

Österreich - die ganze Geschichte
ORF III
Der Podcast zur großen History-Dokureihe von ORF III. Eine Spurensuche nach den großen Themen von heute in unserer Geschichte. Die namhaftesten Historikerinnen und Historiker des Landes stehen Mariella Gittler Rede und Antwort über gegenwartsrelevante Themenkomplexe wie „Klima und Umwelt“, „Gesellschaft und Frauen“, „Ernährung und Gesundheit“, „Migration und Minderheiten“, „Demokratie und Menschenrechte“ u.v.m.
Episodes
Mentioned books

Aug 8, 2025 • 34min
Hunger, Überfluss, Identität – Österreichs Ernährungsgeschichte
Ernst Langthaler, Wirtschafts- und Sozialhistoriker an der Johannes Kepler Universität Linz, taucht tief in die Ernährungsgeschichte Österreichs ein. Er spricht über den Wandel vom Überfluss der Hofgesellschaft zur Mangelwirtschaft nach den Weltkriegen. Besonders interessant ist die Analyse der sozialen Unterschiede im Fleischkonsum und die Auswirkungen von Ideologien auf die Nahrungsmittelverteilung nach dem Krieg. Außerdem beleuchtet er die Rolle der Agrarstatistik und die Entwicklung globaler Nahrungsregime, die auch Österreichs Ernährung beeinflussen.

Aug 1, 2025 • 25min
Kriegsware und Superfood – Das doppelte Gesicht der Sojabohne
In dieser Folge spricht Ernst Langthaler, Wirtschafts- und Sozialhistoriker an der Johannes Kepler Universität Linz und Soja-Experte, über die faszinierende Geschichte der Sojabohne. Er beleuchtet ihren Weg von der Wiener Weltausstellung 1873 bis zur strategischen Rolle im Zweiten Weltkrieg. Langthaler erklärt, wie Soja zur globalen Schlüsselressource wurde und warum sie zeitweise den Namen „Nazibohne“ trug. Außerdem wird die Abhängigkeit Chinas von Soja und die Herausforderungen des Sojaanbaus in Österreich diskutiert.

Jul 25, 2025 • 22min
Zwischen Schuld und Schilling – Die Wirtschaft nach 1945
In dieser interessanten Diskussion beleuchtet der Wirtschafts- und Sozialhistoriker Ernst Langthaler die österreichische Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Er beschreibt, wie alte Strukturen aus der Zeit des Nationalsozialismus weiterhin Einfluss hatten und dass Österreich erheblich vom Erbe dieser Vergangenheit profitierte. Zudem wird der Opfermythos kritisch hinterfragt, während die Gesellschaftsveränderungen der 80er und 90er Jahre als Wendepunkt für den Umgang mit dieser Geschichte betrachtet werden. Ein spannendes Gespräch über Identität und Verantwortung!

Jul 18, 2025 • 29min
Land der Äcker – Bauern und Eigentum in Österreich
Ernst Langthaler, Wirtschafts- und Sozialhistoriker an der Johannes Kepler Universität Linz, teilt spannende Einblicke in die Geschichte des Bodenbesitzes in Österreich. Er erläutert, wie die Revolution von 1848 den Landbesitz beeinflusste und die Rolle der Grundentlastung für Bauernfamilien. Langthaler diskutiert die symbolische Bedeutung des Bodens in der nationalen Identität, die von der Bundeshymne bis zur ersten Schillingmünze reicht. Auch die Herausforderungen zwischen Klein- und Großbetrieben sowie die Transformation der Landwirtschaft werden thematisiert.

Jul 11, 2025 • 19min
HIV in Österreich: Geschichte und Kampf
Dr. Daniela Angetta-Pfeiffer, Wissenschaftshistorikerin, gibt tiefgehende Einblicke in die Anfänge der HIV-Epidemie in den 1980er-Jahren in Österreich. Sie spricht über die damit verbundenen Ängste und die Stigmatisierung der Erkrankung. Die Entwicklung von medizinischen Fortschritten und modernen Therapien wird ebenso erörtert. Außerdem beleuchtet sie die Rolle von Charity-Veranstaltungen, die das Bewusstsein für HIV fördern, und diskutiert präventive Maßnahmen, um Infektionen zu vermeiden.

Jul 4, 2025 • 21min
Hakenkreuz & Hypokrates – Medizin in der NS-Zeit
Dr. Daniela Angetter-Pfeiffer, Historikerin mit Schwerpunkt auf der Wiener Medizin im Nationalsozialismus, beleuchtet die erschreckende Verstrickung von Ärzten und Wissenschaftlern in das NS-Regime. Sie diskutiert, wie viele Mediziner ihre Ethik aufgaben und stattdessen rassistische Ideologien unterstützten. Die brutalen Praktiken gegenüber Menschen mit Behinderungen sowie die Nachwirkungen der SS-Ärzte in der Gesellschaft nach dem Krieg werden kritisch hinterfragt. Diese Auseinandersetzung bietet einen aufrüttelnden Blick auf eine dunkle Zeit der Medizingeschichte.

Jun 27, 2025 • 18min
Nobelpreise: Glanz und Schatten in Österreich
In dieser Folge spricht Dr. Daniela Angetter-Pfeiffer, Historikerin mit Fokus auf Wissenschaftsgeschichte, über die düstere Medizin im Nationalsozialismus. Sie beleuchtet, wie Ärzte von Heilern zu Ausschließern wurden und die Wissenschaft für rassistische Ideologien missbrauchten. Der Podcast thematisiert die Verstrickungen von Medizinern in diese Gräueltaten und stellt die Fragen, die viele Stimmen nach dem Krieg beschäftigten: Was geschah mit den Opfern und den Tätern? Ein aufschlussreicher Blick auf die Schattenseiten der Wiener Medizingeschichte.

Jun 20, 2025 • 22min
Von Wunderheilern und Wissenschaftern – Medizin made in Austria
Dr. Daniela Angetter-Pfeiffer, Wissenschaftshistorikerin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, entführt uns in die medizinische Blütezeit Wiens des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Sie erzählt von Pionieren wie Rokitansky und Semmelweis, die Wien zum ‚Mekka der Medizin‘ machten. Einblicke in die Entwicklung von Hygienestandards und die Herausforderungen bei Geburten im Krankenhaus werden thematisiert. Auch die bedeutenden Entdeckungen von Blutgruppen durch Landsteiner und die Herausforderungen der Psychoanalyse unter Freud kommen zur Sprache.

Jun 13, 2025 • 21min
„Das flimmerte Kastl“
Karin Moser, Gastprofessorin für Medien- und Sozialgeschichte, ist eine Expertin für die österreichische Fernsehgeschichte. Sie spricht über die Anfänge des Fernsehens in Österreich 1955 und dessen Einfluss auf die nationale Identität. Moser beleuchtet die Entwicklung von humorvollen Kabarettstücken zu sozialkritischen Inhalten und die Rolle von Unterhaltungsshows im Familienleben. Zudem wird die Rundfunkreform der 60er Jahre als Wendepunkt für den Journalismus thematisiert, während der Einfluss des Internets auf das Fernsehen angesprochen wird.

Jun 6, 2025 • 22min
Fantasiewelt und Märchenfilm nach 1945
Karin Moser, eine brillante Filmhistorikerin und Gastprofessorin für Medien- und Sozialgeschichte, diskutiert die österreichische Filmgeschichte nach 1945. Sie beleuchtet den Einfluss der alliierten Besatzung auf die Filmproduktion und die Flucht vor der NS-Vergangenheit. Moser erklärt, wie Heimatfilme nostalgische Bilder der Monarchie erzeugen und den Tourismus ankurbeln. Zudem thematisiert sie die Rolle der staatlichen Filmförderung in den 1980er Jahren, die eine kreative Erneuerung des Kinos ermöglichte.