WDR Zeitzeichen

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Dec 31, 2025 • 15min

Die Welt vor 500 Jahren: So war das Jahr 1525

Das Jahr 1525 steht für eine Zeitenwende: Der Kapitalismus erstarkt, der Kaiser von China verbrennt seine Hochseeflotte, in Europa wütet der Bauernkrieg. Ein Jahr, das unser Leben bis heute prägt.In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Pfaff:wie die Renaissance der Menschheit die bis dahin größte progressive Umwälzung bringt, wie die Bauern ausgangs des 15. Jahrhunderts durch die Pest an Macht gewinnen,wie der Habsburger König Karl V. durch Bestechung zum deutschen Kaiser gewählt wird,wie in der Unterwerfung der "Neuen Welt" der Kapitalismus geboren wird.Vom endgültigen Untergang des Aztekenreichs über die Entscheidung in den deutschen Bauernkriegen bis hin zum Tod des reichsten Manns seiner Zeit - dies alles geschieht im Jahr 1525. Natürlich kann ein einzelnes Jahr nicht die Geschichte komplett verändern. Und doch lässt sich sagen: Das Jahr 1525 markiert eine Zeitenwende, die unsere Welt bis heute prägt."Frühe Neuzeit" oder "Renaissance" nennen wir diese Epoche heute. Europa erwacht aus 1.000 Jahren Aberglauben und Knechtschaft des Mittelalters und knüpft scheinbar wieder an die glorreiche griechisch-römische Antike an. Plötzlich ist nicht mehr Gott das Maß aller Dinge, sondern der Mensch. Wissen statt Glauben, lautet die Devise.Universalgenie Leonardo da Vinci steht wie kein anderer für die Renaissance: Maler der Mona Lisa, Architekt, Philosoph, Technikvisionär und Militäringenieur. Auch spätere Epochen feiern die Zeit. So Friedrich Engels, Mitbegründer des Marxismus: "Die Renaissance war die größte progressive Umwälzung, die die Menschheit bis dahin erlebt hatte."Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:Prof. Annette Kehnel, Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte, Universität MannheimFabian Scheidler, Historiker und AutorFabian Scheidler: Das Ende der Megamaschine. 2024Fabian Scheidler: Chaos - Das neue Zeitalter der Revolutionen. Wien 2018Annette Kehnel: Wir konnten auch anders. München 2024Sven Beckert: Kapitalismus - Geschichte einer Weltrevolution. Hamburg 2025Winfried Schulze: Deutsche Geschichte im 16. Jahrhundert. Frankfurt 1987Immanuel Wallerstein: Das moderne Weltsystem. Wien 2004Silvia Federici: Caliban und die Hexe. Wien 2017Weiterführende Links:Planet Wissen: Neuzeit - Bauernkrieg 1524-1526Planet Wissen: Neuzeit - RenaissancePlanet Wissen: Völker - Die AztekenStichtag: 26. Februar 1525: Todestag von CuauhtémocPlanet Wissen: Globaler Handel Die Fugger - die ersten "Global Player" der GeschichteStichtag: 30. Dezember 1525: Jakob Fugger "der Reiche" stirbt in AugsburgZeitzeichen: 28.11.1820 - Geburtstag des Philosophen Friedrich EngelsWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Thomas PfaffRedaktion: David RotherTechnik: Niko Söllner
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Dec 30, 2025 • 15min

Das Lied ihres Lebens: Non, je ne regrette rien

Dr. Jens Rosteck, Musikwissenschaftler und Piaf-Biograph, erklärt die ultimative Bedeutung des Liedes "Non, je ne regrette rien" in Édith Piafs Leben. Er beleuchtet, warum Piafs Konzerte für die Franzosen weit mehr als nur Unterhaltung bedeuteten und diskutiert die emotionalen Hintergründe dieses Lebenshymne. Außerdem erfährt man von Piafs schwieriger Kindheit und ihrem Aufstieg zur Ikone, während ihre herzzerreißende Stimme und Gesundheitsprobleme eindrucksvoll schildert werden. Rosteck bringt die Passion und den Schmerz von Piaf auf den Punkt!
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Dec 29, 2025 • 15min

Die "Blutgräfin": Serienmörderin und Vorbild für Dracula?

Kathrin Kompisch, Historikerin und Expertin für Kriminalgeschichte, beleuchtet die faszinierende Figur der Erzsébet Báthory. Sie diskutiert ihre Herkunft, den Mythos des Blutbades und die politischen Umstände, die zu den grausamsten Beschuldigungen führten. Kompisch hinterfragt die Glaubwürdigkeit der Zeugenaussagen sowie die verfahrenstechnischen Mängel im Prozess. Zudem wird die Entwicklung der Legende um die "Blutgräfin" und ihre Einflüsse auf die Popkultur beleuchtet, einschließlich ihrer Rolle als mögliche Inspiration für Dracula.
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Dec 28, 2025 • 15min

Der Burgos-Prozess: Als die ETA Franco vor der Welt blamierte

Raul Zelik, Politologe und Baskenland-Experte, und Klaus Armbruster, Stadtführer aus Bilbao, diskutieren den Burgos-Prozess von 1970, der zu weltweiten Protesten führte. Sie beleuchten die Geschichte der ETA und ihre Gründung als Widerstandsbewegung gegen Francos Diktatur. Spannend wird es, als die Angeklagten den Schauprozess nutzen, um Folter und Unterdrückung anzuprangern. Zelik erklärt die kulturellen und politischen Dimensionen des Baskenlands, während Armbruster persönliche Erinnerungen aus dieser turbulenten Zeit teilt.
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Dec 27, 2025 • 14min

Machtpolitik im Mittelalter: Ferdinand I.

In dieser Folge diskutieren Robert Friedrich und Mats Pfeifer, zwei wissenschaftliche Mitarbeiter, die Machtpolitik von Ferdinand I. auf der iberischen Halbinsel. Sie beleuchten, wie Ferdinands Zwangsheiratsstrategien und das enge Verwandtschaftsnetz der Adelsfamilien seine Macht sicherten. Ein zentraler Aspekt ist die Beziehung zu El-Andalus, einer Region, wo Muslime, Juden und Christen zusammenlebten. Außerdem wird Ferdinands Strategie der wirtschaftlichen Ausplünderung und die kulturellen Blüten im Süden thematisiert.
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Dec 26, 2025 • 15min

Wie die Betten zum Highway kamen: 100 Jahre Motel

Im Dezember 1925 öffnete das erste Motel in Kalifornien und veränderte die amerikanische Reisekultur. Zunächst als einfache Unterkunft für Autofahrer gedacht, entwickelte es sich schnell zu einem wichtigen Bestandteil der Landstraßen. Der Einfluss von Henry Fords Model T war enorm, da er die Nachfrage nach unkomplizierten Übernachtungsmöglichkeiten steigerte. Der Aufstieg der Motelketten, insbesondere der Holiday Inns mit ihrem einheitlichen Standard, zeigt den Wandel im Gastgewerbe. Gleichzeitig kämpften Motels oft mit einem zwielichtigen Image und einer kurzen Lebensdauer.
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Dec 25, 2025 • 15min

Raubzug in Westminster: Der legendäre Stein der Schotten

Prof. Dauvit Broun, ein Spezialist für schottische Geschichte, und Ian Hamilton, Jurastudent und Aktivist, beleuchten den legendären 'Stein des Schicksals'. Sie diskutieren den historischen Raub des Steins im Jahr 1950 durch schottische Studenten und seine bedeutende Rolle bei den Krönungen britischer Monarchen. Broun teilt faszinierende Legenden über den Stein und dessen mystische Herkunft. Die spannende Diskussion über den symbolischen Wert und die Rückgabe des Steins an Schottland im Jahr 1996 bleibt im Gedächtnis.
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Dec 24, 2025 • 15min

Jesus von Nazareth: Fakten, Mythen und eine Frage des Glaubens

Simone Paganini, Bibeltheologe an der RWTH Aachen, bringt spannende Einblicke in die historische Einordnung der Weihnachtsgeschichte. Er diskutiert, warum Jesus wahrscheinlich vier bis sieben Jahre vor unserer Zeitrechnung geboren wurde und beleuchtet die historischen Unstimmigkeiten rund um König Herodes. Zudem erklärt er, wie alt-testamentliche Prophezeiungen die Geburt in Bethlehem legitimieren. Fascinierend ist die Diskussion über die Mythologisierung großer Persönlichkeiten und die Auswirkungen der Jesus-Geschichte auf die westliche Zivilisation.
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Dec 23, 2025 • 15min

Wie Aborigines in Australien unterdrückt wurden

Das Aborigines Act von 1905 institutionalisiert Bevormundung und Unterdrückung der indigenen Bevölkerung in Australien. Die Kolonisten setzen brutale Methoden gegen die Aborigines ein, während rassistische Schutzgesetze die Kontrolle über ihre Kinder ermöglichen. Gespräche über den problematischen Australia Day und das Konzept von Terra Nullius verdeutlichen die gewaltsame Landnahme. Historische Rassentheorien und der Wunsch nach einer 'weißen Nation' reflektieren die diskriminierenden Praktiken, die bis in die Nachkriegszeit nachwirken.
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Dec 22, 2025 • 15min

Musterstaat des Mittelalters: Das Königreich Sizilien Rogers II.

Prof. Theresa Jäckh ist Historikerin und Expertin für die multikulturelle Gesellschaft Süditaliens. Sie erklärt die faszinierende Herkunft der Normannen und ihre Eroberung Siziliens. Roger II. wird als visionärer König porträtiert, der eine blühende Wirtschaft mit Seidenproduktion aufbaut und eine effiziente Verwaltung mit Gesetzen in drei Sprachen etabliert. Jäckh diskutiert auch die spannende Dynamik des multikulturellen Zusammenlebens zwischen Juden, Griechen und Arabern – die trotz Herausforderungen größtenteils friedlich war.

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