#18 - Herzgesundheit, Longevity & Hormone | Dr. Catharina Hamm
Sep 29, 2024
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Dr. Catharina Hamm ist Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie sowie Autorin zu Herzgesundheit. Sie betont die frühzeitige Auseinandersetzung mit der Herzgesundheit und diskutiert Risikofaktoren wie Blutfette und chronische Entzündungen. Ein spannender Punkt ist der Einfluss von Östrogen auf die Herzgesundheit und die Risiken nach der Menopause. Außerdem werden der Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und Herzproblemen bei Frauen sowie die positiven Effekte von Sport, insbesondere HIIT, thematisiert.
Herzgesundheit sollte bereits in jungen Jahren priorisiert werden, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu minimieren.
Chronische Entzündungen sind ein wesentlicher Risikofaktor für Herzkrankheiten, insbesondere bei postmenopausalen Frauen, und müssen aktiv bekämpft werden.
Unterschiedliche Symptome von Herzinfarkten bei Frauen und Männern erfordern ein erhöhtes Bewusstsein für die korrekte diagnostische Einschätzung.
Deep dives
Frühe Aufmerksamkeit auf die Herzgesundheit
Die Herzgesundheit sollte frühzeitig in den Fokus rücken, da Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Haupttodesursache für Männer und Frauen sind. Wenn Präventionsmaßnahmen nicht rechtzeitig ergriffen werden, können sich unbemerkt Ablagerungen in den Blutgefäßen bilden, die irgendwann zu schweren Erkrankungen führen. Der Prozess der Atherosklerose beginnt bereits in jungen Jahren, wie Studien über Kriegsveteranen zeigen, die bereits in ihren 20ern erste Anzeichen dieser Erkrankung aufwiesen. Umso wichtiger ist es, routinemäßig Screening-Tests wie Blutdruckmessungen durchzuführen, um ernsthafte Probleme zu vermeiden, bevor sie sich manifestieren.
Risikofaktoren für die Herzgesundheit
Herzkrankheiten werden durch eine Vielzahl von Risikofaktoren begünstigt, die die Herzgesundheit maßgeblich beeinflussen. Die klassischen 'Big Five' Risikofaktoren umfassen Übergewicht, Bluthochdruck, hohes LDL-Cholesterin, Diabetes und Rauchen. Frauen haben zusätzlich zu diesen bekannten Faktoren auch spezifische Risikofaktoren wie Schwangerschaftserkrankungen, frühere Fehlgeburten und chronische Entzündungen, die oft unterschätzt werden. Es ist entscheidend, diese Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um die Wahrscheinlichkeit kardiovaskulärer Ereignisse erheblich zu reduzieren.
Die Rolle von Entzündungen in der Herzgesundheit
Chronische Entzündungen rücken zunehmend in den Fokus der Herzmedizin, da sie einen großen Beitrag zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen leisten. Studien zeigen, dass Entzündungsmarker wie das hochsensitive CRP hilfreich sind, um das Risiko für Herzereignisse zu bewerten, gerade bei postmenopausalen Frauen. Es ist bekannt, dass chronische entzündliche Erkrankungen, die bei Frauen häufiger vorkommen, wie rheumatoide Arthritis, auch das kardiovaskuläre Risiko erhöhen. Präventive Maßnahmen gegen Entzündungen, einschließlich gesunder Lebensstile, sind unerlässlich, um das Herz langfristig zu schützen.
Unterschiedliche Symptome bei Männern und Frauen
Frauen zeigen häufig andere Symptome bei Herzinfarkten als Männer, was zu Missverständnissen bei der Diagnosestellung führen kann. Während Männer oft Druckschmerzen in der Brust empfinden, berichten Frauen häufig von Übelkeit, Rückenschmerzen oder einem allgemeinen Unwohlsein. Diese Unterschiede können Ärzten Schwierigkeiten bereiten, den tatsächlichen Zustand der Patientinnen richtig einzuschätzen. Das Bewusstsein für diese unterschiedlichen Symptome ist entscheidend, um rechtzeitig Diagnosen zu stellen und zu vermeiden, dass Frauen in kritische Situationen geraten.
Sport und Lebensstil für ein gesundes Herz
Körperliche Aktivität und gesunde Lebensgewohnheiten spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung der Herzgesundheit und der Vorbeugung von Erkrankungen. Regelmäßiger Sport hat nicht nur positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, sondern trägt auch zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und der psychischen Gesundheit bei. Es wird betont, dass insbesondere Frauen ab der Menopause und in der Perimenopause aktiv bleiben sollten, um die negativen Auswirkungen des abfallenden Östrogenspiegels zu mildern. Eine Kombination aus Bewegung, gesunder Ernährung und einem positiven Lebensstil ist der Schlüssel zu einem längeren und gesünderen Leben.