
WDR Zeitzeichen
Der tägliche Podcast über Geschichte von der Antike bis heute, über Europa und die Welt, über die Geschichte der Menschheit: 15 Minuten zu historischen Persönlichkeiten und Erfindungen. Von George Washington bis Rosa Luxemburg, vom Büstenhalter bis Breaking Bad.
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Feb 12, 2025 • 15min
"Black Sabbath": Das Album, das den Heavy Metal erschuf
Die britische Rockband "Black Sabbath" gilt mit ihrem gleichnamigen Debütalbum als Wegbereiterin für das Genre Heavy Metal. Die Platte erscheint am 13. Februar 1970.In diesem Zeitzeichen erzählt Simon Schomäcker:was Trashfilme mit der Band "Black Sabbath" zu tun haben,wie ein satanisches Symbol auf das Cover des Debütalbums kommt,welchen schmerzhaften Ursprung der wuchtige Gitarrensound der Band hat,was "Black Sabbath" von "Led Zeppelin" und "Deep Purple" unterscheidet,wann sich "Heavy Metal" offiziell als Genrebezeichnung durchsetzt.Mit Tony Iommi an der Gitarre, Geezer Butler am Bass und Bill Ward am Schlagzeug gründet der 19-jährige Sänger Ozzy Osbourne 1968 die Blues-Band "Earth". Dann orientieren sich die Jungs musikalisch um und ändern den Bandnamen: Schon auf dem Debütalbum von "Black Sabbath" sind musikalische Besonderheiten zu hören, die später stilprägend für Heavy Metal werden sollen.Mehreren Stücken, auch dem Titelsong, fehlt die klassische Struktur mit Strophe, Refrain und Bridge. Stattdessen gibt es häufige Takt- und Rhythmuswechsel. Dazu kommen Anleihen an klassische Musik. Damit inspiriert "Black Sabbath" ungezählte Bands wie Metallica und Megadeth.Obwohl fast alle großen Metal-Bands "Black Sabbath" als eines ihrer Vorbilder nennen: Die britische Band, die sich 2017 offiziell auflöst, spielt in ihrer Urbesetzung nie auf dem "Wacken Open Air"-Festival - dem norddeutschen Treffpunkt der internationalen Metal-Szene.Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:Dietmar Elflein (Musikwissenschaftler an der TU Braunschweig)Thomas Jensen (Gründer des "Wacken Open Air"-Festival)Weiterführende Links:SWR: "Paranoid" - das zweite Album von "Black Sabbath"NDR: "Black Sabbath - The Ballet": Heavy Metal trifft BallettWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Simon SchomäckerRedaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins

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Feb 11, 2025 • 15min
Als Charlie Brown seinen Vater verlor (am 12.02.2000)
Charles M. Schulz, der legendäre Schöpfer der Peanuts, spricht über den feinen Grat zwischen Humor und menschlicher Tragik in seinen Comics. Er erklärt, dass jede seiner Figuren einen Teil von ihm widerspiegelt, von dem sarkastischen Anteil in Lucy bis zum Träumer Snoopy. Schulz thematisiert seine Ängste und Zweifel, die trotz seines Erfolgs bestehen bleiben. Zudem wird der Einfluss persönlicher Erlebnisse auf seine Kunst und die universellen Wahrheiten in den Peanuts erörtert, die die menschliche Existenz reflektieren.

Feb 11, 2025 • 15min
Befreite Frauenbeine: Mary Quant "erfindet" den Minirock
Ihre Mode sollte unkompliziert und sexy sein. Mit ihrem Minirock prägte Mary Quant (geboren am 11.02.1930) die Modewelt.In diesem Zeitzeichen erzählt Amy Zayed:mit wem die Modedesignerin Mary Quant 1955 ihren Laden in London eröffnet,was sie über die Erfindung des Minirocks und ihren Anteil daran sagt,warum Promis wie Brigitte Bardot und Prinzessin Margaret nachts um eins in Quants Laden einkaufen,was die britische Vogue mit dem Durchbruch des Minirocks zu tun hat,was die so unterschiedlichen Kleidungsstücke Minirock und Hijab gemeinsam haben.Ihre Mode ist schrill und provokativ: Die Modedesignerin Mary Quant reagiert auf die Aufbruchstimmung in den 1960er-Jahren. Frauen wollen Emanzipation. Sie wollen sexy, selbstbestimmt und frei sein - und der Minirock ist das perfekte Symbol. Das passt nicht allen: Der Vatikan bezeichnet ihn als unzüchtiges Garderobenteil und ältere Leute klopfen gegen Mary Quants Schaufenster.Mary Quant ist eine Trendsetterin. Sie bringt auch den Hosenanzug und die Hotpants in die Damenkleiderschränke. Sie experimentiert mit Textilien, macht Plastikkrägen, PVC-Mäntel und - als Friedenszeichen - Plastikmargariten. Von der Bettwäsche über Kosmetik bis über Sofabezüge: Quant probiert sich an allem aus.2019 richtet das Londoner Victoria & Albert Museum eine Ausstellung zu Ehren der mittlerweile von Königin Elizabeth II. geehrten Mary Quant aus. Am 13. April 2023 stirbt sie mit 93 Jahren.Hinweis: Wir haben das Zeitzeichen um eine ausführliche Erläuterung zur emotional aufgeladenen Debatte um das Kopftuch gegenüber der früheren Version ergänzt.Das sind unsere wichtigsten Interviewpartnerinnen und Quelle:Heather Tilbury-Philipps (Marketing-Leiterin und Freundin von Mary Quant)Heidi Taher (Modeberaterin und Hijab-Trägerin)Bianca Lang, Tina Schraml, Lena Elster: Der Minirock. Die Revolution - Die Macher - Die Ikonen, 2009Weiterführende Links:Zeitzeichen 29.08.1964: Der Minirock kommt nach DeutschlandStichtag 03.06.1968: Junta in Griechenland verbietet Miniröcke und lange HaareTagesschau: Modedesignerin Mary Quant gestorbenZDF: Die krassesten Modetrends der GeschichteWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Amy ZayedRedaktion: Sefa Inci SuvakTechnik: Thomas Bleul

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Feb 9, 2025 • 14min
Oxford versinkt in blutigen Krawallen: War das Bier schuld?
Am 10. Februar 1355 führt ein Streit um verwässertes Bier in einer Oxford-Kneipe zu blutigen Krawallen. Gewalt zwischen Studenten und Bürgern eskaliert, was zu zahlreichen Toten führt. Die ungleiche Bestrafung und das Privileg der Studenten verschärfen die Spannungen. Der englische König greift ein, um die Ordnung wiederherzustellen und verhängt strenge Strafen. Diese Ereignisse werfen ein Licht auf die turbulente Beziehung zwischen akademischen Institutionen und der Stadtbevölkerung im Mittelalter.

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Feb 8, 2025 • 15min
Johann C. Godeffroy: Gründer völkerkundlicher Museen
Der reiche Reeder Johann C. Godeffroy verschiffte im 19. Jahrhundert exotische Objekte und lebendige Tiere nach Hamburg. Über seine Verbindungen zum Sklavenhandel und die Gründung eines der ersten ethnologischen Museen in Deutschland erfährt man viel. Ein mysteriöser menschlicher Schädel aus Freiburg wirft Fragen zur kolonialen Vergangenheit auf. Zudem wird die Rückgabe menschlicher Überreste an Ureinwohner behandelt, was den Dialog über kulturelle Identität fördert. Godeffroys Vermächtnis bleibt umstritten und faszinierend.

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Feb 7, 2025 • 14min
Blaue Pferde, neue Kunst: Franz Marc (geb. am 8.2.1880)
Franz Marc revolutionierte die Kunst mit seinen leuchtenden Farben und seiner tierischen Symbolik. Der Ausdruck seiner inneren Emotionen spiegelt sich in seinem berühmten Gemälde 'Das Blaue Pferd' wider. Gemeinsam mit Wassily Kandinsky prägte er die Bewegung 'Der Blaue Reiter'. Sein künstlerisches Schaffen war stark von seinem komplizierten Liebesleben und den Schrecken des Ersten Weltkriegs beeinflusst. Tragischerweise fiel er in den Krieg, bevor er seine besten Werke schaffen konnte.

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Feb 6, 2025 • 15min
Im Namen der "Ehre": Der Mord an Hatun Sürücü
Die tragische Geschichte von Hatun Sürücü, die für ihre Selbstbestimmung mit dem Leben bezahlte, wird eindringlich erzählt. Der Mord durch ihren Bruder offenbart die tiefen patriarchalen Strukturen und Zwangsheiratspraktiken in ihren Kreisen. Der öffentliche Diskurs über Ehrenmorde wird untersucht, einschließlich der Missverständnisse, die über Frauen mit Migrationshintergrund bestehen. Zudem wird das komplexe Konzept 'Namus' analysiert und wie es zu Gewalt gegen Frauen beiträgt. Die Notwendigkeit von Bildungsmaßnahmen zur Förderung der Gendergerechtigkeit wird betont.

Feb 5, 2025 • 15min
"Lex Heinze": wie ein Kriminalfall zum Kulturkampf führte
Ein spektakulärer Mordprozess führt dazu, dass der Reichstag am 6.2.1900 die "Lex Heinze" beschließt: ein Gesetz gegen "unsittliche" Darstellungen in Kunst und Literatur.In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Mau:was für unsittliche Details der Prozess gegen das Ehepaar Heinze zu Tage fördert,von der extrem prüden Gesellschaft im Deutschen Kaiserreich,wie sich Künstler, Prominente und die SPD gegen die Lex Heinze auflehnen,zu welcher Strafe das Ehepaar letztlich verurteilt wird.Es ist einer der spektakulärsten Prozesse des Deutschen Kaiserreiches. Mehr als 500 Schaulustige drängen sich im Dezember 1891 vor dem Eingang des Strafgerichts in Berlin-Moabit. Sie alle wollen den Prozess gegen den Zuhälter Hermann Heinze und seine Frau Anna, eine Prostituierte, miterleben. Sie sind angeklagt, einen Nachtwächter getötet zu haben.Aber nicht dieses Verbrechen steht im Mittelpunkt des Interesses, sondern vor allem die Frage, wie man mit der Prostitution in den rasant wachsenden Städten umgehen soll. Das Ehepaar Heinze wird damit ungewollt zum Namenspaten eines Reichsgesetzes, das - acht Jahre später - die Zuhälterei, aber auch die öffentliche Zurschaustellung unsittlicher Bilder und Handlungen unter Strafe stellt: die Lex Heinze.Die Verabschiedung des Gesetzes am 6. Februar 1900 löst eine Protestwelle aus - am Ende tritt eine Kompromissfassung in Kraft.Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:Michael Scheffel, LiteraturwissenschaftlerChristiane Henke, RechtshistorikerinOtto Falckenberg: Das Buch von der Lex Heinze (1900)Hugo Friedländer: Kulturhistorische Kriminal-Prozesse der letzten vierzig Jahre, Band 1; S. 72-77: Das Ehepaar Heinze wegen Ermordung des Nachtwächters Braun vor den GeschworenenWeiterführender Link:Stichtag: 4. Mai 1910 - Abkommen gegen Mädchenhandel wird geschlossenWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Thomas MauRedaktion: Christoph Tiegel und Sefa İnci Suvak

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Feb 4, 2025 • 15min
Wie ein Reifen die Welt verändert: John Dunlop (geb. 5.2.1840)
John Dunlop, ein Tierarzt aus Belfast, revolutionierte mit seinem luftgefüllten Reifen die Mobilität des 20. Jahrhunderts. Die Erfindung war maßgeblich für den Reifenboom und die wirtschaftliche Entwicklung. Doch der Weg dorthin war nicht ohne Schattenseiten: Die Kautschukproduktion hatte verheerende Folgen für indigene Gemeinschaften und war von Kolonialismus geprägt. Zudem wird die Umweltbelastung durch Reifenabrieb und Mikroplastik thematisiert. Dunlops Erfolgsgeschichte ist also nur die halbe Wahrheit.

Feb 3, 2025 • 15min
Tod vor der Premiere der Broadway-Revolution: Jonathan Larson
Jonathan Larson (geboren am 4.2.1960) will das Musicaltheater revolutionieren. Nach vielen Fehlschlägen ist er nah dran. Doch er stirbt 24 Stunden vor der Premiere seines Mega-Erfolgs "Rent".In diesem Zeitzeichen erzählt Jana Fischer:wie Jonathan Larson aufwächst und zur Musik kommt,mit welchem selbstbewussten Spruch er sich auf Partys vorstellt,was George Orwells Roman "1984" mit Larsons Musical "Superbia" zu tun hat,warum er mit dem Titel "One Song Glory" eigentlich sein Testament schreibt,unter welchen tragischen Umständen der Komponist stirbt.Der 30. Geburtstag löst bei Jonathan Larson nur Frust aus. Seit Jahren läuft er mit seinen Kompositionen gegen Wände. Knapp sechs Jahre später, im Januar 1996, feiert das Werk Premiere, von dem er so lange geträumt hat: "Rent", ein Musical, das den Broadway erschüttert. Es verbindet existenzielle Probleme wie Aids, Gentrifizierung und Armut mit mitreißender Lebensfreude.Jonathan Larson gewinnt posthum den Pulitzer-Preis und bei den Tonys, den Oscars der Musical-Branche, erhält er die Auszeichnung für das beste Musical, das beste Buch und die beste Musik.Auch das autobiografische Vorgängerwerk "Tick, Tick ... Boom!“ wird wiederentdeckt und 2021 schließlich mit Andrew Garfield als Jonathan Larson verfilmt. Für die Hauptrolle bekommt Garfield eine Oscar-Nominierung.Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:Gil Mehmert (Regisseur)Michael Riedel: Singular Sensation. New York 2020Anthony Rapp: Without you. New York 2006Weiterführende Links:WDR: Lokalzeit aus Dortmund: Persönlicher Tipp: Rent - MusicalNDR: Musicals weltweit: Über Tops und Flops auf der BühneWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Jana FischerRedaktion: David Rother
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