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NSU - Wie der Prozess den Terror aufgearbeitet hat

Dec 26, 2024
Die Literaturwissenschaftlerin Katrin Trüstedt analysiert den NSU-Prozess und dessen Einfluss auf die Sichtbarkeit von Migranten in der deutschen Gesellschaft. Sie beleuchtet die gezielte Gewalt gegen migrantische Kleinunternehmer:innen und wie diese Taten die gesellschaftliche Wahrnehmung von Migranten infrage stellten. Zudem kritisiert sie die Marginalisierung der Opfer im Prozess und die verstärkten rassistischen Narrative durch Medien und Institutionen. Trüstedt plädiert für die Sichtbarkeit marginalisierter Stimmen in der Justiz.
37:40

Podcast summary created with Snipd AI

Quick takeaways

  • Der NSU-Prozess lenkte die Aufmerksamkeit stark auf die Angeklagten, wodurch die Stimmen und Gerechtigkeitsfragen der Opfer marginalisiert wurden.
  • Die Nebenklage und alternative NSU-Tribunale spielen eine entscheidende Rolle, um marginalisierte Perspektiven sichtbar zu machen und Gerechtigkeitsfragen aufzuwerfen.

Deep dives

Der NSU und die Migrationsgesellschaft

Die Terrorgruppe NSU verübte über einen Zeitraum von 13 Jahren mehrere Morde, die gezielt Mitglieder der Migrationsgesellschaft zum Ziel hatten. Durch diese Morde wurde nicht nur das individuelle Leben der Opfer, sondern auch die soziale Identität der Migrantinnen und Migranten in Deutschland infrage gestellt. Die Art der Angriffe verdeutlicht, wie stark der NSU gegen die Sichtbarkeit und Existenz von Menschen mit Migrationshintergrund vorging, indem er sie in der Öffentlichkeit bei ihrer Arbeit ermordete. Diese Taten legen einen strukturellen Rassismus in der Gesellschaft offen, der bis in die Mitte der Gesellschaft reicht.

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