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Jun 20, 2024 • 29min

Holger ruft an ... wegen der "WaPo"

Worum geht es beim Skandal der „Washington Post“? Aufruhr bei der „Washington Post“: Chefredakteurin Sally Buzbee ist zurückgetreten, nachdem CEO William Lewis offenbar versucht hat, kritische Berichterstattung über sich selbst zu verhindern. Es ging in der Geschichte um seine Rolle beim Abhörskandal der britischen Zeitung „News Of The World“, bei der Lewis, selbst Brite, Manager war. Dass Medien in den USA kritisch mit sich selbst umgehen, ist in vielen Häusern Teil ihrer Kultur. Auch die „Washington Post“ sei sehr stolz darauf, kritisch auf die eigenen Prozesse zu blicken, erklärt Christian Fahrenbach, der als freier Journalist in New York lebt. Nicht nur deshalb gilt der Versuch von Lewis, eine Geschichte in der eigenen Zeitung auszubremsen, als skandalös. Es geht dabei auch um unterschiedliche Auffassungen von journalistischer Ethik: US-Reporter, für die sehr strenge Regeln gelten, haben ein Problem mit den teilweise fraglichen Methoden ihrer britischen Kollegen. Hinzu kommt: William Lewis hat einen Landsmann zum neuen Leiter der „News Division“ bei der „WaPo“ ernannt, dem unlautere Recherche-Methoden vorgeworfen werden. Was ist das für eine – wie Fahrenbach es nennt – „Daily Soap“? Was erfährt man dabei über Journalismus und Medienkritik in den USA? Und was macht eigentlich Amazon-Milliardär und „WaPo“-Eigentümer Jeff Bezos in dieser Situation? Darüber sprechen Holger Klein und Christian Fahrenbach diese Woche im Übermedien-Podcast. Links: Bericht der "New York Times" über den Streit bei der "Washington Post" Skandal bei der "Washington Post" – Eine Zeitung in Dunkelheit ("Süddeutsche Zeitung") "Zunehmend unhaltbar" – CNN über "Washington Post"-CEO Lewis "Poynter" "Semafor" "Nieman Lab"
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Jun 10, 2024 • 22min

Holger ruft an ... wegen Wahlberichterstattung

Der Wahlforscher Thorsten Faas kritisiert die Berichterstattung zur Europawahl, da zu sehr Bundespolitik im Fokus stand. Er betont die Probleme mit Zahleninterpretationen und Vergleichen. Diskussion über Medienberichterstattung im Ausland und den Umgang mit der AfD. Komplexität des Wahlverhaltens junger Menschen und Einfluss von Technik werden beleuchtet.
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Jun 7, 2024 • 23min

Holger ruft an ... wegen Wahlwerbung

Warum läuft auf öffentlich-rechtlichen Sendern Parteiwerbung? Die Partei „Die Heimat“ (früher NPD) hetzt in einem animierten Clip gegen Migranten, die über das Mittelmeer flüchten. Die „Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung“ lässt in einem Schwarz-Weiß-Film den Sensenmann auftreten und behauptet, der „altersbedingte Tod“ sei technisch lösbar. All das lief in den vergangenen Wochen im Zuge des Europawahlkampfs auch auf öffentlich-rechtlichen Sendern. Warum müssen die Sender den Parteien für so etwas kostenlose Sendeplätze bieten? Wo ist das geregelt? Können sie die Ausstrahlung bestimmter Inhalte verweigern? Und wie wird eigentlich festgelegt, welche Partei wie viele Sendeplätze bekommt? Darüber sprechen Holger Klein und der Medienjournalist Stefan Fries in dieser Woche vor der Europawahl im Übermedien-Podcast. Fries, der auch für den Deutschlandfunk arbeitet, hat 2005 seine Magisterarbeit über Wahlwerbespots im Hörfunk geschrieben. An den rechtlichen und politischen Bedingungen hat sich seitdem kaum etwas verändert. Obwohl der Wahlkampf mittlerweile auch im Internet und sozialen Medien geführt wird, seien Fernsehen und Radio als Werbeplätze noch bedeutend, weil sie immer noch viel konsumiert würden, so Fries. „Gerade die vielen kleineren Parteien haben eine Chance, eine Reichweite zu bekommen, die sie sonst nicht hätten.“ Links: Leitfaden der Medienanstalten zu den Wahlsendezeiten für politische Parteien im bundesweit ausgerichteten privaten Rundfunk HR muss Wahlwerbung der "Partei" senden ("Frankfurter Rundschau") Warum das ZDF Wahlwerbungen von Parteien sendet
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May 29, 2024 • 29min

Holger ruft an ... wegen des Sylt-Videos

Dürfen Medien Leute, die Nazi-Parolen singen, an den Pranger stellen? Seit einer Woche herrscht große öffentliche Empörung über ein Video aus einem Sylter Club – es ist inzwischen weltweit bekannt: Eine Gruppe junger Menschen skandiert zu dem Pop-Song „L’amour toujours“ die Nazi-Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“ Ein Mann deutet dabei einen Hitlergruß an und imitiert mit zwei Fingern über der Lippe einen Hitlerbart. Das Video tauchte zunächst bei Twitter auf, wenig später war es überall, meistens unverpixelt. Beim WDR etwa waren die Gesichter der Personen zu erkennen, auch "Bild" zeigte die "Sylt-Schnösel" oder "Nazi-Schnösel", wie sie sie nannte, immer wieder. Dutzende Meldungen veröffentlichte das Blatt zu dem Vorfall in dieser Woche. Und machte noch mehr über die Leute publik: ihre Vornamen und Arbeitgeber etwa – und andere private Details. Ist das in Ordnung? Dürfen Medien Menschen, die so eine Parole öffentlich skandieren, dann auch öffentlich vorführen? Wo verlaufen die Grenzen? Und können die Betroffenen womöglich Persönlichkeitsrechte geltend machen, also juristisch gegen Medien vorgehen? Der Frankfurter Medienrechtsanwalt Felix Damm hält viele der Veröffentlichungen über den Fall für „gravierend rechtsverletzend“. Im Übermedien-Podcast sagt er: „Wir haben hier eine Berichterstattung, die aus meiner Sicht offenkundig darum bemüht ist, die Betroffenen an den Pranger zu stellen." Hinzu komme, dass kein Zweifel daran gelassen werde, dass die erhobenen Vorwürfe ausgemachte Sache seien. Dass man sehe, dass im Video gesungen wird, rechtfertige nicht „die Frage, ob das Singen dieser Parole Volksverhetzung ist, ob andere Straftatbestände im Raum stehen”. Die "Bild"-Zeitung aber lasse zum Beispiel überhaupt keinen Zweifel daran, dass hier auch strafrechtlich relevantes Verhalten vorliege. Damm hält es für "total abwegig", dass Ermittlungen das bestätigen würden, zumindest, was das Singen der Parole angeht. Klar ist für ihn: die „Entgleisungen“ der Sylter Partygäste seien von „hoher gesellschaftlicher Relevanz“. Aber für die Berichterstattung sei es „unerheblich, wie die Betroffenen aussehen, was sie studieren, woher sie kommen“. Die personenbezogene Berichterstattung von „Bild“ verhindere sogar, dass über die eigentlichen Probleme geschrieben werde: über Rassismus und Ausländerfeindlichkeit. **Links: **Öffentliches Interesse oder Prangerwirkung? - Müssen die Personen auf dem "Sylt-Video" verpixelt werden? (Beitrag bei "Legal Tribune Online") Werden die Rechte der Personen aus dem Sylt-Video verletzt? (FAZ) Auf der falschen Fährte – Kommentar von Angela Gruber im "Spiegel" Ein Video und seine Folgen: Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen im DLF-Interview
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May 23, 2024 • 31min

Holger ruft an ... wegen Plagiatsvorwürfen

Was haben wir aus dem Fall Föderl-Schmid gelernt? Alexandra Föderl-Schmid, die Vize-Chefin der „Süddeutschen Zeitung“, schreibe von anderen ab, ohne die Quellen zu nennen: Mit diesem Vorwurf trat das Branchenmagazin „Medieninsider“ im Dezember 2023 eine aufgeregte Debatte los. Vor allem Julian Reichelts Krawall-Portal „Nius“, das nach der „Medieninsider“-Recherche einen sogenannten Plagiatsjäger mit der Durchsicht von Föderl-Schmids Doktorarbeit beauftragte, schürte viel Hass gegen die Journalistin – mit drastischen Konsequenzen für sie persönlich. Um die Vorwürfe gegen Föderl-Schmid aufzuarbeiten, hatte die „Süddeutsche Zeitung“ Anfang des Jahres ein externes Gutachten beauftragt, das vergangene Woche vorgestellt wurde. Die Kommission kam zu dem Schluss, "dass Föderl-Schmid für ihre Artikel stellenweise auf Nachrichtenagenturen, quasi-amtliche Quellen und Archivmaterial zurückgegriffen hat, ohne dies auszuweisen." Es gebe keine Hinweise darauf, dass sie "methodisch die journalistische Leistung von anderen in einer Weise kopiert hätte, ohne die ihre eigenen Texte keine Gültigkeit gehabt hätten", heißt es in dem Bericht. Holger Klein ruft diese Woche bei Übermedien-Gründer **Stefan Niggemeier **an, der darüber spricht, wie er den Kommissionsbericht gelesen hat und was Medien aus dem Fall lernen können. Wie konnte sich die Geschichte zu einem solchen Skandal ausweiten? Was kann man Föderl-Schmid vorwerfen – und was nicht? Kann man in ihrem Fall eigentlich von "Plagiaten" sprechen? Und warum hat Übermedien nicht berichtet, obwohl wir von den Vorwürfen gegen die SZ-Vize-Chefin wussten? Darüber sprechen Holger Klein und Stefan Niggemeier diese Woche. Links: Die Legende von der Schmutzkampagne der SZ gegen Alice Weidel "Nius" produziert nicht Journalismus, sondern Wut – ohne Rücksicht auf Verluste Schreibt die Vize-Chefredakteurin der SZ ohne Kennzeichnung ab? (Recherche von "Medieninsider", €) Kommissionsbericht zur Aufarbeitung der gegen Alexandra Föderl-Schmid erhobenen Vorwürfe
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May 17, 2024 • 14min

Holger ruft an .... wegen Hintergrundgesprächen

Worum geht es in „vertraulichen Runden“ von Politik und Medien wirklich? In Ministerien und Bundesbehörden sind Hintergrundgespräche mit ausgewählten Medien Usus. Der "Tagesspiegel"-Journalist Jost Müller-Neuhof sieht das kritisch, weil weder transparent ist, wer eingeladen wird, noch, worüber genau gesprochen wird – obwohl das, was besprochen wird, oft nicht wirklich vertraulich ist. Im Gegenteil, erklärt Müller-Neuhof im Übermedien-Podcast: "Wir wissen alle, dass diese vertraulichen Gespräche auch darauf angelegt sind, dass die Öffentlichkeit hintenrum doch irgendwie informiert werden soll. Es soll nur nicht so aussehen, als sei es die Bundesregierung oder ein Vertreter der Bundesregierung oder irgendein anderer behördlicher Akteur aus einer Regierungsstelle, der diese Informationen verteilt. Es soll so aussehen, als sei das ein Recherche-Ergebnis von Journalistinnen und Journalisten." Dieses "Geschäft" helfe beiden Seiten, so Müller-Neuhof: Journalisten könnten sagen, sie hätten etwas enthüllt oder als erste berichtet. Und die Politik nutze die Glaubwürdigkeit der Journalisten, um gezielt Information in die Öffentlichkeit zu bringen, ohne selbst als Urheber zu erscheinen. Werden Journalisten hier instrumentalisiert? Was ist über die Hintergrundgespräche überhaupt bekannt? Wer ist dabei? Und welche Rolle spielt eigentlich Kanzerlamtschef Wolfgang Schmidt, der laut Bericht des "Tagesspiegels" seit kurzem nicht mehr zu solchen Runden einlädt? Links: Keine verschwiegenen Runden mehr im Kanzleramt: Scholz-Vertrauter stoppt Treffen mit Journalisten ("Tagesspiegel") Welche Medien informiert der BND?: Der Geheimdienst hat ein Geheimnis weniger ("Tagesspiegel") ZDF-Magazin zur "Cum-Ex"-Steueraffäre und Wolfgang Schmidt
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May 8, 2024 • 47min

Holger ruft an ... wegen Italien

Wie gefährlich ist Ministerpräsidentin Meloni für Italiens Medien? Anfang dieser Woche sind zahlreiche Journalist:innen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Rai in Italien in den Streik getreten, um gegen den Einfluss der Politik auf ihre Arbeit zu protestieren. Seit Oktober 2022 regiert mit Giorgia Meloni von der rechtsradikalen Partei „Fratelli d’Italia“ eine selbsternannte „Postfaschistin“ das Land. Dass ein Regierungswechsel in Italien Einfluss auf wichtige Posten bei der Rai hat, ist nichts Neues, erklärt Sebastian Heinrich, Politikjournalist und Podcaster, diese Woche im Gespräch mit Holger Klein. In der Berichterstattung über Italien entstehe oft der Eindruck, „als würde Meloni etwas vollkommen Unerhörtes tun, indem sie so in die Rai reinregiert“, sagt Heinrich. Dieses Problem gebe es in Italien schon seit Jahrzehnten. Eine Reform der Rai sei aus Heinrichs Sicht „absolut überfällig“. Doch der politische Wille habe immer gefehlt. Nicht erst, seitdem Meloni an der Macht ist. Wie funktioniert das italienische Mediensystem? Wie sieht die Einflussnahme der Politik auf Medien genau aus? Und welche Fehler machen deutsche Medien bei der Berichterstattung über Italien immer wieder? Darüber sprechen Holger Klein und Sebastian Heinrich diese Woche im Übermedien-Podcast. Links: Medien schreiben sich das erste Amtsjahr von Giorgia Meloni schön "Kurz gesagt Italien" – Podcast von und mit Sebastian Heinrich Zensurvorwurf gegen Italiens Regierungschefin (tagesschau.de)
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May 3, 2024 • 20min

Holger ruft an ... wegen der "AKW-Files"

Sind die "AKW-Files" nur die nächste Anti-Habeck-Kampagne? Vor einer Woche hat der "Cicero" seine Recherche zu den sogenannten "AKW-Files" veröffentlicht. In den Akten, die das Magazin teilweise freiklagen musste, geht es um Vorgänge im Wirtschafts- und im Umweltministerium vor zwei Jahren und die Frage: Sollten die Laufzeiten der Atomkraftwerke, die zu diesem Zeitpunkt noch am Netz waren, verlängert werden? Wirtschaftsminister Robert Habeck versprach damals – zu Beginn des Ukraine-Krieges und zum Höhepunkt der Gaskrise – eine ideologiefreie Prüfung dieser Frage. Doch die habe es laut "Cicero" eben nicht gegeben – auch wenn die Laufzeiten letztendlich um dreieinhalb Monate verlängert wurden. Empfehlungen und Einschätzungen von Fachleuten in den Ministerien seien entweder nicht nach oben durchgedrungen oder verfälscht worden, so der Vorwurf. Von Täuschung ist im Artikel die Rede, und von einem "filzartigen Netzwerk" der Grünen, das die deutsche Energiepolitik beherrsche. Während die einen, darunter auch "Bild", die "Cicero"-Recherche als große Enthüllung feiern, sind andere der Ansicht, dass hier normale Behördenvorgänge zu einem Skandal aufgebauscht werden. Auch Malte Kreutzfeldt, Energie- und Wirtschaftsjournalist bei "Table Media"m hält die Aufregung um die "AKW-Files" für übertrieben. Was liest er aus den Akten, die der "Cicero" veröffentlicht hat? Wie nimmt er die Mediendebatte darüber wahr? Und warum scheinen Teile der deutschen Medien sich immer wieder auf Habeck einzuschießen? Darüber sprechen Holger Klein und Malte Kreutzfeldt diese Woche im Übermedien-Podcast. Links: Wie die Grünen beim Atomausstieg getäuscht haben ("Cicero"-Recherche) Streit um Atomausstieg – Wer in Berlin wirklich das Sagen hat (FAZ) Der Puls sinkt schon wieder (Analyse in der "Zeit") Warum der "Nicht-Skandal" für Robert Habeck trotzdem gefährlich sein könnte (Kommentar bei "t-online") Malte Kreutzfeldt bei "Table Media"
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Apr 26, 2024 • 24min

Holger ruft an ... wegen Videospielen

Sind Games-Journalisten alle gekauft? Wer selbst keine Videospiele spielt, verwechselt Gaming vielleicht erst mal mit einer Nische für Nerds. Aber von wegen: Gaming ist schon lange ein Milliardenmarkt und eine Kulturtechnik, die genauso seriöse und kritische Berichterstattung verdient wie Literatur, Filme oder Musik. Gerade in dieser Branche aber ist die Nähe zwischen Journalist:innen und den Herstellern, über die sie berichten, oft sehr groß. Wer über ein aktuelles Spiel schreiben will, ist darauf angewiesen, vorab kostenlose Testmuster von den Studios zu bekommen. Und mit den großen Produktionsfirmen will es sich keiner verscherzen, weil sie wichtige Anzeigenkunden für die jeweiligen Magazine sind. Hinzu kommen gesponserte Pressereisen und Geheimhaltungsvereinbarungen mit den Studios, so genannte NDAs. Wie unabhängig sind also Gaming-Medien? Und wie frei können Gaming-Journalist:innen berichten? Dieser Frage ist Maximilian Fischer für seinen Report "Independence Game" nachgegangen. Seine Recherchen zum Thema wurden mit dem Greenhouse Fellowship unterstützt, einem Angebot des Netzwerks Recherche und der Schöpflin Stiftung. Im Übermedien-Podcast spricht Holger Klein mit ihm über die Bedeutung des Videospiel-Journalismus, die Arbeitsbedingungen und darüber, was kleine, publikumsfinanzierte Indie-Medien anders machen. Maximilian Fischer hat Filmwissenschaft und Mediensoziologie studiert. Nach seinem Volontariat an der Burda Journalistenschule und bei der Programmzeitschrift "TV Spielfilm" arbeitet er heute unter anderem als freier Journalist und Referent für Medienkompetenz. Über Videospiele schrieb er für das "GAIN Magazin", die "Berliner Zeitung" und "ZEITjUNG". Links Report: Independence Play – Wie der Videospieljournalismus um seine Unabhängigkeit kämpft Fünfteiliger Podcast zum Report "Game over" – SZ-Artikel über den bröckelnden kritischen Videospielejournalismus Krise der Gaming-Magazine ("taz") Gamespodcast "The Pod"
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Apr 17, 2024 • 18min

Holger ruft an ... wegen §353d StGB

Warum legt man es als Journalist darauf an, angeklagt zu werden? Im Oktober steht der Journalist Arne Semsrott in Berlin vor Gericht. Semsrott hatte auf der Seite „Frag den Staat“ im vergangenen Jahr Gerichtsbeschlüsse eines laufenden Verfahrens gegen die „Letzte Generation“ veröffentlicht. Das ist in Deutschland verboten. Wegen Verstoßes gegen Paragraf 353d droht ihm nun eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr. Das Besondere an diesem Fall ist: Semsrott hat es auf ein Strafverfahren angelegt. Er ist der Ansicht, der Paragraf sei verfassungsrechtlich- und europarechtswidrig und schränke die Pressefreiheit ein. Er habe die Beschlüsse veröffentlicht, weil er überzeugt sei, „dass es ein sehr großes öffentliches Interesse gibt an diesem Verfahren zur 'Letzten Generation“, sagt Semsrott im Übermedien-Podcast. Man die brauche diese Beschlüsse, "um das gut debattieren zu können". Was erhofft er sich von dem Verfahren? Was, wenn er verurteilt wird? Und machen es andere europäische Länder besser? Darüber sprechen Holger Klein und Arne Semsrott diese Woche bei "Holger ruft an…". Transparenzhinweis: Übermedien hat bei einer Klage gegen die Bremer Landesmedienanstalt "brema" mit "Frag den Staat" zusammengearbeitet. Links: Gerichtsbeschlüsse zur "Letzten Generation" – Veröffentlicht bei "Frag den Staat" Anklage gegen Arne Semsrott zugelassen (LTO) Gesellschaft für Freiheitsrechte über das Abhören der "Letzten Generation" Veröffentlicht die Dokumente! Kommentar von Arne Semsrott bei Übermedien

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