Stalingrad Podcast

Primero Verlag
undefined
Aug 8, 2025 • 30min

Folge 275: Franklin D. Roosevelt – Ein Präsident im Auge des Sturms

Franklin D. Roosevelt war mehr als nur ein Präsident – er war eine politische Figur, die Amerika in einer Zeit tiefster Krisen neu formte. In unserer aktuellen Podcastfolge widmen wir uns seiner Persönlichkeit, seinem Führungsstil und seiner historischen Bedeutung. Geboren 1882, trat Roosevelt 1933 das Amt inmitten der Großen Depression an. Mit dem „New Deal“ versuchte er, ein völlig verunsichertes Land wirtschaftlich zu stabilisieren und sozial neu zu ordnen. Doch es war nicht nur seine Innenpolitik, die ihn prägte. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde Roosevelt zur zentralen Figur einer globalen Auseinandersetzung – auch wenn die USA zunächst neutral blieben. Seine Lend-Lease-Initiative und seine klare Positionierung gegen Faschismus machten ihn zu einem der Architekten des alliierten Widerstands. Roosevelt war ein Meister der Worte: Seine „Four Freedoms“-Rede skizzierte eine Nachkriegswelt, in der Freiheit, Sicherheit und Menschenrechte universelle Gültigkeit haben sollten – ein moralischer Kompass weit über seine Zeit hinaus. Wer war dieser Mann, der die USA durch Depression und Weltkrieg führte – trotz körperlicher Schwäche, aber mit politischer Weitsicht? Und was macht seine Führung bis heute so faszinierend? Wir gehen diesen Fragen nach.
undefined
Aug 1, 2025 • 41min

Folge 274: Maria Mandl – Die Bestie von Birkenau

Die erschütternde Biografie von Maria Mandl offenbart den erschreckenden Wechsel von einem unschuldigen Mädchen zur Oberaufseherin im KZ Birkenau. Ihre brutalen Taten und die Ideologie hinter den weiblichen Aufseherinnen werden eindringlich untersucht. Zudem wird ihr ambivalentes Wesen beleuchtet: eine Mischung aus Skrupellosigkeit und menschlichen Zügen. Die umstrittene Umwandlung einer NS-Aufseherin in ein KZ-Opfer wirft Fragen über Geschichtsverfälschung und Moralität auf, und regt zum Nachdenken über Machtverhältnisse und Mitläufertum an.
undefined
Jul 25, 2025 • 31min

Folge 273: Der „Führer“ als Filmfigur Hitler - zwischen Propaganda, Erinnerung und Satire

Hitler ist eine der umstrittensten Figuren der Filmgeschichte. Der Podcast beleuchtet, wie sich sein Bild im Kino über die Jahre gewandelt hat – von heroischer Propaganda zu ironischer Brechung. Parodien wie 'Der große Diktator' zeigen Hitler als lächerlichen Tyrannen. Zudem wird die Herausforderung diskutiert, seine komplexe Realität authentisch darzustellen. Satire und schwarzer Humor in Filmen wie 'Inglourious Basterds' werfen moralische Fragen auf und reflektieren die Faszination für das Böse in der Gesellschaft.
undefined
Jul 18, 2025 • 34min

Folge 272: Oskar Maria Graf – Ein „Volksdichter“ wendet sich gegen das Völkische (Teil 2)

TEIL 2   Oskar Maria Graf wurde zu einer der eindringlichsten literarischen Stimmen gegen den Nationalsozialismus – gerade weil er nicht von oben herab, sondern von unten her dachte. Als Sohn eines Bäckers aus einem bayerischen Dorf sprach er die Sprache der „kleinen Leute“ – jener Menschen, die Hitler zu gewinnen wusste und die Graf in seinen Werken schonungslos, aber mit Empathie porträtierte. Seine Literatur entlarvte den Faschismus nicht durch Theorie, sondern durch das genaue Erzählen alltäglicher Verführbarkeit: den schleichenden Wandel im Wirtshaus, die Angst des Dorfbeamten, den Opportunismus des Nachbarn. Graf zeigte, wie der Nationalsozialismus nicht nur durch Gewalt, sondern durch Mitläufertum und soziale Dynamik Macht gewann. Dabei war sein Blick nicht nostalgisch, sondern wachsam. Er verweigerte sich jeder Verklärung des „Volkes“ und kämpfte als entschiedener Pazifist gegen Militarismus und autoritäre Versuchungen. Mit seinem berühmten Aufruf „Verbrennt mich!“ stellte er sich 1933 offen gegen die NS-Diktatur – nicht aus intellektuellem Impuls, sondern aus moralischer Konsequenz. Grafs Stärke lag darin, das Politische im scheinbar Unpolitischen sichtbar zu machen. Seine Romane sind kein Pathos, sondern Protest – leise, genau, unbestechlich. So wurde aus dem Bauernsohn vom Starnberger See ein unbequemer Chronist einer Zeit, in der Menschlichkeit auf dem Spiel stand.
undefined
4 snips
Jul 11, 2025 • 43min

Folge 272: Oskar Maria Graf – Ein „Volksdichter“ wendet sich gegen das Völkische (Teil 1)

Oskar Maria Graf wird als eine eindringliche Stimme gegen den Nationalsozialismus beleuchtet. Er sprach die Sprache der "kleinen Leute" und entlarvte die subtilen Gefahren des Faschismus. Sein pazifistischer Widerstand und der Aufruf "Verbrennt mich!" verdeutlichen seine moralische Konsequenz. Graf kämpfte gegen Militarismus und autoritäre Tendenzen, während seine Werke das Politische im Alltäglichen sichtbar machten. Seine Lebenserfahrungen, angefangen bei seiner Kindheit bis hin zu den Herausforderungen im Exil, prägten seine literarische Stimme.
undefined
Jul 4, 2025 • 44min

Folge 271: Arnold Gehlen - Philosophische Anthropologie im Dienste des NS-Regimes?

Der Denkansatz von Arnold Gehlen wird untersucht, besonders seine Ideen wie 'Reizüberflutung' und 'Mängelwesen'. Die Ambivalenz seiner Beziehung zum Nationalsozialismus wird thematisiert, wobei sein anthropologisches Hauptwerk im Fokus steht. Gehlens Rolle während und nach dem Krieg sowie die Herausforderungen der Entnazifizierung werden beleuchtet. Seine Philosophie und die Bedeutung von Institutionen für das Menschsein werden diskutiert, während seine komplexe Ethik und die Verbindungen zur nationalsozialistischen Ideologie kritisch betrachtet werden.
undefined
Jun 27, 2025 • 50min

NEUAUFNAHME: Joseph Goebbels‘ „Michael“ – Bildungsroman eines gescheiterten Künstlers (Folge 269)

Hinweis: Aufgrund unzureichender Tonqualität in der ursprünglichen Aufnahme wurde dieser Beitrag neu eingespielt. Joseph Goebbels – von dem Historiker Joachim C. Fest als „das Gehirn der Manipulation der Seelen“ und als „eine der wenigen echten Potenzen im Führungsapparat der Bewegung“ charakterisiert – zählt zu den zentralen Figuren des Nationalsozialismus. Doch hinter der öffentlichen Rolle als Propagandaminister verbarg sich ein innerlich zerrissener Mensch: ein gescheiterter Künstler, geplagt von körperlicher Behinderung, tiefem Selbstzweifel und der rastlosen Suche nach Identität und Anerkennung. Geboren im Rheinland als Sohn einer streng katholischen Arbeiterfamilie, durchlebte Goebbels eine Jugend voller Spannungen zwischen religiöser Prägung und intellektuellem Ehrgeiz. Die nationalsozialistische Bewegung, die ihn zunächst als körperlich wie geistig ungeeignet abtat, erschien ihm schließlich als Ort der Erlösung – ein verhängnisvoller Irrglaube, der sein Leben und das Millionen anderer zerstören sollte. Sein literarisches Projekt „Michael. Ein deutsches Schicksal in Tagebuchblättern“, 1929 im Franz-Eher-Verlag erschienen, sollte der Welt seine künstlerische Berufung beweisen. Goebbels verstand das Werk als Ausdruck innerer Hingabe – ein „Denkmal deutscher Inbrunst“, wie er es selbst formulierte. Doch in Wahrheit offenbart der autobiografisch gefärbte Roman vor allem eines: das Weltbild eines Mannes, der sich und andere der Ideologie opfert, die ihm Halt zu geben scheint. In seinem Tagebuch notierte Goebbels im Februar 1924 mit Pathos: „Mein Roman in Tagebuchblättern bekommt Linie und Farben. Blut strömt hinein; es ist ein Augenblick der schöpferischen Geburt in mir. Dostojewski fungiert als Geburtshelfer. Goethe [hält] mit seinem ‚Werther‘ formale Patenschaft.“ Doch trotz solcher literarischer Anleihen bleibt der Zweifel allgegenwärtig: „Die ersten Seiten sind die schwierigsten. Man muß den Ton finden, den Duft, den Hauch: den Stil.“ Und am Ende des Schreibprozesses steht eine resignative Bilanz: „Ich bin wohl zufrieden mit dieser Geschichte. Aber doch bin ich froh, daß ich sie hinter mich gebracht habe. Ich werde nie zu Frieden kommen!“ So zeigt sich in „Michael“ nicht nur der Wunsch eines Mannes, sich als Künstler zu verwirklichen, sondern auch der innere Abgrund, aus dem seine radikale Weltanschauung erwächst.
undefined
Jun 27, 2025 • 32min

NEUAUFNAHME: Hitlers letzte Tage (Folge 268)

Aufgrund der schlechten Tonqualität der Folge 268 haben wir die Folge für euch nochmal aufgenommen, viel Spaß! In den letzten Apriltagen des Jahres 1945 liegt Berlin in Trümmern. Die Rote Armee rückt unaufhaltsam vor und das Dritte Reich steht kurz vor seinem endgültigen Zusammenbruch. Während an der Oberfläche Chaos und Zerstörung herrschen, verschanzt sich Hitler mit seinem engsten Kreis im sogenannten „Führerbunker“ unter der Erde – isoliert vom Kriegsgeschehen, vom eigenen Volk und von jeder Realität. Inmitten des kollabierenden Staatsapparats hält der Diktator an einer ideologischen Welt fest, die längst zerbrochen ist. Noch immer werden Befehle erteilt, Durchhalteparolen verbreitet und Schuldzuweisungen ausgesprochen – während der militärische und politische Handlungsspielraum faktisch nicht mehr existiert. Am Ende steht der Suizid: Adolf Hitler nimmt sich das Leben – ebenso wie Teile seiner Gefolgschaft, die dem Untergang des Regimes nicht mehr entkommen wollen oder können. Doch was genau geschah in den letzten Tagen von Hitlers Herrschaft? Wer war bei ihm? Welche Entscheidungen wurden getroffen – und welche Rolle spielten die Verbliebenen im Bunker? In dieser Folge wollen wir uns diesem letzten Kapitel des Dritten Reiches widmen – dem düsteren Schlusspunkt einer Diktatur, deren Spuren Europa bis heute prägen.
undefined
Jun 27, 2025 • 29min

Folge 270: Rudolf Steiner - Das umstrittene Erbe der Anthroposophie im Dritten Reich

Am 30. März 2025 jährte sich der Todestag Rudolf Steiners zum hundertsten Mal – jenes Mannes, der mit der Anthroposophie eine geistige Bewegung ins Leben rief, die den Menschen als mehr denn nur ein biologisches Wesen begreift: als ein schöpferisches, spirituelles Ich. Aus seiner Lehre entstanden nicht nur die Waldorfschulen, die bis heute weltweit als alternative Bildungsform wirken, sondern auch Impulse, die die Medizin, Landwirtschaft und Kunst bis in unsere Zeit prägen. Doch Rudolf Steiners Wirken reicht weit über Pädagogik und spirituelle Heilmethoden hinaus – es ist untrennbar mit einer Epoche tiefgreifender politischer Erschütterungen verbunden. Als Steiner 1925 starb, war Hitler noch ein Randphänomen – doch das politische Klima in Deutschland verdichtete sich bereits zu jenem Sturm, der wenig später zur totalitären Gleichschaltung führen sollte. Und obwohl Steiner mit seinem Tod abtrat, lebten seine Ideen weiter – nicht im Verborgenen, sondern im Brennpunkt einer zunehmend radikalisierten Gesellschaft. Im „Dritten Reich“ geriet die Anthroposophie in ein ideologisches Minenfeld: Auf der einen Seite als „weltanschauliche Konkurrenz“ diffamiert und unterdrückt, verboten, überwacht. Auf der anderen Seite fanden einzelne NS-Funktionäre durchaus Gefallen an Teilaspekten der Lehre – etwa ihrer Betonung von Gemeinschaftsbildung, Erziehungsideal und Volksbezug. Wie konnte eine freiheitliche, auf individuelle Entwicklung zielende Weltanschauung Bestand haben in einem System, das auf totale Kontrolle setzte? Diese Folge wirft einen kritischen Blick auf das widersprüchliche Verhältnis zwischen Anthroposophie und Nationalsozialismus. Wir fragen: Wie ging das NS-Regime mit Rudolf Steiners Erbe um – und welche Rolle spielte seine Lehre in einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte?
undefined
Jun 7, 2025 • 47min

Folge 267: Léon Degrelle – Der Aufstieg des Rexisten zu „Hitlers Sohn“

Das nationalsozialistische Regime war geprägt von politischen Aufsteigern – eine soziale Dynamik, die sich auch jenseits Deutschlands beobachten ließ. In Belgien steht Léon Degrelle exemplarisch für diesen Typus: Vom katholischen Publizisten und Jugendführer entwickelte er sich zum überzeugten Nationalsozialisten und aktiven Kollaborateur. Als Gründer der rexistischen Bewegung trat er zunächst als Reformer auf. Doch mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion radikalisierte sich sein Kurs. Mit der Gründung der Wallonischen Legion und dem Beitritt zur Waffen-SS wurde Degrelle zum Symbol ideologisch motivierter Kollaboration. Hitler ehrte ihn angeblich als seinen „idealen Sohn“. Seine enge Verbindung zur NS-Führung, sein Einsatz an der Ostfront und seine medienwirksame Selbststilisierung machten ihn zu einer der bekanntesten Figuren der faschistischen Zusammenarbeit in Europa. Doch sein Lebensweg wirft grundlegende Fragen auf: Welche Kräfte führten zur Radikalisierung eines katholischen Intellektuellen? Und warum konnte ein nationalsozialistischer Kriegsverbrecher nach 1945 unbehelligt im Exil weiterwirken – als Unternehmer, Publizist und Apologet des Dritten Reiches?

The AI-powered Podcast Player

Save insights by tapping your headphones, chat with episodes, discover the best highlights - and more!
App store bannerPlay store banner
Get the app