
Cicero Podcasts
Im Podcast Portal von Cicero werden regelmäßig Hörbeiträge von Cicero – Magazin für politische Kultur publiziert. Mit unseren Gästen besprechen wir aktuelle Themen aus den Bereichen Gesellschaft und Politik, Literatur, Wissenschaft und Medien.
Latest episodes

May 16, 2025 • 50min
Hans-Ulrich Rülke im Interview mit A. Marguier – „Wir neigen zum Alarmismus und springen von einem Extrem ins andere"
Hans-Ulrich Rülke, FDP-Fraktionsvorsitzender im baden-württembergischen Landtag, spricht über die Herausforderungen seines Amtes. Er kritisiert den Alarmismus der Politik und den wachsenden Einfluss der AfD. Rülke betont die Notwendigkeit, den Staat abzubauen, um mehr Freiheit zu ermöglichen. Zudem thematisiert er die Probleme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und fordert Reformen für eine effizientere Politik. Er sieht die populistischen Strömungen als Gefahr und plädiert für eine klare liberale Positionierung.

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May 8, 2025 • 59min
M. Brodkorb im Interview mit R. Hanselle – „Früher wollte der Deutsche bestialisch, heute will er schuldig sein"
Mathias Brodkorb, Cicero-Autor und ehemaliger Finanzminister, diskutiert mit Ralf Hanselle über die Herausforderungen und Widersprüche des Postkolonialismus. Sie analysieren, wie Jean-Paul Sartres Theorien nach wie vor die Diskussion über Gewalt und Befreiung prägen. Außerdem beleuchten sie die komplexe Debatte um die Benin-Bronzen und die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung der kolonialen Vergangenheit. Dabei wird auch die Absurdität kultureller Aneignung in einer globalisierten Welt thematisiert.

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May 6, 2025 • 40min
Mathias Brodkorb und Volker Resing im Interview mit A. Marguier – „Natürlich ist Merz jetzt sehr stark beschädigt“
Mathias Brodkorb, ehemaliger Finanzminister und Kolumnist, sowie Volker Resing, Politikchef und Journalist, diskutieren die gescheiterte Kanzlerwahl von Friedrich Merz und die daraus resultierenden Herausforderungen für die CDU. Sie analysieren Merz' Autorität in der Regierung und die Bedeutung der AfD als starke Oppositionskraft. Das Gespräch beleuchtet auch die Notwendigkeit einer Staatsmodernisierung und die geopolitischen Herausforderungen der Gasversorgung in Deutschland.

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May 1, 2025 • 48min
Jan Solwyn im Interview mit Clemens Traub – „Illegale Migration kann Europa zerstören“
Jan Solwyn, ehemaliger Bundespolizist und Autor des Buches 'An der Grenze', teilt seine ergreifenden Erfahrungen an der deutschen Grenze. Er spricht über die Herausforderungen der Migrantenkriminalität und das Versagen der Politik, die seine Arbeit beeinflusst hat. Solwyn beleuchtet die Spannungen zwischen Polizei und Gesellschaft sowie die Gefahren unkontrollierter Migration für Europa. Zudem thematisiert er die psychologischen Belastungen seines Berufes und seine Entscheidung, nach Israel auszuwandern.

Apr 24, 2025 • 47min
Philip Manow im Interview mit Ralf Hanselle – „Der Populismus ist der Wiedergänger der liberalen Demokratie“
Cicero – Magazin für politische Kultur
"Die Demokratie ist in Gefahr." Selten hat eine Aussage so viel Zustimmung erhalten wie diese. Doch ist es wirklich der Populismus, der die Demokratie erschüttert? Oder hat die sogenannte liberale Demokratie sich selbst verheddert und abgeschlossen? Darüber spricht Cicero-Redakteur Ralf Hanselle mit dem streitbaren Denker und Politikwissenschaftler Philip Manow.
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Alle Bücher von Philip Manow finden Sie bei Suhrkamp: https://www.suhrkamp.de/person/philip-manow-p-6063
Inhalt Podcast:
06:26 "Es ist schon eine sehr deutsche Diskussion und letztendlich in der Ausformung auch eine sehr deutsche Spielart. Das ist schon besonders und das muss man, glaube ich, auch ins allgemeine Bewusstsein stärker heben, dass wir da eigentlich, das ist jetzt ein bisschen natürlich auch provokant, aber dass wir eigentlich einen Sonderweg gehen mit den verschiedenen Instrumentarien. Das Parteienverbot ist eigentlich ein Sonderweg, ein deutscher. Es gibt in Europa nicht so viele andere Länder, die das gesetzlich ermöglichen." (Philip Manow)
34:11 "Das ist einfach historisch blind und dadurch auch ideologisch würde ich sagen, weil das einfach nicht in Rechnung stellt, dass diese spezifische Form einer extrem starken Verfassungsverrechtlichung der Politik und dann auch noch extrem aktivistische Gerichte in den 90er Jahren in Polen und in Ungarn, dass das was historisch sehr Spezifisches ist und was das viele andere Länder auch nicht so machen und dass das eigentlich quasi naturnotwendig, wenn man so möchte oder zwangsläufig Konflikte hervorrufen zwischen Politik und Recht. Und wo wir nicht immer sagen können, naja, die Politik ist dann auf der Seite der Antidemokraten und das Recht ist auf Seiten der Demokraten, das taucht dann in dieser ganzen Diskussion nicht auf. Und das ist natürlich spezifisch blind. Das ist spezifisch deutsch, das ist spezifisch blind, spezifisch unhistorisch." (Philip Manow)
36:08 "Wir verdrängen das Politische, das mögen wir Deutschen ja sowieso ganz gerne, weil das Politisch für uns ja auch irgendwie so das Schmutzige und das Unangenehme und das eigentlich das Schlechte und das Partikulare und der Streit und das ist ja alles nicht gut. Wir wollen ja irgendwie, wir wollen ja, dass Recht und Gerechtigkeit herrscht. Also es ist ja eine spezifische Unfähigkeit der deutschen politischen Kultur, (…) die mentale Unfähigkeit zur Demokratie, wenn man so möchte." (Philip Manow)

Apr 21, 2025 • 30min
Christoph Eschenbach im Interview mit Julia Marguier – „Routine ist für mich ein No-Word“
Cicero – Magazin für politische Kultur
Der Pianist und Dirigent Christoph Eschenbach spricht im Cicero Podcast Gesellschaft über seine bewegte Kindheit, seine Begegnungen mit Herbert von Karajan und darüber, warum Routine für ihn ein „No-Word" ist.
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Margarete Zander: Christoph Eschenbach. Lebensatem Musik, Jaron Verlag 2025
Inhalt Podcast:
12:34 "Herbert von Karajan war ein großartiger Mann, ein großartiger Künstler, ein großer Dirigent und ein großartiger Musiker. Und er hatte einen Sinn für junge Künstlern." (Christoph Eschenbach)
18:42 "Diese Leute wie Fischer-Dieskau, Peter Schreier oder Matthias Goerne, sie haben nie von Begleitung gesprochen. Klavierbegleitung, das gab es nicht. Es gab das Klavier, was ein Partner war des Sängers und eine ganz besondere Bedeutung bekam in der Textanalyse." (Christoph Eschenbach)
20:25 "Das hat mir sofort gezeigt, was ein amerikanischer Musikdirektor als erste Regel lernen muss, das ist nämlich Fundraising." (Christoph Eschenbach)
21:17 "Wenn Sie einen musikalischen Text haben, den Sie interpretieren wollen, dürfen, müssen, dann birgt er sehr viele Wege und sehr viele Klippen auf. Die Klippen bedeuten manchmal Risiko, dass man eingehen muss in einer Interpretation oder in einer Phrasierung oder in einem Gesamtkonzept. Das hat mich immer begeistert in der Musik, dass die Musik so viele Möglichkeiten bot und offen war und manchmal auch man Falltüren sah oder Fallstrecke, die man umgehen musste." (Christoph Eschenbach)
23:30 "Ich glaube, man kann nicht aus Aufgeregtheit oder aus Nervosität irgendwie etwas schaffen in meinem Beruf. Und diese Ruhe ist sehr wichtig. Und das Meditative ist eine gute Beobachtung." (Christoph Eschenbach)
27:57 "Routine finde ich ein No-Word, weil Routine ist eigentlich Faulheit, Routine ist ein Abspulen von Gegebenheiten, die man vielleicht gespeichert hat. Ich nicht. Ich mache das nicht. Ich spreche von einem Phänomen-Routine und es ist sehr, sehr schlecht, Routine einfließen zu lassen in diesem Beruf, den ich ausführe." (Christoph Eschenbach)

Apr 17, 2025 • 37min
Notger Slenczka im Interview mit Volker Resing – „Die Stellungnahmen der Kirchen haben hochhysterische Züge“
Cicero – Magazin für politische Kultur
Im Cicero Podcast Politik spricht der Theologe Notger Slenczka mit Cicero-Ressortleiter Volker Resing über eine stark politisierte Kirche, was wir von Dietrich Bonhoeffer lernen können und was Ostern für säkulare Menschen bedeuten kann.
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Inhalt Podcast:
06:54 "Und da habe ich eben tatsächlich den Eindruck, da ist die EKD jedenfalls auf der Homepage aufgeführten Dokumenten einseitig." (Notger Slenczka)
07:33 "Diese politischen Stellungnahmen sind auch ein Versuch des Relevanznachweises für die Kirchen." (Notger Slenczka)
09:15 "Und es hat ja auch streckenweise die Stellungnahmen der Kirchen, hochhysterische Züge, so würde ich das einschätzen." (Notger Slenczka)
14:18 "Also der besondere Reiz von Bonhoeffer ist, dass sein Werk sehr vielfältig und sehr interpretationsfähig ist." (Notger Slenczka)
20:00 "Unsere Predigten sind ja häufig jedenfalls sehr intellektualistisch, also entweder intellektualistisch oder eben ethisch / sozialethisch ausgerichtet und beziehen ihr Überzeugungspotenzial dadurch, dass sie anknüpfen an vorhandene, sei es sozialethische oder sei es weltanschauliche Voraussetzungen. Und dieses Lied, 'Von guten Mächten wunderbar geborgen', das spricht eben emotionale Schichten an." (Notger Slenczka)
23:40 "Und das ist eben ein Punkt, wo ich den Eindruck habe, dass man auch in der theologischen Ausbildung dazu anleiten kann, dass wir wieder so sprachfähig werden, dass wir ganz durchschnittliche, emotionale Alltagssituationen lernen, religiös auszulegen. Das heißt, deutlich zu machen, genau an diesem Punkt einer emotionalen Verfasstheit ist es angemessen, das Wort Gott zu verwenden." (Notger Slenczka)

Apr 10, 2025 • 1h 2min
Jörg Baberowski im Interview mit Alexander Marguier – „Die Ukraine ist nicht unser Sicherheitsgarant“
Jörg Baberowski, ein renommierter Historiker und Osteuropa-Experte, diskutiert mit Alexander Marguier die komplexe geopolitische Lage im Ukraine-Konflikt. Er betont die langfristigen Auswirkungen von Gewalt und die pragmatische Natur von Putin, den er als Zyniker beschreibt. Das Gespräch beleuchtet auch, wie Diktaturen interne Loyalität durch externe Konflikte festigen und kritisiert die fehlende Russland-Expertise in der deutschen Politik. Zudem werden historische Parallelen zu Regimewechseln sowie die veränderte Wahrnehmung Russlands gegenüber dem Westen thematisiert.

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Apr 3, 2025 • 52min
Steffen Kopetzky im Interview mit Alexander Marguier – „Die Geschichte der Atombombe ist so noch nie erzählt worden“
Steffen Kopetzky, ein Schriftsteller, der tief in die Geopolitik eintaucht, diskutiert mit Alexander Marguier die faszinierenden Aspekte der geopolitischen Spannungen. Sie beleuchten die wenig bekannte Rolle der Amerikaner im Zweiten Weltkrieg und die Bedeutung von Werner von Braun in der Waffentechnologie. Außerdem wird die komplexe politische Landschaft Afghanistans und die gescheiterten Interventionen thematisiert. Kopetzky betont die kulturelle Führungsrolle Europas und analysiert die geopolitischen Dynamiken im Ukrainekrieg sowie die Herausforderungen, die daraus entstehen.

Mar 27, 2025 • 39min
Philipp Peyman Engel im Interview mit Clemens Traub – „Immer mehr Juden in Deutschland planen, auszuwandern“
Philipp Peyman Engel, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen, spricht mit Clemens Traub über die zunehmende Unsicherheit jüdischer Familien in Deutschland. Er beleuchtet die Problematik des linken und muslimischen Antisemitismus und kritisiert die unzureichende Berichterstattung über pro-palästinensische Demonstrationen, die oft antisemitisch sind. Engel schildert persönliche Erfahrungen und thematisiert die Herausforderungen der Pressefreiheit, besonders im Umgang mit der Politik. Zudem erörtert er die Auswanderungspläne vieler Juden aufgrund dieser klimatischen Veränderungen.