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Archivradio – Geschichte im Original

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Aug 12, 2024 • 8min

Wahlaufruf von Carlo Schmid, SPD | 25.7.1949

Auffallend an der Wahlrede von Carlo Schmid ist, wie vehement sich der SPD-Politiker gegen die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie ausspricht – Breslau und Stettin seien deutsche Städte. Die Aufnahme stammt vom 25. Juli 1949.
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Aug 12, 2024 • 15min

Wahlaufruf des FDP-Vorsitzenden Theodor Heuss | 10.8.1949

Theodor Heuss hatte sich auch im Parlamentarischen Rat für das Grundgesetz engagiert – ein Punkt, den er nutzt, um sich in seinem Wahlaufruf am 10. August 1949 von anderen Parteien wie der CSU abzugrenzen. Die FDP holte bei der Bundestagswahl 11,2 Prozent der Stimmen und wurde Koalitionspartner der Union. Die Koalitionsparteien machten schließlich Theodor Heuss zum Bundespräsidenten.
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Aug 8, 2024 • 6min

Watergate-Affäre: US-Präsident Richard Nixon tritt zurück | 9.8.1974

Einbruch, Wanzen, Schweigegeld: US-Präsident Nixon in Skandal verwickelt Zwei Jahre lang gärt die Watergate-Affäre: Bei der gegnerischen Partei einbrechen, Mikrofone anbringen, den Einbrechern Schweigegeld zahlen – 1973 kommt nach und nach heraus, wie sehr das Weiße Haus unter Präsident Richard Nixon in den Skandal involviert ist. Vizepräsident Gerald Ford wird neuer US-Präsident Als dann noch neue Tonbandaufnahmen auftauchen, die den Präsidenten belasten und ein Impeachment-Verfahren droht, erklärt Richard Nixon seinen Rücktritt. Die Amtsgeschäfte übergibt er seinem Vizepräsidenten Gerald Ford. RIAS-Korrespondent Jürgen Koar berichtet darüber. Nixons Rücktritt ist der erste eines US-Präsidenten überhaupt. Strafrechtlich musste sich Nixon nicht verantworten – weder für die Watergate-Affäre noch für andere Vergehen. Denn Gerald Ford begnadigte ihn.
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Aug 8, 2024 • 6min

Watergate-Skandal nimmt Fahrt auf – Nixon unter Druck | 9.4.1973

Am 17. Juni 1972 dringen fünf Einbrecher ins Watergate-Gebäude in Washington ein – ins Hauptquartier der Demokratischen Partei. Sie bringen dort Wanzen an, mitten im Wahlkampf. Schon bald spekuliert die Washington Post darüber, ob das Weiße Haus in diesen Einbruch involviert ist. Doch das bleiben kleine Meldungen, die Nixon zunächst nicht schaden. Er wird im Herbst 1972 mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt. Erst im Frühjahr 1973 kocht die Sache wieder hoch. Auch die deutschen Medien intensivieren die Berichterstattung. Watergate-Affäre wird zum stehenden Begriff Die "Watergate-Affäre" wird zum stehenden Begriff. Ein Schlüsselmoment bei der Aufdeckung des Skandals ist die Vernehmung eines der Einbrecher, James McCord. Es ist schon bekannt, dass er auch für das Komitee zur Wiederwahl des Präsidenten gearbeitet hat. Vor Gericht sagt er aus, dass hochrangige Mitarbeiter Präsident Nixons über Einbruchsplänen zumindest Bescheid wussten. Am 9. April 1973 berichtet darüber USA-Korrespondentin Margot Mertens im RIAS Berlin. Nach und nach kommen weitere Details ans Licht. Am Ende wird klar, dass auch Nixon selbst früh über den Einbruch informiert war und versuchte, die Verbindungen ins Weiße Haus zu vertuschen. Doch diese Enthüllungen ziehen sich über Monate hin. Im Sommer 1974 droht dem Präsidenten ein Impeachment-Verfahren; dem kommt er durch seinen Rücktritt am 9. August 1974 zuvor.
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Aug 5, 2024 • 10min

Urteil: Bundesregierung muss nicht Terroristen nachgeben, um Leben zu retten | 16.10.1977

Palästinensische Terroristen hatten eine Lufthansa-Maschine nach Mogadischu entführt. Gleichzeitig haben RAF-Terroristen den Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer verschleppt. Sie drohen ihn zu ermorden und fordern, dass die in Stuttgart-Stammheim einsitzenden RAF-Terroristen freigelassen werden. Diese Ereignisse bilden im Oktober 1977 die Hochphase des sogenannten Deutschen Herbstes. Bundeskanzler Helmut Schmidt ist nicht bereit, auf die Forderungen einzugehen oder mit den Terroristen zu verhandeln – und riskiert dadurch zwangsläufig den Tod von Hanns-Martin Schleyer. Darf die Bundesregierung das? Oder hat das Leben eines Entführten eine so hohe Priorität, dass sich eine Regierung erpressen lassen muss?Schleyers Familie ruft das Bundesverfassungsgericht an – da die Zeit drängte, fällen die Richter eine Entscheidung im Eilverfahren in einer langen Nachtsitzung. Am Ende weisen sie den Antrag ab: Eine Regierung müsse sich nicht erpressen lassen, um Leben zu schützen. Der Bericht vom 16. Oktober 1977 schildert, was in jener Nacht in Karlsruhe los war. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts trägt den Titel „Grenzen verfassungsrechtlicher Kontrolle bei der Bekämpfung lebensbedrohender terroristischer Erpressungen“ und ist hier abrufbar.
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Aug 3, 2024 • 2min

Erster Weltkrieg: Ein Soldat nimmt Abschied von seiner Familie | 3.8.1914

Der Soldat heißt Alfons Baffrey, er kommt aus Wien. Er muss gleich in der ersten Kriegswoche in den Landsturm einrücken und hinterlässt seinen Angehörigen einen Abschiedsgruß auf einer Wachswalze. Diese ist stark beschädigt, die Aufnahme daher schwer verständlich. Er richtet sich an seine "lieben Kinder" und sein "liebes Weiberl". Er bittet seine Frau, auf Gott zu vertrauen und auf ihre Gesundheit zu achten. Alles andere "wird dann recht werden". Abschiedsgrüße auf der Edison-Walze Die Aufnahme wurde auf einer "Edison-Walze", einer Wachswalze (Wachszylinder) aufgezeichnet. Phonographen, die Walzen aufnehmen und abspielen konnten, gab es auch in privaten, wohlhabenderen Haushalten.  Aufgenommen am 3.8.1914 in WienQuelle: Deutsches Rundfunkarchiv (DRA)
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Aug 2, 2024 • 5min

Ansprache des Reichstagspräsidenten Kaempf zu Beginn des Krieges | 4.8.1914 / 22.1.1918

Reichspräsident Johannes Kaempf 1912 wählte der Reichstag Johannes Kaempf an der Spitze eines rein liberalen Präsidiums zum Reichstagspräsidenten. Unter seiner Ägide wurde 1916 die Inschrift "Dem deutschen Volke" am Giebel des Reichstagsgebäudes angebracht. Kaempf war der bisher letzte liberale Präsident eines nationalen Parlaments in Deutschland.  Der linksliberale Politiker Johannes Kaempf sah in seiner Rede – wie viele andere deutsche Politiker auch – Deutschland unverschuldet in den Krieg ziehen. Rede "Meine Herren! Der Ernst der Lage, über den niemand unter uns sich mehr hat täuschen können, ist in seinem vollsten Umfange und in seiner ganzen Schwere in den Worten des Herrn Reichskanzlers zum Ausdruck gekommen. Wir befinden uns mächtigen Gegnern gegenüber, die uns von rechts und links bedrohen, die ohne Kriegserklärung über unsere Grenzen hereingebrochen sind und uns den Kampf zur Verteidigung unseres Vaterlandes aufgezwungen haben. [...] Aus den Augen unserer Brüder und unserer Söhne blickt der alte deutsche Kampfesmut. Besonnen und in eiserner Tatkraft, aber gerade deswegen siegesfroh und siegesgewiss, sehen wir die Leitung unseres Heeres und unserer Marine an ihrer großen Arbeit. Alles aber, die Einmütigkeit der ganzen Nation, die Stärke des Volkes in Waffen, die Kaltblütigkeit der Heeres- und Marineleitung verbürgt uns den Sieg in dem Kampfe, den wir im Bewusstsein der Gerechtigkeit unserer Sache führen, für die Verteidigung der Ehre und der Größe unseres Vaterlandes." Nachgesprochene Studioaufnahme In der Zeit des Ersten Weltkriegs waren nur Studioaufnahmen, keine Liveaufnahmen möglich. Jedes Wort musste unmittelbar vor einem großen Trichter erzeugt und der richtige Abstand musste eingehalten werden. Ein regelmäßiger Rundfunkbetrieb in Deutschland fand erst ab dem 29. Oktober 1923 statt. Aufnahmedatum: 22.1.1918 (nachgesprochen) Quelle: Deutsches Rundfunkarchiv (DRA)
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Jul 31, 2024 • 7min

Anschnallpflicht wird eingeführt – Gurtmuffel zahlen 40 Mark | 1.8.1984

Weniger Verkehrstote, aber Gurtmuffel sind dennoch nicht überzeugt Seit sich Autofahrer und -fahrerinnen anschnallen, ist die Zahl der Verkehrstoten deutlich zurückgegangen. Dieser Trend hatte schon in den 1970ern begonnen, als viele die Gurte freiwillig anlegten. Und mit der Einführung der Anschnallpflicht am 1. August 1984 gingen die Opferzahlen noch weiter zurück. Wer von diesem Tag an unangeschnallt erwischt wurde, musste mit einem Bußgeld von 40 D-Mark rechnen. Trotzdem gab es am ersten Tag noch etliche Gurtmuffel. Erste Bilanz nach drei Wochen Drei Wochen nach der Einführung zog das Stuttgarter Innenministerium eine erste Bilanz. Fazit: Im Großen und Ganzen ist das Anschnallen akzeptiert, aber vor allem im innerstädtischen Verkehr hapert es noch hier und dort.
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Jul 26, 2024 • 20min

Konrad Adenauer plant "Deutschland-Fernsehen" | 27.7.1959

Deutschlandfunk, Deutsche Welle und ein "Deutschland-Fernsehen" Mit einem Gesetz will die Adenauer-Regierung die rechtlichen Voraussetzungen für drei länderübergreifende Rundfunkprogramme. Mit diesem Bundesgesetz setzte sich die Regierung über den Grundsatz hinweg, dass Kultur – und damit der Rundfunk – Ländersache ist. Die Argumentation in Kurzfassung: Die Kulturhoheit sei zwar Ländersache, aber die Rundfunk-Verbreitung erfolge durch die Deutsche Bundespost – einer Bundesbehörde. Regierungsfreundliches Deutschland-Fernsehen? Insbesondere das geplante Deutschland-Fernsehen stößt auf Kritik. Adenauer will damit offenkundig ein Gegengewicht schaffen zur ARD – dass ihm deren Berichterstattung zu regierungskritisch ist, daraus machte er nie einen Hehl. Konzept: Werbefinanzierte Privat-Produktionen Das Deutschland-Fernsehen – umgangssprachlich auch Adenauer-Fernsehen genannt – sollte dem Bund unterstellt sein und keine eigenen Sendungen produzieren. Die Inhalte sollten vielmehr von privaten Gesellschaften erstellt werden, die sich aus Werbeeinnahmen finanzieren. Am 27. Juli 1959 stellte der damalige Innenminister Gerhard Schröder – nicht zu verwechseln mit dem späteren Bundeskanzler – den Gesetzesentwurf vor. Nach Verabschiedung des Gesetzes wird die Deutschland-Fernsehen GmbH gegründet, in der auch die Länder vertreten sein sollen. Doch das Bundesverfassungsgericht entscheidet 1961, dass dieses Konstrukt gegen das Grundgesetz verstößt – die Urteilsbegründung hören Sie hier.
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Jul 20, 2024 • 5min

Nach Hitler-Attentat: "Warnkuckuck" warnt vor Luftangriffen | 21.7.1944

Einen Tag zuvor hatte die Gruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg versucht, Adolf Hitler umzubringen, doch der Führer überlebte. Darum geht es in der Nachrichtensendung, als ein Warnzeichen ertönt, der sogenannte Warnkuckuck. Ein Fliegerangriff steht in Stuttgart bevor. Der Sender wird deshalb abgeschaltet. Zuvor sind, wie üblich gegen Kriegsende, die Luftlagemeldungen zu hören, hier im Reichssender Stuttgart. Nach den Lagemeldungen folgen die Nachrichten vom 21. Juli 1944.

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