Uwe Ritzer, Redakteur bei der SZ-Wirtschaftsredaktion, beleuchtet die alarmierende Wasserknappheit in Deutschland. Er erklärt, wie der Klimawandel und übermäßige Grundwasserentnahme bereits viele Regionen betroffen machen. Ritzer kritisiert die unzureichende Regulierung durch die Bundesländer und bemängelt, dass Unternehmen wie Getränkehersteller Gewinne aus einem Allgemeingut schöpfen. Er fordert sofortige Maßnahmen zur Sicherstellung der Wasserversorgung und warnt vor den Folgen des Wassermangels für den Alltag der Menschen.
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insights INSIGHT
Deutschland verliert Grundwasser drastisch
Deutschland verliert seit der Jahrtausendwende Grundwasser in der Menge des Bodensees.
Wasserknappheit betrifft bereits Regionen wie Brandenburg, Unterfranken und den Hochtaunus massiv.
insights INSIGHT
Wirtschaft verbraucht meisten Wasser
Drei Viertel des Wasserverbrauchs in Deutschland entfällt auf die Wirtschaft.
Industrie, Energieversorger und Landwirtschaft sind die größten Wasserverbraucher.
question_answer ANECDOTE
Mineralwasser als lukratives Geschäft
Mineralwasserunternehmen wie Altmühltaler pumpen uraltes Grundwasser ab.
Damit verdienen Firmen durch das Abfüllen und den Verkauf in Flaschen enorme Gewinne.
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Wasser ist Allgemeingut. Es gehört uns allen. Bislang gilt Deutschland noch als wasserreiches Land. Doch der Klimawandel und die sorglose Entnahme von Grundwasser verändern auch hierzulande die Situation auf absehbare Zeit. "Schon jetzt gibt es immer mehr Regionen in Deutschland, die massiv mit Wassermangel kämpfen", sagt Uwe Ritzer aus der SZ-Wirtschaftsredaktion. Seit der Jahrtausendwende hat Deutschland Grundwasser im Volumen des Bodensees verloren. Und drei Viertel des verbrauchten Wassers geht "im weitesten Sinne auf das Konto der Wirtschaft".
Ritzer kritisiert, dass die Bundesländer von den Firmen, die sich hemmungslos an der natürlichen Ressource bedienen, wenig oder gar nichts verlangen. So würden Getränkehersteller ein Allgemeingut in Flaschen abfüllen und sie verkaufen. "Und die Gewinne werden privatisiert."
Leider sei auch die im März 2023 von der Bundesregierung beschlossene "nationale Wasserstrategie" nur ein "Wunschkatalog", sagt Ritzer. Tatsächlich müsse umgehend auf sehr vielen Ebenen gehandelt werden, um langfristig die Versorgung der deutschen Bevölkerung mit sauberem und preisgünstigem Trinkwasser zu sichern.
Zusätzliches Audiomaterial über den Twitter-Account von Markus Söder und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz