
Der Rest ist Geschichte
Lange her, aber nicht vorbei: Jede Woche stellen wir Fragen der Gegenwart und suchen Antworten in der Geschichte. Dabei lernen wir Menschen kennen, deren Leben so heldenhaft, verwerflich oder traurig war, dass wir sie nicht vergessen dürfen.
Latest episodes

Jul 3, 2025 • 47min
Krebs - Der Angstgegner
In dieser Folge sprechen Bettina Hitzer, Professorin für Geschichte der Medizin, und Peter Voswinckel, Arzt und Medizinhistoriker, über die faszinierenden Entwicklungen in der Krebsforschung. Sie beleuchten die düstere Geheimhaltung von Diagnosen bis in die 1970er Jahre und die Fortschritte im 19. Jahrhundert. Besonders spannend ist die ideologische Krebsforschung im Nationalsozialismus und wie aus grausamen Experimenten letztlich die Chemotherapie entstand. Ihre Erzählungen bieten einen tiefen Einblick in die kulturelle Emotionsgeschichte dieser Krankheit.

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Jun 26, 2025 • 49min
Bürokratie - Mag keiner, braucht jeder
Wolfgang Seibel, Verwaltungswissenschaftler und ehemaliger Professor, und Ute Frevert, Historikerin und Präsidentin der Max-Weber-Stiftung, diskutieren die ambivalente Natur der Bürokratie. Sie beleuchten deren unverzichtbare Rolle in alten Zivilisationen wie Rom und der katholischen Kirche. Zudem wird die preußische Verwaltung und die Kontrolle durch Bismarck thematisiert. Besonders eindringlich wird die Verbindung zwischen Bürokratie und den Gräueltaten des Nationalsozialismus, einschließlich der Rolle von Bürokraten im Holocaust, hervorgehoben.

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Jun 19, 2025 • 47min
Öffentlich-Rechtliche - "Staatsferne" war neu für die Deutschen
In dieser Folge diskutieren die Historikerinnen Ulrike Weckel und Christoph Classen über die Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland nach 1945. Sie beleuchten, wie die Alliierten Einfluss darauf nahmen, um Demokratie zu schützen. Die Rolle des Volksempfängers als Propagandainstrument der Nazis wird thematisiert, ebenso wie Adenauers gescheiterte Pläne für einen zweiten öffentlichen Fernsehsender. Abschließend wird die Bedeutung des Rundfunks in der heutigen digitalen Medienlandschaft kritisch hinterfragt.

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Jun 12, 2025 • 44min
Queere Geschichte - Liebe, Sex und Konzentrationslager
In dieser Folge sprechen Rainer Herrn, Medizinhistoriker von der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, und Martin Lücke, Professor für Geschlechter- und Sexualitätsgeschichte, über die bemerkenswerte Geschichte queerer Menschen. Sie beleuchten das Leben von Karl-Heinrich Ulrichs, dem ersten Schwulenrechtsaktivisten, und die Rolle von Magnus Hirschfeld in der Weimarer Republik. Zudem diskutieren sie die juristischen Debatten über Homosexualität im 19. Jahrhundert sowie die drohenden Rückschritte in der Gleichberechtigung im 21. Jahrhundert.

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Jun 5, 2025 • 48min
Israels rechte Siedler - Boden und Bibel
Steffen Hagemann ist Politikwissenschaftler mit Fokus auf Israel und die Siedlerbewegung. Michael Brenner ist Professor für Jüdische Geschichte und lehrt Israelstudien. Gemeinsam diskutieren sie, wie die Siedlerbewegung Eretz Israel als biblisches Konzept nutzt, um territoriale Ansprüche zu legitimieren. Sie werfen auch einen Blick auf die historische Entwicklung des Zionismus und die Auswirkungen des Sechstagekriegs auf die Siedler. Zudem beleuchten sie die Herausforderungen des Oslo-Friedensprozesses und die Radikalisierung der Siedlerbewegung.

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May 28, 2025 • 44min
Geschichte der Türkei - Das Erbe einer Modernisierungsdiktatur
In dieser Folge sprechen Maurus Reinkowski, Turkologe und Historiker, und Cengiz Güney, Direktor des Österreichischen Instituts für internationale Politik, über die Geschichte der Türkei und die Auswirkungen des Neo-Osmanismus. Sie diskutieren die Herausforderungen der Türkisierungspolitik auf die kurdische Identität und reflektieren über Atatürks Einfluss auf die moderne Türkei. Besonders spannend ist die Analyse der politischen Rolle des Militärs und die autoritären Tendenzen unter Erdoğan, die die Zukunft der Türkei prägen.

May 22, 2025 • 28min
Podcast-Tipp - "Wissenschaft im Brennpunkt" - Drohnenkrieg und Nerventerror
Florian Guckelsberger, Journalist und Autor des Features "Nerventerror", spricht über die psychologischen Auswirkungen des Sounds moderner Kampfdrohnen. Er beleuchtet, wie die Geräusche die Zivilbevölkerung traumatisieren und ständige Angst hervorrufen. Auch die Erfahrungen eines ehemaligen Soldaten nach einem Drohnenangriff werden thematisiert. Guckelsberger erklärt, wie die EMDR-Therapie zur Heilung von PTSD eingesetzt wird und die wachsende Notwendigkeit psychologischer Unterstützung in Konfliktzeiten, besonders durch den Drohnenkrieg.

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May 15, 2025 • 46min
US-Zölle - Alles schon mal da gewesen
Cornelius Torp, Historiker und Professor für Globalisierungs- und Protektionismusgeschichte, und Jan-Otmar Hesse, Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, beleuchten die chaotische Zollpolitik unter Trump. Sie ziehen historische Parallelen zu William McKinley und diskutieren die lange Tradition des Protektionismus in den USA. Die Gäste analysieren den Einfluss von Zöllen auf die Wirtschaft und die Herausforderungen internationaler Handelsbeziehungen. Zudem thematisieren sie die Auswirkungen wirtschaftlicher Krisen auf politische Systeme und die Entwicklung globaler Institutionen.

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May 8, 2025 • 25min
Nach dem Holocaust (4/4) - "Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung"
Norbert Frei, emeritierter Professor für Geschichte, diskutiert die komplexe Bedeutung des 8. Mai 1945. Er beleuchtet Richard von Weizsäckers Rede und die Spannung zwischen Befreiung und Trauer. Frei thematisiert die unterschiedlichen Wahrnehmungen des Tags in der Gesellschaft sowie die Verantwortung Deutschlands für die NS-Vergangenheit. Zudem wird die Einzigartigkeit des Holocausts hervorgehoben und die Herausforderungen bei der Aussöhnung zwischen den ehemaligen Konfliktparteien analysiert.

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May 8, 2025 • 26min
Nach dem Holocaust (3/4) - Nazi-Vergangenheit? Gab es nicht in der DDR
Katrin Hammerstein, Historikerin und Expertin für Gedenkstättenarbeit, bringt aufschlussreiche Einblicke in die DDR und ihren Umgang mit der NS-Vergangenheit. Sie diskutiert, wie die DDR sich als antifaschistischer Staat definierte und die nationale Erinnerung vorwiegend der Bundesrepublik zuschob. Hammerstein beleuchtet die marginalisierte Erinnerung an jüdische Opfer und die politisch motivierte Instrumentalisierung von Gedenkveranstaltungen. Zudem wird die unzureichende Aufarbeitung der Vergangenheit in der DDR kritisch betrachtet.