

quoted. der medienpodcast
CIVIS-Medienstiftung und Süddeutsche Zeitung
Ob das Zusammenleben funktioniert, hat sehr viel damit zu tun, welches Bild wir voneinander haben. Für dieses Bild sind auch und besonders die Medien verantwortlich. Wie sie berichten, zum Beispiel über Migration und kulturelle Vielfalt, hat großen Einfluss auf die Gesellschaft. Im Medienpodcast analysieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar die aktuelle Berichterstattung und mediale Diskurse rund um die Einwanderungsgesellschaft. Der Podcast der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, unterstützt von der Stiftung Mercator.
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Dec 8, 2022 • 34min
WM in Katar: Zwischen berechtigter Kritik und rassistischen Klischees
Die deutsche Mannschaft ist ausgeschieden, aber der Ball rollt weiter, und wir ziehen eine vorläufige Bilanz der Berichterstattung über diese Weltmeisterschaft und das Land, in dem sie stattfindet. „WM der Schande“, „Turnier der Scheinheiligen“, Boykott-Aufrufe: Die Empörung über die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar war und ist groß. Und tatsächlich gibt es viele Gründe, das Austragungsland zu kritisieren, wegen Ausbeutung von Arbeitsmigranten oder Homophobie. Auch die Medien waren voll von diesem Spagat zwischen Fußballbegeisterung und dem Verweis auf Menschenrechtsverletzungen.
Doch mittlerweile gibt es auch eine Kritik an der Kritik. Warum polarisiert gerade diese WM so sehr? Ist es richtig, Katar das Recht abzusprechen, eine WM auszutragen? Oder ist die Empörung heuchlerisch, zeugt sie von Doppelmoral? Ist sie arrogant und eurozentrisch, gar islamfeindlich? In Russland zum Beispiel, rollte der Ball nach der Annexion der Krim und den Bomben auf Aleppo fast ohne kritische Begleittöne aus den Medien.
Darum geht es in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“, in der Dunja Ramadan zu Gast ist, aus dem Politikressort der SZ und dort zuständig für die arabische Welt.
„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.
Zum Weiterlesen:
https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/sport/fussball-wm-katar-transparenzblog-e345648/
https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball-wm/sportpolitik/fussball-wm-2022-in-qatar-wie-die-f-a-z-berichtet-18470783.html
https://taz.de/taz-Berichterstattung-zur-WM-2022/!5891754/
https://blog.zeit.de/glashaus/2022/11/18/wm-2022-katar-zeit-berichterstattung/?utm_referrer=https%3A%2F%2Fblog.zeit.de%2F
https://www.ardmediathek.de/sendung/katar-wm-der-schande/staffel-1/Y3JpZDovL3dkci5kZS9rYXRhci13bS1kZXItc2NoYW5kZQ/1
https://www.deutschlandfunk.de/katar-und-die-medien-freie-berichterstattung-waehrend-der-fussball-wm-dlf-c67d4242-100.html
https://www1.wdr.de/daserste/presseclub/sendungen/wm-katar-108.html
https://medientalk.civismedia.eu/
https://uebermedien.de/78892/wm2022-katar-und-nun-zum-sport/

Nov 24, 2022 • 33min
Cancel Culture: Mediengemachter Mythos?
Adrian Daub, Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Stanford und Autor des Buches „Cancel Culture Transfer“, diskutiert tiefgreifende Themen zur Cancel Culture. Er hebt hervor, dass diese Debatten oft von einer rechts-liberalen Presse geprägt sind. Zudem wird die Rolle der Medien bei der Verbreitung von Narrativen hinterfragt. Daub beleuchtet die Unsicherheiten, die neue Sprachnormen mit sich bringen, und kritisiert, wie Wokeness und politische Korrektheit den demokratischen Diskurs beeinflussen.

Nov 10, 2022 • 35min
Aufstand in Iran: Wie die Medien berichten
Seit fast zwei Monaten laufen die Proteste in Iran inzwischen. Bürgerinnen und Bürger aus allen gesellschaftlichen Schichten gehen landesweit auf die Straßen, um ein Ende des Mullah-Regimes zu fordern, trotz brutaler Reaktionen der sogenannten Sicherheitskräfte, trotz der Gefahr, inhaftiert, gefoltert und sogar getötet zu werden. Wie spiegeln deutsche Medien diese Ereignisse? Wie kommt das an bei der iranischen Community in Deutschland? Und wie nehmen Geflüchtete aus anderen Ländern die Berichterstattung wahr?
Zu Gast in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“ ist Isabel Schayani, Leiterin von WDRforyou, ein Online- Angebot des Westdeutschen Rundfunks für Geflüchtete in den Sprachen Deutsch, Farsi, Arabisch und Ukrainisch. Die Journalistin spricht über die Schwierigkeiten bei der Berichterstattung über Iran, die wichtigsten Informationsquellen der iranstämmigen Community in Deutschland sowie den Blick dieser Menschen auf die Medien hierzulande. Zu dem Vorwurf, in deutschen Medien gebe es „Mullah-Versteher“ sagt Schayani in der aktuellen Folge, es schade dem Thema, wenn in Lagern gedacht werde statt darüber zu diskutieren, wie die Bürgerinnen und Bürger in Iran von ihrer Regierung behandelt werden.
„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.
Zum Weiterlesen:
https://www.deutschlandfunk.de/der-iran-zwischen-revolte-und-revolution-die-reaktionen-des-westens-dlf-e8b9fa1c-100.html
https://medientalk.civismedia.eu/medientalk-live/
https://uebermedien.de/77225/wieso-wird-so-wenig-ueber-die-iran-proteste-berichtet/
https://www.deutschlandfunk.de/proteste-im-iran-zu-wenig-berichterstattung-fuer-eine-revolution-dlf-e59e4c8b-100.html
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/iran-proteste-tod-amini-trauerzeit-berichterstattung-100.html
https://taz.de/Iran-sanktioniert-europaeische-Medien/!5887366/
https://cpj.org/2022/09/names-of-journalists-arrested-in-irans-anti-state-protests/
https://www.deutschlandfunk.de/iran-berichterstattung-zwischen-protesten-internetzensur-und-propaganda-dlf-b250fc32-100.html
https://uebermedien.de/78133/wie-sich-deutsche-medien-von-iranischer-propaganda-einlullen-lassen/
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/wie-aktivisten-besonnene-iran-kritiker-bedrohen-18443592.html

Oct 27, 2022 • 23min
Wie Medien über Flucht und Migration berichten
Wie wichtig ist die Rolle der Medien in der Einwanderungsgesellschaft? Wo mangelt es in Zeitungen, Sendern, Onlinemedien an Aufmerksamkeit für kulturelle Vielfalt? Und wie vielfältig sind die Medien selbst aufgestellt? Diese Fragen versucht Reem Alabali-Radovan, SPD, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie Beauftragte für Antirassismus und Schirmherrin des Bündnisses „Medien für Vielfalt“, zu beantworten.
Alabali-Radovan kritisiert, dass in Teilen der Berichterstattung über Flucht und Migration noch immer mit Worten wie „Flüchtlingswelle“ oder „Flüchtlingsstrom“ mit Ängsten gespielt werde. Auch Vokabeln wie „Fremdenfeindlichkeit“ oder „Ausländerfeindlichkeit“ sprächen für mangelnde Sensibilität. In den Medien selbst wünscht sich die Staatsministerin Veränderungen vor und hinter den Kulissen. „Wir brauchen einfach diese Diversität, es ist kein nice to have mehr, sondern es geht darum sowohl in der Politik als auch in den Medien unsere Gesellschaft widerzuspiegeln.“
„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.
Zum Weiterlesen:
https://www.integrationsbeauftragte.de/ib-de/staatsministerin/reem-alabali-radovan-spd--1864426
https://www.integrationsbeauftragte.de/ib-de/integrationsarbeit-in-den-bereichen/gesellschaft-und-teilhabe/-medien-vielfalt-medien-in-der-einwanderungsgesellschaft-1865534
https://www.die-medienanstalten.de/service/pressemitteilungen/meldung?tx_news_pi1%5Bnews%5D=4903&cHash=55c16c3dfbc0ec6ef14c4a92cd764498
https://www.dwdl.de/nachrichten/81693/sender_gruenden_diversitybuendnis_medien_fuer_vielfalt/?utm_source=&utm_medium=&utm_campaign=&utm_term=
https://www1.wdr.de/radio/cosmo/index.html
https://www1.wdr.de/nachrichten/wdrforyou/index.html

Oct 13, 2022 • 32min
Unter Druck: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und seine Kritiker
Die Diskussion beleuchtet die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland nach Skandalen. Es wird erörtert, wie relevant diese Institution trotz der Kritik bleibt und die Herausforderungen in anderen europäischen Ländern aufgezeigt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Druck, dem die BBC im Zeitalter des Populismus ausgesetzt ist, sowie auf der politischen Einflussnahme auf die italienische RAI. Die Rolle von Medienvertrauen in der Demokratie wird kritisch hinterfragt, während die Notwendigkeit für faktenbasierte Debatten betont wird.

Sep 29, 2022 • 29min
Ostdeutsche of Color: Die Unsichtbaren
Katharina Warda ist Soziologin und Publizistin, die sich mit der Sichtbarkeit von Ostdeutschen of Color beschäftigt. Sie beleuchtet die oft einseitige und klischeehafte Berichterstattung über Ostdeutschland. Warda kritisiert, dass Schwarze Ostdeutsche in Medien lange unsichtbar blieben und doppelt missverstanden werden. Ihre Forderung nach mehr Repräsentation in klassischen Medien ist eindringlich. Social Media gibt diesen Perspektiven zunehmend Gehör und fördert einen wichtigen Diskurs über Vielfalt in der ostdeutschen Identität.

Sep 15, 2022 • 25min
Die Klischeekiller: Fakten gegen Fake
Vorurteile, Klischees und Desinformation werden vom politisch rechten Rand immer wieder in die politische Debatten eingebracht, wenn es um Migration, Flucht und Integration geht.
Der Mediendienst Integration will genau hier gegensteuern: Mit Zahlen und Fakten, Interviews, Veranstaltungen, Studien, Newslettern oder Dossiers. Er ist ein Projekt des Rates für Migration und wird unter anderem gefördert von der Stiftung Mercator und von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Im September feiert der Mediendienst sein zehnjähriges Bestehen.
SZ-Journalist Nils Minkmar und die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura sprechen über die besondere Bedeutung von Fakten und informativen Gegengewichten in der oft aufgeheizten Debatte und Berichterstattung rund um die Einwanderungsgesellschaft. Gast: Fabio Ghelli vom Mediendienst Integration.
„quoted. der medienpodcast“, alle 14 Tage donnerstags. Eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.
Zum Weiterlesen
https://mediendienst-integration.de/
https://rat-fuer-migration.de/
https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/medienpolitik/172752/migration-integration-und-medien/
https://mediendienst-integration.de/integration/medien.html
https://www.stiftung-mercator.de/content/uploads/2021/07/Medienanalyse_Flucht_Migration.pdf
https://library.fes.de/pdf-files/wiso/07394-20100820.pdf
https://www.ard-media.de/fileadmin/user_upload/media-perspektiven/pdf/2008/03-2008_Zambonini.pdf
https://www.stiftung-mercator.de/de/publikationen/fuenf-jahre-medienberichterstattung-ueber-flucht-und-migration/

Sep 1, 2022 • 35min
Kompetenz, Kritik, Korrektur
Die Diskussion über die korrekte Berichterstattung im Ausland beleuchtet zentrale Fragen der Medienverantwortung. Ein kritisches Beispiel zeigt, wie Genozidleugnung in einem Podcast nicht erkannt wurde. Die Herausforderungen der Berichterstattung über den Balkan verdeutlichen die Notwendigkeit einer differenzierten Sichtweise und Leserrückmeldungen. Zudem wird erörtert, wie Medien sensibler mit traumatisierten Protagonisten umgehen sollten. In Krisenzeiten wird die Verbindung von Wissenschaft und Journalismus als essenziell hervorgehoben.

Jul 21, 2022 • 35min
Mehr Druck, weniger Qualität?
Rainer Nübel, Journalist und Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement, spricht über die drängenden Herausforderungen im Journalismus. Die Digitalisierung führt zu einer Überlastung und einem Qualitätsverlust, während erfahrene Journalisten das Feld verlassen. Nübel betont die Notwendigkeit von Diversität für eine umfassende Berichterstattung und die Rolle neuer Medienformate zur Wiederherstellung des Vertrauens in die Öffentlichkeit. Zudem wird die Schattenseite der sozialen Medien diskutiert, die den öffentlichen Diskurs negativ beeinflussen.

Jul 7, 2022 • 43min
Konstruktiv in Krisenzeiten
Ellen Heinrichs, Gründerin des Bonn-Institut für Journalismus und konstruktiven Dialog, spricht über die Herausforderungen des Journalismus in Krisenzeiten. Sie erläutert, wie konstruktiver Journalismus nicht nur Missstände aufzeigt, sondern auch Lösungen bietet und Dialog fördert. Die Bedeutung des Lokaljournalismus wird hervorgehoben, um Gesellschaft und Demokratie zu stärken. Heinrichs diskutiert außerdem, wie Journalisten die News-Müdigkeit überwinden und konstruktive Ansätze zum Klimawandel kommunizieren können.