Marcus Maurer, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, spricht über die immense gesellschaftliche Bewegung gegen Rechtsextremismus. Er erläutert, wie Medien das öffentliche Bewusstsein für den Rechtsextremismus schärfen können und erörtert die Rolle der Medien im Kampf gegen extremistisches Gedankengut. Zudem stellt er seine Studie zur Perspektivenvielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor, in der die Repräsentanz und Unabhängigkeit der Berichterstattung kritisch hinterfragt werden.
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Gesellschaftliches Aufwachen gegen Rechts
Die aktuellen großen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus zeigen ein breites gesellschaftliches Aufwachen. - Korrektiv-Recherchen brachten Belege, die lange vermutete Pläne rechtsextremer Zirkel erstmals öffentlich belegten.
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Mediale Lücken bei Rechtsextremismus
Medien berichteten bisher oft punktuell über Rechtsextremismus statt systematisch. - Die Vielfalt des zivilgesellschaftlichen Engagements gegen Rechts wurde medial bislang unzureichend abgebildet.
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Vielfalt und Negativität im öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Öffentlich-rechtliche Nachrichten sind nicht stark einseitig, aber konservative Positionen sind unterrepräsentiert. - Alle Parteien werden überwiegend negativ dargestellt, was problematisch für die Demokratie ist.
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Hunderttausende Menschen haben in den vergangenen Tagen gegen den Rechtsextremismus demonstriert: Auslöser waren die Recherchen des Medienhauses Correctiv zu einem geheimen Treffen zwischen AfD-Politikern, CDU-Mitgliedern und faschistischen Schlüsselfiguren, bei dem Deportationspläne für Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte besprochen wurden. Welche Rolle spielen Medien für den breiten Protest der Zivilgesellschaft gegen die braune Gefahr? Muss sich ein Teil der medialen Öffentlichkeit vorwerfen lassen, den Rechtsextremismus in der Vergangenheit unterschätzt zu haben? Und kamen gleichzeitig demokratische Gegenbewegungen der Zivilgesellschaft medial zu kurz?
Außerdem in der aktuellen Folge: Ein Interview mit dem Kommunikationswissenschaftler Marcus Maurer vom Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. In einer neuer Studie hat er mit Blick auf die Nachrichtenformate des öffentlich-rechtlichen Rundfunks untersucht, wie es um dessen Perspektivenvielfalt bestellt ist. Diese Vielfalt wurde in den letzten Jahren immer wieder in Frage gestellt: Nicht nur, was die mangelnder Repräsentanz von zum Beispiel Menschen mit Einwanderungsgeschichte oder Personen ostdeutscher Herkunft angeht. Auch der Vorwurf einer politische Unausgewogenheit steht im Raum. Immer wieder heißt es, öffentlich-rechtliche Medien würden einseitige linke und progressive Positionen bevorzugen – was ist dran? Die Ergebnisse der repräsentativen Studie wurden beim ersten CIVIS Mediendialog am 25.01.24 in Berlin vorgestellt. Über seine Untersuchung spricht Marcus Maurer mit den quoted-Hosts, der Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und dem SZ-Journalisten Nils Minkmar.
„quoted. der medienpodcast“ ist ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.