

Sein und Streit
Deutschlandfunk Kultur
Ein akustischer Denkraum: über Alltägliches und Akademisches, über Sinn und Unsinn.
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Oct 5, 2025 • 6min
Kommentar - Gewalt im Gazastreifen: Das Versagen der Begriffe
Nils Schniederjann untersucht, ob unsere Begriffe die Gewalt in Gaza angemessen beschreiben. Ein Besuch von Herzi Halevi bringt die hohen palästinensischen Opferzahlen ins Gespräch. Der Hamas-Angriff und die anhaltende Asymmetrie des Konflikts kommen zur Sprache. Interessant ist die Analyse, dass der Begriff 'Krieg' die ungleiche Gewaltverteilung verschleiert. Der Moderator diskutiert die historischen Konnotationen unserer Begriffe und schlägt vor, nach neuen Worten zu suchen, um der komplexen Realität gerecht zu werden.

Oct 5, 2025 • 45min
Gewaltgeschichte - Gesellschaftskritik aus Kinderperspektive
Iris Därmann, Kulturwissenschaftlerin und Philosophin an der Humboldt-Universität Berlin, beleuchtet die Perspektiven von Kindern in Konfliktgebieten. Sie diskutiert die Bedeutung von Kinderzeugen und deren Erfahrungen mit Gewalt, Traumatisierung und Resilienz. Dabei erklärt sie innovative Methoden wie Oral History zur Erfassung kindlicher Sichtweisen. Zudem thematisiert sie die geschwisterliche Solidarität von Kindern in Krisen und fordert mehr Institutionen, um Kinder als aktive Mitgestalter ihrer Gesellschaft zu integrieren.

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Sep 28, 2025 • 1h 7min
Philosophietagung - Was, wenn Demokratie unvernünftig ist?
Oliver Marchart, Professor für politische Theorie an der Universität Wien, und Lea Prix, Philosophin mit Schwerpunkt Sozial- und Wirtschaftsphilosophie, diskutieren die anspruchsvolle Beziehung zwischen Demokratie und Vernunft. Marchart hinterfragt die Vorstellung, dass Demokratie immer zu vernünftiger Politik führt, während Prix die Bedeutung von Gleichheit und Partizipation betont. Sie beleuchten auch, wie neoliberale Politiken die demokratischen Prinzipien untergraben und welche neuen Visionen für eine demokratische Zukunft nötig sind. Ihre Debatte bietet spannende Einblicke in die Herausforderungen des politischen Wandels.

Sep 21, 2025 • 5min
"Correct the Map" - Afrika ist größer als Grönland!
Die klassische Mercator-Karte stellt Afrika viel zu klein dar, was eine politische Dimension hat. David Lauer diskutiert die mathematischen Grenzen von Kartenprojektionen und fordert alternative Darstellungen. Zudem wird die Correct the Map-Kampagne als wichtiges Projekt gegen koloniale Hierarchien hervorgehoben. Es wird deutlich, wie sehr unsere Sicht auf die Welt von visuellen Darstellungen beeinflusst wird und welche Verantwortung damit einhergeht.

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Sep 21, 2025 • 36min
Kulturphilosophie - Was heißt eigentlich radikal?
Mirjam Schaub, Professorin für Philosophie in Hamburg und Expertin für Kulturphilosophie, beleuchtet in ihrer Diskussion das ambivalente Konzept der Radikalität. Sie erklärt, wie historische Figuren wie Sokrates und Diogenes Einfluss auf heutige Denkweisen haben. Schaub unterscheidet zudem zwischen der Bereitschaft, für Ideale zu sterben, und dem subtileren Thema der Teilzeitradikalität. Auch die Verbindung von Benthams Ideen zur modernen Populärkultur und Selbstvermarktung regt zum Nachdenken an.

Sep 14, 2025 • 5min
Kommentar zu Catcalling - Vorsicht, keine Komplimente!
Die Diskussion über Catcalling und die geplanten Maßnahmen der Justizministerin sorgt für Aufregung. Wie lässt sich der schmale Grat zwischen einem netten Kompliment und belästigenden Kommentaren ziehen? Die Kunst der Komplimente zeigt sich als komplex. Respektvolle Kommunikation wird als Schlüssel zu zwischenmenschlichen Beziehungen hervorgehoben. Es wird gefragt, wie das Gesetz hier eingreifen kann, ohne die Freiheit der Meinungsäußerung zu beschneiden.

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Sep 14, 2025 • 34min
Gespaltenes Land - Die Macht der Mentalität
Peter Neumann, ein Philosoph und Experte für Mentalität, spricht über die tiefen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Er beleuchtet, wie historische Erfahrungen das identitätsstiftende Bewusstsein prägen. Besonders spannend ist, wie Mentalitäten Kommunikation und Verständnis zwischen Kulturen beeinflussen. Neumann diskutiert auch die Rolle von Mentalität in der Demokratie und analysiert, wie gesellschaftliche Spannungen konstruktiv gelöst werden können. Zudem wird auf den Wandel der Mentalitäten und deren Einfluss auf aktuelle politische Ereignisse eingegangen.

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Sep 7, 2025 • 5min
Spahn, Scheuer Co.: Der Skandal der Skandalmüdigkeit
Die Diskussion dreht sich um die Skandalmüdigkeit in der Gesellschaft. Besonders im Fokus stehen die Maskenkäufe von Jens Spahn und die damit verbundenen emotionalen Reaktionen. Es wird analysiert, wie die Dynamik von Skandalen unser politisches Bewusstsein beeinflusst und wie diese Empörung die Verantwortung von Entscheidungsträgern herausfordert. Ein spannender Blick auf die Wechselwirkung zwischen Emotionen und öffentlichem Interesse.

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Sep 7, 2025 • 35min
Neue Rechte - Gefährliches Denken verstehen
Nils Schniederjann, Journalist und Autor, der sich intensiv mit rechten Denkern auseinandersetzt, beleuchtet gefährliche ideologische Strömungen der Neuen Rechten. Er erklärt die Rückkehr rechter Ideologien seit 1945 und die Rolle der Flüchtlingskrise von 2015. Manipulation durch autoritäres Denken und die Wurzeln des völkischen Nationalismus werden thematisiert. Zudem diskutiert er die Bedeutung der Metapolitik und der historischen Verankerung von Ungleichheit. Die Auseinandersetzung mit extremistischen Ideen wird als essenziell für demokratische Teilhabe hervorgehoben.

Aug 31, 2025 • 5min
Philosophie des Schmeckens - Der unterschätze Sinn
Die Philosophie verachtete das Schmecken die längste Zeit als sündhaft, als Inbegriff von Völlerei und Wollust. Dabei ist es ein differenziertes Erkenntnisinstrument – und sogar für die Entwicklung der menschlichen Zivilisation entscheidend. Berndt, Christian www.deutschlandfunkkultur.de, Sein und Streit