Psychologie: Wie wir mit Druck besser umgehen (Mit Sebastian Altfeld)
Oct 4, 2024
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Sebastian Altfeld, Performance-Psychologe, der Spitzensportler auf Olympiateams vorbereitet, spricht über den Umgang mit Druck. Er erklärt, wie emotionale Wahrnehmungen und psychologische Mechanismen unser Handeln beeinflussen. Techniken wie Atemübungen und Achtsamkeit helfen, unseren Stress zu managen. Altfeld betont, dass das Akzeptieren von Emotionen entscheidend ist, und diskutiert, wie frühere Misserfolge unseren Umgang mit Druck prägen. Außerdem beleuchtet er die Bedeutung der Erweiterung der Komfortzone zur persönlichen Entwicklung.
Das Erkennen und bewusste Interpretieren von Druck ist entscheidend, um in Leistungs-situationen gelassener zu bleiben.
Gezielte Vorbereitung und Simulationsübungen sind effektive Methoden, um den Umgang mit Emotionen in Drucksituationen zu trainieren.
Deep dives
Umgang mit Druck und Emotionen
Der Druck, leistungsfähig zu sein, ist in vielen Lebensbereichen präsent, sei es in Prüfungen oder Wettkämpfen. Es ist wichtig, zuerst das Gefühl des Drucks zu erkennen, da es für viele Menschen ein normales, wenn auch unangenehmes Gefühl ist. Anstatt sich von diesem Gefühl überwältigen zu lassen, sollten Individuen lernen, wie sie es interpretieren und damit umgehen können. Ein zentraler Aspekt ist, sich darauf zu konzentrieren, was in dem Moment wichtig ist, ohne sich von den eigenen Empfindungen lähmen zu lassen.
Unterscheidung zwischen Druck und Stress
Drucksituationen unterscheiden sich grundlegend von Stresssituationen, da bei Druck leicht erhebliche Konsequenzen entstehen können, die eine leistungssteigernde Reaktion auslösen. Stress hingegen ist oft das Ergebnis von alltäglichen Herausforderungen ohne lebensbedrohliche Konsequenzen. Das Verständnis dieser Unterscheidung hat erhebliche Auswirkungen auf die eigene Wahrnehmung und Reaktion auf solche Situationen. Ein konstruktiver Umgang mit Druck kann dazu führen, dass Menschen innerlich ruhiger und gelassener bleiben.
Mythos der Überperformance
Ein verbreiteter Mythos besagt, dass Menschen in Drucksituationen über sich hinauswachsen müssen, um erfolgreich zu sein. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch, dass es viel effektiver ist, so nah wie möglich an das eigene Leistungsniveau heranzukommen. Diese Erkenntnis kann große Erleichterung bringen, da der Druck verringert wird, ständig außergewöhnliche Leistungen erbringen zu müssen. Letztendlich ist das Ziel, die eigene Leistung zu maximieren, indem man sich auf die eigene Vorbereitung stützt.
Vorbereitung auf Drucksituationen
Die gezielte Vorbereitung auf Drucksituationen kann entscheidend sein, um die damit einhergehenden Emotionen richtig zu kanalisieren. Simulationsübungen, die reale Drucksituationen nachstellen, ermöglichen es Individuen, den Umgang mit ihren Gefühlen zu trainieren. Diese Form der Vorbereitung hilft nicht nur bei der Leistungsoptimierung, sondern kann auch langfristig die persönliche Entwicklung fördern. Es wird dazu ermutigt, immer wieder Drucksituationen aktiv anzugehen, anstatt sie zu vermeiden, um besser mit zukünftigen Herausforderungen umgehen zu können.
Wenn viel auf dem Spiel steht, wollen wir oft besonders gut zu performen. Dabei kommt es auf andere Dinge an, sagt Psychologe Sebastian Altfeld. In dieser Folge erklärt er, welche Techniken in Drucksituationen helfen.
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