Besser-Esser - wie Kantinen das Klima schützen können
Oct 4, 2024
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Claudia Plaß, Reporterin mit Fokus auf nachhaltige Lösungen, spricht mit Marc Parkmann, dem Leiter der Unimensa in Oldenburg. Sie erkunden, wie Kantinen klimafreundliche Gerichte anbieten können, ohne die Essgewohnheiten radikal zu ändern. Parkmann teilt seine Erfahrungen zur Umstellung auf pflanzenbasierte Speisen und die Bedeutung regionaler Zutaten. Zudem geht es um die Herausforderungen und Fortschritte in Kitas und Schulen. Besonders spannend: fast die Hälfte der Mensa-Angebote sind mittlerweile vegan!
Nachhaltige Kantinen setzen auf regionale und saisonale Produkte, was den positiven Einfluss auf das Klima erheblich steigert.
Eine Reduzierung des Fleischkonsums in Kantinen könnte signifikante klimafreundliche Effekte erzielen und zeigt das wachsende Umweltbewusstsein der Menschen.
Deep dives
Nachhaltige Ernährung in Kantinen
Der Geschmack ist ein entscheidender Faktor, doch immer mehr Kantinen bemühen sich um nachhaltige Praktiken. Viele Mensen und Cafeterien achten darauf, regionale und saisonale Produkte anzubieten, wodurch sich die Essensangebote im Laufe des Jahres verändern können. Zum Beispiel wird im Winter häufig Grünkohl und während der Rhabarberzeit viel Rhabarberkompott serviert. Dies zeigt, dass selbst in großen Institutionen wie Hochschulen durch umweltbewusste Ernährung beträchtliche positive Effekte auf das Klima erzielt werden können.
Die Auswirkungen des Fleischkonsums
Fleischgerichte sind in vielen Kantinen nach wie vor sehr gefragt, obwohl sie nicht die gesündesten Optionen darstellen. Der Verzehr von weniger Fleisch hätte signifikante klimafreundliche Auswirkungen, da die Tierhaltung einen hohen Anteil an Treibhausgasemissionen verursacht. Statt strikten Verboten wird empfohlen, den Fleischkonsum zu reduzieren, damit auch Flexitarier und Gelegenheitsesser zu einer gesünderen Ernährung beitragen können. Eine allgemeine Abnahme des Fleischkonsums ist bereits zu beobachten, was zeigt, dass viele Menschen zunehmend auf die Auswirkungen ihrer Ernährung achten.
Die Rolle regionaler Lieferanten
Die Mensa in Oldenburg illustriert, wie wichtig regionale Lieferanten für eine nachhaltige Kantinenversorgung sind. Frische Produkte, die in der Nähe produziert werden, reduzieren nicht nur die Transportemissionen, sondern unterstützen auch lokale Landwirte. Die Köche der Mensa arbeiten eng mit Lieferanten zusammen, um sicherzustellen, dass ihre Zutaten frisch und aus umweltfreundlichen Quellen stammen. Diese Praxis fördert nicht nur die Lokalwirtschaft, sondern ökologisch nachhaltige Beschaffungspraktiken über den gesamten Speiseprozess hinweg.
Vermeidung von Lebensmittelverschwendung
Lebensmittelverschwendung stellt ein großes Umweltproblem dar und ist verantwortlich für einen beträchtlichen Anteil der Treibhausgasemissionen. Universitätsmensen haben jedoch Strategien entwickelt, um Abfall zu minimieren, indem sie vorgegartes Essen in kleinen Mengen zubereiten. Anfallende Reste werden oft in einer 'Limited Edition' zum reduzierten Preis angeboten, was sowohl wirtschaftlich als auch umweltfreundlich ist. Solche Initiativen helfen, die Menge der weggeworfenen Lebensmittel erheblich zu reduzieren und fördern gleichzeitig ein verantwortungsbewusstes Konsumverhalten unter den Studierenden.
Mittags knurrt der Magen – für rund 17 Millionen Menschen in Deutschland heißt es dann jeden Tag: Ab in die Kantine oder in die Mensa! Ob im Betrieb, in der Kita, im Seniorenheim, in der Schule oder Uni. Nicht selten werden dort aber Schnitzel mit Pommes oder Spaghetti Bolognese serviert – weder besonders gut für die Gesundheit noch fürs Klima.
Denn die Auswirkungen unserer Ernährung aufs Klima sind enorm: Wissenschaftler haben berechnet, dass bis zu ein Drittel aller CO2-Emissionen weltweit darauf zurückzuführen sind – schließlich muss Essen nicht nur produziert, sondern auch transportiert, gekühlt und zubereitet werden.
Wie kann man leckeres Essen anbieten und gleichzeitig das Klima schützen? Die Uni-Mensa in Oldenburg macht’s vor. Was kann man davon lernen? Das erfahrt ihr in dieser Folge von „Mission Klima“ mit Hostin Susanne Tappe und Reporterin Claudia Plaß.
Ihr habt Kritik oder Anregungen? Her damit an klima@ndr.de!