
quoted. der medienpodcast
Ob das Zusammenleben funktioniert, hat sehr viel damit zu tun, welches Bild wir voneinander haben. Für dieses Bild sind auch und besonders die Medien verantwortlich. Wie sie berichten, zum Beispiel über Migration und kulturelle Vielfalt, hat großen Einfluss auf die Gesellschaft. Im Medienpodcast analysieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar die aktuelle Berichterstattung und mediale Diskurse rund um die Einwanderungsgesellschaft. Der Podcast der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, unterstützt von der Stiftung Mercator.
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May 31, 2024 • 42min
Live auf der re:publica: Haben Medien eine Antwort auf den Rechtsruck?
Wie gut das Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft gelingt, hängt zu einem großen Teil von medial erzeugten Bildern ab: Wie sehen wir uns gegenseitig? Führt Berichterstattung zu produktivem Austausch? Oder zu Abschottung und Isolation? Diesen Fragen geht „quoted. der medienpodcast“ seit zwei Jahren auf den Grund. In über 40 Folgen analysieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Journalist Nils Minkmar die Rolle der Medien in der Vielfaltsgesellschaft – gemeinsam mit einer Vielzahl von Gästen.
Selten war die politische Lage so angespannt wie jetzt: 2024 stehen Deutschland und Europa vor entscheidenden Wahlen. Wachsende Zustimmung für rechte Parteien bedrohen das vielfältige Zusammenleben so konkret wie selten zuvor. Und rassistische Vorfälle wie zuletzt in einer Bar auf der Nordseeinsel Sylt machen immer wieder Schlagzeilen.
Mit dem Sozialwissenschaftler Cihan Sinanoglu, Leiter des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa), stellt die finale Folge von „quoted. der medienpodcast“ die entscheidenden Fragen: Welche Rolle spielen, ganz konkret, journalistische Medien für die Frage, wie polarisiert oder differenziert politische und gesellschaftliche Debatten verlaufen? Welche Art der Berichterstattung leistet eher konstruktiven, welche eher destruktiven Kräften Vorschub? Was ist gut am Umgang von Medien mit dem Rechtsruck? Was müsste sich ändern?
Aufgezeichnet wurde diese Folge am 29. Mai 2024 auf der re:publica in Berlin, dem Festival für die digitale Gesellschaft. „quoted“ ist ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.
Die ursprünglich für diese Folge angekündigte Gesprächspartnerin Naika Foroutan musste aus gesundheitlichen Gründen absagen.
Links:
Befragung des Mediendienst Integration zur Überforderung von Kommunen durch die Aufnahme Geflüchteter.
ZEIT Magazin-Artikel „Am Limit“ über die Suche nach überforderten Kommunen, 29.11.2023 (Paywall)
quoted-Folge zum umstrittenen „Clan“-Begriff.
quoted-Folge zur Berichterstattung über die Silvesternacht 2022/23.
WDR Europaforum 2024, Diskussionsrunde zum Thema „Der Populismus und die Medien“.
quoted-Folge zur Berichterstattung über den Nahostkrieg

May 16, 2024 • 19min
Staffelhighlights: Medien und die AfD
Die zweite Staffel von „quoted. der medienpodcast“ geht zu Ende. Und der Rückblick zeigt: Eins der wichtigsten Themen seit dem vergangenen Sommer war der mediale Umgang mit der AfD und ihrem wachsenden Umfragen-Erfolg. Ein Thema, das vor der Europawahl und den anstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland weiter hohe Relevanz hat. In dieser Folge werfen wir deshalb einen Blick zurück und sammeln die wichtigsten Aussagen unserer Gäste zu diesem Themenbereich. Sozialpsychologin Pia Lamberty erklärt, warum es gefährlich ist, den Erfolg der Partei als reine „Protestwahl“ abzutun. Kommunikationsexperte Johannes Hillje ordnet ein, wie weit die AfD beim Versuch ist, ein eigenes (Des-)Informations-Ökosystem aufzubauen. Und Medienwissenschaftlerin Mandy Tröger analysiert die Bedeutung der medialen Unterbelichtung Ostdeutschland für die dortigen Erfolge der AfD.
„quoted. der medienpodcast“ beendet die zweite Staffel mit einem Auftritt auf der re:publica 2024 in Berlin: Mit Migrationsforscherin Naika Foroutan sprechen wir am Mittwoch, 29. Mai, von 17.30 Uhr an auf Bühne 7 das Thema „Haben Medien eine Antwort auf den Rechtsruck?“.
„quoted. der medienpodcast“ ist ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.
Links:
„quoted. der medienpodcast“ am 29.05.24 live auf der re:publica in Berlin: https://re-publica.com/de/session/quoted-der-medienpodcast-haben-medien-eine-antwort-auf-den-rechtsruck

May 2, 2024 • 38min
Künstliche Intelligenz im Journalismus: Denkt KI die Vielfalt mit?
Chan-jo Jun, ein erfahrener Rechtsanwalt für IT-Recht und engagiert im Kampf gegen Hate Speech, diskutiert die revolutionären Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz im Journalismus. Er beleuchtet die Risiken von Fake News und Bias, die durch KI verstärkt werden können. Jun plädiert für neue Regulierungsansätze, um die Integrität der Medien zu schützen. Zudem erörtert er die Herausforderung, wie Journalisten Werte und Medienkompetenz bewahren können, während sie sich mit diesen Technologien auseinandersetzen.

Apr 18, 2024 • 31min
Immer noch zu viele Klischees: Sinti und Roma in den Medien
Gilda-Nancy Horvath ist eine engagierte österreichische Journalistin und Künstlerin, die sich für die Belange der Sinti und Roma starkmacht. Sie diskutiert die problematische mediale Darstellung dieser Volksgruppen und betont die anhaltenden Stereotypen in der Berichterstattung. Trotz einiger Fortschritte fehlen es oft an positiver Representation und einer differenzierten Perspektive. Horvath thematisiert auch die Herausforderungen durch KI in den Medien sowie die Bedeutung von Empowerment-Programmen für junge Romnia und Sintis in der digitalen Welt.

Mar 21, 2024 • 36min
Vielfältiges Selbstverständnis: Sind Medien die Lösung oder das Problem?
Jeder vierte Mensch in Deutschland hat eine Einwanderungsgeschichte – und dieser Anteil wird in den nächsten Jahren weiter deutlich steigen. Doch obwohl die deutsche Gesellschaft seit Jahrzehnten eine vielfältige ist, bildet sich das im öffentlichen Diskurs häufig nur dann ab, wenn es um Schwierigkeiten mit Zuwanderung und manchen Zuwanderern geht. Medien prägen unser Bild voneinander – und könnten so eine Brücke sein, hin zu einem gemeinsamen und vielfältigen „Wir“ in Deutschland. Allerdings geschieht das längst nicht so oft, wie es sein könnte und sein müsste. Zeitungen, Sender, Online-Medien lassen sich häufig von politischen Debatten um Migration und Integration treiben und verstärken so – wenn zum Teil auch unbeabsichtigt – den Eindruck, dass auf diesen Feldern die größten Probleme des Landes liegen. Noch viel zu selten bilden etliche Medien völlig unaufgeregt die Tatsache ab, dass fast 25 Prozent der Menschen hierzulande eine internationale Biografie haben. Warum ist das so? Wie müsste eine Berichterstattung aussehen, die unaufgeregt die Selbstverständlichkeit des Einwanderungslandes Deutschland abbildet? Und warum ist das im Jahr 2024 überhaupt noch eine Frage, obwohl ein Großteil der Journalistinnen und Journalisten dem Thema Vielfalt offen gegenüberstehen?
Über Medien und das Selbstverständnis der Vielfaltsgesellschaft spricht SZ-Journalist Nils Minkmar mit dem Journalisten und Autor Stephan Anpalagan, der sich in seinem aktuellen Buch „Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft“ damit beschäftigt, wie diese Mitte denen begegnet, die sie als fremd ansieht – und was das für die, die davon betroffen sind, bedeutet.
„quoted. der medienpodcast“ ist ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.
Links:
Mehr zum Buch von Stephan Anpalagan finden Sie hier.

Mar 7, 2024 • 31min
„And the Oscar goes to…“ - Wie divers ist der deutsche Film?
Am Wochenende werden in Los Angeles die Oscars verliehen, die bekanntesten Filmpreise der Welt. Das Thema Diversität spielt dabei mittlerweile eine wichtige Rolle – dank vieler Debatten, der Arbeit von Aktivistinnen und Aktivisten und Social Media-Aktionen wie #OscarsSoWhite.
Dieses Jahr haben die Oscar-Nominierungen auch in Deutschland die Diskussion um Diversität in Medien und Filmbranche neu angeheizt. Der Grund: Die Nominierungen der Schauspielerin Sandra Hüller und des Regisseurs Wim Wenders wurden von Leitmedien gefeiert, die Nominierung des deutschen Regisseurs İlker Çatak für seinen Film „Das Lehrerzimmer“ kam oft nur am Rande vor. Dieser sprach daraufhin von Ignoranz, Ausgrenzung und Rassismus.
Um die Hintergründe seiner Vorwürfe geht es in dieser Folge: die mangelnde Diversität in der deutschen Filmbranche. Studien zeigen, dass der Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Film und Fernsehen unsere Vielfaltsgesellschaft noch längst nicht abbildet. Welche Ideen und Pläne gibt es, das zu ändern? Wie verhindert man, dass Schauspieler:innen mit Einwanderungsgeschichte in typischen Klischee-Rollen landen? Und welche Bedeutung hat Vielfalt im Film für unser Zusammenleben?
Darüber spricht SZ-Journalist Nils Minkmar mit Tyron Ricketts – Schauspieler, Produzent und seit Jahrzehnten engagiert für mehr Diversität im Filmbetrieb. Zuletzt hat er die Grimme-Preis-nominierte Disney+-Serie „Sam – Ein Sachse“ als Executive Producer, Creator, Autor und Schauspieler geprägt.
„quoted. der medienpodcast“ ist ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.
Links:
Serie „Sam – Ein Sachse“ bei Disney+.
Regisseur İlker Çatak auf ZEIT Online, Gastbeitrag „Zu früh gefreut“.
Bündnis „Vielfalt im Film“
Buch „Das Integrations-Paradox“ von Aladin El-Mafaalani

Feb 22, 2024 • 35min
Vier Jahre nach Hanau: Die Rolle der Medien
Am 19. Februar hat sich der rassistische Terroranschlag von Hanau zum vierten Mal gejährt. Neun junge Menschen mit Einwanderungsgeschichte wurden damals von einem rechtsextremen Täter ermordet, bevor dieser seine Mutter und sich selbst tötete.
Schon kurz nach dem Anschlag gab es Diskussionen über das Vorgehen und die Rolle der Medien: Wurde schnell und deutlich genug von Rassismus und Terrorismus gesprochen? Wurde der Täter zu sehr in den Mittelpunkt gestellt? Und warum mussten vor allem die Angehörigen der Opfer auf Aufklärung drängen?
Eine zentrale Frage ist außerdem, ob Jahrzehnte der problematisierenden und negativen Berichterstattung über Menschen mit Einwanderungsgeschichte den Boden mit bereitet haben für Rassismus – und damit auch für Terrorakte wie den von Hanau.
Was hat sich medial geändert, vier Jahre nach dem Anschlag von Hanau? Darüber sprechen Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Journalist Nils Minkmar mit Cihan Sinanoǧlu, Leiter des „Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors“ des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung.
In „quoted. der medienpodcast“ – ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.
Links
ZDF-Dokumentation „Einzeltäter: Hanau“ von Julian Vogel.
Interview mit Çetin Gültekin in der Rheinische Post.
Auftritt des Anschlag-Überlebenden Said Etris Hashemi bei Markus Lanz.
Webseite Nationaler Diskriminierungs- und Rassismusmonitor.
„Die Hanau-Protokolle“ von Özlem Gezer und Timofey Neshitov im Spiegel.
https://kein-abschlussbericht.org/

Feb 8, 2024 • 37min
Nach den Protesten: Wie umgehen mit der AfD-Medienstrategie?
In dieser Folge spricht Johannes Hillje, ein selbstständiger Politik- und Kommunikationsberater und Experte für rechte Kommunikationsstrategien, über die Reaktionen der AfD auf die Proteste gegen Rechtsextremismus. Er beleuchtet die widerwärtigen Taktiken der Partei, die ein verzerrtes Bild der Realität erzeugt und die soziale Medien nutzt, um jüngere Wähler auf TikTok anzusprechen. Hillje erklärt, wie die AfD gezielt regionale Medien strategisch anvisiert und welche Herausforderungen sich für den Journalismus aus extremistischen Narrativen ergeben.

Jan 25, 2024 • 35min
Aufstehen gegen rechts: Braune Gefahr und Rolle der Medien
Marcus Maurer, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, spricht über die immense gesellschaftliche Bewegung gegen Rechtsextremismus. Er erläutert, wie Medien das öffentliche Bewusstsein für den Rechtsextremismus schärfen können und erörtert die Rolle der Medien im Kampf gegen extremistisches Gedankengut. Zudem stellt er seine Studie zur Perspektivenvielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor, in der die Repräsentanz und Unabhängigkeit der Berichterstattung kritisch hinterfragt werden.

Dec 21, 2023 • 37min
Nicht nur Stillstand und Rückschritt: Vielfalt in den Medien 2023
Elena Kountidou, Geschäftsführerin der Neuen deutschen Medienmacher:innen, spricht über die Herausforderungen und Fortschritte in der Medienberichterstattung zu Flucht und Migration in Deutschland. Sie diskutiert, wie Vielfalt in den Redaktionen zu einem besser informierten Journalismus führt. Kountidou hebt hervor, dass mehr Stimmen mit Migrationshintergrund in den Medien vertreten sind, und thematisiert den Einfluss sozialer Medien auf die Wahrnehmung von Minderheiten. Ein wichtiger Fokus liegt auf der Verantwortung des Journalismus, ethische Standards einzuhalten.
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