S2E11: Besprechung der neuen DGE-Position zu veganer Ernährung
Jul 7, 2024
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Das neue Positionspapier der DGE zur veganen Ernährung wird vorgestellt. Dabei werden gesundheitliche Risiken und die Bedeutung wichtiger Nährstoffe wie Jod und Eisen in der veganen Ernährung thematisiert. Auch die Umweltauswirkungen und der Einfluss der Tierhaltung kommen zur Sprache. Es wird diskutiert, wie individuelle Lebensstilfaktoren die Nährstoffversorgung beeinflussen und welche Herausforderungen bei der Umsetzung einer pflanzlichen Ernährung bestehen. Die ethischen und sozialen Dimensionen der Ernährung werden kritisch hinterfragt.
Die DGE hat ihre Position zur veganen Ernährung überarbeitet und erkennt deren gesundheitliches Potenzial bei sorgfältiger Planung an.
Besondere Aufmerksamkeit wird auf kritische Nährstoffe wie Vitamin B12 und Jod gelegt, wobei Nahrungsergänzung empfohlen wird.
Die Datenlage zu veganer Ernährung ist begrenzt und zeigt methodische Schwächen, was die Interpretation der Gesundheitsauswirkungen erschwert.
Deep dives
Neues Positionspapier der DGE zur veganen Ernährung
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat kürzlich ihr Positionspapier zur veganen Ernährung überarbeitet, nachdem die letzte Aktualisierung im Jahr 2020 stattfand. Das neue Dokument zeigt eine offenere Haltung gegenüber veganer Ernährung im Vergleich zur Stellungnahme von 2016. Ein zentrales Ergebnis ist, dass die DGE nun mehr auf Vitamin A und seine Umwandlungskraft eingeht, was auf genetische Unterschiede bei Individuen hinweist. Dies stellt einen signifikanten Fortschritt in der Diskussion über kritische Nährstoffe dar, die bei veganer Ernährung häufig als problematisch angesehen werden.
Empfehlungen für gesunde Erwachsene
Die DGE empfiehlt weiterhin eine Mischkost als Grundlage, erkennt aber an, dass eine gut geplante vegane Ernährung für gesunde Erwachsene potenziell gesund sein kann. Besonders wichtig in dieser neuen Empfehlung ist die Betonung, dass Ernährungsfachkräfte vegan lebenden Personen gegenüber aufgeschlossen sein sollen. Die Organisation warnt jedoch dennoch vor kritischen Nährstoffen, darunter B12 und Jod, und hebt die Notwendigkeit von Supplements hervor. Diese Veränderung in der Herangehensweise zeigt eine differenzierte Betrachtung der veganen Ernährung, die in früheren Dokumenten gefehlt hat.
Kritische Lebensphasen und Nährstoffempfehlungen
Besonders bemerkenswert ist die Aussage bezüglich kritischer Lebensphasen wie der Schwangerschaft und der Kindheit, wo die DGE keine explizite Empfehlung für oder gegen vegane Ernährung ableiten kann. Dies steht im Widerspruch zu früheren Empfehlungen, die eine vegane Diät in diesen Lebensphasen abgelehnt haben. Die DGE begründet diese Unsicherheit mit einer immer noch limitierten Datenlage, was Fragen aufwirft und Kritiker hervorrufen kann. Experten in der Podcast-Episode betonen die Notwendigkeit einer fundierten Ernährungskompetenz in diesen Lebensphasen und warnen vor potenziellen Risiken durch unzureichende Nährstoffzufuhr.
Ökologische Dimension der Ernährung
Im neuen Positionspapier wird auch die ökologische Dimension der Ernährung besprochen, wobei die DGE hervorhebt, dass ökologische Aspekte zunehmend in die Empfehlungen einfließen. Die Behandlung der ökologischen Auswirkungen ist differenziert, jedoch kritisieren Experten das Fehlen spezifischer Daten zu Nährstoffdichte im Vergleich zu Treibhausgasemissionen. Die DGE führt aus, dass eine Reduktion des Fleischkonsums auch positive Umwelteffekte haben kann, ohne jedoch den absoluten Verzicht auf tierische Produkte zu propagieren. Dies führt zu der Erkenntnis, dass es unterschiedliche Ansätze gibt, die nachhaltige Ernährung und Tierhaltung in Einklang zu bringen.
Kritik an Mängeln in der Studienlage
Im Podcast wird die Schwäche der Datenlage bezüglich veganer Ernährung intensiv diskutiert, insbesondere der häufige Gebrauch von Beobachtungsstudien. Es wird betont, dass viele dieser Studien methodische Mängel aufweisen und oft keine repräsentative Grundlage bieten. Kritiker weisen darauf hin, dass die Gesundheitsauswirkungen veganer Ernährung in Kombination mit anderen Faktoren, wie Sozioökonomie und Essverhalten, nicht ausreichend berücksichtigt werden. Diese Unzulänglichkeiten könnten zu einer verzerrten Sicht auf die potenziellen Risiken und Vorteile einer veganen Ernährung führen.
Nährstoffmängel und ihre Konsequenzen
Der Podcast thematisiert auch das Risiko der Nährstoffmängel bei veganer Ernährung, insbesondere in Bezug auf Vitamine und Mineralstoffe. Die DGE nennt kritisch wichtige Nährstoffe wie Jod, Eisen, und Vitamin B12, deren Mangel schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Experten unterstreichen die Problematik, dass essentielle Nährstoffe wie Cholin, Kreatin und Taurin im aktuellen Positionspapier nicht ausreichend behandelt werden. Dies könnte potenziell zu Registeren gesundheitsrelevanter Mängel und Risiken führen, insbesondere bei einem über längere Zeiträume andauernden Mangel.
In dieser Episode besprechen wir das neue Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu veganer Ernährung, das im Juni 2024 veröffentlicht wurde. In diesem Positionspapier bespricht die DGE eine vegane Ernährung anhand der 4 Dimensionen Gesundheit, Umwelt, Soziales und Tierwohl. Alle 4 Aspekte werden in dieser Episode nach einer einleitenden Zusammenfassung und vor dem Fazit inklusive der Handlungsempfehlungen beleuchtet.
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