Ulrike Funke, eine erfahrene Logopädin mit fast 30 Jahren Praxiserfahrung, taucht tief in die Verbindung zwischen Autismus und Ernährung ein. Sie erklärt, dass autistische Menschen oft sensorische Herausforderungen beim Essen erleben, die durch soziale Erwartungen in Schulen verstärkt werden. Ulrike betont die Bedeutung von Sicherheit und individuellen Bedürfnissen, um eine positive Essumgebung zu schaffen. Ihr neues Buch bietet praktische Hilfen, um das Verständnis und die Unterstützung für betroffene Familien zu verbessern.
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insights INSIGHT
Autismus als Wahrnehmungsunterschied
Autismus ist primär eine andere Wahrnehmung, keine soziale Defizitstörung.
Wahrnehmung kann hypersensibel oder hyposensibel sein, was Verhalten stark beeinflusst.
insights INSIGHT
Hyposensibilität erklärt Verhalten
Hyposensibilität zeigt sich oft in Verhaltensweisen wie hartem Klopfen oder Drücken.
Solches Verhalten ist ein Versuch, Körperwahrnehmung und Ruhe zu finden.
volunteer_activism ADVICE
Regulation durch Druck und Geräusche
Schaffe ruhige Oasen oder Erholungsmöglichkeiten für autistische Schüler mit Geräuschbedürfnis.
Nutze Druckreize am Kopf als alternative Regulation ohne Klassenstörung.
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Ulrike Funke teilt ihr tiefes Wissen über die autistische Wahrnehmung und erklärt, wie diese das Verhalten beeinflusst – ein Perspektivwechsel, der unser Verständnis von Autismus grundlegend verändert.
• Autismus ist primär eine andere Wahrnehmung, nicht ein soziales Defizit • Hyposensibilität (verminderte Reizwahrnehmung) wird oft übersehen, ist aber genauso wichtig wie Hypersensibilität • "Störendes Verhalten" ist meist ein Regulationsversuch – lautes Schreien oder Klopfen kann beruhigend wirken • Der Kopfbereich ist besonders sensibel und zentral für die Regulation – daher sind Mützen für manche autistische Menschen wichtig • Gewichtsdecken und Druckinformationen können helfen, müssen aber variiert werden, um wirksam zu bleiben • Essen und Trinken sind für viele Autist*innen belastend durch die Vielzahl gleichzeitiger sensorischer Informationen • Schulpausen und Mensa-Situationen können stressiger sein als der Unterricht selbst • Starke sensorische Reize (scharf, kalt, intensiv) können besser wahrnehmbar sein als sanfte, diffuse Eindrücke • Regulation vor dem Essen ist wichtiger als starre Regeln beim Essen selbst • Sicherheit und Verständnis sind grundlegend für positive Entwicklung
Ulrikes neues Buch zum Thema Essen und Trinken im Autismus-Spektrum erscheint im September und bietet praktische Hilfen für diesen oft übersehenen Bereich.