

Zwischen Schuld und Schilling – Die Wirtschaft nach 1945
Jul 25, 2025
In dieser interessanten Diskussion beleuchtet der Wirtschafts- und Sozialhistoriker Ernst Langthaler die österreichische Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Er beschreibt, wie alte Strukturen aus der Zeit des Nationalsozialismus weiterhin Einfluss hatten und dass Österreich erheblich vom Erbe dieser Vergangenheit profitierte. Zudem wird der Opfermythos kritisch hinterfragt, während die Gesellschaftsveränderungen der 80er und 90er Jahre als Wendepunkt für den Umgang mit dieser Geschichte betrachtet werden. Ein spannendes Gespräch über Identität und Verantwortung!
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NS-Erbe prägte Wirtschaft
- Die österreichische Nachkriegsgesellschaft am wirtschaftlichen Aufbau profitierte stark vom NS-Erbe, insbesondere der Großindustrie.
- Große Industriezweige in Oberösterreich entstanden vor allem wegen Rohstoffen, Verkehrsanbindung und Hitlers Favoritismus für Linz.
Zwangsarbeit als Industriebasis
- Die Industrialisierung im Nationalsozialismus basierte wesentlich auf Zwangsarbeit verschiedener Herkunft, darunter KZ-Häftlinge aus Mauthausen.
- Die Nachkriegszeit ignorierte lange die Verantwortung für diese Ausbeutung erst ab den 1990er Jahren kamen Entschädigungsdebatten auf.
Österreichs Opfermythos und Brechen
- Österreich definierte sich nach 1945 primär als Opfer, schob Verantwortung für NS-Verbrechen aber nach Deutschland ab.
- Dieser Opfermythos begann erst in den 1980er Jahren mit der Waldheim-Debatte zu bröckeln.