

Das Thema
Süddeutsche Zeitung
Welches Thema bewegt diese Woche besonders? Welchen Schwerpunkt behandelt die Süddeutsche Zeitung ausführlich? Lars Langenau und Timo Nicolas diskutieren mit den Autorinnen und Autoren der SZ das Thema der Woche und die Hintergründe der Recherchen. Das Beste aus den Geschichten der SZ – zum Hören.
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Sep 13, 2023 • 31min
Wasserknappheit: Deutschland trocknet aus
Uwe Ritzer, Redakteur bei der SZ-Wirtschaftsredaktion, beleuchtet die alarmierende Wasserknappheit in Deutschland. Er erklärt, wie der Klimawandel und übermäßige Grundwasserentnahme bereits viele Regionen betroffen machen. Ritzer kritisiert die unzureichende Regulierung durch die Bundesländer und bemängelt, dass Unternehmen wie Getränkehersteller Gewinne aus einem Allgemeingut schöpfen. Er fordert sofortige Maßnahmen zur Sicherstellung der Wasserversorgung und warnt vor den Folgen des Wassermangels für den Alltag der Menschen.

Aug 30, 2023 • 29min
SS-Mitglieder auf Soldatenfriedhof: Gedenken an Krieg, Schweigen über Täter
Patrick Wehner, Redakteur bei der Bayern-Redaktion der Süddeutschen Zeitung, teilt seine Recherchen über den Soldatenfriedhof in Hofkirchen. Er diskutiert die problematische Praxis des Gedenkens an den Opfern des Kriegs, welche auch SS-Mitglieder umfasst. Besonders eindrücklich ist das Gespräch mit Erwin Farkas, einem Überlebenden eines Todesmarsches, der die Absurdität des Gedenkens an Tätern und Opfern beleuchtet. Wehner hebt hervor, wie wichtig es ist, zwischen den Opferrollen zu unterscheiden und das schweigende Gedächtnis kritisch zu hinterfragen.

Aug 16, 2023 • 27min
Sportwetten: Der mutmaßliche Millionenbetrug bei Tipster
In dieser spannenden Diskussion sind Nils Wischmeyer und Johannes Bauer, beide SZ-Wirtschaftsredakteure und Experten für die Glücksspielbranche, zu Gast. Sie enthüllen brisante Details über die Razzia bei Tipster, bei der über 35 Millionen Euro Steuerhinterziehung im Raum stehen. Die Gäste diskutieren das wachsende Risiko von Sportwetten, die undurchsichtigen Strukturen des Marktes und die Bedeutung von Regulierung. Zudem wird die Rolle von Hinweisgebern und die Herausforderungen durch Spielsucht thematisiert, die durch diesen Skandal in den Fokus rücken.

Aug 2, 2023 • 44min
Russische Agenten in Deutschland: im Visier der Geheimdienste
Georg Mascolo, Journalist bei der Süddeutschen Zeitung und Experte für Geheimdienste, beleuchtet die Aktivitäten russischer Agenten in Deutschland. Er erklärt, wie der KGB auch nach der Wende weiterhin mit alten Methoden operiert und über Netzwerke im rechten politischen Spektrum Verbündete sucht. Mascolo warnt vor den sogenannten 'Wunderkindern', die unter falschen Identitäten leben. Trotz Ausweisungen von Agenten bleibt eine passive Haltung Deutschlands besorgniserregend, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Lage.

Jul 19, 2023 • 33min
Contergan: Der Skandal geht weiter
Christina Berndt, Redakteurin im SZ-Wissenressort, beleuchtet die verheerenden Auswirkungen des Medikamentes Contergan. Gemeinsam mit NDR und WDR deckt sie die Langzeitfolgen auf, die oft unsichtbare Gesundheitsprobleme verursachen. Betroffene kämpfen um Anerkennung und finanzielle Unterstützung, während die zuständige Stiftung viele Anträge ablehnt. Zudem wird die verworrene Rolle von Thalidomid diskutiert – einst verheerend, heute als Krebsbehandlung genutzt. Eine bewegende Reflexion über Verantwortung und Ethik im Pharmasektor.

Jul 5, 2023 • 38min
Das Mittelmeer, Friedhof und Tatort: Rekonstruktion einer Katastrophe
Jede Woche geraten überfüllte Schiffe mit Geflüchteten und Migranten im Mittelmeer in Seenot. Mehr als 27 000 Menschen sollen auf diesem Weg nach Europa seit 2014 ertrunken sein. Erst kürzlich, beim Untergang eines völlig überfüllten Migrantenbootes vor der Peloponnes, starben Hunderte Menschen. Überlebende erheben schwere Vorwürfe gegen die griechische Küstenwache. Organisationen für private Seenotrettung beklagen, das Mittelmeer sei nicht nur Friedhof, sondern auch Tatort.
SZ-Recherchen zeigen, dass das auch am 26. Februar 2023 beim Untergang der "Summer Love" vor der italienischen Küste so war, bei dem mehr als 90 Menschen starben, darunter 35 Kinder. Unter den Toten ist der sechsjährige Sultan. Er erfror, während er und die anderen am Boot lange auf Hilfe warten mussten, beklagt sein Bruder. SZ-Redakteur Simon Sales Prado hat mit ihm gesprochen. Man ist sich in der Europäischen Union der Gefahr bewusst, der diese Boote ausgesetzt sind und "nimmt diese ganz klar in Kauf", sagt Prado weiter.
Die Asyl- und Migrationspolitik sei inzwischen ein "Kernanliegen" vieler europäischer Regierung, sagt Kristiana Ludwig aus dem SZ-Investigativressort. Aber nicht in einem liberalen und humanen Sinne, "sondern mit dem Wunsch, möglichst Migration zu unterbinden".
Die Recherche zum Untergang der "Summer Love" finden Sie hier. Das Interview mit dem Migrationsforscher Maurice Stierl hier.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Wanda Silberhorn, Vinzent-Vitus Leitgeb
Produktion: Carolin Lenk
Zusätzliches Audiomaterial über ARD, BBC, PBS
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Jun 22, 2023 • 33min
Ercans Tod: Eine offene Wunde
Diese Folge von Das Thema thematisiert rassistische Gewalt.
Am 17. November 1990 starb der fünfjährige Ercan beim Brand eines von türkischstämmigen Familien bewohnten Hauses in Kempten im Allgäu. Seine Schwester überlebte schwer verletzt. Nach 20 Monaten werden die Ermittlungen wegen schwerer Brandstiftung ergebnislos eingestellt. Obwohl es Anfang der 90er Jahre auch im Allgäu mehrere Brandanschläge von Rechtsextremen gibt, wird die Familie erst 30 Jahre später erfahren, dass es in ihrem Fall ein rechtsextremes Bekennerschreiben gab.
2020 wurde der Fall noch einmal neu aufgerollt. Viele Beweise aber waren da längst vernichtet, da damals wegen Brandstiftung und nicht wegen Mord ermittelt wurde, sagt Lena Kampf aus dem SZ-Investigativressort. Im April 2023 wurden die Ermittlungen erneut ergebnislos eingestellt. Bis heute ist die Tat ungesühnt. Bei der Familie bleibt eine offene Wunde.
Den Text zu dem Fall finden Sie hier.
Die gesamte Serie "SZ Ungeklärt. Rätselhafte Kriminalfälle" hier.
Moderation, Redaktion: Laura Terberl
Redaktion: Lars Langenau
Produktion: Carolin Lenk
Anmerkung der Redaktion: Heike Kleffner ist Geschäftsführerin des Verbands der Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt.
"Das Thema" ist der Recherche-Podcast der Süddeutschen Zeitung. Der Podcast erscheint in der Regel alle zwei Wochen. Sie finden alle Folgen bei sz.de/dasthema. Eine Übersicht über alle unsere Podcasts finden Sie unter www.sz.de/podcast und hier erfahren Sie, wie Sie unsere Podcasts hören können.
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Jun 7, 2023 • 34min
40 Jahre HIV: "Ich werde nicht wegen des Virus sterben, sondern damit"
Im Mai 1983 haben Forscher das "Humane Immundefizienz-Virus" entdeckt. Zuvor war wenig über HIV und Aids bekannt. Nur, dass die Krankheit die meisten Patienten innerhalb weniger Jahre tötet. Seit Beginn der Epidemie haben sich weltweit mehr als 84 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Mehr als 40 Millionen von ihnen sind an den Folgen von Aids gestorben.
Wer sich damals infizierte, war nicht zu retten, weder vor Aids noch vor der Gesellschaft. Infizierte wurden zu Ausgestoßenen. Auch, weil Aids vor allem Minderheiten traf: homosexuelle Männer und Drogengebraucher. Vor allem CSU-Politiker nannten Infizierte damals als “Aussätzige” oder “Todesbomben” und wollten sie “in speziellen Heimen” konzentrieren.
Ende 2021 wussten in Deutschland 82.100 Menschen von ihrer HIV-Infektion, mehr als 96 Prozent von ihnen befanden sich in Behandlung. Sie nehmen Medikamente, die ihre Viruslast unter der Nachweisgrenze halten. Das heißt, sie können HIV damit nicht mehr übertragen und ihre Lebenserwartung ist in der Regel so hoch, als wären sie nicht infiziert.
Auch wenn es extreme Einzelfälle gibt: Heilbar ist Aids bis heute nicht. Auch 2021 sind weltweit noch 650.000 Menschen im Zusammenhang mit einer HIV-Infektion gestorben. In Deutschland waren es im selben Jahr 218 Menschen.
Heute hat eine Ansteckung mit HIV ihren Schrecken verloren, ihr Stigma jedoch nicht, sagt Josef Wirnshofer aus dem SZ-Reportageteam. Fedor Herbst hat sich vor 25 Jahren angesteckt - und er hatte Glück: Dank medizinischer Entwicklung hat er überlebt. Er sagt: “Ich werde nicht wegen Aids oder HIV sterben, sondern damit."
Moderation, Redaktion: Laura Terberl
Redaktion: Lars Langenau
Produktion: Carolin Lenk, Julia Ongyerth
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May 24, 2023 • 36min
Nord-Stream-Anschlag: Spuren in die Ukraine
Jörg Schmitt, ein Investigativjournalist der Süddeutschen Zeitung, taucht tief in die Geschehnisse rund um die Nord-Stream-Pipelines ein. Er diskutiert die mysteriösen Umstände der Sabotage und die politische Brisanz des russischen Gases, das einst Europa versorgte. Schmitt beleuchtet potenzielle Verbindungen zur Ukraine sowie die Schwierigkeiten von Journalisten bei der Recherche. Die Ermittlungsergebnisse zeigen Spuren, die zu unbekannten Akteuren führen könnten, und werfen Fragen auf, die möglicherweise nie geklärt werden.

May 10, 2023 • 35min
Coaching im Paradies: Robert Gladitz' gescheiterte Vision
Kristiana Ludwig, Mitglied des SZ-Investigativteams, diskutiert die gescheiterte Vision von Robert Gladitz und seinen "Thrive Villages". Sie beleuchtet, wie die anfängliche Hoffnung in Enttäuschung umschlug, da viele ehemalige Teilnehmer nur kurzfristige Aufenthalte in Hotelanlagen erlebten. Außerdem wird die Anziehungskraft spiritueller Gemeinschaften und deren Gefahren thematisiert. Ludwig erklärt, wie solche Coaching-Projekte oft in Grauzonen agieren und die Auswahl seriöser Coaches eine Herausforderung darstellt. Ihre Recherchen werfen ein kritisches Licht auf die Realität hinter den Traumvorstellungen.