

Österreich - die ganze Geschichte
ORF III
Der Podcast zur großen History-Dokureihe von ORF III. Eine Spurensuche nach den großen Themen von heute in unserer Geschichte. Die namhaftesten Historikerinnen und Historiker des Landes stehen Mariella Gittler Rede und Antwort über gegenwartsrelevante Themenkomplexe wie „Klima und Umwelt“, „Gesellschaft und Frauen“, „Ernährung und Gesundheit“, „Migration und Minderheiten“, „Demokratie und Menschenrechte“ u.v.m.
Episodes
Mentioned books

Nov 21, 2025 • 20min
Der Schwund des Willens – Die Ahndung von NS-Verbrechen
Moderatorin Mariella Gittler spricht mit Historikerin Claudia Kuretsidis-Haider darüber, warum Österreich schon ab den späten 1940er-Jahren den Willen zur Ahndung von NS-Verbrechen zunehmend verlor. Der Kalte Krieg, politische Amnestien und die schnelle Reintegration ehemaliger Nationalsozialisten bremsten die Justiz – bis die Volksgerichte 1955 endgültig abgeschafft wurden und nur noch wenige Verfahren folgten. Der Fall Franz Murer verdeutlicht exemplarisch, wie sehr politische und gesellschaftliche Strömungen die juristische Aufarbeitung untergruben.

8 snips
Nov 14, 2025 • 19min
Die Mühlen der Nachkriegsjustiz
Claudia Kuretsidis-Haider, Leiterin der Abteilung historischer Sammlungen am Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, entführt in die Komplexität der Nachkriegsjustiz in Österreich. Sie diskutiert die Entstehung von Verbots- und Kriegsverbrechergesetzen und die Arbeit der Volksgerichte bis 1955. Zahlreiche Urteile wurden gefällt, doch es gab auch erhebliche rechtsstaatliche Bedenken. Zudem thematisiert sie, wie Täter ermittelt wurden und den Rückgang der gesellschaftlichen Akzeptanz für die Verfahren. Ein aufschlussreicher Einblick in die Herausforderungen der Gerechtigkeit nach dem Krieg!

12 snips
Nov 7, 2025 • 30min
Der zerrissene Jörg Haider
Oliver Rathkolb, Zeithistoriker und Professor, beleuchtet die faszinierende und umstrittene Figur Jörg Haider, der ursprünglich Schauspieler werden wollte. Er diskutiert Haiders widersprüchliche Herkunft und seine strategische Verlagerung nach Kärnten. Sein Machtmotiv und das Geschick, Themen wie Migration zu politisieren, sind weitere Schwerpunkte. Rathkolb beschreibt auch Haiders Medienstrategie der Provokation sowie die Rolle seiner loyalen Gefolgsleute. Schließlich wird Haider als prägenden Einfluss der neuen Rechten in Österreich eingeordnet.

12 snips
Oct 31, 2025 • 18min
Korruption made in Austria
Oliver Rathkolb, ein Historiker mit Schwerpunkt Zeitgeschichte, enthüllt die düstere Welt der Korruptionsaffären der Zweiten Republik. Er spricht über den Missbrauch der Marshallplan-Gelder und das Korruptionsnetzwerk rund um Fritz Polzer. Der Gewerkschaftsskandal um Franz Olah und die dunkle Geschichte des Club 45 mit Udo Proksch ziehen besondere Aufmerksamkeit auf sich. Rathkolb betont die Notwendigkeit von Transparenz und einer unabhängigen Justiz, um zukünftige Skandale zu verhindern.

8 snips
Oct 24, 2025 • 37min
Die Ära Kreisky
Oliver Rathkolb, Historiker und Biograph von Bruno Kreisky, diskutiert die komplexe Persönlichkeit des mehrfachen Widerspruchs. Er beleuchtet Kreiskys jüdische Wurzeln, seine Erfahrungen während des NS-Terrors und seinen zurückhaltenden Einstieg in die Politik. Rathkolb analysiert Kreiskys Einfluss auf die Neutralität Österreichs und seine Erfolge in der Reformpolitik der 1970er Jahre. Zudem wird Kreiskys überraschender Umgang mit den Kontroversen seiner Herkunft und seine Außenpolitik, einschließlich des Dialogs mit Arafat, thematisiert.

8 snips
Oct 20, 2025 • 20min
Die archivarische Katastrophe
Oliver Rathkolb, Professor für neuere Geschichte mit einem Fokus auf Zeitgeschichte, analysiert die Herausforderungen der digitalisierten Archivierung und die Zukunft der Geschichtsforschung. Er diskutiert die Gefahren von Fake News und KI-generierten Inhalten, die das Verständnis von Geschichte gefährden. Rathkolb hebt Tabubrüche in der Diplomatenforschung hervor und kritisiert Österreichs Verzögerungen bei der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Zudem warnt er vor einer drohenden "archivarischen Katastrophe" durch unzureichende digitale Archivierung.

7 snips
Oct 10, 2025 • 25min
Wie entsteht Geschichte?
In dieser Folge spricht Mariella Gittler mit Oliver Rathkolb, einem prominenten österreichischen Zeitgeschichtler und Leiter des Wiener Instituts für Kultur und Zeitgeschichte. Sie erörtern die Bedeutung interaktiven Geschichtsunterrichts und dessen Rolle bei der Förderung von Demokratie und Menschenrechten. Rathkolb reflektiert über seine eigene Reise zur Geschichte, die Herausforderungen in der Forschung und die Rückkehr von Ängsten in unserer globalisierten Welt. Sein Ansatz zur Vermittlung von Wissen ist inspirierend und beleuchtet die Verantwortung der Geschichtswissenschaft.

9 snips
Oct 3, 2025 • 22min
Auf der Flucht – Migration in und aus Österreich
Prof. Barbara Stelzl-Marx, Expertin für temporäre Migration und Zeitgeschichte, beleuchtet die facettenreiche Migrationsgeschichte Österreichs. Sie spricht über den 'Brain Drain' jüdischer Intellektueller und die Herausforderungen der Displaced Persons nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Folgen der Ungarnkrise von 1956 und die Rolle Österreichs als Transitland werden ebenfalls thematisiert. Auch die Flüchtlingsbewegungen aus dem ehemaligen Jugoslawien und die aktuellen Fluchtursachen, wie der Ukrainekrieg, finden Erwähnung.

8 snips
Sep 27, 2025 • 19min
Schweigen, Streit, Stolpersteine
Prof. Dr. Barbara Stelzel-Marx, Professorin für Europäische Zeitgeschichte und Expertin für NS-Vergangenheit, spricht über Österreichs Umgang mit seiner Geschichte nach 1945. Sie beleuchtet die Opferthese und den Einfluss der Moskauer Deklaration. Themen wie die Waldheim-Affäre als Wendepunkt in der öffentlichen Debatte und die Stolpersteine als Erinnerungsinitiativen werden angesprochen. Darüber hinaus diskutiert sie den generationalen Schweigeeffekt in Familien und Schulen sowie die Herausforderungen der Erinnerung ohne Zeitzeugen.

9 snips
Sep 19, 2025 • 20min
Schicksal Besatzungskind
Barbara Stelzl-Marx, Professorin für Europäische Zeitgeschichte, spricht über das Leben von Besatzungskindern nach dem Krieg. Diese Kinder mussten oft große Widerstände überwinden und leben häufig mit Diskriminierung. Sie erklärt die Prügel zwischen Liebe und Gewalt, die zur Entstehung dieser Kinder führten, und wie gesellschaftliche Stigmatisierung sie als ‚Kinder des Feindes‘ kennzeichnete. Zudem beleuchtet sie generationenübergreifendes Schweigen und die Folgen der Traumata in den betroffenen Familien. Ihre Einblicke geben einen berührenden Blick auf eine oft ungehörte Geschichte.


