Jolanda Spiess-Heggelin, Journalistin und ehemalige Kantonsrätin, kämpft gegen digitale Gewalt und die Folgen von unwahren Medienberichten. Sie berichtet über ihre Erfahrungen mit der Boulevardpresse und das bedeutende Urteil gegen Ringier, das ihr eine hohe Entschädigung zuspricht. Dabei analysiert sie die unethischen Praktiken im Journalismus und diskutiert die Unterstützung, die sie durch Crowdfunding und Familie erhielt. Zudem thematisiert sie die weitreichenden Auswirkungen von Medienkampagnen auf das Leben von Betroffenen.
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Der Vorfall
Jolanda Spiess-Hegglin, ehemals Politikerin der Grünen, wurde Opfer einer Medienkampagne.
Auslöser war ein Krankenhausbesuch nach einer Weihnachtsfeier, bei dem sie unter Filmriss litt.
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Der Blick Artikel
Nach Polizeibefragung titelte der "Blick": "Hat er sie geschändet?".
Spiess-Hegglin betont, dass der Verdächtige ihrer Meinung nach kein Täter ist.
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Medienkampagne
Die Medienkampagne dauerte zwei Jahre und weitete sich auf Qualitätsmedien aus.
Spiess-Hegglin wurde Opfer von digitaler Gewalt und Morddrohungen.
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Wie setzt man sich gegen eine jahrelange Schmutzkampagne von Medien zur Wehr?
Triggerwarnung: In diesem Podcast geht es um mutmaßliche sexualisierte Gewalt.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, aber ein deutliches Signal: Umgerechnet rund 325.000 Euro zuzüglich Zinsen muss der Schweizer Medienkonzern Ringier an Jolanda Spiess-Hegglin zahlen. Das hat das Kantonsgericht in Zug kürzlich entschieden. Das Gericht hatte den Gewinn geschätzt, den das Boulevardblatt "Blick", das zu Ringier gehört, in den Jahren 2014 und 2015 mit vier reißerischen Artikeln gemacht hatte, mit denen er das Persönlichkeitsrecht der früheren Kommunalpolitikerin verletzte.
Im Gespräch mit unserem Podcast-Host Holger Klein erzählt Spiess-Hegglin, was ihr widerfahren ist, wie sie inzwischen damit umgeht – und was für ein Meilenstein das jüngste Urteil ist. Auch wenn der Rechtsstreit noch andauern wird. Der Ringier-Verlag hat angekündigt, Berufung einzulegen.
Jolanda Spiess-Hegglin ist Journalistin, Beraterin und ehemalige Zuger Kantonsrätin der Grünen Partei. 2016 gründete Spiess-Hegglin den Verein #NetzCourage, der Betroffene digitaler Gewalt unterstützt und sich für Aufklärung und Prävention einsetzt. Mit der Winkelried & Töchter GmbH berät sie Betroffene von Medienkampagnen. Im Herbst 2024 erschien ihr Buch "Meistgeklickt", in dem Spiess-Hegglin die Geschichte der "medialen Hetzjagd" auf sie erstmals selbst erzählt. Für ihr Engagement erhielt sie 2021 den Ida-Somazzi-Preis und den FemBizSwiss-Award in der Kategorie Innovation. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Zug.