Ist das normal? cover image

Ist das normal?

Latest episodes

undefined
Apr 10, 2023 • 1h 3min

"Der schlimmste Satz zur Geburt: Hauptsache, alles ist gut gegangen"

Not-OPs, Hilflosigkeit, Angst und Gewalt: Nicht wenige Frauen erleben schreckliche Geburten. Zu oft bleiben sie damit allein – weil Hebammen und Ärzte auch mal scheitern. Was Franziska Hohmuth während ihrer ersten Geburt widerfahren ist, war im Vorbereitungskurs nie Thema gewesen. Per Not-Kaiserschnitt mussten Ärzte innerhalb kürzester Zeit ihre Tochter auf die Welt holen und retteten dem Kind das Leben. Franziska selbst wurde dabei sich selbst überlassen, erlebte Stunden der Angst und Ungewissheit ohne Rücksicht und Betreuung. Negative Geburtserfahrungen seien nicht selten, sagt die Hebamme und Traumafachberaterin Martina Kruse: "Etwa 30 Prozent der Frauen erleben das, drei Prozent entwickeln eine posttraumatische Belastungsstörung." Demütigungen, Anschreien, nicht ernst genommen werden – das sind die häufigsten Dinge, von denen Frauen berichten, die ihre Geburt als negativ empfunden haben. In manchen Fällen kommt es auch zu körperlicher Gewalt durch Festschnallen und Schläge. In dieser Folge sprechen die Hosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm mit ihren Gästinnen über das Tabu schlimmer Geburtserfahrungen und warum sie überhaupt so häufig sind: Fehlendes Personal, mangelndes Einfühlungsvermögen und falsche Erwartungen. Mehr zu unseren Gästinnen und zur Folge Franziska Hohmuth ist systemische Paar- und Sexualtherapeutin sowie Schemacoach. Sie arbeitet in eigener Online-Praxis und berät Paare wie Einzelpersonen rund um die Themen Partner-, und Elternschaft sowie Sexualität. Martina Kruse ist Hebamme, systemische Beraterin und Traumafachberaterin unter anderem mit eigener Praxis in Köln. Sie berät Frauen und Paare zu Schwangerschaft, Geburt und Gewalterfahrungen sowie negative Geburtserfahrungen berate. Zusammen mit Katharina Hartmann hat sie zuletzt 2022 das Buch Gewalt in der Geburtshilfe. Erkennen, reflektieren, handeln geschrieben. 2017 veröffentlichte sie Traumatisierte Frauen begleiten. Das Praxisbuch für Hebammenarbeit, Geburtshilfe, Frühe Hilfen. Wo finden Frauen, Paare und (werdende) Eltern Hilfe und Unterstützung, wenn es um negative Geburtserfahrungen geht? Das Hilfetelfon schwierige Geburt ist eine erste Anlaufstelle. Dann gibt es die Initiative Roses Revolution der Vereinten Nationen gegen Gewalt und Respektlosigkeit in der Geburtshilfe. Der Verein Mother Hood e.V. unterstützt und informiert über sichere Geburten, Unter gerechte-geburt.de engagiert sich die Geburtsbegleiterin Mascha Grieschat für eine bessere Geburtshilfe. Der Verein Traum(a)Geburt e.V. hilft und berät Betroffene von Trauma und Gewalterfahrungen in Zusammenhang mit der Geburt. Mittlerweile finden viele auch Unterstützung in den bundesweit zahlreichen Schwangerschafts- und Familienberatungsstellen. Die Selbsthilfeorganisation Schatten & Licht e.V. hilft bei seelischen Krisen nach der Geburt. Zur Häufigkeit negativer Geburtserfahrungen gibt etwa Studien in Women Health: Bay & Sayiner, 2021, Breastfeed Medicine: Türkmen et al., 2020 oder im Journal of Perinatal Medicine: Uotila et al., 2005. Auch zu postraumatische Belastungsstörungen und Trauma nach der Geburt wird geforscht, z.B. in Women and Birth: Watson et al., 2021, BMC Psychiatry: Ertan et al., 2021 oder in Global Qualitative Nursing Research: Tatano Beck, 2015. Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
undefined
Mar 27, 2023 • 55min

"Ich war glücklich als trans Mann, aber versteckte einen Teil von mir"

Mit 19 outet sich Eli Kappo als Mann, lebt später erneut als Frau. Waren Beratung, Hormone, OPs ein Fehler? Nein, sagt Kappo. Auch Detransition müsse nicht das Ziel sein. "Ich bin, wie jede Lebensform, kein definitiver Zustand – eher eine Reihe von Möglichkeiten": So beschreibt sich trans Aktivist und Biologe Eli Kappo heute selbst. Nach jahrelangem Leidensdruck beginnt mit 19 Kappos Leben als trans Mann. Hormonbehandlungen, psychotherapeutische Gespräche und eine Brustentfernung sind Teil der Transition. Ein paar Jahre später kommen jedoch erste Fragen und Zweifel. Und die zweite Transition, Kappo lebt wieder als Frau. Doch angekommen ist Kappo nicht. Was kann es bedeuten kann, wenn eine trans Person ihre Transition abbricht, umkehrt oder eine neue beginnt? Die Podcast-Hosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm sprechen mit Eli Kappo nicht nur über den Mythos, dass Kinder, die sich fragen, ob sie trans sind, sofort mit Hormonen und Operationen behandelt werden können. Sondern auch über die Angst vieler Menschen vor geschlechtlichen Uneindeutigkeit, warum eine Detransition kein Eingeständnis sein muss, dass der erste geschlechtliche Übergang ein Fehler war und die Frage: Gibt es ein richtiges oder falsches trans sein? Mehr zu Eli Kappo und zur Folge Eli Kappo ist Biologe und trans Aktivist. Kappo schreibt über die eigenen trans und detrans Erfahrungen im Blog shesindetransition. Kappo hat auch einen Instagram-Account. In dieser Folge gehen wir unter anderem kurz auf die Ergebnisse der Online-Umfrage The Report of the 2015 U.S. Transgender Survey (2016) des US-amerikanischen National Center for Transgender Equality (NCTE) ein. Was es für eine Detransition braucht, wird in der Gesundheitsvorsorge derzeit noch wenig verstanden, das belegen einige Forschungsarbeiten und Analysen, die direkt und indirekt in dieser Folge Thema sind: JAMA Network Open: MacKinnon et al., 2022, Journal of Sex and Martial Therapy: Expósito-Campos, 2021, LGBT Health: Turban et al., 2021, Journal of Homosexuality: Vandenbussche, 2021 Eli Kappo erwähnt die Autoren Paul Ninus Naujoks und Linus Giese, die sich mit moderner Männlichkeit beschäftigen. Weitere Sexpodcastfolgen zum Thema "Man hielt uns für abartig, pervers und krank" Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
undefined
Mar 13, 2023 • 50min

"Mir ist es gleich, ob ich Hände oder Genitalien einer Person berühre"

Alexander Hahne hilft, den eigenen Körper zu spüren – über Berührung von außen. Ob Genitalmeditation, Narben-Mapping oder Solosex-Coaching: Was ist Sexological Bodywork? "Es geht um die Aneignung des genussvollen Körpers", sagt Alexander Hahne über seine Arbeit. Der Sexualpädagoge ist ausgebildeter Sexological Bodyworker. Zu ihm kommen Menschen, die Fragen zur eigenen Sexualität und ihr Spüren haben. Egal, ob es um Lust und Erregung geht, um Grenzen oder die Neuentdeckung des eigenen Körpers, etwa nach einer Transition: Im Kern hilft Alexander Menschen dabei, zu sich zu finden und ihre Bedürfnisse zu erkennen. Im Sexpodcast erzählt er den Hosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm, wie eine Session bei ihm abläuft, wie er seine Hände nach Wunsch seiner Klient:innen einsetzt und was Berührungen auslösen können. Er bietet professionelle Nähe an, sagt er, keinen privaten Kontakt. "Die Kernfrage ist für viele: Für wen tue ich Dinge, auch gerade beim Sex mit anderen?", sagt Alexander. Mehr zu unserem Gast und zur Folge Alexander Hahne ist Sexualpädagoge, Referent für sexuelle Gesundheit und ausgebildeter Anwender von Sexological Bodywork. Mehr zu ihm gibt es auf seiner Website oder auf Instagram. Mehr Hintergrundwissen über sexologische Körperarbeit bieten unter anderem die Seiten des Europäischen Berufsverbands der Sexological Bodyworkers, EASB. Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
undefined
9 snips
Feb 27, 2023 • 1h 10min

"Solosex kann die Partnerschaft total entlasten"

Mehr als Quickie zwischendurch und Selfcare: Solosex ist Selbstermächtigung, sagt Therapeutin Julia Henchen. Wie er Lust weckt, Tabus bricht und auch der Beziehung hilft. Die meisten tun es, aber reden viel zu selten darüber: Selbstbefriedigung. Dabei sei Solosex ein tolles Mittel, sich selbst, den eigenen Körper, Bedürfnisse und Grenzen zu erkunden, sagt die Sexualtherapeutin und Pädagogin Julia Henchen. Auch in der Partnerschaft gilt: "Wir sind selbst für unsere sexuelle Befriedigung verantwortlich." Allerdings haben Menschen Solosex oft heimlich, manche schämen sich sogar dafür. Im Sexpodcast fragen die Hosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm: Wenn es so viele gute Gründe für die Selbstbefriedigung gibt, warum fehlt das Wissen dazu? "Niemand lernt wie die Vulva stimuliert wird, beim Penis aber fällt jedem sofort eine Handbewegung ein", sagt Henchen. Und das kann auch beim Sex mit anderen zu Frust führen und stressen. Denn wie Menschen auf ihren eigenen Körper blicken hat viel damit zu tun, was sie glauben, wie Sex zu sein hat. Wir besprechen, warum besonders Frauen kritisch auf Selbstbefriedigung blickken, wieso es gut sein kann, seine eigene Solosex-Routine zu hinterfragen oder zu ändern und welche Sextoys sich gerade für die Vulva am besten eignen. Mehr zu unserer Gästin und zur Folge Julia Henchen ist Paar-, Familien- und Sexualtherapeutin in eigener Praxis sowie ausgebildete Sexualpädagogin. Mehr zu ihr gibt es auf ihrer Webseite. Unter dem Namen Lustfaktor informiert sie, gibt Tipps und bietet Beratungen und Coachings zu Sexualität und Beziehungen an. Auf Instagram ist sie ebenfalls: @Lustfaktor 2022 ist ihr Buch Lustfaktor – Wie du Solosex so richtig genießen kannst erschienen. Forschende haben Solosex unter Frauen und Männern verglichen und belegen, dass sich Frauen deutlich seltener selbst befriedigen (Archives of Sexual Behavior: Herbenick et al., 2022) und auch später im Teenageralter damit beginnen, wie repräsentative Daten der Studie Gesundheit und Sexualität in Deutschland (GeSiD) (Daten von 2017 als Pdf). In dieser Folge geht es am Rande auch darum, wie ein bewegliches Becken Lust und Erregung kontrollieren kann: Die Schweizer Aufklärungsseite lilli.ch zeigt dazu eine Übung in Videos für Männer und für Frauen. Weitere Sexpodcastfolgen zum Thema Was der Vulva guttut "Es geht um den Menschen, der am Penis dranhängt" Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
undefined
Feb 13, 2023 • 57min

"BDSM ist einvernehmliche Gewalt, das ist für viele das Erregende daran"

BDSM ist nichts für One-Night-Stands, sagt Therapeutin Lia Ophée. Es geht um Grenzüberschreitung. Über den Reiz an Kinks Die Lust am Schmerz und der Reiz, zu quälen, fasziniert viele, sagt die Sexualtherapeutin Lia Ophée: "Zu mir kommen längst Menschen, die sich zu langweilig fühlen, weil sie nicht kinky sind." Alles außer Vanillasex mit Löffelchen-, Reiter- und Missionarsstellung: Im Sexpodcast sprechen die Hosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm mit Lia Ophée darüber, was BDSM und Kink wirklich ausmacht. "Leute glauben, es gibt ein goldenes Regelwerk des BDSM", sagt Ophée. Das sei aber Quatsch: "Wenn es eine Regel gibt, dann die, dass es keine Regeln gibt." Deshalb ließen sich auch Risiken niemals komplett ausschließen. "Nach einer Session muss es allen gut gehen, nicht zwingend währenddessen", sagt Ophée und erklärt, nach welchen Grundsätzen die Grenzerfahrung gut funktionieren kann und was insbesondere Einsteiger:innen beachten sollten. Und was, wenn wirklich mal etwas schiefläuft? Wie sich Manipulation und Missbrauch erkennen lassen und warum es so schwer ist, Menschen zu helfen, die in der alternativen Sexualität traumatische Erfahrungen machen. Mehr zu unserer Gästin und zur Folge Lia Ophée ist Pädagogin, Sexualtherapeutin und Coach. Ihr Schwerpunkt sind vermeintliche Randbereiche wie Kinks und BDSM oder eben alternative Sexualität. Mehr zu ihr und ihrer Arbeit gibt es auf geführtesexualität.de. Ophée gibt zudem Workshops für BDSM-Einsteiger:innen und arbeitet mit Menschen, die Gewalt und Missbrauch in dem Bereich erlebt haben. US-Forschende schätzen, dass zwischen 40 und 70 Prozent aller Erwachsenen bereits von BDSM und Kink geträumt haben. Nicht ganz so viele haben sich ausprobiert (Journal of Sex Research: Brown et al., 2020). Es fehlen Therapeut:innen, die kinkinformiert und kinksensibel arbeiten. Infos zu Weiterbildungen und möglichen Anlaufstellen finden sich etwa auf den Seiten der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation Tashra (Allianz zu Gesundheitsforschung im Bereich alternativer Sexualitäten). Die Vereine SMJG (das Kürzel steht für BDSM Jugend) oder auch SMart e.V. bieten Aufklärung, Beratung, Hinweise zu Stammtischen und weiteren Anlaufstellen rund um alternative Sexualität, Kink und BDSM. Weitere Informationen, Studien und Literaturtipps haben wir in den Artikeln zu unseren bisherigen Sexpodcastfolgen zum Thema BDSM aufgelistet. Weitere Sexpodcastfolgen zum Thema Das Spiel von Dominanz und Unterwerfung Die Regeln, wie man lustvoll quält Warum Schmerz so erregend sein kann Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
undefined
4 snips
Jan 30, 2023 • 58min

Mama, was ist ficken?

Die Sexualpädagogin Magdalena Heinzl spricht über die Bedeutung der sexuellen Bildung für Kinder. Sie betont die Wichtigkeit von offenen Gesprächen über Sexualität und Körper. Themen wie Masturbation bei Kindern im Kindergartenalter und der Umgang mit pornografischen Inhalten werden diskutiert.
undefined
Jan 16, 2023 • 50min

"Man hielt uns für abartig, pervers und krank"

Die Medizin hat trans Menschen viel angetan. Die Ärztin Annette Güldenring erlebte es: Als man sie passlich machen wollte, fing sie an, das System von innen zu verändern. "Das existenzielle Thema geschlechtliche Identität löst für viele Menschen eine massive Bedrohung aus", sagt die Ärztin Annette Güldenring, die eine der Ersten in Deutschland war, die sich für trans und gendervariante Personen eingesetzt hat, als noch niemand wusste, was trans überhaupt bedeutet. Den Podcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm erzählt sie von ihrem Weg in die Medizin, wo sie mit ihrer Pionierarbeit half, ebendieses System mit wissenschaftlicher Expertise zu verändern. Ein Gespräch über Leid, Verunsicherung, falsche Diagnosen und die womöglich zu große Bedeutung der Medizin, wenn es um Geschlechtsidentität geht. Mehr zu unserer Gästin und zur Folge Annette Güldenring ist Psychiaterin, Psychotherapeutin und Sexualmedizinerin. 2009 gründete sie die Transgenderambulanz am Westküstenklinikum im schleswig-holsteinischen Heide. Seit 1979 setzt sich die Oberärztin für die Belange von gendervarianten und trans Personen ein. Sie ist zudem Vorsitzende des Fachbeirats der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. 2022 wurde Güldenring mit dem Waltraud-Schiffels-Ehrenpreis für ihr Engagement ausgezeichnet, ihre Rede lässt sich auf YouTube ansehen. Güldenring war Anfang der Achtzigerjahre Mitherausgeberin der Zeitschrift EZKU – Zeitschrift von Transsexuellen für alle Terraner. In dieser Folge erwähnen wir den deutschen Arzt und Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld, dessen Arbeiten Anfang des 20. Jahrhunderts eine Art Vorstufe zur heutigen Queer Theory waren. Darin geht es unter anderem um die Grundlagen der geschlechtlichen Identität von Menschen, die sich von ihrem biologischen Geschlecht unterscheiden können. Er gilt heute als einer der Pioniere der Sexualforschung. Das Buch Aus eines Mannes Mädchenjahren von 1907 erwähnt Güldenring. Die Autobiografie von Karl M. Baer mit einem Nachwort von Magnus Hirschfeld ist ein seltener Einblick in Fragen rund um Gender und Identität zur damaligen Zeit. Auch sprechen wir kurz über diskriminierende und wissenschaftlich nicht belegbare Inhalte des Buchs Sexualität und Medizin von 1979, in dem unter anderem der Sexualmediziner Volkmar Sigusch sogenannte Leitsymptome des Transsexuellen auflistet. Die Bundesregierung plant ein neues Selbstbestimmungsgesetz, das das veraltete Transsexuellengesetz ersetzen soll. Laut Bundesverfassungsgericht verletzen die bisherigen Regelungen die Würde und die Rechte unter anderem von trans und inter Personen. Bundesjustizminister Marco Buschmann äußerte sich bei ZEIT ONLINE im Interview zum Selbstbestimmungsgesetz. Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
undefined
Dec 19, 2022 • 40min

"Allein, zu zweit oder zu mehreren: Uns ist Sexualität das Wichtigste"

Judith Langer arbeitet und forscht für Deutschlands wohl größte Sex-Community. Dates, Kinks, Austausch und Aufklärung: Was suchen Millionen von Menschen bei Joyclub? Am liebsten würden sich die Mitglieder von Joyclub von Elyas M'Barek und Sophia Thomalla spanken lassen: Auch sonst dreht sich fast alles bei der Community um Sex, Lust und Erotik. Vier Millionen Menschen sollen hier angemeldet sein, um zu flirten, sich per Nachricht, Livestream und Fotos über ihre Vorlieben auszutauschen, zu daten und gemeinsam zu feiern. Wie tickt die teils kostenpflichtige Community? Das fragen die Podcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm die Sozialwissenschaftlerin Judith Langer. Sie arbeitet für Joyclub und forscht auf der Plattform. In ihren Umfragen geht es nicht nur um Deutschlands erotischsten Fußballtrainer, sondern auch darum, was Männer wirklich für ihr bestes Stück halten und wie wichtig Frauen ihre sexuelle Entwicklung ist. Ein Blick in den Maschinenraum von Deutschlands größter Sexcommunity. Mehr zu unserer Gästin und zur Folge Judith Langer ist Sozialwissenschaftlerin und angehende Sexologin. Bei Joyclub arbeitet sie als Kommunikationsmanagerin. Joyclub bezeichnet sich selbst als sexpositive Community, der es darum gehe, ihren Mitgliedern zu helfen, die eigene Sexualität bewusster zu gestalten und sich darüber auszutauschen. Entstanden ist die Community aus einem Online-Forum. Das Angebot ist ab 18 Jahren und teilweise kostenpflichtig. Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
undefined
Dec 5, 2022 • 1h 15min

"Operationen an Kindern lösen keine gesellschaftlichen Probleme"

Inter Personen kommen mit männlichen und weiblichen Merkmalen zur Welt. Diese natürliche Vielfalt gilt in der Medizin bis heute als Störung – wider besseres Wissen. "Ich war ein Mädchen mit einem XY-Chromosomensatz und kam im Biounterricht nicht vor", sagt Charlotte Wunn. Mit 12 Jahren erfuhr sie von ihren Eltern, dass sie intergeschlechtlich ist. Ein Schock, denn sie hatte sich selbst immer als Mädchen wahrgenommen. Wie Wunn, die heute erste Vorsitzende des Vereins Intergeschlechtliche Menschen ist, geht es vielen Personen, die mit männlichen und weiblichen körperlichen Merkmalen geboren werden. "Das Beharren auf einer natürlichen Zweigeschlechtlichkeit ist gefährlich", sagt die Sexualwissenschaftlerin Katinka Schweizer. "Medizin und Psychologie haben sich jahrzehntelang schuldig gemacht." Inter Kinder wurden nach der Geburt therapiert, behandelt und ihre Körper operiert, um sie entweder dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuordnen zu können. Oft unnötig, ohne das Wissen der Kinder und mit lebenslangen Folgen für sie. Im Podcast sprechen Wunn und Schweizer mit den Hosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm über die Sorgen von Eltern, die Macht von Ärztinnen und Ärzten, Sichtbarkeit, Aufklärung und warum Varianten der Geschlechtsentwicklung keine Ausnahme sind. Mehr zu unseren Gästinnen und zur Folge Charlotte Wunn ist erste Vorsitzende von Intergeschlechtliche Menschen e. V. und setzt sich für ein selbstbestimmtes, diskriminierungsfreies Leben aller Menschen ein. Katinka Schweizer ist Sexualwissenschaftlerin und Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Medical School Hamburg. Sie ist eine der renommiertesten Expertinnen im Bereich Intergeschlechtlichkeit und Varianten der Geschlechtsentwicklung in Deutschland. Hinweise auf Beratungsangebote für Menschen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung, deren Angehörige sowie Informationen auch für Interessierte gibt es auf den Seiten von Intergeschlechtliche Menschen e. V., ebenso wie Empfehlungen zu Filmen, Büchern und Fachliteratur. Katinka Schweizer hat unter anderem die Bücher Intersexualität kontrovers. Grundlagen, Erfahrungen, Positionen (2012) und Die Schönheiten des Geschlechts. Intersex im Dialog (2018) mit herausgegeben. Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
undefined
Nov 21, 2022 • 1h 1min

"Es hat sich wie ein Unfall angefühlt: Das Herz schlägt nicht"

Fehlgeburten werden oft verschwiegen. Mit Verlust und Trauer sind Frauen wie Natalya Pryvalova und Christin Gemoll meist allein. Was hilft, wenn Mütter Kinder verlieren? Jede Minute sterben weltweit 44 Kinder noch im Mutterleib – Fehlgeburten sind häufiger, als viele denken. Und oft werden sie einfach abgetan. "Da gab es Sätze wie: Na ja, das passiert, das ist normal", erzählt die Sexologin Christin Gemoll, die selbst Kinder verloren hat. Für Abschied und Trauer gebe es selten Verständnis oder Mitgefühl: "Beim nächsten Mal klappt es, du bist noch jung, ist doch nur ein Zellhaufen – das war unglaublich verletzend." Ähnlich erging es der Sexualtherapeutin Natalya Pryvalova: "Ich wollte keinen Trost mit den Worten: 'Das wird schon'. Ein 'Es tut mir leid' reicht völlig", sagt sie. Mütter, die ihre Kinder früh verlieren, können großen Verlust und auch Schuld verspüren. Und fühlen sich allzu oft alleingelassen. Die Podcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm sprechen mit ihren Gästinnen darüber, was Frauen und ihren Partnerinnen und Partnern in dieser Situation wirklich helfen kann und warum es wichtig ist, Frauen empathischer zu begegnen, die ihr Kind verloren haben – egal wie früh. Mehr zu unseren Gästinnen und zur Folge Natalya Pryvalova ist Sexual- und Körperpsychotherapeutin, Christin Gemoll Sexologin und systemische Beraterin. Beide helfen Paaren und Menschen in Fragen rund um Sexualität und Beziehungen sowie bei Kinderwunsch und Fehlgeburten. Wie häufig sind Fehlgeburten, also Schwangerschaften, in denen das ungeborene Kind bis zur 24. Woche stirbt und unter 500 Gramm wiegt? Aktuelle Schätzungen dazu gibt es in einer Studie im Fachmagazin Lancet (Quenby et al., 2021). Informationen zu den rechtlichen Regelungen bei Fehl- und Totgeburten sowie Schwangerschaftsabbrüchen gibt es auf familienportal.de, einer Seite des Bundesfamilienministeriums. Eine erste Anlaufstelle für Menschen, die Kinder vor, während oder kurz nach der Geburt verloren haben, ist etwa die Selbsthilfegruppe Initiative Regenbogen e. V. Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst. Auf YouTube findest du eine Onlinelesung zum Nachschauen. Folgt den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @melaniebuettner1 und @svensonst sowie auf Twitter: @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

Get the Snipd
podcast app

Unlock the knowledge in podcasts with the podcast player of the future.
App store bannerPlay store banner

AI-powered
podcast player

Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features

Discover
highlights

Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode

Save any
moment

Hear something you like? Tap your headphones to save it with AI-generated key takeaways

Share
& Export

Send highlights to Twitter, WhatsApp or export them to Notion, Readwise & more

AI-powered
podcast player

Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features

Discover
highlights

Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode