
she drives mobility 1.900 leere Parkplätze in einem Viertel – und keiner wusste es. ampido liefert den Beweis, wie leicht "Parkdruck" zu lösen ist.
Diese Folge wurde von ampido supportet. Wenn auch du selbst oder dein Unternehmen zu meinen Themen passt, melde dich gern – ob als Gast oder Werbepartnerin.
Schön, dass du reinschaltest! Meine Arbeit generiert dir Mehrwerte? Dann freue ich mich über deinen Support! Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Es gibt es mein erstes Kinderbuch! Und ab sofort auf dem Markt: „Picknick auf der Autobahn.“ In unserem hoffnungsfrohen Buch bieten wir konkrete und detaillierte Antworten und somit Doping für unsere Vorstellungskraft. Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Anfragen an backoffice@katja-diehl.de!
In dieser Episode von „She Drives Mobility“ spreche ich mit Yaso vom Gründerteam von ampido über ein oft unterschätztes Thema der Verkehrswende: die effiziente Nutzung von Parkplätzen. ampido ermöglicht die Mehrfachnutzung privater Parkplätze und hat im Kölner Agnesviertel eine aufschlussreiche Studie durchgeführt.
Die Mission von ampido
Yaso erklärt das Geschäftsmodell: ampido konzentriert sich auf private Parkplätze – in Wohnimmobilien, Tiefgaragen, Bürogebäuden und Supermärkten. Das Unternehmen mietet Überkapazitäten an und vermietet diese flexibel weiter – stundenweise, tageweise oder im Abo-Modell.
„Die Mission, die wir haben, ist Städte lebenswerter zu machen und die Parkplätze oder den Parkraum besser zu nutzen, effizienter zu nutzen.“
Die Studie im Agnesviertel
Das Herzstück des Gesprächs bildet die Studie, die ampido im Kölner Agnesviertel durchgeführt hat. Die Methode war bewusst low-tech: Mit Stift und Block zählten Yaso und sein Team über 14 Tage hinweg Parkplätze und deren Auslastung.
Die erstaunlichen Ergebnisse:
- 1.900 private Stellplätze wurden im Viertel gezählt
- Zum Vergleich: 2.500 öffentliche Straßenparkplätze existieren im selben Gebiet
- Die durchschnittliche Auslastung liegt bei nur 30 Prozent
- An manchen Standorten waren über die Hälfte der Parkplätze zu keiner Zeit belegt
- Beim Arbeitsgericht: 60 von 150 Stellplätzen waren durchgehend frei
„Selbst uns, die wir das seit 13 Jahren machen, schockiert das Ungleichgewicht.“
Fehlende Daten als Grundproblem
Ein zentrales Thema des Gesprächs: Niemand hat verlässliche Daten über private Parkplätze. Yaso berichtet, dass selbst Immobilienunternehmen oft keinen Überblick haben, wie viele Parkplätze sie besitzen.
Die Studie wurde deshalb komplett transparent auf der Plattform „mehrfachnutzung.org“ veröffentlicht – inklusive Handbuch, damit andere Initiativen und Anwohnervereine die Methode in ihren Vierteln anwenden können.
Praktische Lösungen
Die Nutzung funktioniert über eine App: Nutzer:innen buchen Parkplätze nach Bedarf. Etwa 80 Prozent nutzen dabei immer denselben Parkplatz. Falls dieser einmal belegt ist, wird automatisch ein alternatives Angebot in der Nähe gemacht.
„Wir haben da, das beweist unsere Studie, so viel Potential! Es ist ein wenig wie im Urlaub, wo alle mit den Handtüchern ihre Liegen reservieren – aber in dem Moment ja noch nicht nutzen.“
Politische Dimension
Das Agnesviertel muss 250 öffentliche Stellplätze zurückbauen, weil Fluchtwege zu eng sind. Die Studie zeigt: Allein 1.300 private Stellplätze könnten als Kompensation dienen.
Ein besonders krasser Fall: Ein Eventparkhaus an der Grenze zum Agnesviertel mit 450 Stellplätzen wird nur zwei- bis dreimal im Monat genutzt. Den Rest der Zeit steht es leer.
Öffentliche Hand als Blockade
Ein frustrierendes Hindernis: Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Ämter oder die Stadt selbst nutzen ihre Parkplätze kaum mehrfach. Ein Beispiel: Ein leerstehendes Gebäude mit über 100 Stellplätzen, das seit vier Jahren ungenutzt ist. ampidos Anfrage zur Mehrfachnutzung wurde ohne Begründung abgelehnt.
Parksuchverkehr als unterschätztes Problem
Katja und Yaso thematisieren auch die Klimabelastung: Parksuchverkehr macht in manchen Städten 40 Prozent des täglichen Autoverkehrs aus und verursacht doppelt so viel CO2 wie der gesamte Inlandsflugverkehr.
Ausblick und Vision
ympido plant weitere Studien in anderen Vierteln und arbeitet an Gesetzesänderungen, damit auch öffentlich-rechtliche Behörden ihre Parkplätze auf Mehrfachnutzung prüfen müssen.
Zudem werden Kooperationen mit Ladeinfrastruktur-Betreibern angestrebt, um auch E-Auto-Ladesäulen mehrfach nutzbar zu machen.
Fazit
Die Episode zeigt: Das Parkplatzproblem ist kein Kapazitäts-, sondern ein Verteilungsproblem. Mit intelligenten Lösungen und der Nutzung vorhandener Ressourcen könnte die Verkehrswende deutlich beschleunigt werden – wenn die Politik mitspielt und die öffentliche Hand ihre eigenen Parkflächen endlich effizienter nutzt.
Mehr Informationen: mehrfachnutzung.org
takeaways
- Die Mission von ampido ist es, Städte lebenswerter zu machen.
- Es gibt ein enormes Potenzial für die Mehrfachnutzung von Parkplätzen.
- Die Auslastung von Privatparkplätzen liegt oft nur bei 30%.
- Daten und Transparenz sind entscheidend für effektives Parkraummanagement.
- Die Studie im Agnesviertel zeigt, dass viele Parkplätze ungenutzt bleiben.
- Öffentliche Parkplätze sollten auf Mehrfachnutzung geprüft werden.
- Die Akzeptanz in der Bevölkerung kann durch intelligente Lösungen erhöht werden.
- Es gibt viele private Parkplätze, die effizienter genutzt werden können.
- Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern ist wichtig für die Zukunft.
- Die Reaktionen auf die Studie waren gemischt, aber es gibt viel Interesse.
Kapitel
00:00 Einführung
02:57 Die Mission von Ampido
05:58 Daten und Transparenz im Parkraum
08:51 Die Studie im Agnesviertel
11:46 Nutzung von privaten Parkplätzen
14:47 Herausforderungen und Lösungen
17:43 Zukunftsvisionen und Kooperationen
20:39 Reaktionen auf die Studie
23:46 Schlussfolgerungen und Ausblick
