quoted. der medienpodcast

CIVIS-Medienstiftung und Süddeutsche Zeitung
undefined
Jun 23, 2022 • 40min

Der Fall Nannen

Die Debatte um die NS-Vergangenheit des 1996 verstorbenen „Stern“ Gründers Henri Nannen ist wiederaufgeflammt. Und mit ihr unter anderem die Frage, was das für den renommierten Journalistenpreis bedeutet, der den Namen des Verlegers trägt, und welche Konsequenzen es für die gleichnamige Journalistenschule nach sich zieht. Ausgelöst hat die Diskussion eine aktuelle Recherche der „funk“-Sendung STRG_F, in der Flugblätter mit antisemitischer, rassistischer und frauenverachtender Propaganda zu sehen sind, für die Nannen verantwortlich war. Der Verleger hatte sich zu Lebzeiten zu seiner Rolle im Nationalsozialismus bekannt. Warum spielt das Thema Nannen plötzlich wieder eine Rolle? Wie sieht er aus, der Umgang der Stern und anderer Medien mit der braunen Geschichte ihrer ehemaligen Protagonisten? Und wieso ist Erinnerung auch und gerade auf diesem Feld so wichtig? Darüber diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der SZ-Autor Nils Minkmar in der neuen Folge von „quoted.der medienpodcast“. Zu Gast: Lutz Hachmeister, Journalist und Gründungsdirektor des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (Berlin/Köln). Weiterführende Informationen: https://www.nzz.ch/feuilleton/henri-nannen-antisemitismus-vorwuerfe-aus-der-ns-zeit-ld.1686533 https://www.zeit.de/kultur/2022-05/henri-nannen-antisemitismus-propaganda-zweiter-weltkrieg-journalismus?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F https://www.stern.de/gesellschaft/henri-nannen--ueber-neue-debatten-zur-rolle-des-stern-gruenders-in-der-nazizeit-31867460.html https://www.sueddeutsche.de/medien/henri-nannen-debatte-nazi-stern-gruender-1.5588994#:~:text=Damals%20war%20Nannen%20schon%20l%C3%A4nger,den%20goldenen%20Zeiten%20des%20Printjournalismus https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/auf-der-schattenseite/410596.html https://www.sueddeutsche.de/medien/henri-nannen-medien-stern-ns-geschichte-1.5605899?reduced=true https://www.zeit.de/kultur/2022-06/henri-nannen-preis-stern-nationalsozialismus „quoted. der medienpodcast“, alle 14 Tage donnerstags. Eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.
undefined
Jun 2, 2022 • 40min

Krieg und Verschwörungserzählungen

Die derzeitige weltpolitische Lage ist die fragilste seit Jahrzehnten. Das hat vor kurzem Bundesinnenministerin Nancy Faeser gesagt. Und sie ist längst nicht die einzige. Zu der aufgeheizten Situation tragen unter anderem Verschwörungserzählungen bei, die vor allem aus Russland in Umlauf gebracht werden und auch in Deutschland auf Gehör stoßen. Über diese Desinformationskampagnen und ihre Verbreitung durch sogenannte alternative Medien diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“. Verschwörungsmythen beschäftigen uns schon länger. Im Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine gewinnen sie aber zunehmend an Bedeutung. Und es zeigt sich gerade jetzt wie gefährlich sie sind. In Deutschland und anderen europäischen Ländern werden sie vor allem von radikalen und extremen Rechten aufgenommen. Diese finden im russischen Staatspräsidenten Putin mit seinen völkischen, antimodernen Narrativen einen Verbündeten im Kampf gegen die offene Gesellschaft, gegen Demokratie und Rechtsstaat, gegen Einwanderung und überhaupt Vielfalt. Etablierte Medien sind hier gefordert, Desinformation als solche zu erkennen, aufzudecken, und zu entlarven. Zu Gast: Die Kultur- und Medienwissenschaftlerin Elisabeth Fast, Amadeu Antonio Stiftung, Expertin für Verschwörungserzählungen. „quoted. der medienpodcast“, alle 14 Tage donnerstags. Eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Weiterführende Informationen: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2022/03/analyse-papier-russland-ukraine-krieg.pdf https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-russland-mythen-101.html https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/warum-deutschlands-verschwoerungsideologen-putin-supporten-100.html https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/frankreich-jeder-dritte-glaubt-an-verschwoerungstheorien-17954149.html https://www.deutschlandfunkkultur.de/verschwoerungsmythen-im-internet-aeltere-und-maenner-sind-100.html https://www.alexandria-magazin.at/magazin/alternative-medien-methoden-und-ziele.php https://www.isdglobal.org/isd-publications/digitale-gewalt-und-desinformation-gegen-spitzenkandidatinnen-vor-der-bundestagswahl-2021/ https://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/23808985.2020.1759443 https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2022/04/08/alina-lipp-wie-eine-28-jaehrige-zum-sprachrohr-russischer-propaganda-wurde/
undefined
May 19, 2022 • 40min

Kommt mal runter!

Leonhard Dobusch, Mitglied des ZDF-Fernsehrats und Professor für Organisationswissenschaft, diskutiert die Kommerzialisierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im digitalen Zeitalter. Er beleuchtet die Gefahren von Polarisierung und Hass in sozialen Medien, besonders im Kontext von Migration. Dobusch thematisiert, wie öffentlich-rechtliche Medien eine gerechtere Kommunikationslandschaft fördern können und welche Verantwortung sie bei der Bekämpfung von Desinformation haben. Innovative Formate und eine pan-europäische Perspektive stehen ebenfalls auf der Agenda.
undefined
May 5, 2022 • 27min

Wie steht's um kulturelle Vielfalt in den Redaktionen?

Ferda Ataman, Journalistin und Autorin mit Fokus auf Diversität in den Medien, diskutiert dringende Themen der kulturellen Vielfalt in deutschen Redaktionen. Sie beleuchtet, wie die Repräsentation vor der Kamera zwar besser geworden ist, hinter den Kulissen jedoch noch längst nicht genug passiert. Die Notwendigkeit eines kulturellen Wandels wird betont, um gerechtere Medienberichterstattung zu fördern. Herausforderungen, innovative Ansätze und konkrete Beispiele für Veränderungen stehen im Mittelpunkt des Gesprächs.
undefined
Apr 21, 2022 • 35min

Frankreichs Medien und der Aufstieg der Rechtsextremen

Die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich zeigen eine erhebliche Verschiebung hin zum Rechtsextremismus. Den Medien wird eine Mitverantwortung für den Aufstieg dieser Ideologien zugeschrieben, insbesondere durch ihre Berichterstattung über Migration und Sicherheit. Der Einfluss von Vincent Bolloré auf wichtige Medien ist besorgniserregend. Außerdem wird die Normalisierung extremistischer Ansichten thematisiert, während Journalisten in einem zunehmend feindlichen Klima kämpfen müssen. Der islamistische Terror und seine medialen Reaktionen werfen ebenfalls Fragen auf.
undefined
Apr 7, 2022 • 33min

Kriege und Krisen: Zweierlei Maß?

Sechs Wochen ist der Angriff Russlands auf die Ukraine an diesem Donnerstag her. Der Krieg ist seitdem das beherrschende Thema der medialen Berichterstattung, ebenso das unendliche Leid der Menschen dort. Zu Recht widmen sich Zeitungen, Fernsehen, Hörfunk und Online-Formate sehr intensiv diesem Kriegsherd. Zu Unrecht spiegeln sich andere Regionen der Erde, in denen Menschen Opfer blutiger Auseinandersetzungen sind, in den meisten Medien kaum. Solche weitgehend blinden Flecken in der Berichterstattung sind aber nicht neu; sie hängen unter anderem mit unserer geographischen Nähe oder Distanz zu dem jeweiligen Konfliktherd zusammen; sie haben ihre Ursache aber auch in der Tatsache, dass etliche Medien gerade bei der Auslandsberichterstattung zunehmend sparen. Hierzu hat die z.B. die Otto-Brenner-Stiftung Wissenswertes zusammengetragen. Positiv an der breiten Berichterstattung über Ukraine/Russland sei, sagt Nils Minkmar, dass in deutschen Medien viele Menschen aus den betroffenen Ländern zu Wort kämen, auch Angehörige der ukrainischen und russischen Communities in Deutschland, aus deren Kreis viele Experten und Expertinnen stammen. Gleichzeitig gab es, so Nadia Zaboura, vor allem zu Anfang des Krieges auch problematische Formulierungen. Einige Berichte westlicher Medien hoben auf eine angebliche Ähnlichkeit und Nähe der „europäischen, zivilisierten“ Ukraine zu einem imaginierten „Uns“ ab. Die Berichterstattung über Geflüchtete sei unterschiedlich, je nachdem aus welchem Land sie kämen, vielfach würden Gegensätze aufgemacht, statt wie aktuell im Fall Ukraine die Gemeinsamkeiten zu betonen. Auch darüber läuft bereits eine mediale Debatte. Wichtig sei es, auch Stimmen aus anderen Krisenregionen immer wieder hörbar zu machen, so Zaboura. https://twitter.com/imraansiddiqi/status/1497607326487826435 https://www.deutschlandfunkkultur.de/lakonisch-elegant-kulturpodcast-zeitalter-der-zeitenwende-was-ist-noch-richtig-100.html https://www.dekoder.org/ https://www.sueddeutsche.de/medien/flucht-ukraine-russland-rassismus-1.5538654?reduced=true https://uebermedien.de/69002/von-kriegsopfern-erster-und-zweiter-klasse/ Zu Gast bei „quoted. der medienpodcast“ war die Soziologin Naika Foroutan, Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung. Foroutan wies darauf hin, dass auch im Sommer 2015 zunächst eine empathische Berichterstattung dominiert habe. Das habe sich nach etwa acht Wochen geändert, Vorbehalte zum Beispiel aus der AfD hätten deutlich mehr Raum bekommen, obwohl die Willkommenskultur in der Gesellschaft weiter angehalten habe, was allerdings medial untergegangen sei. „quoted.der medienpodcast“ läuft ab 7. April alle 14 Tage, immer Donnerstag früh, auf civismedia.eu, SZ.de und überall da wo es Podcasts gibt. Eine Zusammenarbeit der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.
undefined
Mar 30, 2022 • 2min

Trailer - quoted. der medienpodcast

Ob das Zusammenleben funktioniert, hat sehr viel damit zu tun, welches Bild wir voneinander haben. Für dieses Bild sind auch und besonders die Medien verantwortlich. Wie sie berichten, zum Beispiel über Migration und kulturelle Vielfalt, hat großen Einfluss auf die Gesellschaft. Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar analysieren die aktuelle Berichterstattung und mediale Diskurse. Der Podcast der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, unterstützt von der Stiftung Mercator.

The AI-powered Podcast Player

Save insights by tapping your headphones, chat with episodes, discover the best highlights - and more!
App store bannerPlay store banner
Get the app