums Oslo und Enkelin von Thor HeyerdahlRagnar Kvam, norwegischer Journalist und Biograf von Thor HeyerdahlRagnar Kvam: Biografie Heyerdahl. Auf dem Floß zum Forscherruhm (2012)Thor Heyerdahl: Expedition Ra. Mit dem Sonnenboot in die Vergangenheit (1980)Weiterführende Links:ARD alpha: Thor Heyerdahl. Die Expeditionen Ra und Ra IIZeitzeichen: 06.10.1914 - Der Geburtstag von Thor HeyerdahlStichtag: 28. April 1947 - Thor Heyerdahl startet mit seinem Floß Kon-TikiStichtag: 25. Mai 1969 - Thor Heyerdahl startet Fahrt über den Atlantik mit der "Ra"Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Andrea KathRedaktion: Frank ZirpinsTechnik: Sascha Schiemann

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May 16, 2025 • 15min
Schicksalsjahre einer französischen Königin: Marie Antoinette
Die prunkvolle Hochzeit von Marie Antoinette wird als politisches Bündnis geschildert. Als 14-Jährige durchlebt sie kulturelle Herausforderungen und trifft auf enorme Erwartungen. Ihre anfängliche Bewunderung schlägt in Zweifel um, während sie sich gegen Druck und Gerüchte behaupten muss. Mit einem mutigen Auftritt wird sie zur faszinierenden Figur, die das Korsett der Konvention sprengt. Letztlich führt der Aufstieg der Revolution zu ihrem tragischen Schicksal – doch bis zum Schluss bleibt sie eine bemerkenswerte Persönlichkeit.

May 15, 2025 • 15min
Fast-Food-Pioniere: Brüder McDonald eröffnen erstes Restaurant
Am 15.5.1940 beginnt die Fast-Food-Revolution. Der Erfolg kommt, als sie auf Fließbandproduktion ihrer Burger umstellen. Doch am Ende macht ihr eigener Laden pleite.In diesem Zeitzeichen erzählt Kay Bandermann:warum ein Hamburger für 15 Cent den Nerv der Zeit trifft, wie ein Milchshake-Mixer-Verkäufer zur Fast-Food-Legende wird,weshalb McDonald’s zum Symbol des amerikanischen Fortschritts wird, wie das Burger-Imperium in Rom zu öffentlichen Protesten führt, und was das erste McDonald’s mit der Geburtsstunde der Slow-Food-Bewegung zu tun hat. San Bernardino, 14th und E Street: Hier beginnt 1940 eine Erfolgsgeschichte, die unsere Essgewohnheiten grundlegend verändert. Richard und Maurice McDonald servieren Burger durchs Autofenster. Was zählt, sind nicht Handwerk und Kreativität, sondern Effizienz und Wiederholbarkeit. 1954 entdeckt der Handelsvertreter Ray Kroc das Potenzial, verdrängt die Brüder aus dem Geschäft – und gründet ein Imperium. Das Prinzip: berechenbar, verlässlich und immer verfügbar. Fastfood als Spiegel eines Lebensgefühls. Was für die einen nach Freiheit schmeckt, ist für die anderen Symbol einer entzauberten Esskultur. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:Prof. Dr. Guido Ritter, FH MünsterAxel Kirsch, Franchise-Nehmer McDonald’sLina Maria Wittstamm, Gründerin des Restaurants NEĀ, BochumWiebke Rieck, Slow Food Deutschland e.V.Eric Schlosser: Fast Food Gesellschaft. Die dunkle Seite von McFood und Co., München 2002.John F. Love: Die McDonald’s-Story: Anatomie eines Welterfolges, München 1989.Ray Kroc, Robert Anderson: Die wahre Geschichte von McDonald's, München 2017.Weiterführende Links:WDR Zeitzeichen: 06.03.1930 – Eiskalte Revolution: Beginn der Tiefkühlkost-ÄraFast Food – Das große FressenSWR Kultur – Burger, Kritik und Kulturwandel: McDonald's zwischen Erfolg und EkelARD Fast Food – Long Story: Der Hamburger – Wirklich das beste schlechte Essen?Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Kay BandermannRedaktion: Matti HesseTechnik: Nicolas Dohle

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May 14, 2025 • 15min
Soll Hitlers Putsch prophezeit haben: Astrologin Elsbeth Ebertin
Elsbeth Ebertin wird als eine der ersten professionellen Astrologinnen Deutschlands vorgestellt und wird berühmt für ihre präzisen Horoskope in der Weimarer Republik. Sie trennt sich von der Wahrsagerei und interpretiert Geburtshoroskope für berühmte Persönlichkeiten, einschließlich Hitler. Ihre politischen Vorhersagen und die Geschäftstüchtigkeit werden hervorgehoben, ebenso wie die Schwierigkeiten, die sie während des Nationalsozialismus erlebte. Eine spannende Mischung aus Astrologie und Zeitgeschichte.

May 13, 2025 • 15min
Die Berliner Charité: Vom Pesthaus zur Weltklinik
Heute ist die Berliner Charité Deutschlands berühmtestes Krankenhaus. Gegründet wurde sie 1710 als Quarantänehaus für Pestkranke, übrigens mit eigener Brauerei.In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:für wie viele Patienten das Pesthaus vorgesehen ist,was Bier damals mit Gesundheitsschutz zu tun hat,welche Funktion der sogenannte Pest-Galgen haben soll,wie aus dem Pesthaus die Charité wird,woher das Krankenhaus seinen guten Ruf hat.1708 tritt in Europa eine Krankheit auf, von der man eigentlich nur weiß, dass sie tödlich ist. Der unsichtbare Pesterreger wird erst fast 190 Jahre später entdeckt. Noch ist unbekannt, wie sich die Seuche verbreitet und wie sie wirksam bekämpft werden kann. Vorerst können infizierte Menschen nur von Gesunden getrennt werden, um dadurch Ansteckungen zu verhindern.König Friedrich I. ahnt, dass es besser ist, Erkrankte nicht nach Berlin zu lassen. Der Herrscher Preußens lässt Verkehrswege abriegeln und zur Vorsorge weit außerhalb der damaligen Stadt ein Quarantänehaus bauen. Als der Ernstfall doch nicht eintritt, wird das Gebäude Jahre später als Bürgerspital genutzt. Es bekommt vom "Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm I. den Namen "Charité", Barmherzigkeit.Das ist unser wichtigster Interviewpartner:Professor Volker Hess (Medizinhistoriker am Institut der Geschichte der Medizin der Berliner Charité)Weiterführende Links:ARD Mediathek: Serie CharitéPlanet Wissen: Der Schwarze Tod - die Pest in EuropaPlanet Wissen: Parasiten in der GeschichteWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Thomas KlugRedaktion: David RotherTechnik: Martin Kropp

May 12, 2025 • 14min
Flucht, Dichtung und der Schmerz der Shoah: Nelly Sachs
In ihren Gedichten thematisiert sie Leiden und Hoffnung des jüdischen Volkes nach dem Holocaust: die Schriftstellerin Nelly Sachs. Am 12.5.1970 stirbt sie mit 78 Jahren.In diesem Zeitzeichen erzählt Monika Buschey:wie Nelly Sachs im letzten Moment vor den Nationalsozialisten flieht,wie ihre Dichtung mit der Erfahrung des Holocaust und ihrer eigenen Flucht verbunden ist,wie sie trotz Krankheit und Schmerz nie aufhört zu schreiben.Schon als Kind flüchtet sich Nelly Sachs in die Welt der Bücher. 1891 in Berlin geboren, erlebt sie als Jüdin die Schrecken des Nationalsozialismus. 1940 findet sie mit ihrer Mutter in Schweden Zuflucht und baut dort ihre literarische Karriere auf.Bereits zu ihren Lebzeiten zählt Nelly Sachs zu den herausragendsten Dichterinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Gedichte sind geprägt von der Erfahrung der Verfolgung und des Verlusts, erzählen aber auch von Hoffnung und Lebensmut. Ihre zarten, aber kraftvollen Verse machen sie 1966 zur Literaturnobelpreisträgerin - ein Triumph in ihrer letzten Lebensphase voll Krankheit und Paranoia. Am 12. Mai 1970 stirbt Nelly Sachs in Stockholm.Das sind unsere wichtigsten Quellen:Aris Fioretos: Flucht und Verwandlung. Nelly Sachs, Schriftstellerin, Berlin/Stockholm, Berlin 2010Speak low (Hg.): Nelly Sachs, Schriftstellerin, Berlin/Stockholm. Mit Kommentaren von Aris Fioretos und Hans Magnus Enzensberger, Hörbuch, Berlin 2010Weiterführende Links:Planet Wissen: Die Geschichte des NobelpreisesZeitzeichen 16.03.2025: Selma Lagerlöf: Erste Frau mit LiteraturnobelpreisRadio Bremen Retro: Interview mit Nelly Sachs (1965)hr Retro: Siegfried Unseld zum Friedenspreis für Nelly SachsWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Monika BuscheyRedaktion: Christoph Tiegel und Sefa Inci SuvakTechnik: Sascha Schiemann

May 11, 2025 • 16min
Zugriff in Buenos Aires: Wie der Mossad Adolf Eichmann entführte
Am 11. Mai 1960 entführen israelische Agenten einen Deutschen aus Argentinien. Nicht irgend einen. Es ist der Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann, einer der Hauptorganisatoren des Holocaust.In diesem Zeitzeichen erzählt Ulli Schäfer:warum Adolf Eichmann als einer der Hauptorganisatoren des Holocausts in die Geschichte eingeht, wie er nach dem Krieg zunächst in Deutschland und später in Argentinien untertaucht, wieso Agenten einem ersten Tipp über Eichmanns Aufenthaltsort nicht glauben,und wie seine Entführung durch den Mossad 1960 zu einem der spektakulärsten Geheimdiensteinsätze der Geschichte wird. Während des Prozesses, der 1961 beginnt, sitzt er in einem Glaskasten: Adolf Eichmann, der Hauptverantwortliche für die logistische Umsetzung der "Endlösung" – der planmäßigen Vernichtung von sechs Millionen Juden. Nach dem Krieg flieht er nach Argentinien, wo er unter dem Namen Ricardo Klement lebt – unbemerkt von der Weltöffentlichkeit. Aber seine Identität wird aufgedeckt. Durch den deutschen Staatsanwalt Fritz Bauer. Der israelische Geheimdienst Mossad schaltet sich ein und plant eine riskante Entführung: Nach monatelanger Observation gelingt es 1960 schließlich, Eichmann zu fassen und nach Israel zu bringen, wo er sich für seine Verbrechen verantworten muss und zum Tode verurteilt wird. Das sind unsere wichtigsten Quellen und unsere Interviewpartnerin:Sybille Steinbacher, Historikerin und Direktorin des Fritz Bauer InstitutsFrank Bajohr und Sybille Steinbacher: Eichmann und der Holocaust. Ein Überblick, Berlin 2023.Bettina Stangneth: Eichmann vor Jerusalem: Das unbehelligte Leben eines Massenmörders, Zürich 2011.Weiterführende Links:Planet Wissen: Adolf Eichmann – Organisator des GrauensPlanet Wissen: NovemberprogromeZeitzeichen: Die Judenpogrome am 9.11.1938Zeitzeugen-Portal der Stiftung Geschichte der Bundesrepublik DeutschlandWDR-Projekt Stolpersteine NRW - Gegen das Vergessen@wahr_so - Projekt vom WDR über den Holocaust auf TiktokWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Ulli Schäfer Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse