WDR Zeitzeichen cover image

WDR Zeitzeichen

Latest episodes

undefined
Dec 15, 2024 • 15min

1564: Baubeginn des Tuilerienpalasts in Paris

Einst königliche Residenz, heute fast vergessen: Der Tuilerienpalast in Paris. Untergegangen im Feuersturm der Revolution. Seine Überreste sind über die ganze Welt verstreut.In diesem Zeitzeichen erzählt Jürgen Werth:von der hochgebildeten aber unmoralischen Katharina de Medici, die den Grundstein zum Palast legen lässt,vom Feuer, dass den Palast fast vollständig zerstört,warum sich Reste des Tuilerienschlosses möglicherweise auf der halben Welt befinden,was es mit dem "kleinen roten Mann der Tuilerien" auf sich hat.Was heute kaum mehr jemand weiß: Im berühmten Pariser Garten der Tuilerien stand einst ein Palast, der "Palais des Tuileries" - ein gut 200 Meter langer Querriegel westlich des Louvres. Der Name des Palastes leitet sich von "tuiles" (Dachziegel) ab - angelehnt an die ehemalige Ziegelfabrik, an deren Stelle das herrschaftliche Gebäude 1564 errichtet wird.Der Bau dient zahlreichen französischen Herrschern als Residenz, darunter die Könige Heinrich IV. und Ludwig XIV. sowie Kaiser Napoleon I. Im Mai 1871 stecken die Mitglieder der "Commune de Paris", des revolutionären Pariser Stadtrats, den Palast als Symbol ungerechter Herrschaft in Brand.Der Bau brennt zwei ganze Tage. Anschließend dauert es weitere zwölf Jahre, ehe das langsam verrottende Gemäuer nach endlosem Hin und Her abgerissen wird. Das ist unser wichtigster Interviewpartner:Andreas Rentmeister, Restaurator; Stiftung Preußische Schlösser und Gärten PotsdamWeiterführende Links:Stichtag: 10. August 1792 - Sturm auf die Tuilerien in ParisZeitzeichen: 11. Dezember 1792 - Der Prozess gegen König Ludwig XVI. beginntStichtag: 5. Januar 1589 - Todestag der Katharina von MediciWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Jürgen WerthRedaktion: Christoph Tiegel/David Rother
undefined
Dec 14, 2024 • 15min

Kaiserliches Beziehungsdrama: Napoleon lässt sich scheiden

Napoleon ist schwer verliebt, trotzdem löst er am 15.12.1809 mit einer offiziellen Zeremonie die Ehe zu Kaiserin Joséphine. Ihre besondere Beziehung bleibt. In diesem Zeitzeichen erzählt Sabine Mann:warum das Wort "Scheidung" bei der offiziellen Ehe-Auflösungszeremonie nicht fällt,wie nachgiebig der Herrscher gegenüber seiner Frau in Liebesdingen und Verschwendungssucht ist,warum sich die Porträts von Joséphine so wenig ähneln,welche Annehmlichkeiten Napoleon ihr als Trennungsgeschenk zugesteht.Der Kaiser spricht in seiner Rede davon, wie schwer ihm die Trennung von seiner "innigstgeliebten Gemahlin" fällt. Die Kaiserin wiederum versichert, es habe sich nichts an den Gefühlen ihres Herzens geändert und sie werde stets seine beste Freundin bleiben. Sie wolle jedoch "Frankreich nicht des Glückes berauben, dereinst von den Nachfahren des großen Mannes regiert zu werden“.Das Problem: Joséphine kann keine Kinder mehr bekommen. Aber Napoleon möchte eine Dynastie gründen. Doch er bleibt ihr herzlich verbunden. Selbst als Napoleon vier Monate nach der Trennung Marie-Louise von Österreich heiratet und diese ihm den ersehnten Sohn gebiert, bricht der - jetzt schriftliche - Kontakt nicht ab.Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:Pierre Branda (Historiker, wissenschaftlicher Direktor der Fondation Napoléon)Pierre Brand: Joséphine. Paris 2020Françoise Wagener: L'impératrice Joséphine. Paris 2005Bernard Chevallier/Christophe Pincemaille: Kaiserin Joséphine. München 1991Weiterführende Links:Zeitzeichen 15.08.1769: Geburtstag von Napoleon BonaparteZDF: Napoleon Bonaparte - Der Mensch hinter dem MythosNapoleon.org: Die verschiedenen Phasen, die zur "Scheidung" von Napoleon I. und Kaiserin Joséphine führtenMuseum Malmaison: Das Schweigen brechen - Josephine und die SklavereiWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Sabine MannRedaktion: Carolin Rückl und David RotherTechnik: Jürgen Beiner
undefined
Dec 13, 2024 • 15min

"It's yours!": USA geben Panama den Kanal zurück

Die Rückgabe des Panama-Kanals von den USA an Panama am 14. Dezember 1999 markiert einen Wendepunkt in der US-Lateinamerikapolitik. Christoph Vormweg beleuchtet die feierlichen Ereignisse, inklusive Jimmy Carters bemerkenswerter Rede. Die turbulente Geschichte Panamas, von der US-Dominanz bis hin zu Diktator Manuel Noriega, wird thematisiert. Auch die wirtschaftlichen Herausforderungen und Erfolge des Kanals sowie geplante neue Kanäle zwischen den Ozeanen finden Erwähnung. Überraschende rechtliche Entwicklungen und die anhaltende US-Präsenz runden das Bild ab.
undefined
Dec 12, 2024 • 15min

Herstatt: Deutschlands erste große Bankenpleite

Am 13.12.1974 bereiten sich die Gläubiger der Herstatt-Bank auf eine Versammlung in Köln vor. Bekommen sie ihre Ersparnisse zurück, mit denen die Banker gezockt hatten?In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Pfaff:was US-Präsident Richard Nixon mit dem internationalen Aufstieg der Herstatt-Bank zu tun hat,wie die futuristisch designte Devisenabteilung der Bank genannt wird,welche wirtschaftliche Krise den "Goldjungs" der Devisenabteilung das Genick bricht,wie viel Geld die Privat- und die Großgläubiger von Herstatt verlieren.1955 gründet Iwan David Herstatt, Spross einer alten Kölner Bankiersfamilie, die Herstatt-Bank neu – mit dem Kapital seines Schulfreundes, Versicherungskönig Hans Gerling. Herstatt ist vor allem ein begnadeter Netzwerker. Er wird Mitglied in 52 Kölner Vereinen und hat bald über 50.000 Kunden: vom Stadtkämmerer bis zum Sparverein, vom Eroscenter bis zum Erzbischof. Stets zahlt man ein bisschen mehr Zinsen auf Spargelder, nimmt etwas weniger für Kredite - Anfang der 1970er-Jahre ist Herstatt bereits die zweitgrößte Privatbank der Bundesrepublik. Die Devisenabteilung macht erfolgreiche Spekulationsgeschäfte - bis der Absturz kommt. Ende Juni 1974 ist die Bank pleite. Im Winter kommt es zu einer turbulenten Gläubigerversammlung.Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:Hans Schefczyk (Finanzmarktexperte, Ex-Wirtschaftsjournalist)Iwan David Herstatt: Die Vernichtung. Glanz und Elend des Kölner Bankhauses - oder: Wie ich um mein Lebenswerk betrogen wurde. Berlin 1992Weiterführende Links:ARD-Mediathek: Goldjungs - Filmsatire zur Insolvenz der Herstatt-BankPortal Rheinische Geschichte: Iwan David HerrstattPortal Rheinische Geschichte: Hans GerlingWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Thomas PfaffRedaktion: Frank ZirpinsTechnik: Beate Prantner
undefined
Dec 12, 2024 • 14min

NATO-Doppelbeschluss: Frieden schaffen mit noch mehr Waffen

Die Entscheidung vom 12.12.1979 folgt der alten römischen Logik: Willst du Frieden, bereite den Krieg vor. Die Bundesregierung zerbricht auch an der Frage der Stationierung von Atomraketen.In diesem Zeitzeichen erzählt Michael Reinartz:welcher deutsche Politiker der Initiator des NATO-Doppelbeschlusses ist,weshalb die Doppelbeschluss-Idee zur Zerreißprobe für die Regierungspartei SPD wird,welcher CDU-Politiker die Pazifisten für Auschwitz verantwortlich macht,wie die Sowjetunion auf die NATO-Entscheidung reagiert.Mitte der 1970er-Jahre sind SS-20 Raketen sowjetischer Bauart auf Mitteleuropa gerichtet. Mit der Stationierung dieser Atomraketen hat die Sowjetunion die Statik im "Gleichgewicht des Schreckens" grundlegend verändert. Und das mitten in der Phase einer vorsichtigen Annäherung von Ost und West: Es gibt Abrüstungsverhandlungen und die Anstrengungen im Zuge der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.Am 12. Dezember 1979 treffen sich die Außen- und Verteidigungsminister der NATO-Mitgliedstaaten und entscheiden sich für die atomare "Nachrüstung". Auf einer Sondersitzung in Brüssel beschließen sie die Stationierung von 108 Pershing-II-Raketen und 464 bodengestützten Marschflugkörpern in Westeuropa - falls die Sowjetunion ihre Mittelstreckenraketen nicht zurückzieht.Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:Holger Mey (Politik-Professor, Gründer des Instituts für strategische Analysen in Bonn)Dr. Corinna Hauswedell (Historikerin, Friedens- und Konfliktforscherin)Wolfgang Niedecken (Künstler, Musiker, Frontmann der Kölsch-Rockgruppe BAP)Philipp Gasssert, Tim Geiger, Hermann Wentker (Hrsg.): Zweiter Kalter Krieg und Friedensbewegung - Der NATO-Doppelbeschluss in deutsch-deutscher und internationaler Perspektive. München 2011Erich Vad: Abschreckend oder erschreckend? Europa ohne Sicherheit. Frankfurt am Main 2024Holger H. Mey: Deutsche Sicherheitspolitik 2030. Frankfurt am Main 2001Weiterführende Links:Planet-Wissen: Kalter KriegZeitzeichen 12.04.1957: Göttinger Manifest deutscher Wissenschaftler gegen AtombewaffnungStichtag April 1958: Erster Ostermarsch von Atomwaffengegnern in LondonARD-Morgenmagazin: Bundestag billigt 1983 Stationierung von Atomraketen und MarschflugkörpernWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Michael ReinartzRedaktion: Christoph Tiegel und Frank ZirpinsTechnik: Sophie Weber
undefined
Dec 10, 2024 • 14min

Größter Kulturraub Dänemarks: Bücherdiebstahl von Kopenhagen

Ein Mitarbeiter stahl über 3000 wertvolle Bücher aus der Dänischen Königlichen Bibliothek im Wert von 40 Millionen Euro. Jahrzehntelang unbemerkt, wurde der Raub erst durch den Verkauf eines seltenen Werkes aufgedeckt. Die Ermittlungen enthüllten geheime Verbindungen und die tragische Geschichte des Diebes. Auch die rechtlichen Konsequenzen für seine Familie standen im Fokus. Der Fall führte dazu, dass Sicherheitsstandards in Bibliotheken drastisch erhöht wurden.
undefined
Dec 9, 2024 • 15min

Max Born und die Quantenmechanik: Motor der modernen Welt

Max Born empfand einst die Quantenmechanik als "hoffnungslose Schweinerei", doch er revolutionierte die Physik entscheidend. Im Gespräch wird seine kreative Arbeitsumgebung in Göttingen beleuchtet und die enge Zusammenarbeit mit Kollegen wie Werner Heisenberg diskutiert. Borns Flucht vor den Nazis und sein Engagement gegen Atomwaffen zeigen seine menschliche Verantwortung. Beeindruckend ist auch die späte Verleihung des Nobelpreises, die sein bedeutendes Lebenswerk anerkennt.
undefined
Dec 8, 2024 • 15min

Hape Kerkeling wird 60 (Geburtstag am 9.12.1964)

Hape Kerkeling, ein gefeierter deutscher Komiker und Autor, wird für seine humorvollen Rollen und Beststeller gefeiert, darunter "Der Junge muss an die frische Luft". In diesem Gespräch erzählt er von seinem Wunsch, Loriots "Dicki Hoppenstedt" zu spielen. Er reflektiert über die Anfänge seiner Karriere und die Schwierigkeiten, die er überwindet, einschließlich seines unfreiwilligen Coming-Outs und des Verlustes seines Partners. Kerkeling teilt auch Gedanken darüber, ob er zum "bekloppten Alten" oder zum "Spießer" wird.
undefined
Dec 7, 2024 • 15min

Giuseppe Verdi gründet ein Altersheim für Musikschaffende

Giuseppe Verdi gründete 1899 ein Altersheim für bedürftige Musiker, um ihnen ein würdevolles Leben im Alter zu ermöglichen. Er investierte in die Idee, um künftige Einnahmen zu sichern und einen Ruheort für seine Kollegen zu schaffen. Verdi, bekannt für seine berühmten Opern, wollte damit nicht nur seine weniger glücklichen Gefährten unterstützen, sondern auch seine eigene Zukunft im Sinne der Musik sichern. Am Ende fand er selbst in der Casa di Riposo seine letzte Ruhe, umgeben von der Musik, die sein Leben prägte.
undefined
Dec 6, 2024 • 15min

Theodor Heuss: Schuld, Scham und Deutschlands Neubeginn

Der erste Bundespräsident thematisiert die Nazi-Verbrechen, spricht in seiner Rede vom 7.12.1949 von deutscher "Kollektivscham" und entschärft die Kollektivschuld-These.In diesem Zeitzeichen erzählt Heiner Wember:wie Theodor Heuss 1949 mahnt: "Wir dürfen nicht vergessen, was die Menschen gerne vergessen würden, weil es so bequem ist", warum die USA und England das Wort der "Kollektivschuld" der Deutschen vermeiden, dass nach Kriegsende noch mehr als die Hälfte der Deutschen den Nationalsozialismus für eine gute Sache halten,über einen dunklen Fleck in der Biografie von Theodor Heuss.Der frisch gewählte erste Bundespräsident Theodor Heuss weiß, dass seine Rede am 7. Dezember 1949 die Gemüter in Wallung bringen würde: "Wir dürfen nicht vergessen die Nürnberger Gesetze, den Judenstern, den Synagogenbrand, den Abtransport von jüdischen Menschen in die Fremde, ins Unglück, in den Tod. Das sind Tatbestände, die wir nicht vergessen sollen."Die Worte sitzen. Der Bundespräsident benennt, was die Deutschen so gerne vergessen würden, um endlich "einen Schlussstrich" zu ziehen. Doch Heuss hält dagegen: "Etwas wie Kollektivscham ist aus dieser Zeit gewachsen und geblieben." Kollektivscham ist die Umschreibung für sein Hauptanliegen: die Schuldfrage besprechen - und die Kollektivschuld-These entschärfen.Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:Kristin Platt, Genozidforscherin, Ruhr-Universität BochumErnst Wolfgang Becker, stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-HausJoachim Radkau: Theodor Heuss. München 2013Thomas Hertfelder, Christiane Ketterle: Theodor Heuss. Publizist – Politiker – Präsident. Stuttgart, 2003Weiterführende Links:31.01.1884: Theodor Heuss wird geborenHörtipp:Im historycast gibt es weitere Hintergründe zur Holocaust-Forschung, zu jüdischem Leben und Antisemitismus in der Geschichte, zum Zionismus und zu Israel. Der historycast ist ein Podcast des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands e.V.Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Heiner WemberRedaktion: Sefa Inci SuvakTechnik: Moritz Raestrup

Get the Snipd
podcast app

Unlock the knowledge in podcasts with the podcast player of the future.
App store bannerPlay store banner

AI-powered
podcast player

Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features

Discover
highlights

Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode

Save any
moment

Hear something you like? Tap your headphones to save it with AI-generated key takeaways

Share
& Export

Send highlights to Twitter, WhatsApp or export them to Notion, Readwise & more

AI-powered
podcast player

Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features

Discover
highlights

Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode