Thomas Dudek, freier Journalist mit umfassender Erfahrung in der Berichterstattung über Polen, beleuchtet die aktuelle politische Situation vor den Parlamentswahlen. Er diskutiert die Rolle der PiS-Partei und deren Einfluss auf den Rechtsstaat sowie die zunehmenden Repressionen gegen kritische Medien. Darüber hinaus wird die Wahrnehmung Polens in deutschen Medien thematisiert, insbesondere im Kontext der Berichterstattung über Migration und das Ukraine-Drama. Die Herausforderungen für die Pressefreiheit und die sich verändernden Narrativen sind ebenfalls zentrale Themen.
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Polen im Fokus deutscher Medien
Polen ist endlich im Fokus der deutschen Medien, was die politische Bedeutung des Landes widerspiegelt.
Die deutsche Berichterstattung ist umfassender und differenzierter als früher, was die Beziehungen verbessert.
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Weg von Klischees in Medien
Früher dominierten Klischees und Stereotype in der Berichterstattung über Polen.
In den letzten 20 Jahren hat sich die Berichterstattung weitgehend normalisiert und verbessert.
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Gespaltene Wahrnehmung polnischer Community
Die polnische Community in Deutschland ist gespalten bezüglich der deutschen Medienberichterstattung.
Konservative fühlen sich unterrepräsentiert, liberal eingestellte polnische Staatsbürger eher bestätigt.
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Polen wählt! Am 15. Oktober sind die Bürger:innen des größten deutschen Nachbarlands im Osten zur Parlamentswahl aufgerufen. Vor allem liberal eingestellte Pol:innen sehen die Abstimmung als „Schicksalswahl“: Bei einem erneuten Sieg der national-konservativen, populistischen PiS-Partei befürchten sie einen weiteren Abbau des Rechtsstaats, eine Abkehr von der EU und zunehmende Repressionen gegen regierungskritische Medien. Die PIS setzt im Wahlkampf insbesondere auf das Thema Einwanderung und verbindet den Wahltag mit einem umstrittenen Referendum über Migrationspolitik.
Deutschland spielt für die Zukunft Polens eine wichtige Rolle – und umgekehrt. Auch wenn sich die polnische Regierung Kritik verbittet und zum Teil heftig gegen das Nachbarland schießt, blicken Politik und Gesellschaft traditionell aufmerksam darauf, wie in Deutschland über Polen gesprochen und berichtet wird. Im Verhältnis zwischen den Ländern spielen Medien eine wichtige Rolle: Lange war Osteuropa in den deutschen Medien unterrepräsentiert, inzwischen hat sich das geändert. Das wird auch in Teilen der polnischen Community in Deutschland wahrgenommen: Rund zweieinhalb Millionen Menschen in Deutschland haben polnische Wurzeln, sie bilden somit die zweitgrößte Einwanderergruppe in Deutschland.
Welche Themen dominieren die deutsche Berichterstattung über Polen – und welche die polnische über Deutschland? Gibt es problematische Medien-Narrative? Und welche Rolle spielt das polnische Vorgehen gegen unliebsame Medien bei den Wahlen am Sonntag? Darüber spricht Nadia Zaboura, Linguistin und Kommunikationswissenschaftlerin, mit dem Journalisten Thomas Dudek, der immer wieder von beiden Seiten der Oder berichtet.
„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.