WDR Zeitzeichen

WDR
undefined
Oct 19, 2024 • 15min

Dr. Sommer beantwortet den ersten Bravo-Brief (am 20.10.1969)

Ob schwanger vom Küssen oder zu viele Schamhaare: Sexualtherapeut Martin Goldstein nimmt ernst, was Jugendliche umtreibt - und bringt der Bravo eine Millionenauflage."Sprechstunde bei Dr. Jochen Sommer: Was dich bewegt. Ein Mann von heute spricht mit den'Bravo'-Lesern über ihre Probleme und Sorgen."Der "Mann von heute" heißt eigentlich Martin Goldstein - und er ist nicht allein. Mit einem dreiköpfigen Team beantwortet der Psychotherapeut aus Düsseldorf so dringliche Fragen wie "Kann man vom Küssen schwanger werden" oder "Ist Onanie schädlich?". Die "Bravo" hat zwar schon vorher eine Aufklärungsrubrik, doch die kommt bei den Jugendlichen nicht an. Sie erhält kaum noch Leserpost.Goldstein dagegen weiß, wie sein Publikum tickt: Der studierte Mediziner arbeitet in einer Beratungsstelle für Jugendliche, spricht immer wieder mit Schulklassen über Liebe und Sex und schreibt Aufklärungsbücher. Als die "Bravo" ihn einlädt die Rubrik zu schreiben, ist Martin Goldstein bereit. Die Antworten von ihm kommen an. Von dem Tag an kommen pro Monat 3.000 bis 5.000 Briefe. In den nächsten 15 Jahren avanciert Goldstein unter dem Pseudonym "Dr. Sommer" zum "Aufklärer der Nation".Obwohl er durch seine "Sprechstunde" für eine rasante Auflagensteigerung sorgt, mag der seriöse Dr. Goldstein die "Bravo" nicht besonders: Das Umfeld aus Kommerz und Starkult bereitet ihm von Anfang an Unbehagen. Er schreibt unter Pseudonym, weil er sich um seinen Ruf sorgt. Doch Goldstein weiß eben auch, dass er auf diesem Weg sehr viele Jugendliche erreichen kann und denen möchte er helfen.In diesem Zeitzeichen erzählt Christiane Kopka:wie "Dr. Sommer" die Jugendlichen einbezieht und so ihr Vertrauen gewinnt,warum Martin Goldstein seine eigene Sexualität als Heranwachsender als Last und nicht Lust erlebt, unter welch unüblichen Bedingungen Martin Goldstein erstmals in seinem Leben eine nackte Frau sieht,welche abenteuerlichen Behauptungen Sittenwächter gegen die Liberalisierung der Sexualaufklärung verbreiten,über welche Fragen das Team herzhaft lachen muss, sie aber trotzdem ernsthaft beantwortet,warum der Kölner Autor Erwin In het Panhuis von einigen Antworten des Beraterteams irritiert ist.Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:Martin Goldstein im Deutschlandfunk-Archiv.Heinz-Jürgen Voß, Professor für Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung an der Universität Merseburg. Heinz-Jürgen Voß: Einführung in Sexualpädagogik und Sexuelle Bildung: Basisbuch für Studium und Weiterbildung. Stuttgart 2023.Erwin In het Panhuis: Aufklärung und Aufregung: 50 Jahre Schwule und Lesben in der BRAVO. Archiv der Jugendkulturen, Berlin 2012 Weiterführende Links:Stichtag: 26. August 1956 - Vor 50 Jahren: Die erste "Bravo" erscheintPlanet Wissen: Jugend in den 1950er-JahrenWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Christiane Kopka Redaktion: Carolin Rückl und Frank ZirpinsTechnik: Theo Kramer
undefined
Oct 18, 2024 • 15min

Eine geheime Hochzeit verändert Spanien: Isabella und Ferdinand

Eine Prinzessin ohne Macht, aber mit viel Machtinstinkt. Ein verliebter Thronfolger im benachbarten Königreich: Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón feiern am 19.10.1469 eine folgenreiche Hochzeit...Was wie ein unbedeutendes Ereignis anmutet, ist ein historisch bedeutsamer Schritt in der Geschichte Spaniens: Die heimliche Hochzeit von Ferdinand von Aragón und Isabella von Kastilien im Jahr 1469 ist der Beginn einer entscheidenden politischen Allianz, die die Geschicke Spaniens nachhaltig beeinflusst.Im Schutz der Nacht schleicht sich der 17-jährige Ferdinand über die Grenze von Aragon nach Kastilien, um die ein Jahr ältere Isabella zu heiraten.Dabei geht es ihnen weniger um Romantik als um eine strategische Allianz: Die beiden jungen Monarchen vereinen in dieser Nacht nicht nur ihre Territorien, sondern legen auch den Grundstein für ein geeintes Spanien, das den Weg für die Reconquista und die spätere europäische Entdeckung Amerikas ebnet. Die Vereinigung führt zu einer Stärkung der monarchischen Macht - und zu bedeutenden politischen Veränderungen.Die "Katholischen Könige" regieren fortan mit Entschlossenheit und einem klaren Machtanspruch, der die Geschichte der Neuen Welt für immer verändert und ein ambivalentes Erbe hinterlässt. In diesem Zeitzeichen erzählt Herwig Katzer:Wie Ferdinand und Isabella die Rückeroberung der iberischen Halbinsel als ihre wichtigste Aufgabe betrachten und welche Bedeutung dies für ihre Herrschaft hat, wie die Vertreibung der Juden und Mauren einen dramatischen Verlust an kulturellem und wirtschaftlichem Wissen für Spanien zur Folge hat, wie die Heiratsallianz die Grundlage für die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus schafft und welche Folgen dies für die indigenen Völker hat.Das ist unsere wichtigste Interviewpartnerin:Birgit Aschmann, Historikerin und Professorin für Europäische Geschichte des 19. Jahrhunderts an der Humboldt-Universität zu BerlinWeiterführende Links:WDR Zeitzeichen - Vertrag zwischen Kolumbus und der spanischen KroneWDR Zeitzeichen - Christoph Columbus landet in AmerikaPlanet Wissen - Kolonialismus – Europas KolonienWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Herwig KatzerRedaktion: David Rother
undefined
Oct 17, 2024 • 15min

Hennig Brand: Wenn der Stein der Weisen in der Hose brennt

Lässt sich etwa aus Pipi Gold machen? Der Alchemist Hennig Brand macht im Jahr 1669 buchstäblich erleuchtende Experimente und entdeckt dabei: das Element Phosphor.Im Jahr 1669 macht der deutsche Apotheker Hennig Brand eine bemerkenswerte Entdeckung, die die Wissenschaft revolutioniert: Phosphor.Eigentlich auf der Suche nach dem sagenumwobenen Stein der Weisen - einem Symbol für die Verwandlung unedler Metalle in Gold - experimentiert Brand mit einer wenig einladenden Quelle: menschlichem Urin. Durch eine aufwendige Destillationsmethode schafft er jedoch eine substanzielle, leuchtende Masse, die sich selbst entzünden kann und in der Geschichte der Chemie bis heute eine bedeutende Rolle spielt.Trotz seiner bemerkenswerten Entdeckung und der ersten Nutzung des Phosphors in der Herstellung von Streichhölzern gerät Brand schnell in Vergessenheit. Sein Name taucht erst viel später wieder auf, dank des Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz, der sich auf die Suche nach dem wahren Entdecker macht.Die Geschichte Brands ist nicht nur die eines chemischen Fortschritts, sondern auch eine von Intrigen und Missverständnissen, die zeigen, wie eng Licht und Schatten in der Geschichte der Wissenschaft miteinander verbunden sind. In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler:Wie der Alchemist mit menschlichem Urin arbeitet, um Gold zu gewinnen, und dabei Phosphor entdeckt, welche spektakulären Lichtphänomene während Brands Experimenten auftreten, und wie sie seine Entdeckung des "kalten Feuers" beeinflussen, was Phosphor mit Düngemitteln zu tun hat, und welche aktuellen Gefahren von Phosphor-Resten an deutschen Stränden ausgehen.Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:Hermann Peters: Geschichte des Phosphors nach Leibniz und dessen Briefwechsel, Chemiker-Zeitung, Band 26, 1902, S. 1190–1198.Thomas Richter, Apotheker, Dr. der Germanistik und Medizin-GeschichteWeiterführende Links:Planet Wissen – StreichholzTerra X – Wunderwelt Chemie - Die Bausteine der Natur Terra X – Phosphor aus dem KloWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Marko RösselerRedaktion: Christoph Tiegel und Matti HesseTechnik: Sarah Fitzek
undefined
Oct 17, 2024 • 14min

Das geschmuggelte Herz: Todestag von Frédéric Chopin

Frédéric Chopin gilt als Sänger am Klavier - seine Musik vereint Traurigkeit und traumhafte Leichtigkeit. Nach seinem Tod am 17.10.1849 findet das Herz des Komponisten die letzte Ruhe in seiner Heimat Polen.Frédéric Chopin, 1810 im polnischen Żelazowa Wola geboren, gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der Romantik. Geprägt von Tänzen wie der Mazurka und der Polonaise sind seine Werke tief in der polnischen Volkskultur verwurzelt. Er schreibt weder Opern noch Sinfonien, doch prägt er die Musikgeschichte nachhaltig. Vor allem seine einzigartigen, feinsinnigen Klavierwerke, die von einer tiefen Emotionalität und einer unvergleichlichen Zartheit geprägt sind. Am besten zur Geltung kommen diese in der Intimität der Pariser Salons. Chopins musikalische Karriere beginnt früh: Bereits mit sieben Jahren komponiert er seine erste Polonaise. Nach seiner Ausbildung am Warschauer Konservatorium zieht er 1831 nach Paris, wo er den Rest seines Lebens verbringt. In der französischen Hauptstadt findet Chopin nicht nur seine künstlerische Heimat, sondern wird auch von prominenten Zeitgenossen wie Franz Liszt und Robert Schumann geschätzt. Obwohl Chopin nie nach Polen zurückkehrt, bleibt seine Musik zutiefst von seiner Herkunft geprägt. Seine Werke, darunter die berühmten Nocturnes, Préludes und Etüden, zeichnen sich durch eine intime und oft melancholische Stimmung aus, die seine Sehnsucht nach der Heimat widerspiegelt. Bis zuletzt gilt der Satz des polnischen Dichters Cyprian Kamil Norwid: "Dem Herzen nach ein Pole, dem Talent nach ein Weltbürger". Seine zerbrechliche Gesundheit setzt dem außergewöhnlichen Schaffen eines der größten Komponisten der Romantik viel zu früh ein Ende.In diesem Zeitzeichen erzählt Hildburg Heider:wieso Chopins Herz nach dessen Tod heimlich von Paris nach Warschau geschmuggelt wird, welche Rolle traditionelle polnische Tänze wie die Polonaise und Mazurka in Chopins Werken spielen, und wie sie seinem Schaffen den unverwechselbaren Charakter verliehen,wie Chopin sich von seinem geliebten Polen verabschiedet, bevor er in die Fremde geht, warum er dabei eine kleine Kiste mit polnischer Erde mitnimmt. Das sind unsere wichtigsten Quellen:Eva Gesine Baur: Chopin oder Die Sehnsucht, München 2009. Adam Zamoyski: Chopin: Der Poet am Piano, München 2010. Christoph Rueger: Frédéric Chopin: seine Musik – sein Leben, Berlin 2009. Und das sind unsere Interviewpartner:Alexander Krichel, Pianist Andrzej Sulek, Musikwissenschaftler Evgeni Kissin, Musiker Piotr Rutkowski, PriesterWeiterführende Links:Planet Wissen - Frédéric ChopinWDR Zeitzeichen - George SandWDR 3 Meisterstücke - Nachtgedanken eines Exilanten - die Nocturnes von ChopinWDR 3 Meisterstücke - Frédéric Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 in e-MollWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Hildburg HeiderRedaktion: Frank ZirpinsTechnik: Thomas Bleul
undefined
Oct 15, 2024 • 15min

Oscar Wilde: Genie mit größtem Witz und tiefster Tragik

Oscar Wilde, der scharfsinnige irische Schriftsteller und Dramatiker, ist bekannt für seine extravagante Lebensweise und blühende Fantasie. Norbert Lennertz, Professor für Anglistik, bringt profunde Einblicke in Wildes Werk und dessen gesellschaftliche Umstände. Sie diskutieren Wildes Aufstieg in der Londoner Gesellschaft und die dramatischen Folgen seiner Liebe zu Alfred Lord Douglas. Besonders spannend ist die Analyse seines einzigen Romans 'Das Bildnis des Dorian Gray', der sowohl Witz als auch tiefe Tragik verkörpert und das prüde viktorianische England schockierte.
undefined
Oct 14, 2024 • 14min

Die Erfindung des Countdowns am 15.10.1929

Daniel Mellem, Autor und Physiker, spricht über die faszinierende Erfindung des Countdowns, die 1929 im Film 'Frau im Mond' von Fritz Lang ihren Anfang nahm. Er erklärt, wie diese Technik Spannung erzeugt und zum dramatischen Höhepunkt von Raketenstarts beiträgt. Mellem beleuchtet die Entwicklung der Raketentechnik durch Visionäre wie Hermann Obert. Außerdem wird die Bedeutung des Countdowns in der Wissenschaft und in der Popkultur, von der Raumfahrt bis hin zu Science-Fiction-Filmen, thematisiert. Countdowns steuern unsere Emotionen und verstärken den Eindruck von Dringlichkeit.
undefined
Oct 13, 2024 • 15min

Der Kölner in Hollywood: Udo Kier wird 80

Udo Kier, ein bekannter deutscher Charakter- und Kultschauspieler, feiert seinen 80. Geburtstag und erzählt von seiner bewegenden Lebensgeschichte. Geboren in Köln während eines Bombenangriffs, überlebte er dank seiner tapferen Mutter. Er teilt Anekdoten über seine Anfänge in London und seinen Durchbruch mit ‚My Private Idaho‘. Kier reflektiert über seine ikonischen Rollen, seine Zusammenarbeit mit Größen wie Fassbinder und seine Liebe zur Drag-Kultur. Gleichzeitig zeigt er eine selbstironische Sicht auf das Leben und seine 80 Jahre voller Kunst und Wahnsinn.
undefined
Oct 12, 2024 • 15min

Seemann, Sklave, Schatzmeister im Orient: Hark Olufs Abenteuer

Die faszinierende Lebensgeschichte von Hark Olufs beginnt auf Amrum, wo er als Schiffsjunge aufbricht. Nach der Kapern seines Schiffs durch türkische Piraten wird er als Sklave verkauft und dient dem Bey von Konstantine. Hark lernt die Landessprachen und steigt zum Schatzmeister auf, reist durch Nordafrika und erlebt Gewalt. Nach Jahren der Dienerschaft kauft er sich schließlich frei und kehrt als reicher Mann nach Hamburg zurück. Seine spannende Heimkehr und die Bedeutung seines Lebens auf Amrum werden eindrucksvoll erzählt.
undefined
Oct 11, 2024 • 15min

Die Buchela: Bekannteste Wahrsagerin im Nachkriegsdeutschland

Es gab viele Politiker und Prominente, die angeblich bei ihr Rat suchten: Die Wahrsagerin Margaretha Goussanthier, bekannt als die Seherin von Bonn (geboren am 12.10.1899).Madame Buchela, mit bürgerlichem Namen Margaretha Goussanthier, beginnt ihre Karriere als Wahrsagerin in der frühen Bundesrepublik. Es ist eine Zeit, in der die Gesellschaft mit vielen Unsicherheiten befasst ist.Auch Politiker nehmen angeblich ihre Dienste in Anspruch. Beweise gibt es dafür allerdings nicht. Das findet alles sehr diskret statt.In den 1960er- und 1970er-Jahren ist die Buchela die berühmteste Wahrsagerin der Bundesrepublik. Margaretha Goussanthier lebt seit 1961 in Remagen am Rhein.Das kleine Häuschen vererben ihr zwei dankbare ältere Schwestern, die bei ihr Kundinnen gewesen sind. Sie, die Sintezza, die "Zigeunerin", wie sie sich selbst nennt, ist nun endgültig sesshaft geworden.Ihren Durchbruch als Seherin von Bonn hat die Buchela, als 1953 der zweite deutsche Bundestag gewählt wird. Umfragen sehen die SPD-Opposition deutlich vorn.Bundeskanzler Konrad Adenauer bangt um seine Wiederwahl. Doch die Buchela sagt einen Wahlsieg der regierenden CDU voraus - der dann auch tatsächlich eintritt.Buchela verdient gut mit ihrer Wahrsagerei, oder besser gesagt ihrer "psychologischen Lebensberatung". Sie stirbt am 8. November 1986 im Alter von 87 Jahren. Ihre Beerdigung in Remagen ist ein großes Ereignis. So viele Gäste hat man dort zu einer Beerdigung noch nie gesehen.In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Kath:welche Rolle eine Buche bei der Namensgebung für Madame Buchela spielt,auf welch tragische Weise sie erste Erfahrungen mit der Hellsichtigkeit macht,wie der französisch klingende Name des Ehemanns Madame Buchela möglicherweise das Leben rettet,wie Madame Buchela in einer DDR-Dokumentation als "Bundeswahrsagerin" dargestellt wird,dass Vorhersagen sportlicher Ergebnisse nicht so ihr Metier sind,warum Madame Buchela die letzten Monate ihres Lebens unter Polizeischutz steht.Das sind unsere wichtigsten Interviewpartnerinnen:Monika Littau, Schriftstellerin und AutorinMarie-Therese Feist, Historikerin und Kuratorin einer Ausstellung zur Wahrsagerei in Europa und OstasienUnd das sind unsere wichtigsten Quellen: Madame Buchela: Ich aber sage euch. Das Vermächtnis einer großen Seherin. München 1983Monika Littau: Die sehende Sintiza: Buchela - Pythia von Bonn. Zell-Mosel 2020.Weiterführende Links:WDR-Dokumentation über die Buchela von Ulla Lachauer "Die Hellseherin vom Rhein"Germanisches Nationalmuseum Digital Story: Zeichen der ZeitHildegard Ginzler: Die Seherin Madame Buchela (1899-1986). Ein Leben zwischen Buche und Birke. Planet Wissen: Nordrhein-Westfalen - BonnPlanet Wissen: Persönlichkeiten Konrad AdenauerWelches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Andrea KathRedaktion: Matti Hesse
undefined
Oct 10, 2024 • 14min

Der große Sturm 1634: Die Nordsee verschlingt die Insel Strand

Die verheerende Sturmflut von 1634 lässt die Insel Strand im Chaos versinken. Der Fluch des Herzogs trifft die Inselbewohner, während Legenden um das mystische Rungholt die Ereignisse umrahmen. Die Mechanik der Sturmfluten wird erklärt und Augenzeugenberichte schildern die Katastrophe eindringlich. Auch die Auswirkungen auf die Küstenlandschaft und die kulturelle Erinnerung an die Tragödie werden beleuchtet. Zudem wird auf zukünftige Risiken durch den Klimawandel und notwendige Anpassungsstrategien im Küstenschutz eingegangen.

The AI-powered Podcast Player

Save insights by tapping your headphones, chat with episodes, discover the best highlights - and more!
App store bannerPlay store banner
Get the app