
Archivradio – Geschichte im Original
Historische Aufnahmen und Radioberichte von den ersten Tonaufzeichnungen bis (fast) heute. Das Archivradio der ARD macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar. Präsentiert von: Gábor Paál, Lukas Meyer-Blankenburg, Maximilian Schönherr und Christoph König. Ein Podcast von SWR, BR, HR, MDR und WDR. https://archivradio.de | Übersicht über alle Beiträge: http://x.swr.de/s/archivradiokatalog
Latest episodes

Jul 18, 2024 • 39sec
Podcast-Tipp: Omas Tasche und das Hitler-Attentat
War Oma am Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 beteiligt? Der Autor Thies Marsen ist zunächst sehr skeptisch, als ihm seine Großmutter eröffnet: Sie habe die Aktentasche besorgt, in der Graf von Stauffenbergs Bombe platziert war. Dann taucht er in die Familiengeschichte ein. Was er herausfindet, lässt ihn bis heute nicht los (BR 2024)

Jul 16, 2024 • 11min
Angela Merkel kündigt Rückzug an | 29.10.2018
Nach mehreren für die Union verlustreichen Landtagswahlen kündigt Angela Merkel an, den CDU-Vorsitz niederzulegen und sich nach der nächsten Bundestagswahl aus der Politik zurückzuziehen.

Jul 16, 2024 • 5min
Ältestes Angela-Merkel-Interview im SWR Archiv: DDR-Regierungssprecherin unter Lothar de Maizière | 6.6.1990
Vor der Wiedervereinigung war Angela Merkel – zunächst stellvertretende – Regierungssprecherin unter dem DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière.
Das älteste Interview mit ihr im SWR Archiv stammt vom 6. Juni 1990. Darin äußert sie sich zu Presseberichten, wonach die DDR-Regierung angeblich noch kurz vor der Wiedervereinigung eine Verfassungsänderung plane.
Merkel weist das zurück und spricht lediglich von einem „Verfassungsgrundsätzegesetz“, das offenbar für Irritationen gesorgt habe. Das diene aber lediglich dazu, die Wiedervereinigung überhaupt erst möglich zu machen.

Jul 16, 2024 • 3min
Drei Monate nach Hoyerswerda: Angela Merkel zu rechter Jugendgewalt | 10.12.1991
Drei Monate nach den rechtsextremen Übergriffen von Hoyerswerda reagiert die Bundesregierung. Frauen- und Jugendministerin Angela Merkel will zusätzliche Gelder für Jugendarbeit in Ostdeutschland zur Verfügung stellen. Damit möchte sie der in diesem Jahr überdurchschnittlich hohen Zahl an fremden- und ausländerfeindlichen Straftaten begegnen.

Jul 16, 2024 • 15min
Umweltministerin Angela Merkel über ökologische Marktwirtschaft | 17.10.1995
Die Ressourcen der Erde sind endlich. Wer Treibhausgase ausstößt, soll dafür einen Preis zahlen. Und das Bruttosozialprodukt, so wie es definiert ist, sagt wenig über den tatsächlichen Wohlstand einer Gesellschaft. – Diese Aussagen klingen heute für viele banal, aber das waren sie 1995 noch nicht.
Im Jahr zuvor hat sich die CDU entschlossen, in ihrem Grundsatzprogramm die soziale Marktwirtschaft um eine ökologische Komponente zu erweitern. Doch was sollte das bedeuten?
Als Bundesumweltministerin leitete Angela Merkel eine CDU-interne Arbeitsgruppe, die sich darüber Gedanken machte. Sie spricht darüber auf dem CDU-Parteitag am 17. Oktober 1995.
Die einleitenden Worte spricht Bundesforschungsminister Jürgen Rüttgers.

Jul 16, 2024 • 6min
Buxtehude führt als erste Stadt Tempo 30-Zone ein | 15.11.1983
Revolution im Verkehr
Was heute in vielen Orten selbstverständlich ist, war 1983 fast eine Revolution: Die Stadt Buxtehude führt in einem großflächigen Kernbereich Tempo 30 ein. Die Straßen in den Wohnbezirken werden durch Pflanzkübel schmaler gemacht und dadurch gleichzeitig begrünt.
Vorhaben stößt auf Abwehr – weckt aber auch Sympathie
Das Ganze ist noch ein wissenschaftliches Experiment. Der Gedanke, den Verkehr zu beruhigen, stößt damals auf einigen Widerstand. Stadtbaurat Otto Wicht, der die Maßnahme vorantreibt, macht sich um die Akzeptanz dennoch keine Sorgen, wie er im Gespräch mit dem Südwestfunk erzählt.

Jul 15, 2024 • 11min
Bundesregierung zieht von Bonn nach Berlin | Juli 1999
Umzug in der parlamentarischen Sommerpause
Solange Deutschland geteilt war, war Bonn die Hauptstadt der Bundesrepublik. Mit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 wurde es Berlin. Allerdings zunächst nur auf dem Papier. Es dauert noch bis 1999, bis Bundesregierung und Parlament tatsächlich nach Berlin umziehen. Dazu wird die parlamentarische Sommerpause genutzt. Denn es ist ja doch ein gewaltiger Umzug, der da zu stemmen ist.
38.000 Meter Bücher und Akten, 1.300 Computer
Endet damit die beschauliche Bonner und beginnt die Berliner Republik? Das weisen die Betroffenen in Regierung und Opposition in diesem Bericht vom 1. Juli 1999 weit von sich.
Am 4. Juli ist der Umzug bereits in vollem Gang. SWR3 schildert, was das praktisch bedeutet.

Jul 14, 2024 • 20min
Krebsforschung: Gerhard Domagk über Chemotherapie als neue Hoffnung | 14.7.1954
Welche Substanzen fördern Krebs? Welche verhindern ihn? Bei diesen Fragen stand man in den 1950er-Jahren ganz am Anfang.
Zigaretten könnten ein Hauptgrund für den drastischen Anstieg an Lungenkrebserkrankungen sein. Diese damals noch erstaunliche These vertritt der Bakteriologe Gerhard Domagk auf der Nobelpreisträgertagung in Lindau im Juli 1954. Vor allem spricht er darüber, wie sich Krebs möglicherweise mit Medikamenten – sprich mit Chemotherapie – bekämpfen lässt.
Chemotherapie – mit diesem Begriff wurden früher generell auch Antibiotikabehandlungen gegen Infektionskrankheiten wie die Tuberkulose bezeichnet. Denn das Prinzip ist dasselbe: Medikamente werden eingesetzt, um unerwünschte Zellen zu bekämpfen.
Nobelpreis 1939: Hitler verbot die Annahme
Den Nobelpreis bekam Domagk 1939, weil er in den 1930er-Jahren Sulfonamide als Wirkstoffe gegen Infektionen entwickelte. Doch Adolf Hitler hatte verboten, dass deutsche Forscher den Nobelpreis annehmen. So konnte Domagk erst nach dem Krieg nach Stockholm fahren und ihn entgegennehmen. Zu diesem Zeit widmete er sich bereits dem Kampf gegen Krebs.
Mehr historische Aufnahmen zur Medizingeschichte: http://swr.li/medizingeschichte

Jul 11, 2024 • 18min
Italien verhaftet Seenotretter der Cap Anamur | 12.7. 2004
Italien genehmigt die Landung der Cap Anamur zunächst, widerruft die Erlaubnis dann – um dann doch wieder per Telefon die Einfahrt zu erlauben - so jedenfalls die Darstelllung von Cap-Anamur-Chef Elias Bierdel im SWR.
Doch die Freude währt nur kurz. Cap-Anamur-Chef Bierdel fährt in den Hafen ein. Dort wird er, zusammen mit dem Kapitän verhaftet. Ihm wird Schlepperei bzw. Beihilfe zu illegaler Einreise vorgeworfen. Der Fall sorgt für große Diskussionen – auch innerhalb der Hilfsorganisation Cap Anamur selbst. Zwei Tage nach der Verhaftung geht die Hintergrundsendung SWR1 Thema heute der Frage nach: Wieviel PR braucht humanitäres Engagement?
Am 16. Juli kommen Elias Bierdel und der Kapitän wieder frei. Die Kritik an seinem Verhalten sorgt allerdings dafür, dass er als Chef der Cap Anamur nicht wiedergewählt wurde. Gleichzeitig muss er sich vor dem Gericht im sizilianischen Agrigent verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert vier Jahre Haft und eine Geldstrafe von 400.000 Euro. Doch das Gericht spricht sie frei. Begründung: Das internationale Seerecht verpflichtet dazu, Menschen in Seenot zu retten. Das könne dann auch nach nationalem Recht nicht strafbar sein – urteilen die Richter am 7. Oktober 2009.
Wenige Tage nach diesem Vorfall schlägt Bundesinnenminister Otto Schily vor, Aufnahmezentren für Flüchtlinge in Nordafrika zu errichten.

Jul 9, 2024 • 13min
Erstes Zuwanderungsgesetz in Deutschland | 9.7.2004
Deutschland sei kein Einwanderungsland – das war das Mantra der Bundesregierung Kohl bis 1998. Es war einfach nicht vorgesehen, dass Menschen – abgesehen von humanitären Gründen – dauerhaft nach Deutschland zogen.
Fachkräfte fehlen
Die rot-grüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder sieht das anders. Und die Wirtschaft macht auch Druck, ihr fehlen schon damals qualifizierte Fachkräfte. Im Jahr 2000 kündigt Kanzler Schröder erstmals an, qualifizierten IT-Fachkräften einen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu gewähren.
Zuwanderungsgesetz kommt nach Kompromiss zustande
Bald darauf beschließt die Bundesregierung das erste echte Zuwanderungsgesetz – ein Gesetz, das sich eben auch am Arbeitsmarkt orientiert. Doch das scheitert zunächst am Hickhack im Bundesrat.
Am Ende geht Gerhard Schröder auf die Opposition zu. Nach jahrelangen Verhandlungen verabschiedet zunächst der Bundestag und am 9. Juli 2004 auch der Bundesrat das Zuwanderungsgesetz, das auch von Union und FDP mitgetragen wird.
Dass der Kompromiss zustande kam, war auch der CDU-Politikerin Rita Süssmuth zu verdanken. Sie leitete damals den Sachverständigenrat für Zuwanderung und Integration. Dessen Berichte haben damals geholfen, die Debatte zu versachlichen. Als das Gesetz verabschiedet wird, äußert sie sich dazu im SWR.