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Übermedien

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Dec 13, 2024 • 29min

Holger ruft an ... wegen Internetarchiven

Titus Blome, Kulturredakteur bei Zeit Online und Experte für digitale Kultur, diskutiert die Flüchtigkeit des Internets. Er erklärt, warum die Aussage, das Internet vergisst nichts, irreführend ist. Viele Inhalte verschwinden, wenn sie nicht rentabel sind. Blome thematisiert die Herausforderungen der Internetarchivierung und die Rolle der Nutzer bei der Auswahl wichtiger Inhalte. Zudem wird die Notwendigkeit von gesetzlichen Maßnahmen hervorgehoben, um den kulturellen Erhalt im digitalen Zeitalter zu sichern.
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Dec 6, 2024 • 31min

Holger ruft an ... wegen Falschnachrichten

Kai Kupferschmidt, ein Wissenschaftsjournalist mit Fokus auf Infektionskrankheiten und Desinformation, diskutiert die komplexe Welt der Misinformation. Er erklärt, warum Pandemien ein Nährboden für Falschnachrichten sind und beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Definition von Misinformation. Zudem wird erörtert, wie Desinformation das Vertrauen in Informationen untergräbt. Kupferschmidt zieht Parallelen zwischen Informationskrisen und Ernährung und schlägt Lösungen für einen bewussteren Medienkonsum vor.
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Nov 29, 2024 • 29min

Holger ruft an ... wegen Kriminalitätsberichterstattung

Thomas Hestermann, ein erfahrener Journalismusprofessor, erforscht die deutsche Kriminalitätsberichterstattung und deren Verzerrungen. Er beleuchtet, wie Gewaltverbrechen in den Medien überrepräsentiert sind, während andere Straftaten kaum Beachtung finden. Hestermann erklärt, dass trotz sinkender Kriminalitätsraten die Angst in der Gesellschaft wächst, was auf die Medienberichterstattung zurückzuführen sei. Zudem diskutiert er, wie ausländische Tatverdächtige verzerrt dargestellt werden und warum bestimmte Themen wie Kinderpornografie in der Berichterstattung vernachlässigt werden.
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Nov 22, 2024 • 19min

Holger ruft an ... wegen Humor

Katharina Greve, Künstlerin und Preisträgerin des Deutschen Karikaturenpreises, spricht über die Kunst, ernste Themen humorvoll darzustellen. Sie erklärt, wie ihre Cartoons die Auswirkungen der Politik auf das Alltagsleben der Menschen beleuchten. Greve diskutiert ihren kreativen Prozess und die Herausforderungen, humorvolle Zeichnungen in einer sich verändernden Welt zu schaffen. Zudem reflektiert sie über die Evolution von Karikatur und Cartoon und die Rolle von Humor in der politischen Zeichnung, einschließlich eines witzigen Bezuges auf Papst Benedikts Rücktritt.
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Nov 15, 2024 • 30min

Holger ruft an ... wegen Wahlkampf auf X

Ingo Dachwitz, Redakteur bei netzpolitik.org und Experte für soziale Medien, spricht über die Herausforderungen des politischen Diskurses auf Plattformen wie X. Er kritisiert die naive Rückkehr von Politikern wie Robert Habeck und betont, dass die Algorithmen spaltende Inhalte belohnen. Die Diskussion beleuchtet auch die Rolle von Desinformation im Wahlkampf und wie Plattformen die Integrität der Demokratie gefährden können. Zudem wird der Einfluss von Elon Musk auf die politische Öffentlichkeit in Deutschland thematisiert.
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Nov 7, 2024 • 25min

Holger ruft an ... wegen der FDP

Welche Rolle haben Medien beim Ampel-Aus gespielt? Der Anfang vom Ende der Ampel-Koalition war ein Papier von Bundesfinanzminister Christian Lindner, das am Freitag vergangener Woche irgendwie seinen Weg in die Medien fand. Das Ende vom Ende war die Entlassung Lindners durch Bundeskanzler Olaf Scholz fünf Tage später. Die Deutschlandfunk-Journalistin Ann-Kathrin Büüsker hat das Drama aus der Nähe miterlebt. Sie sagt, es sei „total unglaubwürdig“ zu behaupten, das Papier, in dem Lindner Teile des Koalitionsvertrages aufkündigt habe, sei nicht für die Öffentlichkeit geschrieben worden. „In so einer politisch brisanten Situation so ein politisch brisantes Papier, das ist ein klassisches Lauffeuer.“ Nachdem der „Stern“ als erster darüber berichtet habe, „konnte man gar nicht so schnell gucken, wie dieses Papier plötzlich überall war.“ Plötzlich hätten sich zahlreiche Kolleginnen und Kollegen über verschiedene Passagen darin ausgetauscht und gewundert. „Das Regierungsviertel hat 18 Seiten durchgeackert.“ Sie schildert, wie in den vergangenen Jahren Politik gemacht wurde durch Kommunikation mit Medien im Hintergrund. „Wir hatten das in dieser Bundesregierung häufig, dass nach gemeinsamen Entschiedungen, wenn man sich auf irgendein Gesetzesvorhaben verständigt hat, dann ganz schnell Unter-Zwei-Papiere verschickt wurden - das heiß: zur Verwendung, aber nicht sagen, von wem Sie es haben.“ Die verschiedenen Ministerien hätten dann „Einordnungen“ der Entscheidungen verschickt - „oder wie ich sagen würde: ein Spin, der da gesetzt wird.“ Die Art, wie Medien berichteten, habe dann wiederum die Entscheidungsprozesse innerhalb der Regierung beeinflusst - das merke man auch in der aktuellen aufgelösten Regierungssituation wieder deutlich. „Da ist die Presse tatsächlich ein ganz entscheidender Akteur.“ Im Gespräch mit Holger Klein erzählt Ann-Kathrin Büüsker, wie gut die FDP darin gewesen ist, Spins zu setzen, warum Medien eigentlich seit Beginn der Koalition ihr Ende herbeigeschrieben haben und wie sie es schafft, Distanz zu Politikern zu wahren, mit denen sie jeden Tag zu tun hat.
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Nov 1, 2024 • 34min

Holger ruft an ... wegen US-Wahlen

Sind klassische Medien im US-Wahlkampf bedeutungslos geworden? Die US-Präsidentschaftswahl am kommenden Dienstag ist für den Journalisten Christian Fahrenbach schon die fünfte, über die er aus den USA berichtet. Die klassischen Medien dort haben aus seiner Sicht wenig aus den vergangenen Wahlkämpfen gelernt: Bis heute seien sie unfähig, mit der Dreistigkeit und Schamlosigkeit von Ex-Präsident Donald Trump umzugehen. "Die Lügen gehen ins Tausendfache", sagt Fahrenbach. Kamala Harris wiederum fährt seiner Meinung nach eine kluge Medienstrategie, indem sie unter anderem in Podcasts geht. Mit Interviews in den klassischen demokratischen Medien, deren Leserschaft sie ohnehin überwiegend wähle, gebe es für sie wenig zu gewinnen. Und natürlich nutzen die Teams von Trump und Harris massiv soziale Medien. Welche Rolle spielen Journalistinnen und Journalisten im US-Wahlkampf überhaupt noch? Was hätten die Zeitungs- und Fernsehredaktionen in den USA besser machen können? Und wie viel Einfluss hat X-Besitzer Elon Musk auf das Wahlergebnis? Darüber spricht Fahrenbach im Gespräch mit Holger Klein in der neuen Folge von "Holger ruft an …" - und verrät auch, warum der rechte Sender Fox News eine Live-Cam an der Grenze zu Mexiko installiert hat. Links: Von der Sinnlosigkeit, die Umfragen zur US-Wahl zu verfolgen „Sanewashing“: Wie die Medien Trumps Irrsinn normalisieren Und plötzlich stellt sich die Frage nicht mehr, ob Medien über Joe Bidens Geisteszustand berichten sollten Worum geht es beim Skandal der „Washington Post“? (Podcast)
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Oct 23, 2024 • 34min

Holger ruft an ... wegen #MeToo

Was hat die Berichterstattung über #MeToo verändert? 2017 entwickelte sich #MeToo im Zuge der Vorwürfe zahlreicher Frauen gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein zur globalen Bewegung. Seitdem wurden auch in Deutschland viele Fälle von Machtmissbrauch öffentlich, unter anderem durch Recherchen von Medien wie dem „Spiegel“ und der „Süddeutschen Zeitung“. Die Journalistin Juliane Löffler, die zu den Vorwürfen gegen Ex-„Bild“-Chef Julian Reichelt, Rammstein-Sänger Till Lindemann und anderen Fällen recherchiert hat, hat nun ein Buch geschrieben, in der sie der Frage nachgeht, was #MeToo in Deutschland verändert hat. Darüber spricht sie diese Woche mit Holger Klein. Im Übermedien-Podcast geht es auch um die Schwierigkeiten ihrer Arbeit. Löffler: „Ich finde den Kontakt mit den Quellen bei diesen Recherchen mit die größte Herausforderung, weil es vielfach darum geht, dass diese Personen erstmal ihre Angst überwinden müssen und auch für sich selber ausloten müssen: Wie resilient bin ich, wie viel Öffentlichkeit kann ich aushalten?“ Auch wenn #MeToo-Recherchen von den Rechtsabteilungen der Medienhäuser geprüft werden, sind juristische Auseinandersetzungen nach Veröffentlichungen fast schon Standard. Immer wieder müssen Medien Texte ändern, Passagen streichen. Wie geht man damit um und warum kann man das nicht verhindern? Wie viele von den Hinweisen, die Löffler erhält, kommen an die Öffentlichkeit? Ist es eigentlich eine gute Idee, alles – von der Vergewaltigung bis zur unangemessenen Bemerkung – als #MeToo-Fall zu labeln? Und wie geht man als Journalistin damit um, immer wieder mit diesen schweren Themen konfrontiert zu sein? Darüber sprechen Holger Klein und Juliane Löffler in der neuen Folge „Holger ruft an…“. Links: Ist Luke Mockridge wirklich das Medienopfer, zu dem er sich jetzt macht? #MeToo in Frankreich: Die Angst vieler Medien vor der Macht der Stars Eine ARD-Doku hilft Christian Schertz dabei, sich als #MeToo-Vorkämpfer zu inszenieren An welche Regeln muss sich Verdachtsberichterstattung halten? (Podcast)
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Oct 18, 2024 • 21min

Holger ruft an ... wegen des Prozesses in Avignon

Wie hart ist es, über einen Vergewaltigungsprozess wie den in Avignon zu berichten? Der Fall sorgt weltweit für Aufsehen: Ein Mann soll seine Frau über Jahre betäubt und anderen Männern zur Vergewaltigung zugänglich gemacht haben. Wie ist es, über einen Fall dieses Ausmaßes zu berichten? Gibt es Grenzen? Und was für eine Debatte hat die breite Berichterstattung ausgelöst? Darüber spricht Holger Klein mit der Reporterin Annika Joeres. Sie sagt, so hart es auch sei, das alles detailliert zu verfolgen, habe sie "trotzdem in jedem Moment das Gefühl, dass es wichtig ist, diesen Prozess zu begleiten". Allerdings gibt es auch für sie Grenzen, mediale wie persönliche. (Triggerwarnung: Im Podcast geht es auch um die explizite Darstellung sexueller Gewalt.) Annika Joeres ist freie Journalistin und Buch-Autorin. Sie berichtet für die "Zeit" und andere große deutsche Medien über Leben und Politik in Frankreich, wo sie seit vielen Jahren lebt. Sie gehört außerdem zum Team der gemeinnützigen Investigativ-Redaktion „Correctiv“, wo sie als Klima-Reporterin tätig ist. Früher war Joeres unter anderem stellvertretende Redaktionsleiterin der "taz NRW". Links: "Ganz normale Männer" ("Die Zeit") "Sie haben alles gewusst" ("Die Zeit") "Frankreichs neue Ikone" ("Die Zeit") "In der ersten Woche konnte ich nicht schlafen" ("Spiegel")
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Oct 10, 2024 • 27min

Holger ruft an ... wegen Israel-Berichterstattung

Wie ausgewogen berichten deutsche Medien über Israel? Seit Jahrzehnten erforscht der Politik- und Kommunikationswissenschaftler Kai Hafez die Berichterstattung über den Nahen Osten. "Immer wenn Israel in einem gewaltsamen Konflikt ist, tendieren deutsche Medien dazu, stärker auf der israelischen Seite zu stehen", kritisiert er. Er beobachtet in der journalistischen Kultur einen Reflex, Israel gerade in Krisenzeiten zu schützen. Die palästinensische und arabische Seite würde grundsätzlich zu schlecht dargestellt. Hafez findet, dass internationale Medien oft bessere Kriegsberichterstattung anbieten. Jeder Staat und jede paramilitärische Organisation führe Propagandakämpfe. Für den Journalismus bedeute das: "Die Wahrheit liegt nicht in der Mitte zwischen Propaganda und Gegenpropaganda, sondern sie liegt ganz woanders." Welche Themen fehlen in der Berichterstattung über Israel? Was müsste sich in deutschen Redaktionen ändern, damit die Berichterstattung ausgewogener wird? Und was haben die Hierarchien in Verlagen und Sendern damit zu tun? Das erklärt der Erfurter Medienwissenschaftler in der neuen Folge von "Holger ruft an…". Links: Vertrauen verloren? Deutsche Medien und der Gaza-Krieg (Doku des NDR-Magazins "Zapp") Was wissen wir über die mehr als 100 getöteten Journalisten in Gaza? (Übermedien-Podcast) Aus Solidarität mit Israel verzichtet die "Bild" darauf, über palästinensische Opfer in Gaza zu berichten Von wegen "doppelte Standards" in der deutschen Gaza-Krieg-Berichterstattung (Kommentar von Andrej Reisin) "Die deutsche Berichterstattung zum Nahostkrieg setzt meine Glaubwürdigkeit als Reporter aufs Spiel" (Kommentar von Teseo La Marca) Gute Tabus, schlechte Tabus: Die vertauschten Rollen in der Debatte über Israel

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