
Hörsaal - Deutschlandfunk Nova
Fragen der Zeit. Was Forscher*innen über unser Leben herausfinden. Einblicke in die Wissenschaft. Neue Folgen immer donnerstags und freitags.
Latest episodes

Jun 6, 2025 • 41min
Leistung - Kein Maßstab für eine gerechte Gesellschaft
Stefan Gosepath, Professor für Praktische Philosophie an der Freien Universität Berlin, hinterfragt das Prinzip der Leistungsgesellschaft und die damit verbundenen Ungerechtigkeiten. Er diskutiert, dass Verdienst nicht allein auf Leistung beruht und sozialer Status oft durch Glück und Chancengleichheit beeinflusst wird. Gosepath beleuchtet auch die Illusion der Meritokratie und hebt die Notwendigkeit hervor, alternative Werte zu entwickeln, um gerechte Einkommensverteilungen zu fördern.

Jun 5, 2025 • 44min
Literaturgeschichte - Thomas Mann als politischer Aktivist
Kai Sina, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Komparatistik an der Universität Münster, beleuchtet Thomas Manns Engagement als politischen Aktivisten. Er spricht über Manns bewegende Rede von 1930 gegen den Antisemitismus und dessen Einfluss während des Exils im Nationalsozialismus. Besonders spannend sind die Herausforderungen, denen sich Mann bei seinen Radioansprachen gegen die nationalsozialistische Elite gegenübersah. Sina thematisiert auch Manns moralische Verantwortung und seinen Einsatz für den Zionismus.

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May 30, 2025 • 47min
Kolonialismus - Die politische Bedeutung des Malariamittels Chinin
Chinin war einst ein entscheidendes Malariamittel, dessen Zugang über Leben und Tod entschied. Der Historiker Tristan Oestermann beleuchtet die politische Geschichte des Chinins im Kontext des Kolonialismus und der Dekolonisierung. Spannende Einblicke in den Einfluss europäischer Unternehmen und deren Rolle im Chininhandel werden gegeben. Besonders hervorgehoben wird die Situation im Kongo sowie die Entwicklung der pharmazeutischen Industrie nach dem Ende der Imperien. Eine fesselnde Auseinandersetzung mit Geschichte und Macht!

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May 29, 2025 • 58min
Wirtschaft - Wie Bitcoin das Geldsystem verändern will
Aaron Sahr, Wirtschaftssoziologe am Hamburger Institut für Sozialforschung, erforscht die Soziologie des Geldes. Er spricht über die revolutionären Ansätze von Bitcoin und dessen Unterschiede zu traditionellen Währungen. Sahr thematisiert die philosophischen Implikationen von Bitcoin als inklusives digitales Geld und die Hoffnung auf Dezentralisierung. Zudem werden die Herausforderungen des bestehenden Geldsystems beleuchtet, einschließlich der ungleichen Vermögensverteilung, und wie Bitcoin diese Probleme adressieren könnte.

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May 23, 2025 • 44min
Neuronale Netze - Warum Menschen anders denken als Mäuse
Neurowissenschaftler Moritz Helmstädter enthüllt die faszinierende Struktur des menschlichen Gehirns im Vergleich zu mausartigen Gehirnen. Er erforscht, wie evolutionäre und individuelle Lernprozesse die neuronalen Verbindungen formen. Zudem wird die Rolle von hemmenden Nervenzellen in diesem komplexen Netzwerk diskutiert. Diese Erkenntnisse könnten unser Verständnis von Denken und Kommunikation revolutionieren und neue Wege in der Hirnforschung eröffnen.

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May 22, 2025 • 55min
Populismus - Welche Rolle Verschwörungstheorien spielen
Michael Butter, Professor für Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Tübingen, beleuchtet die spannende Verbindung zwischen Populismus und Verschwörungstheorien. Er erklärt, wie populistische Bewegungen diese Theorien strategisch nutzen, um ihre Agenda voranzutreiben. Butter diskutiert die Gefahren, die von diesen Erzählungen ausgehen, insbesondere in Bezug auf Autoritarismus. Zudem werden deren Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung kontroverser Themen wie Migration analysiert, was die Dynamik zwischen verschiedenen politischen Akteuren unterstreicht.

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May 16, 2025 • 57min
Krebsforschung - Wenn unser Lebensstil krank macht
Molekularbiologe Mathias Heikenwälder vom Universitätsklinikum Tübingen erforscht die Verbindung zwischen chronischen Entzündungen und Krebs. Er erklärt, wie Lebensstilfaktoren wie Ernährung und Bewegungsmangel Krebsrisiken beeinflussen können. Heikenwälder diskutiert die Rolle von epigenetischen Prozessen und präventiven Maßnahmen, um das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen. Besonders spannend sind die Mechanismen, die eine geringere Mutationsrate bei Tieren fördern und die damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen.

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May 15, 2025 • 1h
Gene oder Gesellschaft - Der Streit über das, was uns prägt
Till Kössler, Historiker und Erziehungswissenschaftler an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, beleuchtet die komplexe Debatte zwischen Genetik und Umwelt. Er diskutiert, wie historische Bewegungen und rassistische Ideologien unsere Auffassungen von Intelligenz prägten. Zudem wird die Bedeutung von Zwillingsstudien hervorgehoben, um die Wechselwirkungen zwischen Vererbung und Sozialisation zu verstehen. Kössler regt zum Nachdenken an, wie gesellschaftliche und politische Umstände individuelle Eigenschaften formen und die Zukunft beeinflussen.

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May 9, 2025 • 55min
Erinnern für die Zukunft - Geschichte als Kompass in schwierigen Zeiten
Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald, fordert eine nachhaltigere Erinnerungskultur an die NS-Verbrechen. Er diskutiert die Bedeutung von Gedenkstätten und den Einfluss des Opferdiskurses auf das historische Verständnis. Wagner hebt die Herausforderungen hervor, die sich aus dem aktuellen politischen Klima, insbesondere in Bezug auf die AfD, ergeben. Zudem zieht er alarmierende Parallelen zwischen der Vergangenheit und gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen, um die Notwendigkeit einer reflexiven Geschichtsbetrachtung zu betonen.

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May 8, 2025 • 55min
Was geschah am 8. Mai 1945? - Geschichte ist eine Erzählung
Ulrike Jureit, Neuzeithistorikerin an der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, erörtert die vielschichtigen Wahrnehmungen des 8. Mai 1945. Sie beleuchtet, wie unterschiedliche Erinnerungen die Sicht auf das Kriegsende prägen und welche Emotionen Menschen in den letzten Kriegsmonaten erlebten. Jureit diskutiert die Herausforderung der Erinnerungskultur und deren Rolle in der Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg, sowie die Wandelbarkeit des kollektiven Gedächtnisses in der Geschichtspolitik.