
she drives mobility
On the way to new mobility: Katja Diehl spricht alle 14 Tage mit Gästen über Mobilität statt Verkehr, Diversität, New Work, Inklusion, kindergerechte Stadt und das Mobilisieren auf dem Land.
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Apr 6, 2025 • 39min
Panzer statt Züge - Kassiert die Zeiten- die sozial gerechte Verkehrswende? Eine Einladung zur Besonnenheit.
Schön, dass du reinschaltest! Meine Arbeit generiert dir Mehrwerte? Dann freue ich mich über weiteren Support! Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Ab sofort lohnt sich ein Newsletter noch mehr, weil ich alle 14 Tage Videopodcasts meiner Interviewpartner*innen aus „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ exklusiv für meine Abonnent*innen zur Verfügung stelle. Meine kleine She Drives Mobility Academy soll Wissen und Mut vervielfältigen und für Vernetzung sorgen. Vor allem das Paket für 24 Euro im Monat für fünf Personen könnte also etwas für euch als Freund*innnen oder Kolleg*innen sein, um gemeinsam sich inspirieren zu lassen! Im Mai kommt mein erstes Kinderbuch – bestell´ es gern schon vor! Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Anfragen an backoffice@katja-diehl.de.
Wenn du Lust hast, über nachhaltige Mobilität, gesellschaftlichen Wandel und die Absurditäten des Status quo nachzudenken – willkommen! Falls du der Meinung bist, das Auto sei unantastbar und Veränderung grundsätzlich überflüssig, dann wird das hier vielleicht herausfordernd für dich … aber genau darum geht es ja! Und natürlich lässt du dich gern herausfordern! Oder? 😉
In dieser Folge spreche ich mit Tobi Rosswog über das, was uns beide antreibt: die Verkehrswende als Teil eines größeren gesellschaftlichen Wandels. Warum hängt unsere Infrastruktur so krass am Auto? Wieso tun sich Politik und Wirtschaft so schwer, echte Alternativen zu schaffen? Und warum bedeutet „freie Wahl“ in der Mobilität für viele Menschen eigentlich das Gegenteil?
Wir nehmen euch mit in eine ehrliche, manchmal emotionale, aber immer lösungsorientierte Diskussion über die Zukunft der Mobilität – und warum sie viel mehr ist als nur eine technische Frage.
Du erfährst mehr darüber:
Warum unser Verkehrssystem nicht für Menschen gemacht istWir starten direkt mit der großen Frage: Wieso sieht unsere Welt so aus, als hätte das Auto immer Priorität? Und was bedeutet das für alle, die sich nicht ins Blech setzen wollen oder können?
System Change, not Climate ChangeTobi bringt es auf den Punkt: Wir müssen aufhören, nur über individuelle Entscheidungen zu sprechen. Das Problem ist nicht, dass einzelne Menschen zu viel Auto fahren – sondern dass unser System das Auto zum Standard gemacht hat.
Der Mythos der „freien Wahl“Ich erzähle, warum viele Menschen gar keine echte Wahl haben, wenn es um Mobilität geht – und warum wir dringend daran arbeiten müssen, das zu ändern.
Wie sieht eine gerechte Verkehrswende aus?Hier wird’s konkret: Was machen Städte, die den Wandel bereits geschafft haben, anders? Welche Infrastruktur brauchen wir, um weniger Auto und mehr Lebensqualität zu denken?
Fünf Zitate, die dir ein Gefühl geben, wie das Gespräch verläuft:
Tobi: „Wenn du mehr Straßen baust, bekommst du mehr Verkehr. Wenn du mehr Zugverbindungen schaffst, bekommst du mehr Bahnfahrer:innen. So einfach ist das.“👉 Infrastruktur schafft Verhalten – nicht umgekehrt.
Tobi: „Die Politik sagt, sie wolle Verkehr reduzieren – und subventioniert gleichzeitig Dienstwagen. Wer soll das verstehen?“👉 Ein perfektes Beispiel für das „eine sagen und das andere tun“-Prinzip.
Ich: „Die beste Verkehrswende ist die, die gar nicht auffällt – weil alle einfach sicher und bequem von A nach B kommen.“👉 Ich will, dass sich Mobilität einfach gut anfühlt, ohne dass wir dauernd über sie nachdenken müssen.
Ich: „Wir haben eine Auto-Lobby, die Milliarden bekommt – und eine Fuß- und Radlobby, die aus Ehrenamtlichen besteht. Fair ist das nicht.“👉 Das Ungleichgewicht in der Verkehrspolitik muss endlich thematisiert werden.
Wir: „Es geht nicht um das einzelne Auto. Es geht um die Frage: Wie wollen wir leben?“👉 Mobilität ist kein Selbstzweck. Es geht darum, unsere Städte und unser Leben besser zu gestalten.
Tobi und mich eint, dass wir über Mobilität als gesellschaftliche Frage sprechen – und nicht nur über technische Lösungen. Wenn du Lust auf neue Perspektiven hast, hör unbedingt rein!

Mar 23, 2025 • 1h 16min
Zwischen Polizeiuniform und Klimaprotest – Wie Dialog Veränderung ermöglicht und neue Banden bildet.
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In dieser Folge von She Drives Mobility habe ich zwei beeindruckende Frauen zu Gast, die auf den ersten Blick aus völlig gegensätzlichen Welten kommen: Hannah, Klimaaktivistin, die sich seit Jahren für Klimagerechtigkeit einsetzt, und Chiara, Polizistin, die das System, in dem sie arbeitet, zunehmend hinterfragt.
Was als „digitale Konfrontation“ begann – Hannah postete einen Beitrag zum „All Cops Are Bastards“-Tag, der von Chiara gelesen und hinterfragt wurde – entwickelte sich zu einem Gespräch, das zeigt, wie Brücken gebaut werden können, wenn man bereit ist, sich aufeinander einzulassen. Heute sind die beiden befreundet, klären gemeinsam auf und haben sogar ein Buch über ihre Erfahrungen geschrieben.
Wir sprechen über ihre unterschiedlichen Hintergründe und darüber, was sie jeweils dazu bewegt hat, sich gesellschaftlich zu engagieren. Wie ist es, als Klimaaktivistin in einem Staat zu agieren, der immer stärker gegen Proteste vorgeht? Welche Konflikte entstehen, wenn man als Polizistin plötzlich die Strukturen hinterfragt, in denen man arbeitet? Und welche Rolle spielt unser eigenes Denken dabei, wenn es darum geht, Veränderungen überhaupt für möglich zu halten?
Im Laufe des Gesprächs geht es um Vorurteile, systemische Ungerechtigkeiten, Polizeigewalt, Aktivismus und die Frage, wie echte Sicherheit geschaffen werden kann. Wir diskutieren darüber, warum wir uns oft gegeneinander ausspielen lassen, statt solidarisch für eine bessere Welt zu kämpfen. Und wir fragen uns, wie eine Gesellschaft aussehen könnte, in der Menschen nicht nach Verwertbarkeit beurteilt werden, sondern nach ihren Bedürfnissen und Potenzialen.
Drei Zitate aus unserem Gespräch:
Hannah: „Wir stecken alle kollektiv in einer Shit-Show.“ – Ein ehrlicher Blick darauf, wie unser Wirtschaftssystem, die Klimakrise und soziale Ungerechtigkeit miteinander verwoben sind – und warum der Kampf für Veränderung in allen Bereichen geführt werden muss.
Chiara: „Regeln sind menschengemacht.“ – Ihr persönlicher Wendepunkt, als sie erkannte, dass Gesetze und Strukturen nicht unveränderlich sind, sondern von Menschen geschaffen und damit auch veränderbar sind.
Katja: „Eine Utopie muss nicht eins zu eins umgesetzt werden, aber wir brauchen einen Ort, zu dem wir hinwollen.“ – Warum Visionen für eine bessere Gesellschaft nicht naiv, sondern notwendig sind, um Veränderungen zu ermöglichen.
Unser Gespräch zeigt: Wandel beginnt, wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen, den Dialog suchen und bereit sind, unsere eigenen Vorurteile zu hinterfragen.
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Mar 9, 2025 • 52min
Die Sprache des Kapitalismus - neue Narrative raus aus der gefühlten kapitalistischen Alternativlosigkeit!
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„Die Sprache des Kapitalismus“ von Simon Sahner und Daniel Stähr wurde ebenso wie mein erstes Buch mit dem Leserpreis des Deutschen Wirtschaftsbuchpreises ausgezeichnet. Wir müssen anders über Geld und Wirtschaft sprechen, wenn wir zu einem gerechteren Miteinander gelangen wollen! Daher sind Simon und Daniel perfekte Gäste, denn auch in der Mobilität steckt sprachlich viel, was das Auto als unveränderbare Basis von Mobilität framt, obwohl ein Drittel der Deutschen gar nicht Auto fahren kann.
Die tief verwurzelten Narrative des Kapitalismus haben massiven (gewünschten) Einfluss auf unsere Gesellschaft, insbesondere auf Mobilität und soziale Gerechtigkeit. Sie zeigen den Kapitalismus und den Status Quo als etwas Unveränderbares, was eine Lüge ist, aber Menschen wie Elon Musk und anderen faschistischen Überreichen sehr in die Karten spielt. Gemeinsam hinterfragen wir daher die bestehenden Systeme und zeigen auf, warum es so wichtig ist, Sprache als Werkzeug des Wandels zu nutzen.
Zentrale Themen:
Die Macht der Sprache: Wie Begriffe wie „Arbeitgeber“ und „Arbeitnehmer“ unsere Sicht auf Arbeit verzerren und bestehende Machtverhältnisse zementieren. Sprache beeinflusst, wie wir Systeme wahrnehmen und welche Veränderungen wir für (un-)möglich halten.
Kapitalismus und Innovation: Warum Märkte nicht immer der beste Mechanismus zur Allokation von Ressourcen sind und welche Alternativen es gibt. Es wird deutlich, dass Märkte oft soziale Ungleichheiten verstärken, anstatt Innovation und Wohlstand gerecht zu verteilen.
Mobilität und Systemrelevanz: Wie die Autoindustrie als systemrelevant dargestellt wird, während essenzielle Berufe wie Pflege unterbewertet und unterbezahlt bleiben. Dieses Ungleichgewicht verdeutlicht, dass Systemrelevanz oft nicht an den tatsächlichen gesellschaftlichen Bedürfnissen ausgerichtet ist.
Positive Narrative für die Zukunft: Es ist daher immens wichtig, neue, hoffnungsvolle Erzählungen zu schaffen. Diese Narrative können Mut machen, Alternativen zum bestehenden kapitalistischen System zu denken und umzusetzen.
Zitate:
Simon Sahner:
„Die Art, wie wir über Dinge sprechen, zementiert ihre Wahrnehmung – Sprache ist eine Säule des kapitalistischen Systems.“
„Systemrelevanz sollte sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren – und nicht an wirtschaftlichen Interessen.“
„Wir brauchen positive Erzählungen einer Welt jenseits des Kapitalismus.“
Daniel Stähr:
„Märkte sind eine großartige Erfindung – aber nicht für lebensnotwendige Dinge wie Wohnen oder Gesundheit.“
„Das Narrativ vom ‚Too Big to Fail‘ schafft Anreize für Unternehmen, Risiken einzugehen, weil sie sich auf staatliche Rettung verlassen.“
„Wir brauchen mehr Wasser und weniger Diamanten – eine faire Preisgestaltung, die den gesellschaftlichen Nutzen widerspiegelt.“
Katja Diehl:
„Wir müssen Mobilität als ein grundlegendes Menschenrecht verstehen, das allen offenstehen muss.“ (00:02:15)
„Es gibt nie zu wenig Parkraum – es gibt zu wenig Lebensraum in Städten.“
„Es macht viel mehr Spaß, die Welt zu gestalten, als gestaltet zu werden.“
Ich hoffe, dass diese Episode euch zum Nachdenken anregt und einlädt, bestehende Systeme und Sprachmuster zu hinterfragen. Unsere Diskussion zeigt, wie sehr Narrative unser Handeln und unsere Vorstellungen beeinflussen – und warum es an der Zeit ist, neue Erzählungen zu schaffen, die soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung in den Mittelpunkt stellen.
Ja! Es braucht Mut, bestehende Systeme zu hinterfragen und neue Wege zu gehen. Dabei ist es entscheidend, die richtigen Fragen zu stellen und eine Vision zu entwickeln, die sich an den Bedürfnissen aller Menschen orientiert. Diese Episode ist ein Aufruf, aktiv zu werden und gemeinsam an einer gerechteren und nachhaltigeren Zukunft zu arbeiten.
Meine Gäste:
Simon Sahner: Freier Autor, Lektor und Moderator, Mitbegründer des Online-Magazins 54books. Simon bringt die sprachwissenschaftliche und kulturelle Perspektive in das Gespräch ein und analysiert, wie Begriffe und Narrative unsere Wahrnehmung prägen.
Daniel Staehr: Ökonom und Essayist, spezialisiert auf Narrative Economics. Daniel hinterfragt wirtschaftliche Erzählungen und erklärt, wie sie politische und gesellschaftliche Entscheidungen beeinflussen.

Feb 23, 2025 • 1h 2min
Dana "Herzkater": Wo finde ich rechtzeitig die STOP-Taste, bevor ich über meine eigenen Grenzen gehe?
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Im Mai kommt mein erstes Kinderbuch – bestell´ es gern schon vor! Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Meine aktuellen Lesungen und Vorträge findet ihr immer hier. Anfragen als Speakerin an backoffice@katja-diehl.de.
Dana Buchzik – Journalistin, Autorin und Expertin für Radikalisierung, Kommunikation und gesunde Abgrenzung – bei Instagram unter dem Accountnamen Herzkater zu finden, wurde in einer Sekte groß und hat sich auch wegen dieser Vergangenheit viel mit Radikalisierung der Gesellschaft, aber auch des familiären Umfeldes beschäftigt. Ihr Anliegen ist es, Menschen Hilfe zu geben, die sich von Polarisierung in Zeiten multipler Krisen überfordert fühlen. Ihr neues Buch „The Power of No – Warum wir endlich unbequem werden müssen“ plädiert sie für eine neue Art des Neinsagens. Darüber habe ich mit ihr gesprochen.
Wir sprechen über die Mechanismen von Radikalisierung, die Rolle von Sprache und Framing, die Schwierigkeit, gesunde Grenzen zu setzen – insbesondere für Menschen in aktivistischen und sozialen Berufen – und die Bedeutung einer effektiven, respektvollen Kommunikation. Die politische und gesellschaftliche Lage in Deutschland, zunehmende Radikalisierung und Polarisierung – all das muss nicht nur verstanden, sondern auch verarbeitet werden. Mit Grenzen, die wir nur selbst wahren und definieren können.
Radikalisierung: Warum Menschen in extreme Denkmuster abrutschen
Frühe Anzeichen werden oft übersehen: Dana beschreibt, dass Radikalisierung schleichend passiert. Erste problematische Äußerungen werden oft ignoriert, bis es zu extremen Positionen kommt.
Emotionen vs. Fakten: Menschen halten besonders stark an Meinungen fest, die mit intensiven Emotionen verknüpft sind – selbst wenn sie objektiv falsch sind.
Die Rolle von Angst: Radikale Gruppen nutzen Ängste gezielt, um Menschen zu mobilisieren, während progressive Bewegungen oft Schwierigkeiten haben, emotionale Narrative zu schaffen.
Die Normalisierung rechter Sprache: Katja beschreibt, wie sie zunehmend AfD-Framing in alltäglichen Gesprächen bemerkt und warum das gefährlich ist.
Zitat von Dana: „Radikale Gruppen arbeiten mit Angst, und Angst bringt Menschen in Bewegung – leider oft in die falsche Richtung.“
Zitat von Katja: „Ich höre im Alltag immer öfter AfD-Sprech – ohne, dass es jemand merkt oder infrage stellt.“
Gesunde Grenzen: Warum sie so schwer zu setzen sind
Soziale Prägung von Frauen: Dana erklärt, dass besonders Frauen früh lernen, sich zurückzunehmen und eigene Bedürfnisse zu vernachlässigen.
Abgrenzung ist kein Egoismus: Grenzen setzen wird oft als unhöflich oder unsolidarisch wahrgenommen, ist aber essenziell für die eigene psychische Gesundheit.
Orange vs. rote Linien: Kleine Warnsignale (orange Linien) sollten ernst genommen werden, bevor sie zur totalen Erschöpfung (rote Linie) führen.
Aktivismus und Burnout: Katja und Dana sprechen über den enormen Druck, ständig „funktionieren“ zu müssen, und die Schwierigkeit, sich bewusst Pausen zu nehmen.
Zitat von Dana: „Wir überschreiten unsere Grenzen nicht mit einem großen Sprung, sondern in vielen kleinen Schritten – bis wir plötzlich nicht mehr können.“
Zitat von Katja: „Ich werde für das Gleiche kritisiert, für das ein Mann Applaus bekommt – das ist die Realität meiner Arbeit.
Kommunikation: Warum wir aneinander vorbeireden
Warum Argumente allein nicht reichen: Beziehungen sind oft wichtiger als rationale Fakten, wenn es darum geht, Menschen zum Umdenken zu bewegen.
Die Schwierigkeit, gehört zu werden: Katja spricht über ihre Erfahrung, dass viele Menschen Veränderung zwar wollen, aber nicht bereit sind, selbst etwas dafür zu tun.
Empathie als Werkzeug: Dana betont, dass wir Menschen in radikalen Gruppen nicht mit Hass begegnen sollten, sondern durch eine Mischung aus Abgrenzung und Beziehungsangeboten.
Die Stille der Befürworter: Veränderungswillige Menschen äußern sich oft nicht lautstark, während Gegner von Veränderungen besonders aktiv sind.
Zitat von Dana: „Gegen Argumente sind Menschen irgendwann immun – aber nicht gegen Gefühle.“
Zitat von Katja: „Menschen, die Veränderungen wollen, schweigen oft – während die, die am Status quo festhalten, laut sind.“
Persönliche Erfahrungen und Strategien
Kritik und Anfeindungen: Katja spricht über ihre Erfahrungen mit Hassnachrichten und der Notwendigkeit, sich abzugrenzen.
Der schwierige Umgang mit ehemaligen Freundschaften: Beide reflektieren, wie sich ihr Umfeld durch ihre Arbeit verändert hat und warum manche Menschen nicht mitgehen können.
Praktische Tipps für den Alltag: Dana gibt konkrete Vorschläge, wie man eigene Grenzen besser erkennen und setzen kann – etwa durch bewusste Pausen oder klare Formulierungen.
Zitat von Dana: „Selbstfürsorge ist kein Luxus – wenn wir ausbrennen, kann niemand von uns mehr für Veränderung kämpfen.“
Zitat von Katja: „Ich habe meinen gesamten Bekanntenkreis umgestellt, weil ich mich nicht mehr mit Menschen umgeben will, die mich in meiner Arbeit nicht ernst nehmen.“
Warum dieses Thema wichtig ist:
Die Themen Radikalisierung, Sprache und persönliche Grenzen sind eng miteinander verbunden.
Gesellschaftliche Veränderung braucht nicht nur Aktivismus, sondern auch Selbstschutz und kluge Kommunikation.
Veränderung beginnt bei jedem Einzelnen – und manchmal bedeutet das, sich aktiv abzugrenzen.
Abschließendes Zitat von Dana: „Grenzen zu setzen bedeutet nicht, Menschen abzulehnen – es ist ein Zeichen von Respekt und Selbstschutz.“
Fünf weitere Zitate von Dana:
„Wir alle glauben eher Dinge, die zu unserer Meinung passen. Aber reflektieren wir das auch?“Dana spricht hier über die menschliche Neigung zur Bestätigung des eigenen Weltbildes (Confirmation Bias) und warum es wichtig ist, bewusst gegen diese Tendenz anzugehen.
„Viele Frauen wachsen mit der Erfahrung auf, dass ihre Grenzen nicht zählen – sei es in der Familie, im Beruf oder in der Gesellschaft.“Hier geht es um soziale Prägungen und wie Frauen oft schon früh lernen, ihre eigenen Bedürfnisse hintanzustellen.
„Radikale Gruppen arbeiten mit Angst, und Angst bringt Menschen in Bewegung – leider oft in die falsche Richtung.“Dana erklärt, warum rechte Bewegungen so erfolgreich mobilisieren können und warum progressiven Bewegungen oft das emotionale Framing fehlt.
„Gesunde Abgrenzung ist kein Egoismus – es ist ein Akt der Selbstfürsorge und der Respekt vor sich selbst.“Ein zentraler Punkt in Danas Buch: Wer sich nicht abgrenzt, verliert sich selbst in der Erfüllung externer Erwartungen.
„Wir überschreiten unsere Grenzen nicht mit einem großen Sprung, sondern in vielen kleinen Schritten – bis wir plötzlich nicht mehr können.“Dana spricht über die schleichende Erschöpfung, besonders in sozialen Berufen und im Aktivismus.
Meine Gedanken zu Grenzen:
„Ich merke immer wieder, dass viele Menschen Veränderung wollen – aber bitte nicht zuerst bei sich selbst.“Ich reflektiere meine Erfahrung mit Menschen, die sich zwar theoretisch für nachhaltige Mobilität aussprechen, aber keine persönlichen Konsequenzen daraus ziehen.
„Mir wurde gesagt, ich solle mir überlegen, wie ich mich verhalte, um weniger Morddrohungen zu bekommen. Das ist Täter-Opfer-Umkehr in Reinform.“Ich berichte von meinen häufigen Erfahrungen mit Victim Blaming, die zeigen, wie Normalisierung von Gewalt gegen Aktivist*innen stattfindet.
„Wenn du die Welt verändern willst, musst du damit leben, dass viele Menschen dich missverstehen oder deine Erfahrungen mit Hass kleinreden.“Eine bittere, aber realistische Einschätzung, die ich wegen meines Status´ als „öffentliche Person“ machen musste, auch bei Personen, die mir mal nahestanden.
„Selbstfürsorge ist kein Luxus – wenn wir ausbrennen, kann niemand von uns mehr für Veränderung kämpfen.“Aktivismus und nachhaltiges Engagement: Lessons, lessons, lessons.
Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge:
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Feb 9, 2025 • 1h 18min
Von Mobilitätspolitik und Unschuldsvermutung - Kerstin Finkelstein und Jan Rosenkranz sprechen mit Stefan Gelbhaar.
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Meine aktuellen Lesungen und Vorträge findet ihr immer hier. Anfragen als Speakerin an backoffice@katja-diehl.de.
Solltest du von sexualisierter Gewalt betroffen sein und Hilfe suchen, findest du hier telefonische, elektronische Beratung und weitere Hilfsangebote.
Vorab: Mir ist bewusst, dass die Vorwürfe gegen Stefan Gelbhaar nicht vom Tisch sind und dringend bis zum letzten Detail aufgeklärt werden müssen. Der Grund, warum ich mich zu diesem Gespräch entschlossen habe, war eine Entwicklung, die ich als sehr problematisch erachte: Das Rütteln an der Unschuldsvermutung. Wenn wir eine gute Welt für alle schaffen wollen, dann muss die Unschuldsvermutung am Beginn nicht nur von Vorwürfen sexualisierter Gewalt, die platziert werden, endlich für beide Seiten gelten: Für Täter*innen wie Betroffene gleichermaßen. Das aktuelle System ist massiv dysfunktional, viele Betroffene von sexualisierter Gewalt zeigen daher auch gar nicht an, was ihnen geschehen ist – weil sie den Gang in die Öffentlichkeit, zur Polizei scheuen. Aufgrund negativer Erfahrungen und vor allem einer Herabwürdigung, die diesem System gegenüber traumatisierten Opfern sexualisierter Gewalt immanent ist. Das System von Polizei über Gesellschaft bis Justiz verunmöglicht es, guten und sensiblen Umgang mit Opfern zu gewährleisten. Das sehen wir nicht zuletzt an den vielen prominenten Herren, die Vorwürfen deutlich ausgesetzt waren, aber heute vor noch gefüllteren Hallen stehen und ihre Shows abliefern können. Während die Opfer in Vergessenheit gerieten, diffamiert wurden. Die Scham hat hier immer noch nicht die Seiten gewechselt, auf Seiten der Täter*innen, wo sie hingehört. Ich hoffe, dass wir das endlich besser hinbekommen. Die Unschuldsvermutung muss Zentrum eines besseren Systems sein. Aufklärung und bessere Strukturen für die Aufklärung müssen etabliert werden.
Wenn sich junge Frauen der Grünen zitieren lassen mit:
Die Unschuldsvermutung gilt nur vor Gericht, aber nicht in einer Partei.
dann ist das – korrigiert mich gern, wenn ihr das anders seht – mehr Schaden als Heilung. Eben WEIL wir wollen, dass es fair zugeht. Da darf es nicht als unproblematisch erachtet werden, dass angebliche Beweise sich als Fälschung erweisen, sogar die Person, die eidesstattliche Versicherungen einreichte, weder vom rbb noch seinem Justiziariat überprüft wurde. Das hilft Jenen, die weiterhin wollen, dass die Scham bei den Betroffenen bleibt. Es MUSS dringend aufgeklärt werden, welche Vorwürfe gegenüber Stefan Gelbhaar berechtigt sind. Und diese müssen dann auch Konsequenzen haben. Aber wir alle sind angehalten, uns trotz aller Wut über die Ungerechtigkeiten, die FLINTAs im Laufe ihres Lebens täglich ansammeln müssen, nicht über grundsätzliche Rechte, die allen gebühren, hinwegzusetzen.
Zur Episode:
Kerstin Finkelstein im Gespräch mit Stefan Gelbhaar über die Mobilitätspolitik der Ampelregierung.
Die Novelle des Straßenverkehrsgesetzes ist ein Fortschritt, weil sie neue Kriterien wie Gesundheitsschutz und Stadtentwicklung einführt. Allerdings ist die Umsetzung noch kompliziert, da Bundesrat und Bundesregierung hier Einfluss haben. Stefan Gelbhaar hebt hervor, dass die Verkehrswende nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Frage ist. Subventionen für den Autoverkehr belasten den Staat mit Milliardenbeträgen, während nachhaltige Mobilitätslösungen unterfinanziert bleiben.
Die Bahn wurde jahrzehntelang vernachlässigt. Es gibt massive Investitionsrückstände, veraltete Stellwerke, Weichen und Gleise. Stefan Gelbhaar erklärt, dass die aktuelle Regierung zwar mehr Mittel bereitstellt, aber Jahre der Unterfinanzierung nicht sofort ausgleichen kann. Dennoch ist die Nachfrage nach Bahnreisen hoch, und eine langfristige Förderung der Schieneninfrastruktur ist essenziell.
Stefan Gelbhaar reflektiert auch über die politischen Prozesse hinter den Kulissen. Die Verhandlungen um das Verkehrsministerium führten dazu, dass die FDP es übernahm – eine Entscheidung, die viele in der Verkehrswende-Bewegung enttäuschte. Er betont, dass politische Entscheidungen oft durch Koalitionsdynamiken geprägt sind und nicht immer einer Partei allein zuzuschreiben sind.
Jan Rosenkranz im Gespräch mit Stefan Gelbhaar.
Jan Rosenkranz beginnt mit der Frage, wie sich Stefan Gelbhaar aktuell fühlt – zwischen dem Wissen, dass er sich nicht mehr für den Bundestag zur Wahl stellen wird, und dem abrupten Ende seiner politischen Karriere.
Jan Rosenkranz fasst zusammen, was passiert ist:
Kurz vor der Listenaufstellung der Berliner Grünen für die Bundestagswahl tauchten erste Vorwürfe gegen Gelbhaar auf.
Es ging um Belästigungsvorwürfe, von denen einige später als erfunden entlarvt wurden.
Einige Frauen blieben bei ihren Vorwürfen, die sich auf unangemessenes Verhalten bezogen.
Diese Meldungen wurden an die parteiinterne Ombudsstelle gegeben.
Der RBB berichtete darüber und verstärkte die öffentliche Aufmerksamkeit.
Gelbhaar beschreibt, wie schwer es war, sich gegen die Vorwürfe zu verteidigen, weil sie unkonkret blieben. Er verweist auf den kafkaesken Charakter der Situation: Er wusste nicht genau, was ihm vorgeworfen wurde, und konnte sich daher kaum äußern oder entlastende Fakten liefern.
Gelbhaar betont, dass eine Ombudsstelle eine wertvolle Institution ist, da sie Betroffenen einen geschützten Raum bietet. Sie sei eine Anlaufstelle für Menschen, die sich unwohl fühlen oder grenzüberschreitendes Verhalten erlebt haben. In seinem Fall sei die Ombudsstelle überfordert gewesen:
Die Vorwürfe wurden anonym gehalten, was bedeutete, dass er sich nicht konkret dazu äußern konnte.
Die Ombudsstelle darf nicht mit einer Ermittlungsbehörde verwechselt werden – sie kann keine Beweise sammeln oder Fälle objektiv aufklären.
Es braucht daher weitere Strukturen, die in solchen Fällen greifen. Da die aktuelle Struktur anfällig für gezielte Instrumentalisierung sein kann. Besonders problematisch war auch der Zeitpunkt der Vorwürfe, der kurz vor der Kandidatenaufstellung eine politische Dimension mit sich brachte.
Jan Rosenkranz fragt nach, ob Stefan Gelbhaar überlegt, rechtliche Schritte gegen den RBB oder andere Beteiligte einzuleiten. Gelbhaar gibt an, dass er lange darüber nachgedacht habe. Erst als er in einem gerichtlichen Verfahren gegen den RBB Akteneinsicht bekam, erkannte er das gesamte Ausmaß der falschen Vorwürfe:
Einige Aussagen stammten von einer Person, die es gar nicht gab.
Es gab gefälschte eidesstattliche Erklärungen.
Der RBB hatte sich auf unzureichend überprüfte Informationen gestützt.
Er habe daraufhin den RBB juristisch zur Verantwortung gezogen, was schließlich dazu führte, dass die Falschvorwürfe öffentlich wurden.
Jan Rosenkranz fragt, ob Gelbhaar sich von seiner Partei im Stich gelassen fühlt. Stefan Gelbhaar antwortet, dass es ein „dröhnendes Schweigen“ gegeben habe. Viele seien zurückhaltend gewesen, einige hätten sich aber auch solidarisch gezeigt. Besonders enttäuscht sei er darüber gewesen, dass der Bundesvorstand sich nicht früher klar positioniert habe.
Robert Habeck sprach später von „krimineller Energie“, Parteikollege Felix Banaszak von „Niedertracht“. Stefan Gelbhaar nimmt dies zwar zur Kenntnis, betont aber, dass eine Entschuldigung nur sinnvoll sei, wenn sie auf einer ehrlichen und umfassenden Aufarbeitung beruhe.
Stefan Gelbhaar betont, dass er das Thema sexueller Belästigung sehr ernst nimmt und für eine klare Aufarbeitung solcher Vorfälle auch in seinem Falle ist. Aber es müsse einen differenzierten Umgang mit Anschuldigungen geben, der sowohl den Betroffenen Schutz bietet als auch den Beschuldigten eine faire Möglichkeit zur Verteidigung einräumt.
Jan Rosenkranz fragt zum Schluss, wie es für Stefan Gelbhaar weitergeht. Er antwortet, dass er sich zunächst mit der Aufarbeitung der Ereignisse beschäftigt. Der Vorfall habe ihm verdeutlicht, wie wichtig es sei, politische und mediale Mechanismen kritisch zu hinterfragen. Er sieht sich weiterhin als Teil der politischen Debatte und möchte sich für einen sachlichen, fairen Umgang mit Anschuldigungen und politischen Intrigen einsetzen.
Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge:
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Jan 26, 2025 • 59min
Claudia Kemfert, Wolfgang Lucht: Wie bekommen wir in reaktionären Zeiten "das Klima" zurück in die Politik?
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In dieser Folge blicke ich mit Energieökonomie Claudia Kemfert, DIW-Abteilungsleiterin Energie, Verkehr, Umwelt, und dem Experten für systemische Umweltfragen Wolfgang Lucht vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, zurück auf 2024 und auf das, was JETZT helfen würde, sich wieder auf die richtigen Themen zu fokussieren. Gemeinsam beleuchten wir verschiedene Facetten von politischen Hürden bis zu gesellschaftlichen Dynamiken, die eine gerechte und nachhaltige Transformation erschweren oder vorantreiben können. Unser Ziel: Nicht nur Analysen liefern, sondern auch ermutigende Perspektiven. Von der Kraft kleiner individueller Beiträge bis zur subversiven Macht von Ideen – und vor allem, dass Engagement und Zusammenarbeit die Basis für echten Wandel bilden.
Wissenschaft und Aktivismus: Gegen den Widerstand
Wie gehen wir als Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen mit einer zunehmend wissenschaftsfeindlichen und polarisierten Umgebung um? Wolfgang erklärt, wie wichtig es ist, auch als Minderheit am Wandel festzuhalten, während wir gemeinsam über neue Strategien für Kommunikation und Organisation sprechen. Wolfgang bringt Suffizienz als mutige Strategie ins Spiel, und Claudia erklärt, welche politischen und gesellschaftlichen Hürden wir noch überwinden müssen.
Dezentralisierung statt Ablenkung
Warum schaffen es Randthemen wie Atomkraft immer wieder, wichtige Debatten zu verdrängen? Wolfgang entlarvt die Mechanismen dieser Ablenkungsdebatten, während Claudia die Vorteile von Bürgerräten und der stärkeren Einbindung von Bürger*innen betont. Ich schildere zudem, wie progressive Ideen, wie sie der grüne Oberbürgermeister von Hannover – Belit Onay – vertritt, trotz Widerständen Erfolg haben können. Wie schaffen wir Politik, die inspiriert?Wir sprechen über mutige Führungspersönlichkeiten wie Leonore Geversler und Anne Hidalgo, die durch ihre Visionen ganze Städte und Länder verändern. Gemeinsam überlegen wir, wie wir innovative Ideen in der Politik verankern und die Demokratie stärken können.
Demokratie, Werte und Verantwortung
Wolfgang zeigt, wie ökologische Verantwortung und demokratische Werte wie Gleichheit und Solidarität Hand in Hand gehen müssen. Wir diskutieren, warum wir uns von kurzfristigen Denkmustern lösen und auf langfristige, gerechte Lösungen setzen müssen. Wolfgang hebt die Kraft weiblicher Vordenkerinnen hervor, während Claudia und ich darüber sprechen, wie wichtig es ist, Perspektivwechsel zu fördern und neue Stimmen in den Diskurs einzubinden.
Authentische Kommunikation statt polarisierender Algorithmen
Gemeinsam analysieren wir, wie Algorithmen oft zu spalterischen Narrativen führen und warum wir stattdessen auf menschliche Geschichten und gemeinsame Werte setzen müssen.
Unsere Themen:
Klimagerechtigkeit und Planetare Grenzen: Wolfgang spricht über die Überschreitung ökologischer Grenzen und erklärt, warum Suffizienz – das Prinzip des „Genug“ – unverzichtbar für eine gerechte Zukunft ist. Er fordert ein Umdenken in Politik und Gesellschaft, das den ökologischen und sozialen Fußabdruck gleichermaßen berücksichtigt.
Erfolge und Baustellen der Ampelregierung: Claudia lobt in ihrer Analyse der Ampelregierung Fortschritte im Ausbau erneuerbarer Energien, kritisiert jedoch den Stillstand bei der Verkehrswende und die populistische Debatte rund um Themen wie das Heizungsgesetz.
Globale Klimagerechtigkeit und individuelle Verantwortung: Zusammen mit Claudia und Wolfgang spreche ich über den Aspekt der globalen Dimension und die Notwendigkeit, Privilegien zu hinterfragen, insbesondere im Kontext von Mobilitätsmustern und Konsum.
Demokratie 2.0 und Bürger*innenbeteiligung: Claudia hebt die Rolle von Bürger*innenräten als innovative Möglichkeit hervor, breitere gesellschaftliche Akzeptanz und Partizipation zu fördern.
Systemisches Denken und Transformation: Beide betonen die Bedeutung von langfristigen Visionen und systemischen Ansätzen, um Wachstum neu zu definieren und Machtstrukturen zu hinterfragen.
Diese Episode bietet fundierte Einblicke, kritische Reflexion und pragmatische Ansätze für alle, die sich für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Mobilität interessieren. Ein Muss für alle, die verstehen wollen, warum Transformation Zeit braucht – und wie wir sie trotzdem vorantreiben können.
„She Drives Mobility“ ist 2019 mein Podcast zu Mobilität, Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit aus intersektionalen Perspektive. Alle 14 Tage lade ich mir Expert*innen und Vordenker*innen ein, um die Herausforderungen und bestehenden Lösungen für eine wahlfreie Mobilität, die von Autobesitz befreit, zu beleuchten. Mit einem Fokus auf systemische und konkrete Ansätze sowie gerechte Transformationen inspiriert „She Drives Mobility“ klar, kritisch und visionär, die Veränderung schon morgen zu starten. Schreiben Sie mir unter backoffice@katja-diehl.de, wenn Sie eine Idee oder ein Unternehmen haben, das zu meinen Werten passt und unbedingt im Podcast als Gast oder Werbung stattfinden sollte!
Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge:
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Jan 12, 2025 • 46min
Leo, der Freiheitsfonds und die Kriminalisierung von Fahren ohne Fahrschein - was tun gegen nazibasierte Autojustiz?
Mobilitätsgerechtigkeit und soziale Ungleichheit – Ein Gespräch mit Leo vom Freiheitsfonds
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Meine aktuellen Lesungen und Vorträge findet ihr immer hier. Anfragen als Speakerin an backoffice@katja-diehl.de.
In dieser Episode spreche ich mit Leo vom Freiheitsfonds über die problematische Kriminalisierung von Fahren ohne Fahrschein und die tiefgreifenden Ungerechtigkeiten im deutschen Mobilitätssystem. Der Freiheitsfonds setzt sich dafür ein, Menschen aus der Haft zu befreien, die aufgrund von Ersatzfreiheitsstrafen einsitzen. Unsere Folge beleuchtet die Ursachen, Auswirkungen und Lösungen für Mobilitätsarmut. Diese Episode gibt Einblicke in die sozialen und rechtlichen Dimensionen von Mobilitätsungerechtigkeit und zeigt, wie solidarisches Handeln einen Unterschied machen kann. Hört rein und erfahrt, wie ihr selbst aktiv werden könnt, um die Mobilität in Deutschland gerechter zu gestalten! Werdet aktiv!
Mobilitätsarmut als gesellschaftliches Problem
Mobilitätsarmut ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch des fehlenden Zugangs zu öffentlichen Verkehrsmitteln in strukturschwachen Regionen.
Das Fehlen günstiger und zugänglicher Alternativen zwingt viele Menschen zur Nutzung des Autos oder führt dazu, dass sie ohne Fahrschein unterwegs sind.
Kriminalisierung von Armut
Jährlich landen etwa 9.000 Menschen in Haft, weil sie sich weder Tickets noch die später verhängten Geldstrafen leisten können.
Leo erläutert eindringlich, dass 87 % der Betroffenen arbeitslos und viele wohnungslos oder psychisch belastet sind. Statt Hilfe zu leisten, verschärft die Haft ihre ohnehin prekären Lebensbedingungen.
Wurzeln des Problems im Rechtssystem
Der Paragraph, der das Fahren ohne Fahrschein kriminalisiert, stammt aus der NS-Zeit (1935) und wurde ursprünglich für Automatenbetrug entwickelt.
Diese veraltete Regelung bleibt bis heute unverändert bestehen und führt zu unverhältnismäßigen Strafen für Bagatelldelikte.
Alternativen und Chancen durch Reformen
Die Entkriminalisierung des Fahrens ohne Fahrschein könnte nicht nur Betroffenen helfen, sondern auch gesellschaftliche Kosten senken – ein Gefängnistag kostet rund 200 Euro.
Leo und Katja sprechen über mögliche Lösungen, wie etwa die Einführung eines bundesweiten Sozialtickets, um Mobilität für alle erschwinglich zu machen.
Gemeinschaftliches Engagement für Gerechtigkeit
Der Freiheitsfonds konnte durch Spenden bereits über 1.200 Menschen aus der Haft freikaufen. Dennoch braucht es politische Lösungen, wie den aktuell im Bundestag diskutierten Gesetzesentwurf zur Entkriminalisierung.
Katja und Leo rufen dazu auf, politisch aktiv zu werden, Abgeordnete anzuschreiben und sich für ein gerechteres Mobilitätssystem einzusetzen.
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Dec 29, 2024 • 1h 1min
Radikale Zuversicht: Jagoda Marinić, Marina Weisband – was lässt euch positiv auf 2025 blicken?
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Herzlich willkommen zur letzten Episode von She Drives Mobility in 2024. Ich habe mir zwei Wunschgästinnen eingeladen – und sie haben JA! gesagt. Unser Gespräch widmet sich der Frage, wie gesellschaftlicher Wandel konkret gestaltet werden kann. Wir diskutieren, wie Projekte, Visionen und individuelle Haltungen zusammenwirken, um eine gerechtere und demokratischere Gesellschaft zu schaffen.
Drei Thesen von Marina:
Frühe demokratische Bildung ist essenziell: Mit Projekten wie „Aula“ wird Schüler*innen früh ein Gefühl für Mitbestimmung und Verantwortung vermittelt.
Negative Nachrichten dominieren unser Weltbild: Die mediale Fokussierung auf negative Ereignisse verzerrt die Wahrnehmung von Realität und führt zu Resignation.
Veränderung beginnt bei uns selbst: Gesellschaftlicher Wandel setzt voraus, dass wir bereit sind, uns selbst zu hinterfragen und aktiv Verantwortung zu übernehmen.
Über das Projekt Aula: „Aula“ ist ein digitales Beteiligungsprojekt für Schulen, das demokratische Entscheidungsprozesse praktisch erfahrbar macht. Schüler*innen haben die Möglichkeit, über eine digitale Plattform Ideen und Vorschläge einzubringen, die dann in einem demokratischen Prozess abgestimmt und umgesetzt werden. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie Schülerinnen durch Aula beschlossen haben, einen Teil des Schulhofs in einen Gemeinschaftsgarten umzuwandeln. Dieser wurde gemeinsam geplant und gestaltet, wodurch nicht nur praktische Fähigkeiten vermittelt, sondern auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl geschaffen wurde.
Drei Thesen von Jagoda:
Orte des Wandels schaffen: Projekte wie das Internationale Welcome Center in Heidelberg zeigen, wie lokale Initiativen strukturelle Veränderungen bewirken können.
Hybris vermeiden: Aktivismus muss demütig bleiben, um nicht von oben herab zu wirken und Widerstand hervorzurufen.
Visionen praktisch umsetzen: Es reicht nicht, nur große Ideen zu kommunizieren – sie müssen konkret umgesetzt werden, um Vertrauen zu schaffen.
Über das Haus der Begegnung: Das von Jagoda Marinić initiierte Haus der Begegnung in Heidelberg dient als ein Raum, in dem Menschen unterschiedlicher Hintergründe zusammenkommen, sich austauschen und gemeinsam Projekte realisieren können. Ein konkretes Beispiel war z. B. ein Projekt mit Taxifahrern, bei dem diese auf Fahrten durch die Stadt ihre Geschichten erzählten, die in Kurzfilmen festgehalten wurden. Diese Filme wurden im Kulturzentrum vorgeführt, wodurch eine neue Wertschätzung für die Erfahrungen und Perspektiven dieser Menschen entstand. Solche Projekte zeigen, wie informelle Lernräume geschaffen und kulturelle Ressourcen sichtbar gemacht werden können.
Meine drei Thesen:
Mobilität als Gerechtigkeitsfrage: Verkehrspolitik muss die Lebensrealitäten aller Menschen berücksichtigen, nicht nur die der Autofahrer*innen.
Perspektivwechsel schaffen: Durch Geschichten und konkrete Beispiele kann man Menschen dazu bringen, strukturelle Probleme anders wahrzunehmen.
Individuelles Handeln zählt: Auch wenn Veränderung systemisch notwendig ist, beginnt sie immer mit individuellen Entscheidungen.
Unsere Quellen der Zuversicht und Kraft:
Marina: Zuversicht schöpft sie aus den kleinen Erfolgen, die sie in den Schulen mit „Aula“ erlebt, und aus der Erkenntnis, dass Wandel bei jedem Individuum beginnt. Die Arbeit mit jungen Menschen, die plötzlich erkennen, dass ihre Stimme zählt, gibt ihr die nötige Kraft.
Jagoda: Für sie liegt die Quelle ihrer Kraft in den Räumen, die sie geschaffen hat, in denen echte Begegnungen stattfinden. Sie sieht die Erfolge und Veränderungen auf lokaler Ebene und weiß, dass diese kleinen Erfolge die Grundlage für größere Veränderungen sind.
Katja: Meine Zuversicht kommt aus der Überzeugung, dass Mobilität als Gerechtigkeitsfrage eine zentrale Rolle in einer inklusiven Gesellschaft spielt. Ich schöpfe meine Kraft aus den Geschichten und Rückmeldungen von Menschen, die durch meine Arbeit neue Perspektiven auf Mobilität erhalten haben.
Fazit: Für uns drei ist es wichtig, dass gesellschaftlicher Wandel sowohl auf struktureller als auch auf individueller Ebene ansetzt. Projekte, die Beteiligung fördern, Visionen konkretisieren und Raum für neue Ideen schaffen, sind Schlüssel zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Trotz Herausforderungen bleibt die Botschaft hoffnungsvoll: Wandel ist möglich, wenn Menschen den Mut haben, neue Wege zu gehen.
Marina Weißband ist Publizistin und Expertin für Demokratiebildung. Seit 2014 leitet sie das von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderte Projekt Aula – Schule gemeinsam gestalten, das Schüler ab der fünften Jahrgangsstufe dazu befähigen möchte, sich aktiv an der Gestaltung ihres schulischen Umfelds zu beteiligen und so demokratisches Handeln zu erproben.
Jagoda Marinić hat unter anderem das Internationale Welcome Center in Heidelberg aufgebaut und ist Autorin mehrerer Bücher. Seit 2021 moderiert sie den Podcast Freiheit Deluxe. 2023 übernahm Marinić die künstlerische Leitung des Internationalen Literaturfestivals Heidelberg.
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Dec 15, 2024 • 1h 42min
Christian Cohrs: Warum ist öffentlicher Nahverkehr nicht nur eine Frage der Infrastruktur, sondern auch der Gerechtigkeit?
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? Was hat das Deutschlandticket mit Demokratie zu tun?? Warum sollte Mobilität als Grundrecht betrachtet werden?? Wie brechen wir endlich die emotional Bindung ans Auto auf?? Und: Warum sind Spaziergeh-Dates in Eimsbüttel keine gute Idee?
Christian Cohrs interessiert sich für alles, das sich um Mobilität und digitale Innovation dreht. Als ehemaliger Host des Future Moves-Podcasts hat er mit über 100 Gästen spannende Einblicke in die Transformation der Verkehrswelt gesammelt – von Start-up-Gründern bis hin zu Kinderärzten. Und mit mir im Februar 2022. Hauptberuflich bei OMR tätig, einem führenden Medienunternehmen aus Hamburg, steht er für eine moderne, praxisnahe Perspektive auf Mobilität. Dabei interessiert ihn besonders, wie technologische und soziale Innovationen Mobilität zugänglicher, nachhaltiger und demokratischer machen können. Sein neuer Podcast „The Passenger“ geht noch diesen Monat online.
1. Die Demokratie der Mobilität
Warum ist öffentlicher Nahverkehr nicht nur eine Frage der Infrastruktur, sondern auch der Gerechtigkeit? Katja und Christian diskutieren:
Barrierefreiheit: Wie kann Mobilität für alle zugänglich sein – von Kindern bis zu älteren Menschen? Katja erzählt, wie sie erlebt hat, dass Menschen durch On-Demand-Shuttles zum ersten Mal zur Tafel fahren konnten, weil sie sich das Deutschlandticket nicht leisten konnten.
Sicherheit: Warum ist die subjektive Sicherheit in Bus und Bahn oft entscheidender als die tatsächliche Kriminalitätsrate? Christian beschreibt, wie die Verlässlichkeit und Sauberkeit des öffentlichen Nahverkehrs entscheidend sind, um Menschen langfristig zu überzeugen.
Gemeinschaftsgefühl: Öffentliche Verkehrsmittel als Orte der Begegnung? Katja berichtet von einer unerwartet erfrischenden Unterhaltung mit einem FDP-anhängenden Unternehmer im ICE – ein Beispiel, wie Mobilität auch soziale Barrieren durchbrechen kann.
2. Mobilität als Freiheit und Verantwortung
Vom ländlichen Raum bis in urbane Zentren – wie können wir echte Alternativen zum Auto schaffen?
Das Deutschlandticket: Christian lobt die einfache Handhabung und das demokratische Potenzial des Tickets. Katja kritisiert jedoch, dass die Finanzierung zulasten der Verkehrsunternehmen ging, die nun späte Busse streichen müssen – ein handwerklicher Fehler, der die Verkehrswende bremst.
On-Demand-Lösungen: Katja schwärmt von den Möglichkeiten softwaregesteuerter Shuttles, die Flexibilität schaffen – besonders im ländlichen Raum. Doch die Politik, so kritisiert sie, lässt diese Innovation oft finanziell im Regen stehen.
Der emotionale Wert des Autos: Christian beschreibt seine ambivalente Beziehung zum Auto – zwischen jugendlicher Freiheit und urbaner Einschränkung. Warum ist es so schwer, diese emotionale Bindung zu durchbrechen?
3. Das große Bild: Visionen für Mobilität
Von der autogerechten Stadt bis zur Fahrrad-reparierenden Grundschule – Katja und Christian fragen: Was ist das Zielbild der Verkehrswende?
Paris als Vorbild: Katja erzählt von der Bürgermeisterin Anne Hidalgo, die nicht nur Mobilität, sondern auch sozialen Wohnraum und Bildung verknüpft – und das gegen alle Widerstände. Kinder lernen hier Fahrradfahren und -reparieren im Unterricht.
Hamburgs Vorstoß: Christian hebt Hamburgs Ziel hervor, dass jede*r innerhalb weniger Minuten Zugang zu öffentlicher Mobilität haben soll. Er erinnert sich, wie erschreckend voll die Straßen und Bahnhöfe oft sind, und unterstreicht, wie dringend dieser Ausbau ist.
Diversität in der Planung: Warum fehlen an den Tischen der Macht oft Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen? Katja fordert: Mehr Perspektiven führen zu besseren Lösungen.
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Dec 1, 2024 • 50min
Kilian Jörg: Was ist deine Analyse für utopische Auswege aus der autodestruktiven Vernunft?
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Zusammenfassung des Podcasts
Im Gespräch diskutieren Katja und Kilian die ökologische Krise, die durch die gesellschaftliche Abhängigkeit vom Auto verschärft wird. Beide betonen, dass die Autonutzung nicht nur eine Gewohnheit ist, sondern kulturell und sozial tief verankert. Katja beschreibt, wie der Autokult Menschen in eine Art „Konsumfalle“ lockt, während Kilian auf den philosophischen und historischen Ursprung dieser Abhängigkeit eingeht und aufzeigt, wie sich dieser Kult in ein Konsumprodukt verwandelt hat, das die Natur zunehmend instrumentalisiert. Die beiden thematisieren die Notwendigkeit, das Verkehrs- und Mobilitätssystem zu transformieren, und beleuchten Ansätze für eine nachhaltigere, sozial gerechtere Mobilität.
Hauptthesen von Katja
Kritik an der Autozentrierung und sozialer Ungleichheit durch MobilitätspolitikKatja sieht in der gesellschaftlichen Abhängigkeit vom Auto ein System der Ungleichheit, das wirtschaftlich und kulturell aufrechterhalten wird. Sie kritisiert, dass das Auto für viele Menschen ein notwendiges Übel geworden ist, weil es oftmals an alternativen Transportmitteln mangelt. Diese Abhängigkeit verstärkt soziale Ungleichheiten, indem sie Menschen ohne Zugang zu Autos benachteiligt. Katja betont, dass sozial Benachteiligte – wie zum Beispiel ältere Menschen, Menschen mit Behinderung und jene ohne finanzielle Mittel – unter dem dominanten Autoverkehrsmodell besonders leiden.
Förderung eines neuen Mobilitätsparadigmas durch Bildungs- und KulturarbeitKatja setzt auf Bildung und Kultur, um eine breite Diskussion über nachhaltige Mobilität anzustoßen. Ihr Ziel ist es, Menschen über Bücher, Kinderliteratur und Medien für alternative Verkehrsformen und eine ökologische Mobilitätswende zu sensibilisieren. Ihr Ansatz ist es, über soziale Medien und Bildungsinhalte eine Bewusstseinsveränderung anzustoßen, die auch zukünftige Generationen für umweltfreundliche und gerechtere Mobilitätslösungen begeistert.
Unabhängigkeit von bestehenden Machtstrukturen durch lokale InitiativenKatja hebt die Bedeutung lokaler und regionaler Initiativen hervor, die sich von den Interessen der etablierten Auto- und Verkehrsindustrie lösen. Sie betont, dass Mobilitätswandel von unten her erfolgen sollte, durch Bürgerbewegungen und kommunale Projekte, anstatt auf politische Großreformen zu warten. Katja sieht in der lokalen Ebene die größte Kraft, um das bestehende System aufzubrechen und Alternativen wie den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel und Fahrradinfrastrukturen zu etablieren.
Hauptthesen von Kilian
Philosophische und historische Kritik an der automobilen KulturKilian beschreibt das Auto als Symbol für eine westliche Lebensweise, die von Isolation und Individualismus geprägt ist. Diese Kultur des Autos habe das Verhältnis zur Umwelt verändert, indem sie Menschen von der Natur entfremde und eine „fremdgesteuerte Subjektivität“ fördere. Er kritisiert, dass das Auto eine falsche Autonomie verspricht, indem es ein Gefühl der Freiheit vermittelt, das jedoch mit Abhängigkeiten und ökologischen Schäden verbunden ist. In dieser Entfremdung erkennt Kilian ein historisches Erbe, das bis ins 20. Jahrhundert zurückreicht und mit der Kolonialisierung und Industrialisierung verknüpft ist.
Transformation des öffentlichen Raums und der KonsumgesellschaftKilian betrachtet das Auto als eine künstlich erzeugte Konsumbedürfnis, das Menschen auf der Suche nach Natur und Freiheit in die Abhängigkeit von Technik und fossiler Energie drängt. Diese Abhängigkeit wird durch Werbung, Medien und die Autoindustrie ständig verstärkt. Um diese Konsumgewohnheit zu durchbrechen, plädiert Kilian für eine Umgestaltung des öffentlichen Raums, die die Dominanz des Autos in der Gesellschaft verringert und Alternativen wie den öffentlichen Nahverkehr und sichere Radwege stärkt.
Vision einer gemeinschaftsorientierten, dezentralen LebensweiseKilian schlägt vor, die automobile Kultur durch eine gemeinschaftsorientierte Lebensweise zu ersetzen, bei der Mobilität nicht als Konsumgut, sondern als Gemeinschaftsrecht begriffen wird. Er verweist auf Beispiele wie das besetzte Gelände „ZAD“ in Frankreich, wo Menschen auf Gemeinschaftsbesitz angewiesen sind und alternative Lebensstile erproben. Dies könne ein Modell für eine nachhaltige, „post-automobile“ Gesellschaft sein, in der Ressourcen geteilt und neue Mobilitätsformen etabliert werden, die weniger auf individuelle Besitzansprüche als auf kollektive Verantwortung setzen.
Schlussfolgerung
Katja und Kilian beleuchten im Podcast den notwendigen kulturellen Wandel, der erforderlich ist, um die ökologische Krise zu bewältigen und die gesellschaftliche Abhängigkeit vom Auto zu beenden. Während Katja einen Fokus auf Bildung, Sensibilisierung und lokale Mobilitätsinitiativen legt, fordert Kilian eine tiefergehende, philosophische und systematische Veränderung des öffentlichen Raums und der Gesellschaft hin zu einer gemeinschaftsorientierten Mobilität. Beide Ansätze ergänzen sich, indem sie sowohl die individuellen als auch die strukturellen Veränderungen ansprechen, die für eine gerechte und umweltfreundliche Mobilität notwendig sind.
Kaum etwas prägt die moderne Konsumgesellschaft so sehr wie das Automobil – Grund genug, unsere toxische Liebesbeziehung zu ihm zu analysieren und Auswege aus der planetaren Autodestruktion aufzuzeigen. Jenseits von Klimabilanzen und moralischen Vorwürfen unternimmt Kilian Jörg eine letzte Spritztour durch einbetonierte Vorstellungen von »Freiheit«, »Normalität«, »Vernunft« und »Natur«, die den Ökozid als alternativlos erscheinen lassen. Mithilfe von Beyoncé, Lynch und Le Guin begibt er sich auf eine Achterbahnfahrt durch Popkultur, faschistische Männlichkeit, Erdöl, Nationalparks, aktivistische Landbesetzungen und die Tugenden der Autofetischist*innen, um zu einer Utopie autofreier Welten aufzurufen.
Hier gehts zum Buch von Kilian.
Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge:
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