Auf den Punkt

Süddeutsche Zeitung
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Aug 12, 2022 • 14min

Abzug aus Afghanistan: Lehren aus dem Chaos

Vor einem Jahr haben die Taliban in Afghanistan wieder die Macht übernommen – nach einem 20 Jahre langen Einsatz des Westens. Der Abzug der Truppen verlief besonders zum Schluss chaotisch – und viele Ortskräfte konnten nicht rechtzeitig evakuiert werden. SZ-Redakteur Tobias Matern sagt, dass es heute schwierig ist, mit Menschen in Afghanistan Kontakt zu halten. Viele fürchten Repressalien der Taliban. Die hätten im vergangenen Jahr ein rigoroses Regime installiert und vor allem die Rechte von Mädchen und Frauen stark eingeschränkt. Matern zieht deshalb ein ernüchterndes Fazit aus dem Einsatz: “Die vielen Milliarden Dollar und Euro, die nach Afghanistan geflossen sind, die zahlreichen Menschenleben, die geopfert wurden während dieses 20-jährigen Krieges auf allen Seiten, die stehen in keinerlei Verhältnis zu dem, was jetzt rausgekommen ist.” Weitere Nachrichten: Bundeswehreinsatz in Mali ausgesetzt, Habeck kündigt Energiesparvorschriften an. Moderation, Redaktion: Tami Holderried Redaktion: Laura Terberl Produktion: Justin Patchett Zusätzliches Audiomaterial über ARD, CNN und Deutschlandfunk
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Aug 11, 2022 • 12min

Scholz: „Wir werden die Bürger nicht alleine lassen“

Kanzler Olaf Scholz hat am Donnerstag die Tradition der Sommer-Pressekonferenzen fortgesetzt und zu allen aktuellen Fragen Stellung bezogen. Dabei lobt er die Steuerentlastungspläne von Bundesfinanzminister Christian Lindner - auch wenn die bei den Grünen und SPD auf Kritik stoßen. Gleichzeitig betont Scholz die Versuche seiner Regierung, die Energieversorgung sicherzustellen und bestreitet jegliche politische Einflussnahme im Fall der Cum-Ex-Affäre um die Hamburger Warburg Bank - auch von ihm persönlich. SZ-Redakteur Stefan Braun findet, dass Olaf Scholz bei der Pressekonferenz insgesamt einen sehr erschöpften Eindruck macht. Scholz bemüht sich offenbar, nahbar zu wirken und Klartext zu reden - kommt aus seiner "Scholzomat"-Rolle aber nicht so wirklich raus. Im Podcast erklärt Braun, welche Fehler Scholz in den letzten Monaten gemacht hat und was ihn bei der Pressekonferenz am meisten überrascht hat. Weitere Nachrichten: Verluste bei Siemens, viele Ärztinnen und Ärzte sind unzufrieden. Moderation, Redaktion: Laura Terberl Redaktion: Tami Holderried, Joschka Moravek Produktion: Justin Patchett _Zusätzliches Audiomaterial über phoenix _
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Aug 10, 2022 • 13min

Cum-Ex-Skandal: Olaf Scholz' Rolle und neue seltsame Details

In den vergangenen Tagen wurden neue Details im Zusammenhang mit den Untersuchungen zur Cum-Ex-Affäre öffentlich: E-Mails von Bundeskanzler Scholz wurden durchsucht. Im Bankschließfach eines ehemaligen SPD-Politikers wurden 200 000 Euro gefunden. Und eine Hamburger Finanzbeamtin soll in einem Chat über einen “teuflischen Plan” geschrieben haben. Einer der größten deutschen Steuerskandale ist also aktuell wieder im Fokus und neben der juristischen Aufarbeitung läuft nun auch die politische weiter: Am 19. August soll Olaf Scholz das nächste Mal vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Hamburger Senat als Zeuge aussagen. Er war 2016 und 2017, als der in Cum-Ex-Geschäfte verwickelten Warburg-Bank mutmaßlich von der Hamburger Finanzverwaltung geholfen wurde, Bürgermeister der Hansestadt. Wie er und weitere politische Akteure in die Affäre verwickelt sein könnten, das erklärt SZ-Korrespondenten Peter Burghardt. Bei den Untersuchungen, sagt er, kämen immer wieder neue, merkwürdige Details ans Licht. Weitere Nachrichten: Entlastungspaket von Christian Lindner (mehr dazu unter diesem Link); Angriffe auf die Krim. Moderation, Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Redaktion: Nadja Schlüter Produktion: Imanuel Pedersen
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Aug 9, 2022 • 12min

AKW im Ukraine-Krieg: Wie gefährlich die Lage ist

Der Krieg in der Ukraine dauert bereits mehr als fünf Monate. Seit diesem Wochenende steht nun auch wieder Europas größtes Kernkraftwerk im Fokus. Das steht in Saporischschja, im Südosten der Ukraine, und zuletzt sollen dort immer wieder Geschosse und Raketen eingeschlagen haben. Wie gefährlich ist die Lage also? Das erklärt in dieser Episode von „Auf den Punkt“ der SZ-Politikredakteur Christoph Koopmann. Experten würden ihm zufolge davon ausgehen, dass die wichtigsten Gebäude auch Raketen oder Geschossen bis zu einem gewissen Maß standhalten dürften. Doch die Lage sei sehr angespannt – gerade auch für Menschen, die auf der Anlage noch arbeiten müssen. Weitere Nachrichten: Kämpfe in der Ukraine; Militärmanöver Taiwan; Durchsuchung bei Trump. Moderation, Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Redaktion: Nadja Schlüter, Antonia Franz Produktion: Jakob Arnu
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Aug 8, 2022 • 13min

Warum der Konflikt im Gaza-Streifen wieder eskaliert ist

Am Freitag ging es los mit der sogenannten “Operation Morgengrauen”. Da tötete die israelische Armee mit einem gezielten Militärschlag in Gaza-Stadt den Militärchef des Islamischen Dschihad. Es folgten weitere Angriffe auf hochrangige Mitglieder der Terrororganisation. Die Terrororganisation hat natürlich auch direkt auf die Angriffe reagiert. Laut israelischen Angaben sind seit Freitag mehr als 900 Raketen auf Israel abgefeuert worden. Rund 160 sollen fehlgeleitet im Gazastreifen selbst eingeschlagen haben. Nach palästinensischen Angaben wurden mindestens 44 Menschen bei den israelischen Angriffen getötet, darunter mehrere Kinder. Mehr als 360 Menschen sollen verletzt worden sein. In Israel gab es mindestens drei Verletzte. In der Nacht zum Montag trat dann kurz vor Mitternacht eine von Ägypten vermittelte Waffenruhe in Kraft. Was die erneuten Angriffe für die Region bedeuten, darüber spricht im Podcast SZ-Expertin Alexandra Föderl-Schmid: “Das Ziel war durch gezielte Tötungen den militärischen Arm des Islamischen Dschihad zu treffen. Und nachdem, was man bisher weiß, ist zumindest das gelungen. Aber natürlich um den Preis, dass auch Zivilisten umgebracht worden sind.” Weitere Nachrichten: Schröder darf in SPD bleiben; US-Klimapaket. Moderation, Redaktion: Antonia Franz Redaktion: Tami Holderried Produktion: Imanuel Pedersen
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Aug 5, 2022 • 12min

Treffen in Sotschi: Erdoğans und Putins zwiespältiges Verhältnis

Zum zweiten Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs treffen sich Russlands Präsident Putin und der türkische Staatschef Erdoğan. Die Türkei will auch im Ukraine-Krieg vermitteln. SZ-Korrespondent Tomas Avenarius sagt, am Ukraine-Konflikt zeige sich die ganze “paradoxe Politik” von Erdoğan: “Er steht offiziell zur Ukraine im Angriffskrieg Russlands, hat aber gleichzeitig beste Beziehungen zu Moskau.” Die Türkei betreibe eine Schaukelpolitik – mit dem Ziel, immer das Beste für sich selbst rauszuholen. Beim aktuellen Treffen in Sotschi geht es um den Ukraine-Krieg, aber auch um die Konflikte in Syrien und Bergkarabach. Dabei will Erdoğan von Putin die Erlaubnis, eine neue Militäroffensive in Syrien zu starten. Putin wiederum erhofft sich, dass die Türkei Kampfdrohnen an Russland liefert. Avenarius sagt: “Ich glaube nicht, dass Erdoğan diese Drohnen nach Russland liefern wird.” Beiden Kriegsparteien Waffen zu liefern – das ginge nicht. Aber: Über die Energiefrage könne Putin enorm Druck auf die Türkei ausüben. Denn auch an die Türkei liefert Russland wichtiges Gas. Link zum Podcast “Vor aller Augen”: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/vor-aller-augen-podcast-serie-ueber-sexuelle-gewalt-an-kindern-e000844/ Weitere Nachrichten: Sanktionen gegen Pelosi, Feuer in Berlin großteils unter Kontrolle. Moderation, Redaktion: Tami Holderried Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Jakob Arnu
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Aug 4, 2022 • 12min

Corona-Regeln: Was ab Herbst gelten soll

Nach einigen Wochen mit zähen Verhandlungen hat die Bundesregierung einen Entwurf für das neue Infektionsschutzgesetz vorgestellt. Darin stehen Maßnahmen, die Deutschland sicher durch den Corona-Herbst und -Winter bringen sollen. Einerseits sollen von Oktober bis Ostern wenige bundesweite Regeln gelten: Dazu gehört insbesondere die FFP2-Maskenpflicht im Fernverkehr und bei Flügen. Wer in Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen will, muss sich außerdem testen lassen. Die Maskenpflicht entfällt wiederum für Menschen, die frisch geimpft oder genesen sind. Sollte das Infektionsgeschehen im Land zunehmen, sollen zusätzliche Maßnahmen in Kraft treten. Welche, das erklärt in dieser Folge von „Auf den Punkt“ Angelika Slavik, die für die SZ aus Berlin über Gesundheitspolitik berichtet. Sie spricht auch über die Schwachstellen des Gesetzesentwurfs und die Rolle der Bundesländer. Weitere Nachrichten: Brand in Berlin; Chinesische Militärübung vor Taiwan; Söder und Merz bei Isar 2 Moderation, Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Redaktion: Tami Holderried Produktion: Imanuel Pedersen
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Aug 3, 2022 • 13min

Taiwan-Konflikt könnte die Weltwirtschaft ins Chaos stürzen

Am Dienstagabend ist die US-Politikerin Nancy Pelosi in Taiwan gelandet. China hatte die USA vorher ausdrücklich vor einem solchen Besuch gewarnt. Und Pelosi war nicht nur vor Ort: Sie hat Taiwan auch ganz konkret die Unterstützung der USA angesichts der Bedrohung durch China versprochen. Das ist für China eine riesige Provokation. Die chinesische Führung sagt, dass Taiwan zu ihnen gehört und hat auch direkt auf Pelosis Besuch reagiert: Die chinesische Armee hat gezielte Manöver und Schießübungen in Meeresgebieten um Taiwan gestartet. Kriegsschiffe sind nahe der Küste patrouilliert und Flugzeuge und Kampfjets in Taiwans Luftüberwachungszone geflogen. Und: China hat auch die Geschäfte mit Taiwan teilweise ausgesetzt. SZ-China-Experte Florian Müller sagt: Eine Seeblockade Taiwans hätte für die Weltwirtschaft schlimmere Auswirkungen als die Corona-Pandemie. Denn in Taiwan werden wichtige Halbleiter hergestellt. Wird der Handel zwischen China, Taiwan und den USA unterbrochen, würden ganze Lieferketten zusammenbrechen. Eine militärische Eskalation hält er aber aktuell für wenig wahrscheinlich. Weitere Nachrichten: Scholz besichtigt Gasturbine, Infektionsschutzgesetz. Moderation, Redaktion: Tami Holderried Redaktion: Antonia Franz, Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Imanuel Pedersen Zusätzliches Audiomaterial über The Guardian
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Aug 2, 2022 • 13min

Was der Tod des Al-Qaida-Chefs bedeutet

Die USA haben den Al-Qaida-Anführer Aiman al-Zawahiri getötet. Er sei schon am Wochenende bei einem Drohnenangriff ums Leben gekommen, so US-Präsident Joe Biden am Montag. Lange wusste man nicht, wo er ist. Aber Anfang dieses Jahres habe es laut Biden Hinweise darauf gegeben, dass er sich in Kabul aufhält. Und dort sei er dann auch am 31. Juli um 6:18 Uhr morgens Ortszeit getötet worden. Zawahiri war lange Zeit der Stellvertreter von Osama bin Laden. Und Biden sagt, er sei auch tief in die Planungen der Terroranschläge vom 11. September 2001 involviert gewesen. Bin Laden, den hatten die USA 2011 getötet. SZ-Experte Tobias Matern sagt: Zawahiris Tod sei ein “schwerer Rückschlag” für die Taliban. Die Terrororganisation sei auf charismatische Köpfe wie ihn angewiesen – und verliere sowieso an Macht und Strahlkraft. Dass Zawahiri sich mitten in Kabul aufgehalten hat zeigt laut Matern, dass die Taliban durchaus noch Terroristen Unterschlupf gewähren. Obwohl das eigentlich im Abkommen von Doha ausgeschlossen worden war. Das belaste das Verhältnis zu den USA schwer. “Die Taliban haben einen schweren strategischen Fehler begangen,” so Matern. Link zum Podcast “The Great Firewall”: https://www.sueddeutsche.de/thema/The_Great_Firewall_Podcast Weitere Nachrichten: Getreideexport aus der Ukraine läuft an, Ärger um Pelosis Asienreise Moderation, Redaktion: Tami Holderried Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Jakob Arnu Zusätzliches Audiomaterial über The White House
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Aug 1, 2022 • 12min

Fußball-EM der Frauen: Was auf den Hype folgen muss

Noch überwiege die Traurigkeit. So hat das Martina Voss-Tecklenburg, die deutsche Bundestrainerin, nach dem verlorenen Finale der Fußball-EM gesagt. Das 2:1 der Engländerinnen in der 110. Minute hatte die Träume vom deutschen Titel kurz vorher beendet. In einem Jahr sei aber schon Weltmeisterschaft, so Voss-Tecklenburg, und viele Spielerinnen habe die Europameisterschaft nochmal vorangebracht. Am Ende fällt die sportliche Bilanz des Turniers auch bei Expertinnen und Experten sehr positiv aus. Und vielleicht noch wichtiger: genauso die gesellschaftliche. Nach Rekordzahlen bei den Zuschauerinnen und Zuschauern vor Ort und bei den Fernsehübertragungen, ist die Hoffnung groß, dass der Hype jetzt auch in die Bundesliga und die kleinen Sportvereine überschwappt. Doch wie realistisch ist das und was muss dafür passieren? Das erklärt in dieser Folge Anna Dreher, die die vergangenen vier Wochen aus England über die Fußball-EM berichtet hat. Besonders von den Europameisterinnen aus England und deren Verband könne der DFB demnach etwas lernen. Die neue Folge von "Und nun zum Sport" finden Sie hier. Den SZ-Beitrag zu Reisen und Corona-Regeln, können Sie hier sehen. Weitere Nachrichten: Erste Getreideexporte aus der Ukraine; Spannungen zwischen Serbien und Kosovo; Corona und Reisen. Moderation, Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Redaktion: Tami Holderried und Miriam Dahlinger Produktion: Justin Patchett Zusätzliches Audiomaterial über die UEFA

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