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Ist das normal?

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Nov 7, 2022 • 1h 8min

"Fremdgehen ist ein krasseres Tabuthema als Sterben"

Die perfekte Beziehung? Eine Disneyseuche, sagt Affärenmanagerin Melanie Mittermaier. Auch glückliche Paare verlieben sich fremd. Nur können die wenigsten damit umgehen. Kann man einen Betrug nicht persönlich nehmen? Man muss sogar, sagt Melanie Mittermaier. Sie berät Menschen rund um das Thema Affäre: "Niemand geht gegen den Partner oder die Partnerin fremd, sondern für sich selbst." Letztlich sei jeder für sein eigenes Glück verantwortlich – ob in einer Beziehung oder ohne. Dorthin zu finden, könne sehr schmerzhaft sein: Für die Person, die hintergangen wurde, für die, die sich fremdverliebt hat und auch für die Affäre selbst. Fremdgehen werde überbewertet und verteufelt, sagt Melanie Mittermaier. Dabei sei es normal, sich neu zu verlieben. Die Frage ist nur, wie lange der Rausch des Verknalltseins anhält und ob es sich lohnt, dafür die bestehende Beziehung aufzugeben: Den Podcast-Hosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm erzählt Mittermaier, warum Affären viel mehr mit einem selbst zu tun haben, als man denkt, warum der Rat von Freunden bei Seitensprüngen oft nicht taugt und warum eine neue Liebe eben kein neues Leben bedeutet. Mehr zu unserer Gästin und zur Folge Melanie Mittermaier ist Paarberaterin, Liebescoach und Affärenmanagerin. Sie hilft Menschen, die sich fremdverliebt haben und mit ihren Gefühlen hadern, die betrogen wurden und nicht weiterwissen oder die in einer Beziehung sind, die in der Sackgasse steckt. Mehr über ihre Arbeit gibt es auf ihrer Webseite, auf Instagram oder in ihrem Liebe Leben Podcast. In dieser Folge spricht Melanie Mittermaier über die Arbeit der Psychotherapeutin und Bestsellerautorin Esther Perel, die die Paartherapie entscheidend geprägt hat. Auch einer der Pioniere der Sexualtherapie, der 2020 verstorbene Psychologen und Arzt David Schnarch wird erwähnt. Weitere Sexpodcastfolgen zum Thema: Fremdgehen - warum Menschen so oft betrügen Fremdgehen – soll ich es beichten? Fremdgehen - wie retten wir unsere Beziehung? "Wer sich wirklich liebt, ist von selbst treu – ein schöner Irrtum" Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Oct 24, 2022 • 1h 16min

"Wir möchten, dass Hure kein Schimpfwort mehr ist"

Ausbeutung oder Job? Sexarbeiterin Daria Oniér und Sexualforscherin Harriet Langanke sprechen über das verzerrte Bild von Prostitution und verlogene Moralvorstellungen. Diskriminiert, stigmatisiert und dämonisiert: Wer in Deutschland sexuelle Dienstleistungen gegen Geld anbietet, arbeitet in einem Beruf, der gesellschaftlich und politisch im Abseits stattfindet. "Wenn ich manchmal sage, ich bin Prostituierte, springen die wildesten Bilder an", sagt die Sexualberaterin und Sexarbeiterin Daria Oniér. Ein großes Problem sei zudem der moralisierende Blick auf die Branche, erzählt die Sexualwissenschaftlerin Harriet Langanke: "Die Romantisierung von Sexualität beißt sich mit dem schlichten Bezahlen für Sex." Im Sexpodcast sprechen beide Frauen mit den Hosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm über die Sexarbeit – ihre Vielfalt, Mythen und Vorurteile. "Prostitution ist kein Menschenhandel, sondern legale Arbeit", sagt Daria Oniér. Das könnten sich viele nicht vorstellen. Allerdings gelte auch: "Je prekärer die Prostitution, desto mehr Gewalt gibt es", sagt Harriet Langanke. Ein Gespräch über Kriminalisierung, sexuelle Gesundheit, Selbstbestimmung und fehlenden Diskurs. Mehr zu unseren Gästinnen Daria Oniér ist Sexualberaterin und Therapeutin. Sie war in den vergangenen zehn Jahren beruflich unter anderem als Domina, Escort und in der Sexualassistenz tätig. Sie ist Sexarbeitaktivistin sowie Landessprecherin des Berufsverbands erotische und sexuelle Dienstleistungen in Baden-Württemberg. Harriet Langanke ist Sexualwissenschaftlerin und forscht zu und mit Prostitutionskunden. Mit der von ihr gegründeten Gemeinnützigen Stiftung Sexualität und Gesundheit, kurz GSSG, setzt sie sich für die Rechte von Sexarbeitenden ein. In dieser Folge wird die Beratungsstelle Hydra in Berlin erwähnt, die Menschen in der Sexarbeit unterstützt. Das Projekt Roter Stöckelschuh bietet Kontakte und Informationen für Sexarbeitende und ihre gesundheitliche Versorgung. Harriet Langanke erwähnt die Fachtagung SAMBA, auf der im Oktober 2022 die Themen Sexualassistenz und die männliche Perspektive in der Sexarbeit diskutiert wurden. Studien, Quellen und Hintergründe zur Folge Eine ausführliche Sammlung an Informationen zum Thema gibt es am Abend der Veröffentlichung auf ZEIT ONLINE. Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Oct 10, 2022 • 1h 11min

"Wenn sich Paare wieder in den Arm nehmen, dann tut sich was"

Erst das Vergnügen, dann die Arbeit: Das rät Therapeutin Judith Gastner Paaren in der Krise. Wie es gelingt, glücklich zu sein – und gar nicht erst daran zu scheitern. Es knirscht, es kracht und kriselt: In vielen Beziehungen sind Menschen gestresst und unglücklich – und das, obwohl sie mit der oder den Personen zusammen sind, die sie lieben, und die sie lieben. "Leider gibt es nicht so was wie einen Beziehungsführerschein", sagt die Psychologin, Therapeutin und Coach Judith Gastner. Kaum jemand lerne von klein auf, was es braucht, um lange in einer Partnerschaft zufrieden zu sein. Und wenn es nicht läuft, ist das oft schon länger der Fall: "Die meisten, die in die Paartherapie kommen, sagen, sie brauchen so was wie eine umfassende Rehamaßnahme." So weit muss es aber gar nicht erst kommen. Mit den Podcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm bespricht Judith Gastner, warum jede und jeder sofort etwas für sein Beziehungsglück tun kann und wie. Paartherapie ginge auch erst mal allein. Wichtig sei es unter anderem, sich bewusst zu machen, was man selbst verändern kann und was nicht. "Beziehungsleben lässt sich eigentlich nie komplett im Griff haben", sagt Gastner. Doch man kann sich gewissermaßen für mehr Glück entscheiden. Mehr zu unserer Gästin und zur Folge Judith Gastner ist Psychologin, Psychotherapeutin und Pädagogin. Sie hat PaarBalance mit gegründet, ein umfangreiches Onlinecoaching für einzelne, um ihre Beziehung zu stärken oder aus der Krise zu holen. In dieser Folge spricht Judith Gastner auch über die Grant-Studie, eine US-Langzeitstudie der Universität Harvard zur psychosozialen Entwicklung, die Männer von 1938 bis 2000 intensiv begleitet, befragt und untersucht hat – auch zu Fragen der Lebensführung und Partnerschaft. Ebenfalls Teil des Harvard-Programms ist die Glueck-Studie. Ebenfalls erwähnt werden die vier apokalyptischen Reiter, also die Faktoren, die Beziehungen unter Stress setzen. Sie gehen auf den Psychologen John M. Gottman zurück, der sich jahrelang mit glücklichen Beziehungen befasst hat, unter anderem in seinem Buch Die 7 Geheimnisse der glücklichen Ehe. Weitere Sexpodcastfolgen zum Thema: "Wer sagt schon: Vielleicht bin ich auch ein bisschen toxisch?" "Es geht nie um die blöde Sachebene, sondern immer um Gefühle" "Beziehungsglück bedeutet, nichts festhalten zu wollen" Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Vizeressortleiter Wissen und Digital, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Sep 26, 2022 • 53min

"Wir sehen uns beim Thema Sex als Tabubrecher"

Bei "Im Namen der Hose" scheitern und höhepunkten sich Ariane Alter und Kevin Ebert durch Sex und Beziehungen. Uns verraten die Sexpodcasthosts, was das eigentlich soll. In dieser Folge sind vier Sexpodcasterinnen und Sexpodcaster unter sich: Ariane Alter und Kevin Ebert von "Im Namen der Hose" schauen vorbei. Die beiden sprechen bei PULS, dem jungen Contentnetzwerk des Bayerischen Rundfunks, über Analverkehr, mit Callboys und warum Sex nicht nur schön, sondern auch mal scheiße sein kann. Den Hosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm erzählen Ari und Kevin, wie viel von ihnen persönlich in ihrem Podcast steckt, was gerade junge Menschen von ihnen wissen wollen und ob sie überhaupt noch etwas Neues über Sex und Beziehungen lernen. Mehr zu unseren Gästen Ariane Alter ist Moderatorin und Reporterin unter anderem bei PULS Reportage sowie Host beim funk-YouTube-Format "Das schaffst du nie!". Kevin Ebert ist Moderator, Autor und Redakteur bei PULS. In ihrem Sexpodcast Im Namen der Hose geht es um Aufklärung und Informationen rund um Sexualität, Beziehungen und den Körper. Melanie Büttner und Sven Stockrahm waren in der Folge "Wie wir guten Sex haben" – mit "Ist das normal?" zu Gast. Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen und Digital, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Sep 12, 2022 • 1h 4min

"Sex muss kein Ziel haben, schon gar nicht den Orgasmus"

Intimitätscoachin Yella Cremer sieht Menschen an, ob sie erfüllenden Sex haben oder nicht. Sie lehrt Slow Sex – ein Weg, um ungeahnte Nähe und Verbundenheit zu erleben. "Wir tun manchmal so, als gäbe es nur eine Art guten Sex", sagt Yella Cremer. Die Intimitätscoachin und Autorin bringt Menschen und Paaren Slow Sex näher. Und der schaffe eine Nähe und Verbindung, die weit über Lust und Erregung hinausgehe. Wer sich auf Slow Sex einlasse, könne Druck und Stress aus der Sexualität nehmen und diese ganz neu entdecken. "Slow Sex kann tagelang nachwirken und den Alltag leichter machen", sagt Yella. Mit den Podcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm spricht Yella über den Sex ohne Vorbedingungen und warum viele Menschen Entspannung nicht mit Sex verbinden. Slow Sex sei eine Kulturleistung, die noch viel zu wenig bekannt sei, sagt Yella. Und jede und jeder könne guten Sex lernen. Warum Slow Sex nicht Sex im Schritttempo ist, worauf es dabei ankommt und was Intimität wirklich bedeuten kann. Mehr zu unserer Gästin Yella Cremer Yella Cremer ist Intimitäts-Coach, Autorin und bietet Online-Workshops und Beratung zu Sexualität und Beziehungen auf ihrer Website Lovebase an. Sie hat unter anderem das Buch Liebe würde Slow Sex machen geschrieben und bietet unter anderem den Online-Slow-Sex-Kurs Liebelauschen an. Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen und Digital, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Aug 29, 2022 • 58min

"Sexualität ist keine Sünde und ein schwuler Pfarrer kein Problem"

Amen, aber sexy: Der queere Pfarrer Tim Lahr macht Kirche, die anders ist. Über die Folgen strenger Sexualmoral, Daddy Issues mit Gott und wie Religion menschlicher wird In seinem Gottesdienst gibt es auch mal ein Mamma Mia statt eines Vaterunsers: Tim Lahr will eine moderne Kirche, die für Freude, Gemeinschaft und Halt stehen soll. "Ich mache mir die Kirche, die ich mir wünschen würde", sagt der evangelische Pfarrer. Und die ist nicht nur queer, sondern offen für alle Menschen. In seiner Gemeinde hinterfragt er nicht nur das heutige Bild von Religion und Christentum, sondern auch von einer längst überholten Sexualmoral. "Natürlich hat man als schwuler Pfarrer ambivalente Gefühle", sagt Tim. Gerade in Zeiten, in denen Kirche vor allem in den Schlagzeilen ist, wenn es um Missbrauch und sexualisierte Gewalt geht und sie Mitglieder verliert. Im Sexpodcast sprechen die Hosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm mit Tim über Schuld und Verantwortung und wie Kirche ein Safe Space sein kann. "Auch ich brauche die Versöhnung mit der Kirche", sagt Tim. Aus dem ganz normalen Alltag eines Pfarrers, der Christmetten mit Dragqueens feiert und unter der Kölner Christuskirche am Stadtgarten die Partyreihe "Queer as hell" ins Leben gerufen hat. Mehr zu unserem Gast Tim Lahr Tim Lahr ist seit 2020 evangelischer Pfarrer in Köln an der Christuskirche am Stadtgarten und der Thomaskirche. Auf Instagram wirbt er als @amenabersexy für eine queere und weltoffene Kirche. Das Mamma Mia, angelehnt an das Vaterunser (gesungen auf die erste Strophe des gleichnamigen ABBA-Songs): I feel blessed by you since the beginning of earth / So I made up my mind, it's a prayer to come / Heavenly God we will praise your name / Your kingdom comes and your glory will be done / On earth and in heaven's space / God is queer and we all say Amen / And they is blessing you all / Mamma Mia holy is your name Weitere Sexpodcastfolgen zum Thema: "Ob queer oder nicht: Du bist genug" "Es geht um LGBTQ-Menschen, aber auch ums Normalisieren von Tabus" Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen und Digital, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Aug 15, 2022 • 1h 6min

"Ob queer oder nicht: Du bist genug"

Jeder leidet unter einer heteronormativen Welt, sagt Psychologe Janis Renner. Warum diskriminieren leichter ist, als Mitgefühl zu zeigen, und sich alle mehr outen sollten. Bin ich queer genug? Egal ob schwul, lesbisch, bi, pan, trans oder wie auch immer Menschen sich identifizieren, wen sie begehren und welchen Körper sie haben: Diese Frage sei oft sehr präsent, sagt Jannis Renner. Renner forscht in Hamburg unter anderem zur Gesundheitsversorgung von trans Personen und stellt fest: Vielfalt wird zwar sichtbarer, aber auch die Erwartungshaltung, was Queersein bedeutet und wer zur LGBTQIA+-Community gehört und wer nicht. "Wir müssen raus aus der Selbstbeschämung und hin zur Selbstfürsorge", sagt Renner und meint damit, dass viele queere Menschen nicht nur aktiv Diskriminierung und Gewalt erleben, sondern sich selbst als falsch wahrnehmen – und viele Straftaten gar nicht erst angezeigt werden. Im Gespräch mit den Sexpodcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm spricht er darüber, was queer bedeutet, warum es für alle Menschen ein Thema ist und es mehr Solidarität, Gesetze und auch sexuelle Bildung braucht. Mehr zu Janis Renner und zur Folge Janis Renner ist Psychologe und seit vielen Jahren in der sexualpädagogischen Arbeit und Online-Beratung aktiv. Janis forscht am Institut für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zu E-Health-Lösungen in der Trans-Gesundheitsversorgung. In dieser Folge erwähnen wir Daten zu Diskriminierung von queeren Menschen einer Studie der Europäischen Agentur für Grundrechte: LGBTI II: A long way to go for LGBTI equality, 2020. Eine Auswahl an Büchern zum Thema Queer: Eine illustrierte Geschichte von Meg-John Barker und Jules Scheele Queer Sex – Whatever The Fuck You Want! von Print Matters Zürich Betrachtungen zur Schwulenfrage von Didier Eribon The Velvet Rage: Overcoming the Pain of Growing Up Gay in a Straight Man's World von Alan Downs (keine deutsche Übersetzung vorhanden) Das homosexuelle Begehren von Guy Hocquenghem Fortwährende Eingriffe: Aufsätze, Vorträge und Reden zu HIV und AIDS aus vier Jahrzehnten von Martin Dannecker Beyond the Gender Binary von Alok Vaid-Menon (ab September 2022 auf Deutsch als Mehr als binär) Verkörperter Schrecken: Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper und wie man sie heilen kann von Bessel van der Kolk Goodbye Gender von Rae Spoon und Ivan Coyote Anlaufstellen für queere Personen Informationen rund um Beratung, Therapie oder Coming-out bietet der Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie e.V. an. Queermed Deutschland bietet ein Verzeichnis queerfreundlicher medizinischer Fachpersonen. Eine Linksammlung mit Adressen und Links findet sich auf der Schweizer Aufklärungsseite lilli.ch. Englischsprachige Online-Therapie über Pride Counseling. Die englische Seite Pink Therapy hat Materialien und Angebote für Menschen, die als Beraterinnen, in der Gesundheitsversorgung oder als Therapeuten arbeiten und bietet eine Therapeut:innensuche an. Weitere Sexpodcastfolgen zum Thema: "Es geht um LGBTQ-Menschen, aber auch ums Normalisieren von Tabus" "Findet euch damit ab, dass Sexualität fluide und flexibel ist" "Wir sind Menschen, die Menschen lieben" Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen und Digital, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Aug 1, 2022 • 1h 6min

"Die Leute wussten schon immer, dass Sex Spaß macht"

Früher war Lust Tabu und die Klitoris wurde in den Neunzigern entdeckt? Quatsch, sagt Kulturwissenschaftlerin Louisa Lorenz. Wie historische Mythen Sex bis heute prägen. Von der unbefleckten Empfängnis bis zur Falschinformation, die Vagina sei das Gegenstück zum Penis: Die Kulturgeschichte der Sexualität und gerade auch der weiblichen Lust ist eine voller Widersprüche, Gleichzeitigkeiten und Mythen. "Es ist kein Zufall, dass uns Unsicherheiten bei Fragen zu Sex und Sexualität verbinden", sagt die Kulturwissenschaftlerin und Geschlecherforscherin Louisa Lorenz. Denn bis heute ist unsere Gesellschaft von bestimmten Vorstellungen und Werten dazu geprägt – ganz gleich, ob wir persönlich anders empfinden. Gemeinsam mit den Podcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm geht es in dieser Folge ums Mythbusting – das Aufdecken von Legenden rund um Lust, Sex und Geschlechtern, die viele Menschen seit Jahrhunderten begleiten. Wieso ist der vaginale Orgasmus nur Theorie und haben Männer wirklich mehr Lust auf Sex? Und warum weiß kaum einer, dass, wie Louisa beschreibt, "uns die Anatomie von Penis und Klitoris eigentlich zeigt, wie ähnlich wir uns alle sind"? Mehr zu unserer Gästin und zur Folge Louisa Lorenz ist Kulturwissenschaftlerin und Geschlechterforscherin und Gründerin der Clit Night, einer Workshop- und Veranstaltungsreihe zur kulturhistorischen Rezeption der Klitoris von der Antike bis heute, in dem es auch um Fragen rund um Sexualität, Sexpositivität, Geschlechtergerechtigkeit, Wissensproduktion und Gesellschaft geht. 2022 ist Louisas Buch Clit – die aufregende Geschichte der Klitoris erschienen. Darin geht es nicht nur um Anatomie und die weibliche Lust, sondern auch um die Frage, warum manches Wissen sich durchsetzt und anderes zu Sex und Sexualität bewusst verdrängt wurde. Auf Instagram ist Louisa Lorenz unter @clitnight zu finden. In dieser Folge hinterfragen wir die Ergebnisse einer Studie, in der Frauen fast doppelt so häufig wie Männer angaben, wenig oder kein Verlangen nach Sex haben (Deutsches Ärzteblatt; Briken et al., 2018). Zudem nehmen wir Bezug auf unterschiedliche historische Schriften, darunter etwa die Psychopathia Sexualis – das bekannteste Werk des Psychiaters und Gerichtsmediziners Richard von Krafft-Ebing – und die Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie (PDF) des Begründers der Psychoanalyse, Sigmund Freuds. Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen und Digital, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Jul 18, 2022 • 53min

"Wer sagt schon: Vielleicht bin ich auch ein bisschen toxisch?"

Bei viel Streit heißt es oft: Der Partner ist Narzisst, die Beziehung toxisch. Auch ein Hype, sagt Therapeutin Gitta Jacob. Nur wie gerät man nicht an die falsche Person? Zehn Anzeichen für eine toxische Beziehung oder Fünf Warnsignale, dass dein Partner ein Narzisst ist: In vielen Magazinen finden sich längst solche Tipps und Hinweise. Das meiste bleibt oberflächlich. Zudem sind Frust und Konflikte in Beziehungen kein neuer Trend – auch wenn es dafür nun vermeintlich hilfreiche Schlagworte zu geben scheint. "Es ist erst mal einfach, zu sagen: Der andere ist schuld und toxisch", sagt die Psychologin und Verhaltenstherapeutin Gitta Jacob. Dabei gehe es immer auch um einen selbst: "Was will ich vom Leben, was macht mich glücklich und was kann ich dafür tun?" Mit den Sexpodcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm spricht Gitta Jacob über ihre Arbeit als Schematherapeutin. Dabei geht es darum, nicht nur die Muster in einem selbst zu erkennen, die gerade bei Stress anspringen und zu Streit führen, sondern diese auch zu überwinden: "Wir sind sehr entwicklungsfähige Wesen", sagt Jacob und fügt hinzu: "Ich bin maximal genervt von Menschen, die nach 20 Jahren immer noch sagen: Ich kann nicht anders." Mehr zu unserer Gästin und zur Folge Dr. Gitta Jacob ist klinische Psychologin und Supervisorin für Verhaltenstherapie und Schematherapie. Sie arbeitet als leitende Psychotherapeutin bei GAIA in Hamburg, einem Unternehmen, das digitale Therapiekonzepte entwickelt. Durch ihre Forschung und Erfahrung sind mehr als 100 wissenschaftliche Publikationen und Bücher entstanden. In dieser Folge besprechen wir Inhalte aus Jacobs Büchern Anleitung zum glücklichen Lieben – Raus aus falschen Beziehungsmustern und endlich den Richtigen finden und Raus aus Schema F – Das innere Kind verstehen, Verhaltensmuster ändern und neue Wege gehen. Gitta Jacob arbeitet mithilfe der Schematherapie. Dazu hat sie bereits mehrere Fachbücher veröffentlicht, unter anderem Schematherapie in der Praxis. Weitere Sexpodcastfolgen zum Thema: "Es geht nie um die blöde Sachebene, sondern immer um Gefühle" "Beziehungsglück bedeutet, nichts festhalten zu wollen" Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Vizeressortleiter Wissen und Digital, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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Jul 4, 2022 • 1h 5min

"Sex ist nicht einfach nur Sex – nie"

Es gehe immer auch um uns selbst, sagt Therapeutin Angelika Eck. Wie entsteht Lust, wann wird Sex zum Genuss und was meint der paradoxe Wunsch, endlich wollen zu wollen? "Woran merkst du, dass du Sexualität genießt?" – das sollten wir uns in Gesprächen mit vertrauten Menschen viel häufiger fragen, sagt die Paar- und Sexualtherapeutin Angelika Eck. Was banal scheint, ist für Eck fundamental. Denn erst, wenn Menschen an diesen Punkt gelangen, kann sich Neues entwickeln. Paare und Personen kommen zu ihr, um sich mit ihrer Lustlosigkeit und ihren Beziehungskonflikten auseinanderzusetzen. Zurück in den Genuss und die Lust finden viele, wenn ihnen klar wird, dass sie sich bewusst für Sex entscheiden können. "Sei lustvoll! Wie soll das überhaupt gehen?", fragt Eck und erklärt den Sexpodcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm, was sie meint, wenn Klient:innen ihr berichten, sie würden gerne wollen wollen. "Es ist keine frohe Botschaft, aber wir sind immer eigenverantwortlich in allen sexuellen Prozessen", sagt Eck. Wie findet man dahin, allein und als Paar? Warum alles im Leben einen Preis hat, wozu es Mut braucht und wann Sex und Erotik zu etwas werden, das uns erfüllt. Mehr zu unserer Gästin und zur Folge Angelika Eck ist Psychologin sowie Paar- und Sexualtherapeutin. In Karlsruhe hat sie ihre Praxis. Eck ist Herausgeberin des Fachbuchs Der erotische Raum – Fragen der weiblichen Sexualität in der Therapie. Darin gehen die Autorinnen und Autoren unter anderem den Gründen weiblicher Unlust und der Rolle von Fantasien in der Therapie nach. Für das ZEITmagazin ONLINE schreibt Angelika Eck die Kolumne Schlafzimmerblick. Im Juni 2021 sind einige der Folgen als Buch erschienen: Schlafzimmerblick: Liebe, Sex und Partnerschaft – ehrliche Antworten auf heikle Fragen. In dieser Folge erwähnt Angelika Eck unterschiedliche Modelle und Ideen aus der Sexualforschung. Dabei geht sie auf Konzepte verschiedene Wissenschaftler:innen ein. Darunter etwa die klinische Psychologin Marta Meana, die über den Irrglauben geforscht hat, dass Frauen in der Sexualität ausschließlich an Beziehungen interessiert seien. Außerdem wird die Sexualtherapeutin Helen Singer Kaplan erwähnt, die vielen als Vorreiterin der Sexualtherapie gilt. Die Sexualmedizinerin Rosemary Basson forscht an der Frage, ob weibliches Verlangen oft erst von entsprechenden Handlungen ihrer Partner:innen geweckt wird. Und die Sexologin Peggy Kleinplatz wird erwähnt, die sich vor allem dafür einsetzt, dass sexuelle Vorlieben wie etwa BDSM nicht als Störungen betrachtet werden. Weitere Sexpodcastfolgen zum Thema: "Erotik bewegt sich oft an der Schwelle zwischen Angst und Neugier" Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Vizeressortleiter Wissen und Digital, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

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