Thema des Tages

Martin Thür, erfahrener ORF-Journalist, und Jan-Michael Marchart, Investigativjournalist beim STANDARD, teilen ihre Einblicke in die Welt des Investigativjournalismus. Sie berichten, wie sie einen Rechenfehler der SPÖ aufdeckten und TikTok-Radikalisierungsphänomene analysieren. Thür erklärt die Herausforderungen bei der Recherche und die Wichtigkeit von Informanten. Marchart diskutiert, wie Radikalisierung im Alltag oft unbemerkt bleibt und wie Journalisten Netzwerke nutzen, um ihre Recherchen zu stärken. Ein fesselnder Einblick in die Gutachtermethoden und den Schutz von Informanten!

Michael Sauga, langjähriger SPIEGEL-Korrespondent und Autor von 'Frühling der Autokraten', diskutiert den globalen Aufstieg autokratischer Herrscher. Er erklärt, wie wirtschaftliche Krisen und soziale Ungleichheiten demokratische Strukturen gefährden. Dabei vergleicht er moderne Autokratien mit historischen Gewaltherrschaften und beleuchtet, warum heutige Systeme subtiler agieren. Sauga warnt vor der instabilen Lage auch in Westeuropa und fordert Demokratien auf, attraktiver zu werden, um dem autokratischen Trend entgegenzuwirken.

Manuel Escher, Journalist beim STANDARD und Experte für Außenpolitik, und Investigativjournalist Laurin Lorenz diskutieren die brisanten Enthüllungen zu den Epstein-Mails. Escher erklärt, wie die neuen E-Mails Präsident Trump unter Druck setzen und mögliche Verbindungen zu Opfer andeuten. Lorenz gibt einen Einblick, wie der Ex-Kanzler Sebastian Kurz und Eva Dichand in diesen Mails auftauchen und welche politischen Implikationen das hat. Die Diskussion beleuchtet auch die Chancen auf eine Veröffentlichung der vollständigen Epstein-Akten.

Renate Graber, Wirtschaftsredakteurin beim STANDARD, und Joseph Gepp, ebenfalls vom STANDARD, beleuchten den umstrittenen Fall von WKO-Präsident Harald Mahrer. Sie diskutieren die skandalösen Gehaltserhöhungen für Funktionäre in Zeiten wirtschaftlicher Not. Graber erläutert die Hintergründe, während Gepp die politischen und internen Fraktionskonflikte aufschippt. Beide warnen vor den symbolischen Auswirkungen dieser Entscheidungen auf Mahrers Position in der ÖVP und der Wirtschaftskammer.

Ulrich Kühn, Wissenschaftler für Friedensforschung und Rüstungskontrolle, analysiert die ansteigenden nuklearen Risiken. Er beleuchtet das erneute Wettrüsten zwischen den USA, Russland und China sowie die Gefahr, die von neuen Waffentechnologien wie Russlands Burevestnik und Poseidon ausgeht. Kühn erklärt, warum Raketenabwehrsysteme Spannungen erzeugen können und diskutiert die Illusion von Sicherheit im Vergleich zum Kalten Krieg. Außerdem thematisiert er die Möglichkeit einer atomwaffenfreien Welt und die Herausforderungen, die dabei zu bewältigen sind.

Janis Kluge, Wirtschaftsforscher und Russlandexperte an der Stiftung Wissenschaft und Politik, beleuchtet die schweren ökonomischen Folgen des Ukraine-Kriegs. Er erklärt die überraschende Invasion, den Zustand der russischen Marktwirtschaft und die Auswirkungen der gesunkenen Staatsreserven. Kluge thematisiert die steigenden Preise und den Arbeitskräftemangel, während er die Rolle der Ölindustrie als Achillesferse analysiert. Zudem diskutiert er die geopolitischen Verschiebungen hin zu China und die wachsende Abhängigkeit Russlands von diesem Land.

Sandra Navidi, US-Expertin und Autorin des Buches „Die DNA der USA“, analysiert die drohenden wirtschaftlichen Störungen in den USA. Sie warnt vor einem möglichen wirtschaftlichen Absturz infolge radikaler Trump-Politik und erklärt, wie Handelszölle und nachlassende Nachfrage die Lage verschärfen. Zudem beleuchtet sie die Gefahren einer überzogenen KI-Blase und die Problematik intransparenter Finanzierungsstrukturen. Ihre Einschätzungen zu sozialen Folgen wie Perspektivlosigkeit unter jungen Menschen und den globalen Risiken eines US-Abschwungs machen nachdenklich.

Franz Gasselsberger, langjähriger Vorstandsvorsitzender der Oberbank, teilt seine Erfahrungen aus einem fünfjährigen Rechtsstreit mit der UniCredit und den emotionalen Herausforderungen, die damit verbunden waren. Er glaubt, dass die Wirtschaft trotz medialer Berichterstattung besser dasteht, als oft angenommen. Gasselsberger betont die Notwendigkeit von Lebens- und Führungserfahrung und stellt die provokante These auf, dass Manhood und Womanhood erst ab 40 gelten. Zudem äußert er seine Ansichten zu Managergehältern und dem Einfluss von KI auf Banken.

Günter Wetzel, ein ehemaliger DDR-Bürger, schildert seine unglaubliche Fluchtgeschichte von 1979. Er beschreibt den Nervenkitzel des Aufstiegs mit seinem selbstgebauten Heißluftballon und die Herausforderungen beim Bau. Wetzel erklärt, wie sie trotz technischer Pannen und Stasi-Gefahr die Nacht für den Aufstieg wählten. Nach einer dramatischen Notlandung im Westen erlebte er das Glück der Freiheit. Zudem reflektiert er die Verklärung der DDR und die Herausforderungen des Lebens nach der Wende, während er seiner Leidenschaft für das Ballonfahren treu bleibt.

Wie sich das MAGA-Regime mit der Unterwanderung des Wahlsystems und der zentralen Überwachung des Staates für 2028 rüstet Diktatur, Revolution, Bürgerkrieg: wenn es um Donald Trumps politische Zukunft geht, sollte man nichts mehr ausschließen. Republikaner und Demokraten arbeiten deshalb bereits kräftig an ihren Plänen für die nächsten US-Wahlen. Gibt es dann die große Abrechnung mit dem MAGA-Regime? Oder werden die Republikaner und Techoligarchen schon vorher ihre Macht zementieren? Das besprechen wir mit der deutsch-amerikanischen Politologin Cathryn Clüver-Ashbrook. Hat Ihnen dieser Podcast gefallen? Mit einem STANDARD-Abonnement können Sie unsere Arbeit unterstützen und mithelfen, Journalismus mit Haltung auch in Zukunft sicherzustellen. Alle Infos und Angebote gibt es hier: abo.derstandard.at Die STANDARD-Podcasts gibt es im November nicht nur zum Hören, sondern auch zum Live dabei sein. Und zwar auf der Buch Wien: Am 13. November sprechen wir ab 13 Uhr in "Edition Zukunft" mit der Mobilitätsexpertin Katja Diehl über die Zukunft des Verkehrs. Am 15. November ab 15:30 begrüßt Chefredakteur Gerold Riedmann im "CEO"-Podcast die Gründer der internationalen Gastronomiegruppe NENI. Und am 16. November ab 16:00 fragen wir in "Thema des Tages" die langjährige Washington-Korrespondentin Hannelore Veit, ob die USA noch zu retten sind. Alle weiteren Infos und Tickets finden Sie auf www.buchwien.at.