

Hörsaal - Deutschlandfunk Nova
Deutschlandfunk Nova
Fragen der Zeit. Was Forscher*innen über unser Leben herausfinden. Einblicke in die Wissenschaft. Neue Folgen immer donnerstags und freitags.
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Dec 26, 2024 • 38min
NSU - Wie der Prozess den Terror aufgearbeitet hat
Die Literaturwissenschaftlerin Katrin Trüstedt analysiert den NSU-Prozess und dessen Einfluss auf die Sichtbarkeit von Migranten in der deutschen Gesellschaft. Sie beleuchtet die gezielte Gewalt gegen migrantische Kleinunternehmer:innen und wie diese Taten die gesellschaftliche Wahrnehmung von Migranten infrage stellten. Zudem kritisiert sie die Marginalisierung der Opfer im Prozess und die verstärkten rassistischen Narrative durch Medien und Institutionen. Trüstedt plädiert für die Sichtbarkeit marginalisierter Stimmen in der Justiz.

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Dec 20, 2024 • 55min
Krisen und Katastrophen - Neue Institutionen für eine resilientere Gesellschaft
Martin Voss, Soziologe und Experte für Krisenforschung, beleuchtet die Herausforderungen unserer Zeit. Er diskutiert, wie Klimawandel und Pandemien unsere Gesellschaft an die Grenzen bringen. Voss plädiert für neue Institutionen, die Resilienz fördern und eine proaktive Bürgerbeteiligung anstoßen. Die Geheimhaltung von Informationen schädigt das Vertrauen, während Bildung als Schlüssel zur Krisenbewältigung dient. Schließlich skizziert er eine Vision für ein lebenswertes Deutschland 2050, das durch interdisziplinäre Ansätze gestärkt wird.

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Dec 18, 2024 • 41min
Klimaschutz und Freiheitsrechte - (Wie) lassen sie sich vereinen?
Greta Reeh, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Institut für Menschenrechte, diskutiert die Balance zwischen Klimaschutz und individuellen Freiheitsrechten. Sie beleuchtet, wie Klimaschutzmaßnahmen teils persönliche Freiheiten einschränken können, gleichzeitig jedoch auch die Grundlage für Freiheit bieten. Zudem wird die Rolle des deutschen Verfassungsrechts in diesem Spannungsfeld analysiert. Reeh erörtert Herausforderungen und Lösungsansätze, um ökologische Ziele mit sozialen Gerechtigkeitsaspekten in Einklang zu bringen.

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Dec 13, 2024 • 53min
Epigenetik und Gesundheit - Wie wir unsere Gene beeinflussen können
André Fischer, Professor für Epigenetik am DZNE und Universitätsmedizin Göttingen, spricht über die faszinierenden Zusammenhänge zwischen Epigenetik und Gesundheit. Er erklärt, wie Umweltfaktoren und Lebensstil unsere Gene beeinflussen können, ohne die DNA zu verändern. Fischer diskutiert konkrete Beispiele, wie Ernährung, Stress und Bewegung die Genaktivität steuern und bietet praktische Tipps zur Förderung eines gesunden Lebensstils. Zudem beleuchtet er die Bedeutung der Epigenetik in der Krankheitsprävention und für zukünftige Generationen.

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Dec 12, 2024 • 1h 11min
Hörsaal Live - So lässt der Mensch die Erde beben
Marco Bohnhoff, Geophysiker und Professor für Experimentelle Seismologie, diskutiert, wie menschliche Aktivitäten wie Fracking und Klimawandel zur induzierten Seismizität beitragen. Er erklärt die Herausforderungen in der Erdbebenforschung und die Schwierigkeiten bei der Vorhersage. Zudem wird das theoretische Konzept erörtert, kleinere Beben gezielt zu erzeugen, um größere zu kontrollieren. Auch die seismischen Auswirkungen von Atomtests sowie die Risiken des Lebens in erdbebengefährdeten Regionen werden thematisiert.

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Dec 6, 2024 • 52min
Medien im Krieg - "Wissen wir wirklich, was in der Kriegswelt los ist?"
Im Konfliktbereich ringen Medien und Militär um die Kontrolle über Informationen. Der Einfluss journalistischer Werte auf öffentliche Wahrnehmungen wird beleuchtet, insbesondere in Bezug auf den Ukrainekrieg. Herausforderungen wie Falschnachrichten und die Glaubwürdigkeit von Medien werden kritisch diskutiert. Historische Beispiele verdeutlichen die Dynamik zwischen Journalisten und militärischen Institutionen. Dabei wird die Einseitigkeit der Berichterstattung hinterfragt und die Notwendigkeit einer differenzierten Analyse von Konflikten hervorgehoben.

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Dec 5, 2024 • 45min
Europas Geschichte - Das 20. Jahrhundert war zutiefst anormal
Sir Christopher Clark, Professor für Neuere Europäische Geschichte an der University of Cambridge, beleuchtet, wie geschichtliche Analogien unsere Wahrnehmung der Gegenwart beeinflussen können. Er warnt vor der Manipulation historischer Narrative, insbesondere durch totalitäre Regime. Die Diskussion über ethnische Zugehörigkeiten im Ersten Weltkrieg zeigt, wie nationale Identitäten politische Positionen prägen. Zudem zieht er interessante Parallelen zwischen dem Konflikt Russland-Ukraine und historischen Ereignissen, was die Gefahren simplifizierter Geschichtsdeutungen aufzeigt.

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Nov 29, 2024 • 1h 2min
Rechtswissenschaft - Wie der Begriff "Rechtsstaat" instrumentalisiert wird
Maximilian Pichl, Rechts- und Sozialwissenschaftler sowie Professor für Soziales Recht an der Hochschule Rhein-Main, erklärt, wie der Begriff 'Rechtsstaat' in der politischen Debatte umdefiniert wird. Er thematisiert die Auswirkungen sicherheitspolitischer Maßnahmen auf Grundrechte und die Instrumentalisierung durch extrem rechte Strömungen. Pichl beleuchtet die Komplexität des Begriffs und fordert einen kritischen Umgang mit der politischen Rhetorik, um die Errungenschaften des sozialen Rechtsstaats zu bewahren.

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Nov 28, 2024 • 45min
Triggerpunkte - Warum die Klimakrise polarisiert
Linus Westheuser ist Soziologe an der Humboldt-Universität Berlin und Mitautor des Buches "Triggerpunkte". Er diskutiert, wie die Klimakrise sowohl als Umweltproblem als auch als Konflikt um soziale Ungleichheit wahrgenommen wird. Wärend der Unterhaltung beleuchtet er die emotionale Spannungen zwischen Klimaschutz und den Ängsten der Menschen. Westheuser thematisiert die politische Instrumentalisierung der Klimafrage und schlägt vor, dass eine stärkere Einbeziehung wohlhabender Bürger klimafreundliche Maßnahmen erleichtern könnte.

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Nov 22, 2024 • 49min
Cancel Culture - Die Debatte hat sich gedreht
Adrian Daub, Professor für vergleichende Literaturwissenschaft an der Stanford University und Autor des Buches "Cancel Culture Transfer", diskutiert die komplexen Dynamiken der Cancel Culture. Er erklärt, wie sich die Debatte seit 2020 verändert hat, insbesondere im Hinblick auf die Identitätspolitik. Daub beleuchtet die Ambivalenz des Phänomens und den Konflikt zwischen Bewahrung und Zerstörung innerhalb gesellschaftlicher Institutionen. Zuhörer werden angeregt, die Widersprüche in diesem Diskurs zu erkennen.