Holger ruft an

Übermedien
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Nov 21, 2025 • 29min

Holger ruft an ... wegen Behörden-PR

Macht Behörden-PR dem Lokaljournalismus das Geschäft kaputt? Geht der Lokaljournalismus vor die Hunde, weil die Polizei heute im Netz ihre Meldungen und Fotos direkt veröffentlicht? Das meinen zumindest die deutschen Verleger. Sie berufen sich dabei auf die rechtliche Vorgabe, dass der Staat keine Presse machen darf. Ihr Argument: Weil Kommunen und Behörden wie Polizei und Feuerwehr zunehmend ihre Social-Media-Aktivitäten ausbauten und dabei weit mehr als reine Informationen verbreiteten, würden sie zu ungleichen Konkurrenten der freien Presse im Kampf um Reichweite im Netz. Außerdem stecke dahinter der Versuch, sich der Kontrolle durch den Journalismus zu entziehen. Aber lässt sich das Verbot für Kommunen, eigene Radiosender oder Zeitungen zu betreiben, so einfach auf Social-Media-Auftritte übertragen? Wie passt das mit der Pflicht zur Öffentlichkeitsarbeit zusammen, die Behörden eben auch haben? Und liegen die Probleme des Lokaljournalismus in Wahrheit nicht ganz woanders – und vor allem: viel tiefer? Diese und viele weitere Fragen zu dem Thema hat Holger Klein diese Woche an Hermann von Engelbrechten-Ilow. Der Rechtsanwalt und Journalist beschäftigt sich mit den verfassungsrechtlichen Aspekten der öffentlichen Meinungsbildung und hat zuletzt im Auftrag des Verbands Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien (VDL) eine Umfrage unter Verlagen durchgeführt. Der Gast: Hermann von Engelbrechten-Ilow ist Journalist und Rechtsanwalt in Berlin. Er beschäftigt sich mit Medienrecht, Medienpolitik und allgemein mit der Meinungsbildung in der Demokratie. Im Herbert von Halem-Verlag erschien von ihm das Buch „Was läuft da schief im Journalismus?“. Der Host: Holger Klein ist Podcaster und ehemaliger Hörfunkmoderator. Seit 2021 ruft er für Übermedien jede Woche bei Leuten aus der Medienbranche an, um mit ihnen über aktuelle Medienthemen und ihre Hintergründe zu sprechen. Links: Wie Kommunen die Presse austrocknen (Gastbeitrag in der FAZ) Ergebnisse der VDL-Umfrage im Detail BGH-Urteil: „Ruhr-Nachrichten“ unterliegen „dortmund.de“ (SZ) Zu viel Reichweite für die Kanzlerin (DLF) Über Übermedien Übermedien ist das führende Online-Magazin für Medienkritik. Wir sind werbefrei und unabhängig. Wir decken Fehler in der Berichterstattung auf, wir erklären die Hintergründe – und wir zeigen, was daran wichtig ist. Wer also Lust auf guten Journalismus habt, aber Medien nicht einfach alles glauben möchte, abonniert am besten unseren kostenlosen Newsletter „Der Überblick“. Mehr dazu auf uebermedien.de. Lust auf noch mehr Übermedien-Podcasts? Hier geht's zu „Nice & Nötig“, dem Übermedien-Podcast für gute Ideen mit Annika Schneider
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Nov 18, 2025 • 1min

Podcast-Tipp: „Nice & Nötig“

Der Übermedien-Podcast für gute Ideen Liebe Hörer:innen von „Holger ruft an…“, wenn ihr Lust auf noch mehr Übermedien-Podcasts habt, dann schaut doch mal rüber zu unserer ersten Staffel von „Nice & Nötig“, dem Übermedien-Podcast für gute Ideen! Darin spricht Übermedien-Redakteurin Annika Schneider mit Menschen, die Medien und den Journalismus besser machen wollen. Wir freuen uns, wenn ihr reinhört und uns Feedback gebt! Hier geht's zu den sechs Folgen der ersten Staffel „Nice & Nötig“ Auf Spotify hören Auf Apple Podcasts hören Über Übermedien Übermedien ist das führende Online-Magazin für Medienkritik. Wir sind werbefrei und unabhängig. Wir decken Fehler in der Berichterstattung auf, wir erklären die Hintergründe – und wir zeigen, was daran wichtig ist. Wer also Lust auf guten Journalismus habt, aber Medien nicht einfach alles glauben möchte, abonniert am besten unseren kostenlosen Newsletter „Der Überblick“. Mehr dazu auf uebermedien.de.
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Nov 14, 2025 • 25min

Holger ruft an ... wegen KI-Webseiten

Celina Euchner ist Redakteurin bei Tamedia und erzählt, wie KI-generierte Falschmeldungen über ihr Privatleben entstanden sind. Sie berichtet von einem missverständlichen Bild und der Erfindung eines fiktiven Verhältnisses mit dem Rapper Kontra K. Oliver Zihlmann, Leiter des Recherchedesks, beleuchtet die Hintergründe dieser KI-Newsseiten und deren Betreiber, die für Werbeeinnahmen produzieren. Beide diskutieren die Gefahren von KI-Fake-News und betonen die Wichtigkeit kritischer Medienbildung und seriöser Recherchen.
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Nov 6, 2025 • 29min

Holger ruft an ... wegen Synchron-KI

Sven Plate ist ein erfahrener Synchronsprecher und die deutsche Stimme von Bugs Bunny. In diesem Gespräch erklärt er, warum er gegen den Einsatz von KI für Synchronstimmen ist und welche Bedrohungen dies für kreative Berufsstände mit sich bringt. Er berichtet über den Stimmenklau durch KI und personelle Grauzonen, die es derzeit gibt. Mit einer Petition fordert er eine klare Regulierung. Zudem thematisiert er die Unfähigkeit der KI, Emotionen und authentische Darstellungen zu ersetzen.
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Oct 30, 2025 • 21min

Holger ruft an ... wegen politischer Influencer

Dr. Desiree Steppat, Kommunikationswissenschaftlerin und Referentin bei der Landesanstalt für Medien NRW, diskutiert die Rolle politischer Influencer im Wahlkampf. Sie erklärt, dass diese Influencer oft starke Meinungen und Emotionen verbreiten, was das politische Klima beeinflussen kann. Die Studie zeigte, dass sowohl rechte als auch linke Influencer negative Tendenzen aufweisen, wobei linke Accounts tendenziell mehr Reichweite erzielen. Zudem wird die Herausforderung des Umgangs mit Desinformation und die unerlässliche Medienkompetenz der Nutzer hervorgehoben.
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Oct 24, 2025 • 24min

Holger ruft an ... wegen Rundfunkbeitrag

Felix W. Zimmermann, Rechtsanwalt und Chefredakteur von Legal Tribune Online, diskutiert mit Holger Klein die Auswirkungen des neuen Urteils des Bundesverwaltungsgerichts zum Rundfunkbeitrag. Er erklärt, dass das Urteil keine Niederlage für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk darstellt, sondern eher ein Geschenk ist. Die Wahrscheinlichkeit einer Klagewelle wird bewertet, und Zimmermann beleuchtet die Herausforderungen bei der Messung von Meinungsvielfalt. Außerdem thematisieren sie die rechtlichen Hürden für Kläger und mögliche politische Einflussnahmen.
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Oct 17, 2025 • 23min

Holger ruft an ... wegen KI-Lügen

Falk Steiner, freier Journalist mit Fokus auf Digitalpolitik, spricht über die Herausforderungen von KI-Chatbots. Er erklärt, wie falsche Informationen entstehen, wenn Chatbots Statistiken nutzen, um plausible, aber ungenaue Aussagen zu treffen. Zudem wird die Haftungsfrage diskutiert: Wer ist verantwortlich, wenn KI Unsinn verbreitet? Falk beleuchtet die Notwendigkeit neuer Gesetze für KI und wie Einzelpersonen sich gegen Falschbehauptungen wehren können. Außerdem wird erörtert, wie man fehlerhaft gelerntes Wissen aus KI-Modellen entfernen kann.
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Oct 10, 2025 • 20min

Holger ruft an ... wegen Polizeiberichten

Wann ist es sinnvoll, dass Medien die Herkunft eines Täters nennen? Seit dem 1. Oktober nennt auch die Bayerische Polizei in ihren Pressemitteilungen „grundsätzlich aktiv“ die Nationalitäten von Tätern und Opfern. In anderen Bundesländern, wie etwa Nordrhein-Westfalen, gilt die Regelung schon länger. Ob Medien diese Informationen übernehmen, müssen sie eigentlich sorgfältig prüfen, um keine Vorurteile gegen Minderheiten zu schüren. Der Pressekodex hat dafür genaue Leitsätze formuliert. Dennoch kommt es immer öfter vor, dass auch Medien die Nationalität von Tätern nennen. Laut dem Bayerischen Innenministerium soll dadurch eine „unbeeinflusste und sachliche Meinungsbildung in der Öffentlichkeit“ ermöglicht werden. Innenminister Joachim Herrmann begründete die Entscheidung in einer Anweisung an die Polizei damit, dass die Nationalität von Tatverdächtigen „zunehmend in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit“ rücke. „Bild“ hatte zuerst darüber berichtet. Mit einer solchen Regelung sei „niemandem geholfen“ – außer jenen, „die den gesellschaftlichen Diskurs nach rechts verschieben wollen“, sagt die Kommunikationswissenschaftlerin Christine Horz-Ishak, die in dieser Woche bei Holger Klein im Übermedien-Podcast zu Gast ist. Das öffentliche Interesse an der Herkunft von Tätern entstehe vor allem durch die Berichterstattung selbst, so Horz-Ishak. Aber wie sollten Redaktionen mit dem Vorwurf umgehen, sie würden Informationen bewusst verheimlichen, wenn sie die Herkunft eines Täters nicht nennen? Was sagt der Pressekodex zu diesem Thema eigentlich genau? Und wann ist die Nennung der Herkunft tatsächlich sinnvoll? Darüber sprechen Holger Klein und Christine Horz-Ishak in der neuen Folge von „Holger ruft an…“. Die Gesprächspartnerin: Dr. Christine Horz-Ishak ist Professorin für Transkulturelle Medienkommunikation an der TH Köln. Bei ihrer Forschung widmet sie sich insbesondere den Themengebieten Einwanderungsgesellschaft und Diversität in den Medien sowie der Zukunft der öffentlich-rechtlichen Medien und den damit verbundenen medienpolitischen Fragen. Sie ist Mitgründerin und Herausgeberin des Fachjournals „Global Media Journal – DE“. Links: - Wie die Polizei mithilfe von Medien die Realität verzerrt - Warum dann doch alle über die Herkunft des mutmaßlichen Täters berichten - Nationalitäten-Nennung durch Polizei: Transparent oder riskant? (Bayerischer Rundfunk) - Praxis-Leitsätze zur Richtline 12.1 des Pressekodex
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Oct 2, 2025 • 33min

Holger ruft an ... wegen „Der talentierte Mr. F.“

Wie lässt man einen Hochstapler auffliegen? Die Geschichte klingt fast unglaublich: Samuel F., ein junger Mann aus den USA, stiehlt den Animationsfilm zweier deutscher Studenten, gibt ihn als eigenes Werk aus – und macht damit Karriere auf Filmfestivals. Die Bestohlenen merken es und beschließen, in die USA zu fliegen, um den Dieb zu stellen. Mit dabei: Regisseur Igor Plischke, der daraus den Dokumentarfilm „Der talentierte Mr. F.“ macht. Seit dieser Woche ist er in der ARD-Mediathek zu sehen. Kurios ist nicht nur die Geschichte dieses dreisten Filmraubs, sondern auch die Methode der Filmemacher. Um den Hochstapler zur Rede zur stellen, tricksen sie ihn zunächst aus. Als sie ihn schließlich konfrontieren, reagiert der Dieb überraschend kooperativ – und die beklauten Studenten sind erstaunlich milde mit ihm. „Dass er partizipiert und so offen ist, hätte ich nicht erwartet“, sagt Igor Plischke, der diese Woche im Übermedien-Podcast bei Holger Klein zu Gast ist. Wie rüstet man sich für die Begegnung mit einem Hochstapler? Was, wenn er ganz anders reagiert hätte? Warum behandelt der Film den Dieb so nachsichtig? Und war es gewollt, dass man als Zuschauer am Ende fast Mitleid mit dem Täter empfindet? Zum Gesprächspartner: Igor Plischke wurde 1985 in Bischkek, Kirgisistan, geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Er studierte Literatur- und Theaterwissenschaft sowie Politikwissenschaft. Sein Regiedebüt gab er 2014 mit dem Kurzfilm „Impuls“. Seitdem entstanden zahlreiche Werbefilme, Musikvideos und weitere Kurzfilme. 2019 gründete er gemeinsam mit der Regisseurin, Autorin und Schauspielerin Saralisa Volm die Produktionsfirma „Yad Film“. „Der talentierte Mr. F.“ ist Plischkes erster abendfüllender Dokumentarfilm. Links: „Der talentierte Mr. F.“ in der ARD-Mediathek „Butty“ – Animationsfilm von Julius Drost und Moritz Henneberg
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Sep 26, 2025 • 21min

Holger ruft an ... wegen Hass im Netz

Was hilft gegen Hass im Netz? Die Moderatorin Dunja Hayali wurde kürzlich nach einer ihrer Moderationen im ZDF-„heute journal“ mit extremen Anfeindungen und Drohungen überzogen. Ihre Kollegin Ruth Moschner startete daraufhin die Petition „Schluss mit anonymem Internet-Hass!“, in der sie und andere beispielsweise einen „verpflichtenden Identifikationsnachweis“ für Accounts in sozialen Medien fodern. Ist das eine sinnvolle Idee? Der Journalist und Social-Media-Experte Simon Berlin findet: Nein. Er stehe zu 100 Prozent hinter dem Anliegen der Petition, finde aber die „konkreten Forderungen und Formulierungen problematisch“, vor allem den Identifikationsnachweis, der im Übrigen seit Jahrzehnten immer mal wieder gefordert werde, vor allem von konservativer Seite. Weshalb Berlin das problematisch findet, was er von einer Altersbeschränkung für soziale Medien hält und wieso er für mehr Einflussnahme der Nutzerinnen und Nutzer auf Algorithmen und viel mehr Transparenz seitens der Plattformbetreiber ist, hören Sie in der aktuellen Folge von „Holger ruft an“. Simon Berlin ist Autor für die „Süddeutsche Zeitung“ und versucht, das Internet so zu erklären, dass es seine Eltern verstehen. Gemeinsam mit Martin Fehrensen schreibt er das „Social Media Watchblog“. Der Newsletter beschäftigt sich mit der Macht und Verantwortung der großen Online-Plattformen. hr> Petition „Schluss mit anonymem Internet-Hass!“ Dunja Hayali über Hasskommentare (Insta-Video) Dunja Hayali macht nach Shitstorm Onlinepause („Spiegel“) Hetze gegen englische Fußballer: Twitter schließt Untersuchung zu rassistischen Tweets ab (RND) Hasskommentatoren verzichten im Netz häufig auf ihre Anonymität (Uni Zürich)

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