Holger ruft an

Übermedien
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Sep 19, 2025 • 24min

Holger ruft an ... wegen Charlie Kirk

Haben rechte Takes den Mediendiskurs gekapert? Bis vor kurzem wussten in Deutschland wahrscheinlich nur sehr wenige, wer Charlie Kirk war. Seit dem tödlichen Attentat auf den Trump-Anhänger am 10. September hat sich das schlagartig geändert. Dabei galt Kirk auch für Rechtsextreme in Europa als Vorbild, erklärt Rechtsextremismusforscher Miro Dittrich im Übermedien-Podcast. Der Fall Charlie Kirk zeige, so Dittrich, „wie Rechtsextreme es geschafft haben, eine gewisse Deutungshoheit über den medialen Diskurs zu erlangen“. Dazu gehöre etwa die Erzählung, Kirk habe für Meinungsfreiheit und offene Debatten gestanden. In Wahrheit aber gehe es nicht um Meinungsfreiheit, sondern darum, diese anzugreifen, sagt Dittrich. Warum versagen Medien immer wieder bei der Berichterstattung über diese Themen? Warum hat das alles mit Konservativismus nichts mehr zu tun? Und gibt es vergleichbare Figuren wie Charlie Kirk auch in Deutschland? Darüber sprechen Holger Klein und Miro Dittrich in der neuen Folge von „Holger ruft an…“. **Zur Person: ** Miro Dittrich arbeitet als Senior Researcher zum Thema Rechtsextremismus beim Center für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS). Er erforscht die Schnittstelle von Technologie und Gesellschaft, mit Fokus auf menschen- und demokratiefeindliche Phänomene im digitalen Raum. Mittels qualitativer, quantitativer und OSINT-geleiteter Methoden untersucht er rechtsextreme Propaganda, Vernetzung und Radikalisierung online. Bei CeMAS leitet er das Projekt Digital Seismograph: Monitoring Terrorism. Von 2018 bis 2020 war er für das Projekt „de:hate“ bei der Amadeu Antonio Stiftung verantwortlich. **Mehr zum Thema: ** Extrem offline: Warum Journalismus von der Internetkultur überfordert ist Hasswort "Bürgerlich" (Kolumne) Das Problem ist nicht, dass die AfD in Talkshows eingeladen wird. Sondern dass ihre Erzählungen sie längst dominieren. **Was Miro Dittrich im Podcast empfiehlt: ** Brainrot Morde oder wie man einen Abgrund überwindet (Substack von Berit Glanz) 404 Media Garbage Day - A newsletter about having fun online QAA Podcast
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Sep 10, 2025 • 16min

Holger ruft an ... wegen ProSiebenSat.1

Wie italienisch wird ProSieben nach der Übernahme durch den Berlusconi-Konzern? Nun also doch: Der italienische Konzern Media for Europe (MFE) sichert sich die volle Kontrolle über ProSiebenSat.1. MFE teilte vergangene Woche mit, künftig mehr als 75 Prozent der Anteile an der deutschen Sendergruppe zu halten. Spekuliert wurde darüber schon länger. Mitte September soll die Übernahme final abgewickelt werden. Hierzulande sorgt das für Nervosität. Ziel des Aufkaufs ist es angeblich, einen großen Medienkonzern zu schaffen, der Streamingdiensten wie Netflix oder Amazon Prime Konkurrenz machen kann. MFE ist bereits in Italien und Spanien sehr erfolgreich. Nervosität gibt es in Deutschland auch deshalb, weil MFE von einem Mann mit bekanntem Namen geführt wird: von Pier Silvio Berlusconi, einem Sohn des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Der hatte MFE Ende der 70er-Jahre unter dem Namen Mediaset gegründet und teils fragwürdiges Programm gemacht. Aber: Wie politisch ist der Sohn? Und für was für eine Art Fernsehen steht MFE heute? Und was bedeutet die Übernahme nun für die deutschen Sender, ihre Redaktionen und für die Zuschauer? Darüber spricht Holger Klein diese woche mit dem Medienjournalisten Timo Niemeier. Er schreibt mit kleiner Unterbrechung seit 2014 für das Medienmagazin DWDL.de und hat als Wahl-Wiener nicht nur die Entwicklungen auf dem deutschen, sondern auch auf dem österreichischen Medienmarkt im Blick. 2025 saß er erstmals in der Unterhaltungs-Jury des Grimme-Preises. (Offenlegung: DWDL.de ist Gesellschafter der Übermedien GmbH.) Links: Freie Bahn für MFE: Berlusconi sichert sich volle Kontrolle über P7S1 (DWDL.de) Machte Berlusconis MFE ein Angebot, das man nicht ablehnen konnte? (DWDL.de, Kommentar) Jetzt gehört ProSieben.Sat1 zum Berlusconi-Konzern („Tagesschau“) Übernahme durch Berlusconi-Konzern: Können Joko und Klaas ProSieben verlassen? (RND) Was heißt eigentlich DWDL? (DWDL.de)
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Sep 5, 2025 • 30min

Holger ruft an ... wegen „AI first“

Macht bei Axel Springer bald KI die ganze Arbeit? Dass Mathias Döpfner, der Chef des Berliner Axel-Springer-Verlags, die „Chancen von KI umarmen“ will, hat er bereits vor zwei Jahren deutlich gemacht. Dieses Jahr dann stellte Springer-Vorstandsmitglied Claudius Senst in einer Mail an die Mitarbeiter einen „Fünf-Punkte-Plan“ vor, an den sich alle halten müssen. „AI first“ lautete die Devise. Das Magazin „Medieninsider“ berichtete damals zuerst darüber. „AI first“ bedeutet zum Beispiel, dass Journalisten zu Beginn einer Recherche immer erst eine KI befragen sollen, bevor sie eine Suchmaschine nutzen. Oder dass Artikel mindestens einmal von einer KI geprüft und „optimiert“ werden. Kann das gut gehen? Schließlich zeigen KI-Modelle gerade bei solchen Aufgaben noch viele Schwächen. Was bedeutet das für die journalistischen Inhalte und die Abläufe in der Redaktion? „Medieninsider“-Gründer Marvin Schade ist diese Woche zu Gast bei Holger Klein im Übermedien-Podcast und spricht darüber, wie der KI-Plan von Springer genau aussieht, woran er zweifelt, und wie KI den Journalismus verändert – mal davon abgesehen, dass sie viele Jobs kosten könnte.
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Jul 24, 2025 • 20min

Holger ruft an ... wegen Late Night

Friedrich Küppersbusch, ein bekannter Journalist und Medienunternehmer, reflektiert über die Absetzung von Stephen Colberts Late Night Show und deren politische Implikationen. Er diskutiert die finanzielle und politische Einflüsse, die zur Entscheidung geführt haben könnten. Außerdem thematisiert er den Unterschied zwischen deutschen und amerikanischen Late-Night-Shows, wobei er die politische Einseitigkeit in den USA als problematisch empfindet. Küppersbusch beleuchtet auch die Herausforderungen, die das Fernsehen in der politischen Kommunikation meistern muss.
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Jul 17, 2025 • 29min

Holger ruft an ... wegen Medien und Kampagnen

Ingrid Brodnig, Buchautorin und Kolumnistin bei „Der Standard“, spricht über die Verantwortung der Medien im Fall der Richterkandidatin Frauke Brösius-Gersdorf, die Ziel von Desinformation wurde. Sie thematisiert, wie Medien in die Falle rechtsradikaler Kampagnen tappen können und die Gefahren fehlerhafter Berichterstattung. Zudem wird untersucht, wie Frauen im Journalismus ungerechtfertigte Vorwürfe erleiden und welche Rolle Qualitätskontrolle und Weiterbildung für Journalisten spielen sollten, um solchen Herausforderungen zu begegnen.
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Jul 11, 2025 • 30min

Holger ruft an ... wegen KI und Medien

Sebastian Esser, Journalist und Geschäftsführer der Mitgliedschaftsplattform Steady, diskutiert die Bedrohung, die KI für unabhängige Medien darstellt. Er warnt, dass KIs Inhalte nutzen, ohne dass Medien davon profitieren, was deren Reichweite gefährdet. Esser spricht auch über die Notwendigkeit einer strategischen Neuausrichtung, damit Medien nicht zur Content-Lieferanten für große Plattformen werden. Zudem beleuchtet er Wege zur Stärkung kleinerer Publikationen im Kontext einer sozialen Medienlandschaft.
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Jun 26, 2025 • 18min

Holger ruft an ... wegen Iran

Parniean Soufiani, Redakteurin beim WDR und Host des Cosmo-Podcasts „Iran im Herzen“, bringt ihre Expertise in die Diskussion ein. Sie thematisiert, wie Persönliche Schicksale der Menschen im Iran und die iranischen Community in Deutschland oft zu kurz kommen. Soufiani betont die Wichtigkeit einer differenzierten Berichterstattung und das Teilen menschlicher Geschichten. Zudem wird die evolutionäre Natur der iranischen Revolution und die sprachlichen Nuancen im Umgang mit dem Iran behandelt, um Missverständnisse zu vermeiden.
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Jun 20, 2025 • 25min

Holger ruft an wegen ... Nachrichtenvermeidung

Julia Behre, Medienwissenschaftlerin am Leibniz-Institut für Medienforschung, analysiert die Ergebnisse des Reuters Institute Digital News Reports 2025. 71 Prozent der Deutschen meiden Nachrichten; die Gründe sind vielfältig, darunter negative Emotionen und Themenverdrossenheit. Sie beleuchtet das Vertrauen in Nachrichten und das Wachsen skeptischer Haltungen gegenüber KI-generierten Inhalten. Der Einfluss von Corona auf die Nachrichtenvermeidung sowie die Herausforderungen für Journalismus im digitalen Zeitalter werden ebenfalls thematisiert.
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Jun 13, 2025 • 27min

Holger ruft an ... wegen Sean Diddy Combs

Ann-Kathrin Nezik, Wirtschaftskorrespondentin der Süddeutschen Zeitung in New York, berichtet über den aufsehenerregenden Prozess gegen Sean Combs. Sie erklärt, wie der Rapper ein über zwei Jahrzehnte bestehendes System des Missbrauchs etabliert haben soll. Nezik beleuchtet die Rolle von Influencern in der Medienberichterstattung und die Herausforderungen für Journalisten, die Zugang zum Gerichtssaal kämpfen müssen. Zudem diskutiert sie die emotionale Belastung der Berichterstattung über solch erschütternde Themen und vergleicht den Diddy-Prozess mit anderen Fällen der MeToo-Bewegung.
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Jun 6, 2025 • 30min

Holger ruft an ... wegen Programmbeschwerden

Stefan Fries, ein Medienjournalist mit tiefem Wissen über Programmbeschwerden, beleuchtet die steigende Zahl von Beschwerden bei öffentlich-rechtlichen Sendern im Jahr 2024. Er erklärt, warum die Transparenz in der Bearbeitung der Beschwerden so unterschiedlich ist. Außerdem werden die Herausforderung des Beschwerdeprozesses und die unzureichende Kommunikation der Sender thematisiert. Fries fordert dringend eine Neuregelung der Transparenzpflichten, um das Vertrauen der Bürger in den Rundfunk zu stärken.

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