Ella Schindler, Co-Vorsitzende der Neuen deutschen Medienmacher*innen, spricht über die einseitige Berichterstattung in den Medien zur Migration. Sie kritisiert, dass oft nur über negative Vorfälle berichtet wird und darunter wichtige Themen wie Armut und Bildung leiden. Schindler fordert mehr Vielfalt in der Perspektive und mehr Wertschätzung für die Herausforderungen von Migranten. Zudem beleuchtet sie das Misstrauen der migrantischen Community gegenüber den Medien und die Notwendigkeit einer respektvollen und umfassenden Berichterstattung.
22:31
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Politische Vereinnahmung der Medien
Medien lassen sich von der Politik vereinnahmen und geben oft unreflektiert deren Aussagen wieder.
Dadurch wird Migration als Hauptursache aller Probleme dargestellt und beeinflusst die öffentliche Meinung.
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Mechanismen der Medien
Die Mechanismen der Medien sind alt und wiederholen sich.
Aufregerthemen erzeugen Klicks, doch die journalistische Aufgabe ist es, die Wahrheit zu suchen.
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Ereignisgetriebene Berichterstattung
Die Medienberichterstattung ist ereignisgetrieben und reduziert Migration auf Sicherheitsrisiken.
Der Beitrag von Migranten zur Gesellschaft wird zu wenig gewürdigt.
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Warum berichten Medien nur dann über Migration, wenn etwas Schlimmes passiert?
Der aktuelle Bundestagswahlkampf ist bestimmt vom Thema Migration. Man bekomme dabei den Eindruck, als sei Migration die Hauptursache aller unserer Probleme, sagt Ella Schindler. Die Vorsitzende des Vereins „Neue deutsche Medienmacher*innen“ ist diese Woche zu Gast im Übermedien-Podcast und kritisiert, dass Medien sich zu sehr von der Politik vereinnahmen ließen und zu oft unreflektiert das wiedergäben, was Politiker sagen.
„Das Thema Migration wird darauf reduziert, dass es Menschen gibt, die man für ein Sicherheitsrisiko hält.“ Viele andere wichtige Themen – wie Armut, Wohnungsnot oder Bildung – kämen dabei zu kurz. Über Migration werde meist nur dann berichtet, wenn etwas Schlimmes passiert, beobachtet Ella Schindler. Sie wünscht sich bei der Berichterstattung über Migration mehr Kontinuität – und Perspektivenvielfalt: „Wir sprechen sehr oft über die Ängste der Menschen vor Angriffen oder Terrorattacken“, sagt die Journalistin. Aber was sei mit den Sorgen der Menschen, Angst vor rassistischen Sprüchen haben oder davor, als muslimisch gelesener Mann keine Wohnung zu finden? „Diese Sorgen werden in den Medien zu wenig aufgegriffen“, sagt Schindler.
Woran liegt das ihrer Meinung nach? Wie ginge es besser? Und wie sollten Medien mit der Herkunft eines Täters umgehen? Darüber sprechen Holger Klein und Ella Schindler in der neuen Folge „Holger ruft an…“.