quoted. der medienpodcast

CIVIS-Medienstiftung und Süddeutsche Zeitung
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Nov 30, 2023 • 41min

Krieg in Nahost: Medien und die Vielfaltsgesellschaft

Der Krieg in Nahost ist in eine neue Phase eingetreten. Eine Feuerpause in dieser Woche, die Freilassung von Geiseln durch die terroristische Hamas und von inhaftierten Palästinenser:innen durch Israel wecken hier und da vorsichtige Hoffnung, dass die Lage sich beruhigen könnte. In Deutschland hat der Krieg zahlreiche, teilweise sehr emotionale Debatten losgetreten, an denen sich auch Konfliktlinien in der Vielfaltsgesellschaft erkennen lassen: So steht der Vorwurf einer Gefühlskälte gegenüber israelischen Opfern im Raum, zeitgleich mit dem Vorwurf einer Nichtbeachtung des Leids der palästinensischen Zivilbevölkerung. Dazu kommt eine Diskussion über Antisemitismus, die Menschen muslimischen Glaubens in Deutschland nicht selten unter Generalverdacht stellt. Alle diese Konflikte werden in deutschen Medien ausgetragen, äußern sich aber häufig auch als handfeste Kritik an der Berichterstattung deutscher Zeitungen, Nachrichten-Plattformen oder Sendern. Aber kann man Medien pauschal eine tendenziöse Berichterstattung vorwerfen? Wie hat sich die Berichterstattung deutschen Medien seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober verändert? Welche Rolle spielen veränderte Gewohnheiten der Mediennutzung dabei, wie der Nahost-Krieg sich in der deutschen Vielfaltsgesellschaft niederschlägt? Darüber diskutieren die quoted-Hosts Nadia Zaboura und Nils Minkmar mit dem Medienwissenschaftler und Politologen Kai Hafez, der die Rolle der Medien in der Vielfaltsgesellschaft schon seit Jahren untersucht und für eine Versachlichung der Nahost-Debatte in Deutschland plädiert. In: „quoted. der medienpodcast“ von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Links: Essay des israelischen Soziologen Natan Sznaider im Spiegel: https://www.spiegel.de/kultur/israels-einsamkeit-nur-die-verzweiflung-kann-uns-retten-ein-essay-von-natan-sznaider-a-8457e635-5ab4-4363-8936-b62517695dac (Paywall) Interview mit dem palästinensischen Philosoph Sari Nusseibeh in der Süddeutschen Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/politik/nahostkonflikt-israel-sari-nusseibeh-frieden-gaza-1.6305804?reduced=true (Paywall) Kommentar von Teseo La Marca in Übermedien: „Die deutsche Berichterstattung zum Nahostkrieg setzt meine Glaubwürdigkeit als Reporter aufs Spiel“: https://uebermedien.de/90248/die-deutsche-berichterstattung-zum-nahostkrieg-setzt-meine-glaubwuerdigkeit-als-reporter-aufs-spiel/ (Paywall) Erwiderung von Andrej Reisin in Übermedien: https://uebermedien.de/90356/von-wegen-doppelte-standards-in-der-deutschen-gaza-krieg-berichterstattung/
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Nov 9, 2023 • 29min

Blinde Flecken: Afrika in den Medien

Bettina Rühl, Journalistin und Korrespondentin mit langjähriger Erfahrung in Afrika, diskutiert in dieser Folge die Herausforderungen der deutschen Medienberichterstattung über den Kontinent. Sie kritisiert die einseitige Fokussierung auf Kriege und Krisen und fordert eine differenziertere Sicht auf die positiven Entwicklungen. Rühl hebt die Bedeutung von authentischen Stimmen und Projekten hervor, die Afrikas Diversität und Erfolge darstellen. Auch die geopolitischen Zusammenhänge in Westafrika werden beleuchtet, um ein umfassenderes Bild zu vermitteln.
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Oct 26, 2023 • 34min

Krieg in Nahost: Verantwortung der Medien

Der Konflikt im Nahen Osten beschäftigt die Medienwelt so lange und intensiv wie kaum ein anderes Thema. Und immer wieder gibt es massive Kritik an den Medien und ihrer Rolle. Auch nach dem brutalen Terroranschlägen der Hamas auf Israel am 7. Oktober und den Bombardements der israelischen Armee auf Gaza ist diese Mediendebatte wieder voll entbrannt. Sie ist geprägt von Fragen wie: Berichten die Medien angemessen? Wählen sie die richtigen Worte, zeigen sie angemessene Bilder? Gelingt es, die Geschehnisse in Israel und Palästina in einen Kontext zu setzen, ohne zu relativieren, was nicht relativiert werden darf? Welche Auswirkungen hat die Spiegelung des Nahost-Konflikts in journalistischen Medien für die Situation hier lebender Jüdinnen und Juden und für Menschen mit palästinensischen Wurzeln? Und, noch grundsätzlicher betrachtet, wie wirkt sie sich auf den Zusammenhalt in der Vielfaltsgesellschaft hierzulande aus? Darüber diskutieren der SZ-Journalist Nils Minkmar und die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura, in quoted. dem medienpodcast. von Süddeutscher Zeitung und CIVIS Medienstiftung, gefördert von der Stiftung Mercator. ** Zum Weiterlesen und Hören:** Quoted Folge mit Meron Mendel. „Schlaraffenland abgebrannt“ von Michel Friedmann Interview Navid Kermani im Kölner Stadt-Anzeiger Piratensender Powerplay mit Gast Richard C. Schneider Reportage in der Berliner Zeitung, Besuch in der Rütli-Schule (Paywall) Yuval Noah Harari im Video-Interview der ZEIT.
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Oct 12, 2023 • 28min

Vor der „Schicksalswahl“: Deutsch-polnische Medienwelten

Thomas Dudek, freier Journalist mit umfassender Erfahrung in der Berichterstattung über Polen, beleuchtet die aktuelle politische Situation vor den Parlamentswahlen. Er diskutiert die Rolle der PiS-Partei und deren Einfluss auf den Rechtsstaat sowie die zunehmenden Repressionen gegen kritische Medien. Darüber hinaus wird die Wahrnehmung Polens in deutschen Medien thematisiert, insbesondere im Kontext der Berichterstattung über Migration und das Ukraine-Drama. Die Herausforderungen für die Pressefreiheit und die sich verändernden Narrativen sind ebenfalls zentrale Themen.
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Sep 28, 2023 • 36min

Schwierige Spiegelung: Der deutsche Osten und die Medien

Mandy Tröger, Medienwissenschaftlerin aus Ostberlin, analysiert die Herausforderungen der Medienberichterstattung über Ostdeutschland. Sie diskutiert, wie Klischees und eindimensionale Narrative die Wahrnehmung prägen und welche Rolle lokale Stimmen spielen. Zudem beleuchtet sie die politischen Konsequenzen des medialen Ungleichgewichts, insbesondere im Kontext der AfD. Tröger zeigt auch positive Entwicklungen auf, wie die Initiative 'Wir sind der Osten', die Ostdeutschen eine Stimme gibt und ihren Stolz fördert.
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Sep 14, 2023 • 43min

Und der Alltag? Medien und das jüdische Leben in Deutschland

Ronen Steinke, Innenpolitischer Korrespondent der Süddeutschen Zeitung und Autor von "Antisemitismus in der Sprache", beleuchtet die Herausforderungen der Medienberichterstattung über jüdisches Leben in Deutschland. Er betont, dass die Wahrnehmung oft durch Antisemitismus und Holocaust-Gedenken dominiert wird. Ein authentisches Bild jüdischer Identität fehlt häufig. Steinke diskutiert auch, wie Sprache Antisemitismus verstärken kann und unterstreicht die Notwendigkeit, vielfältige Perspektiven in den Medien darzustellen, um Klischees abzubauen.
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Aug 31, 2023 • 35min

"Clans": Mediendebatte um einen (Kampf-)Begriff

Özgür Özvatan, Politischer Soziologe am Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung, diskutiert die brisante Debatte um den Begriff "Clans". Er erklärt, wie die mediale Darstellung von Clan-Kriminalität oft stigmatisierend wirkt und die Wahrnehmung von Familienstrukturen beeinflusst. Özvatan thematisiert die Herausforderungen der Berichterstattung und die Rolle der Medien bei der Schaffung von Mythen. Zudem wird die Diskrepanz zwischen medialer Präsenz und tatsächlicher Kriminalität beleuchtet.
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Aug 17, 2023 • 41min

Zwei Jahre unter den Taliban: Afghanistan in den Medien

Es ist ein Anlass, zu dem dieser Tage viele Medien nach Afghanistan schauen: Vor zwei Jahren übernahmen die Taliban erneut die Macht am Hindukusch. Doch die aktuelle Aufmerksamkeit in dieser Zeit unmittelbar rund um den 15. August ist eine Ausnahme. Seit dem überstürzten Abzug der westlichen Truppen und den dramatischen Szenen am Flughafen Kabuls ist es in vielen Zeitungen, Sendern und Online-Formaten sehr still geworden um das Land. Währenddessen hat sich die Versorgungslage der Bevölkerung dramatisch verschlechtert. Frauen werden von den regierenden Taliban massiv unterdrückt. Freier Journalismus ist nahezu unmöglich geworden und nur noch wenige ausländische Medien berichten regelmäßig aus dem Land. Tauchen das Land und seine Menschen so in unseren Medien auf, wie es angesichts der dramatischen Situation und der jahrelangen westlichen Militärpräsenz angemessen wäre? Geht die Berichterstattung über die Abbildung von Krise, Elend und Taliban-Gräueltaten hinaus? Und was macht das alles mit unserem Bild von Afghanistan? Fragen, die auch für die europäischen Einwanderungsgesellschaften wichtig sind: Alleine in Deutschland leben um die 420.000 Menschen mit afghanischer Migrationsgeschichte. Es diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Journalist Nils Minkmar. Zu Gast ist Emran Feroz, österreichischer Journalist mit afghanischen Wurzeln und Autor des Buchs „Der längste Krieg. 20 Jahre War on Terror“. „quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Die nächste Ausgabe erscheint in 14 Tagen, am Donnerstag, dem 31. August 2023. Links: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/gesellschaft/afghanistan-taliban-frauen-kabul-e537056/?reduced=true (Paywall) https://www.spiegel.de/ausland/frauen-in-afghanistan-deine-ankunft-hat-meine-traeume-in-einen-albtraum-verwandelt-a-ed12062b-9f41-4e40-9499-e22d3c88e1c8 (Paywall) Weltspiegel-Beitrag zur Religionsschule für Mädchen in Kabul: https://www.ardmediathek.de/video/weltspiegel/afghanistan-hoffnung-fuer-maedchen-auf-bildung/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3dlbHRzcGllZ2VsLzExZjQwZTI2LTkyMDItNGM1NS04MzEzLThkYzZkMjU2YWU0MQ STRG_F bei den Taliban: Warum finden Menschen sie gut? https://www.youtube.com/watch?v=jByCZqXwZqI
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Aug 3, 2023 • 33min

Medien und die AfD: Wie berichten über rechts?

Pia Lamberty, Sozialpsychologin und Geschäftsführerin des CeMAS, diskutiert die fortwährende Präsenz der AfD in den Medien und die komplexen Motive ihrer Wählerinnen und Wähler. Sie hinterfragt die gängige Sichtweise, dass Protestwähler das Hauptpublikum der AfD seien. Lamberty beleuchtet auch die Verantwortung der Medien, differenziert über die extreme Rechte zu berichten, ohne extremistische Ansichten zu legitimieren. Die Verbindungen zwischen Rechtsextremismus und gesellschaftlichen Strukturen werden zudem thematisiert.
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Jul 20, 2023 • 25min

Französische Medien: Zu viel Raum für Rechts?

Leonardo Kahn ist Journalist und Paris-Korrespondent mit Fokus auf die französische Medienlandschaft. Er diskutiert die schweren Ausschreitungen in Frankreich und die Rolle der Medien in der Berichterstattung darüber. Kahn beleuchtet den Einfluss von rechten Medien wie CNews und die strukturelle Benachteiligung der Menschen in den Banlieues. Ein weiteres Thema ist die gefährliche Ideologie des Grand Remplacement, die rassistische Einstellungen fördert. Zudem wird die zunehmende Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten thematisiert.

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