
she drives mobility
On the way to new mobility: Katja Diehl spricht alle 14 Tage mit Gästen über Mobilität statt Verkehr, Diversität, New Work, Inklusion, kindergerechte Stadt und das Mobilisieren auf dem Land.
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Jan 12, 2025 • 46min
Leo, der Freiheitsfonds und die Kriminalisierung von Fahren ohne Fahrschein - was tun gegen nazibasierte Autojustiz?
Mobilitätsgerechtigkeit und soziale Ungleichheit – Ein Gespräch mit Leo vom Freiheitsfonds
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Meine aktuellen Lesungen und Vorträge findet ihr immer hier. Anfragen als Speakerin an backoffice@katja-diehl.de.
In dieser Episode spreche ich mit Leo vom Freiheitsfonds über die problematische Kriminalisierung von Fahren ohne Fahrschein und die tiefgreifenden Ungerechtigkeiten im deutschen Mobilitätssystem. Der Freiheitsfonds setzt sich dafür ein, Menschen aus der Haft zu befreien, die aufgrund von Ersatzfreiheitsstrafen einsitzen. Unsere Folge beleuchtet die Ursachen, Auswirkungen und Lösungen für Mobilitätsarmut. Diese Episode gibt Einblicke in die sozialen und rechtlichen Dimensionen von Mobilitätsungerechtigkeit und zeigt, wie solidarisches Handeln einen Unterschied machen kann. Hört rein und erfahrt, wie ihr selbst aktiv werden könnt, um die Mobilität in Deutschland gerechter zu gestalten! Werdet aktiv!
Mobilitätsarmut als gesellschaftliches Problem
Mobilitätsarmut ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch des fehlenden Zugangs zu öffentlichen Verkehrsmitteln in strukturschwachen Regionen.
Das Fehlen günstiger und zugänglicher Alternativen zwingt viele Menschen zur Nutzung des Autos oder führt dazu, dass sie ohne Fahrschein unterwegs sind.
Kriminalisierung von Armut
Jährlich landen etwa 9.000 Menschen in Haft, weil sie sich weder Tickets noch die später verhängten Geldstrafen leisten können.
Leo erläutert eindringlich, dass 87 % der Betroffenen arbeitslos und viele wohnungslos oder psychisch belastet sind. Statt Hilfe zu leisten, verschärft die Haft ihre ohnehin prekären Lebensbedingungen.
Wurzeln des Problems im Rechtssystem
Der Paragraph, der das Fahren ohne Fahrschein kriminalisiert, stammt aus der NS-Zeit (1935) und wurde ursprünglich für Automatenbetrug entwickelt.
Diese veraltete Regelung bleibt bis heute unverändert bestehen und führt zu unverhältnismäßigen Strafen für Bagatelldelikte.
Alternativen und Chancen durch Reformen
Die Entkriminalisierung des Fahrens ohne Fahrschein könnte nicht nur Betroffenen helfen, sondern auch gesellschaftliche Kosten senken – ein Gefängnistag kostet rund 200 Euro.
Leo und Katja sprechen über mögliche Lösungen, wie etwa die Einführung eines bundesweiten Sozialtickets, um Mobilität für alle erschwinglich zu machen.
Gemeinschaftliches Engagement für Gerechtigkeit
Der Freiheitsfonds konnte durch Spenden bereits über 1.200 Menschen aus der Haft freikaufen. Dennoch braucht es politische Lösungen, wie den aktuell im Bundestag diskutierten Gesetzesentwurf zur Entkriminalisierung.
Katja und Leo rufen dazu auf, politisch aktiv zu werden, Abgeordnete anzuschreiben und sich für ein gerechteres Mobilitätssystem einzusetzen.
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Dec 29, 2024 • 1h 1min
Radikale Zuversicht: Jagoda Marinić, Marina Weisband – was lässt euch positiv auf 2025 blicken?
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Herzlich willkommen zur letzten Episode von She Drives Mobility in 2024. Ich habe mir zwei Wunschgästinnen eingeladen – und sie haben JA! gesagt. Unser Gespräch widmet sich der Frage, wie gesellschaftlicher Wandel konkret gestaltet werden kann. Wir diskutieren, wie Projekte, Visionen und individuelle Haltungen zusammenwirken, um eine gerechtere und demokratischere Gesellschaft zu schaffen.
Drei Thesen von Marina:
Frühe demokratische Bildung ist essenziell: Mit Projekten wie „Aula“ wird Schüler*innen früh ein Gefühl für Mitbestimmung und Verantwortung vermittelt.
Negative Nachrichten dominieren unser Weltbild: Die mediale Fokussierung auf negative Ereignisse verzerrt die Wahrnehmung von Realität und führt zu Resignation.
Veränderung beginnt bei uns selbst: Gesellschaftlicher Wandel setzt voraus, dass wir bereit sind, uns selbst zu hinterfragen und aktiv Verantwortung zu übernehmen.
Über das Projekt Aula: „Aula“ ist ein digitales Beteiligungsprojekt für Schulen, das demokratische Entscheidungsprozesse praktisch erfahrbar macht. Schüler*innen haben die Möglichkeit, über eine digitale Plattform Ideen und Vorschläge einzubringen, die dann in einem demokratischen Prozess abgestimmt und umgesetzt werden. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie Schülerinnen durch Aula beschlossen haben, einen Teil des Schulhofs in einen Gemeinschaftsgarten umzuwandeln. Dieser wurde gemeinsam geplant und gestaltet, wodurch nicht nur praktische Fähigkeiten vermittelt, sondern auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl geschaffen wurde.
Drei Thesen von Jagoda:
Orte des Wandels schaffen: Projekte wie das Internationale Welcome Center in Heidelberg zeigen, wie lokale Initiativen strukturelle Veränderungen bewirken können.
Hybris vermeiden: Aktivismus muss demütig bleiben, um nicht von oben herab zu wirken und Widerstand hervorzurufen.
Visionen praktisch umsetzen: Es reicht nicht, nur große Ideen zu kommunizieren – sie müssen konkret umgesetzt werden, um Vertrauen zu schaffen.
Über das Haus der Begegnung: Das von Jagoda Marinić initiierte Haus der Begegnung in Heidelberg dient als ein Raum, in dem Menschen unterschiedlicher Hintergründe zusammenkommen, sich austauschen und gemeinsam Projekte realisieren können. Ein konkretes Beispiel war z. B. ein Projekt mit Taxifahrern, bei dem diese auf Fahrten durch die Stadt ihre Geschichten erzählten, die in Kurzfilmen festgehalten wurden. Diese Filme wurden im Kulturzentrum vorgeführt, wodurch eine neue Wertschätzung für die Erfahrungen und Perspektiven dieser Menschen entstand. Solche Projekte zeigen, wie informelle Lernräume geschaffen und kulturelle Ressourcen sichtbar gemacht werden können.
Meine drei Thesen:
Mobilität als Gerechtigkeitsfrage: Verkehrspolitik muss die Lebensrealitäten aller Menschen berücksichtigen, nicht nur die der Autofahrer*innen.
Perspektivwechsel schaffen: Durch Geschichten und konkrete Beispiele kann man Menschen dazu bringen, strukturelle Probleme anders wahrzunehmen.
Individuelles Handeln zählt: Auch wenn Veränderung systemisch notwendig ist, beginnt sie immer mit individuellen Entscheidungen.
Unsere Quellen der Zuversicht und Kraft:
Marina: Zuversicht schöpft sie aus den kleinen Erfolgen, die sie in den Schulen mit „Aula“ erlebt, und aus der Erkenntnis, dass Wandel bei jedem Individuum beginnt. Die Arbeit mit jungen Menschen, die plötzlich erkennen, dass ihre Stimme zählt, gibt ihr die nötige Kraft.
Jagoda: Für sie liegt die Quelle ihrer Kraft in den Räumen, die sie geschaffen hat, in denen echte Begegnungen stattfinden. Sie sieht die Erfolge und Veränderungen auf lokaler Ebene und weiß, dass diese kleinen Erfolge die Grundlage für größere Veränderungen sind.
Katja: Meine Zuversicht kommt aus der Überzeugung, dass Mobilität als Gerechtigkeitsfrage eine zentrale Rolle in einer inklusiven Gesellschaft spielt. Ich schöpfe meine Kraft aus den Geschichten und Rückmeldungen von Menschen, die durch meine Arbeit neue Perspektiven auf Mobilität erhalten haben.
Fazit: Für uns drei ist es wichtig, dass gesellschaftlicher Wandel sowohl auf struktureller als auch auf individueller Ebene ansetzt. Projekte, die Beteiligung fördern, Visionen konkretisieren und Raum für neue Ideen schaffen, sind Schlüssel zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Trotz Herausforderungen bleibt die Botschaft hoffnungsvoll: Wandel ist möglich, wenn Menschen den Mut haben, neue Wege zu gehen.
Marina Weißband ist Publizistin und Expertin für Demokratiebildung. Seit 2014 leitet sie das von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderte Projekt Aula – Schule gemeinsam gestalten, das Schüler ab der fünften Jahrgangsstufe dazu befähigen möchte, sich aktiv an der Gestaltung ihres schulischen Umfelds zu beteiligen und so demokratisches Handeln zu erproben.
Jagoda Marinić hat unter anderem das Internationale Welcome Center in Heidelberg aufgebaut und ist Autorin mehrerer Bücher. Seit 2021 moderiert sie den Podcast Freiheit Deluxe. 2023 übernahm Marinić die künstlerische Leitung des Internationalen Literaturfestivals Heidelberg.
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Dec 15, 2024 • 1h 42min
Christian Cohrs: Warum ist öffentlicher Nahverkehr nicht nur eine Frage der Infrastruktur, sondern auch der Gerechtigkeit?
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? Was hat das Deutschlandticket mit Demokratie zu tun?? Warum sollte Mobilität als Grundrecht betrachtet werden?? Wie brechen wir endlich die emotional Bindung ans Auto auf?? Und: Warum sind Spaziergeh-Dates in Eimsbüttel keine gute Idee?
Christian Cohrs interessiert sich für alles, das sich um Mobilität und digitale Innovation dreht. Als ehemaliger Host des Future Moves-Podcasts hat er mit über 100 Gästen spannende Einblicke in die Transformation der Verkehrswelt gesammelt – von Start-up-Gründern bis hin zu Kinderärzten. Und mit mir im Februar 2022. Hauptberuflich bei OMR tätig, einem führenden Medienunternehmen aus Hamburg, steht er für eine moderne, praxisnahe Perspektive auf Mobilität. Dabei interessiert ihn besonders, wie technologische und soziale Innovationen Mobilität zugänglicher, nachhaltiger und demokratischer machen können. Sein neuer Podcast „The Passenger“ geht noch diesen Monat online.
1. Die Demokratie der Mobilität
Warum ist öffentlicher Nahverkehr nicht nur eine Frage der Infrastruktur, sondern auch der Gerechtigkeit? Katja und Christian diskutieren:
Barrierefreiheit: Wie kann Mobilität für alle zugänglich sein – von Kindern bis zu älteren Menschen? Katja erzählt, wie sie erlebt hat, dass Menschen durch On-Demand-Shuttles zum ersten Mal zur Tafel fahren konnten, weil sie sich das Deutschlandticket nicht leisten konnten.
Sicherheit: Warum ist die subjektive Sicherheit in Bus und Bahn oft entscheidender als die tatsächliche Kriminalitätsrate? Christian beschreibt, wie die Verlässlichkeit und Sauberkeit des öffentlichen Nahverkehrs entscheidend sind, um Menschen langfristig zu überzeugen.
Gemeinschaftsgefühl: Öffentliche Verkehrsmittel als Orte der Begegnung? Katja berichtet von einer unerwartet erfrischenden Unterhaltung mit einem FDP-anhängenden Unternehmer im ICE – ein Beispiel, wie Mobilität auch soziale Barrieren durchbrechen kann.
2. Mobilität als Freiheit und Verantwortung
Vom ländlichen Raum bis in urbane Zentren – wie können wir echte Alternativen zum Auto schaffen?
Das Deutschlandticket: Christian lobt die einfache Handhabung und das demokratische Potenzial des Tickets. Katja kritisiert jedoch, dass die Finanzierung zulasten der Verkehrsunternehmen ging, die nun späte Busse streichen müssen – ein handwerklicher Fehler, der die Verkehrswende bremst.
On-Demand-Lösungen: Katja schwärmt von den Möglichkeiten softwaregesteuerter Shuttles, die Flexibilität schaffen – besonders im ländlichen Raum. Doch die Politik, so kritisiert sie, lässt diese Innovation oft finanziell im Regen stehen.
Der emotionale Wert des Autos: Christian beschreibt seine ambivalente Beziehung zum Auto – zwischen jugendlicher Freiheit und urbaner Einschränkung. Warum ist es so schwer, diese emotionale Bindung zu durchbrechen?
3. Das große Bild: Visionen für Mobilität
Von der autogerechten Stadt bis zur Fahrrad-reparierenden Grundschule – Katja und Christian fragen: Was ist das Zielbild der Verkehrswende?
Paris als Vorbild: Katja erzählt von der Bürgermeisterin Anne Hidalgo, die nicht nur Mobilität, sondern auch sozialen Wohnraum und Bildung verknüpft – und das gegen alle Widerstände. Kinder lernen hier Fahrradfahren und -reparieren im Unterricht.
Hamburgs Vorstoß: Christian hebt Hamburgs Ziel hervor, dass jede*r innerhalb weniger Minuten Zugang zu öffentlicher Mobilität haben soll. Er erinnert sich, wie erschreckend voll die Straßen und Bahnhöfe oft sind, und unterstreicht, wie dringend dieser Ausbau ist.
Diversität in der Planung: Warum fehlen an den Tischen der Macht oft Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen? Katja fordert: Mehr Perspektiven führen zu besseren Lösungen.
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Dec 1, 2024 • 50min
Kilian Jörg: Was ist deine Analyse für utopische Auswege aus der autodestruktiven Vernunft?
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Zusammenfassung des Podcasts
Im Gespräch diskutieren Katja und Kilian die ökologische Krise, die durch die gesellschaftliche Abhängigkeit vom Auto verschärft wird. Beide betonen, dass die Autonutzung nicht nur eine Gewohnheit ist, sondern kulturell und sozial tief verankert. Katja beschreibt, wie der Autokult Menschen in eine Art „Konsumfalle“ lockt, während Kilian auf den philosophischen und historischen Ursprung dieser Abhängigkeit eingeht und aufzeigt, wie sich dieser Kult in ein Konsumprodukt verwandelt hat, das die Natur zunehmend instrumentalisiert. Die beiden thematisieren die Notwendigkeit, das Verkehrs- und Mobilitätssystem zu transformieren, und beleuchten Ansätze für eine nachhaltigere, sozial gerechtere Mobilität.
Hauptthesen von Katja
Kritik an der Autozentrierung und sozialer Ungleichheit durch MobilitätspolitikKatja sieht in der gesellschaftlichen Abhängigkeit vom Auto ein System der Ungleichheit, das wirtschaftlich und kulturell aufrechterhalten wird. Sie kritisiert, dass das Auto für viele Menschen ein notwendiges Übel geworden ist, weil es oftmals an alternativen Transportmitteln mangelt. Diese Abhängigkeit verstärkt soziale Ungleichheiten, indem sie Menschen ohne Zugang zu Autos benachteiligt. Katja betont, dass sozial Benachteiligte – wie zum Beispiel ältere Menschen, Menschen mit Behinderung und jene ohne finanzielle Mittel – unter dem dominanten Autoverkehrsmodell besonders leiden.
Förderung eines neuen Mobilitätsparadigmas durch Bildungs- und KulturarbeitKatja setzt auf Bildung und Kultur, um eine breite Diskussion über nachhaltige Mobilität anzustoßen. Ihr Ziel ist es, Menschen über Bücher, Kinderliteratur und Medien für alternative Verkehrsformen und eine ökologische Mobilitätswende zu sensibilisieren. Ihr Ansatz ist es, über soziale Medien und Bildungsinhalte eine Bewusstseinsveränderung anzustoßen, die auch zukünftige Generationen für umweltfreundliche und gerechtere Mobilitätslösungen begeistert.
Unabhängigkeit von bestehenden Machtstrukturen durch lokale InitiativenKatja hebt die Bedeutung lokaler und regionaler Initiativen hervor, die sich von den Interessen der etablierten Auto- und Verkehrsindustrie lösen. Sie betont, dass Mobilitätswandel von unten her erfolgen sollte, durch Bürgerbewegungen und kommunale Projekte, anstatt auf politische Großreformen zu warten. Katja sieht in der lokalen Ebene die größte Kraft, um das bestehende System aufzubrechen und Alternativen wie den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel und Fahrradinfrastrukturen zu etablieren.
Hauptthesen von Kilian
Philosophische und historische Kritik an der automobilen KulturKilian beschreibt das Auto als Symbol für eine westliche Lebensweise, die von Isolation und Individualismus geprägt ist. Diese Kultur des Autos habe das Verhältnis zur Umwelt verändert, indem sie Menschen von der Natur entfremde und eine „fremdgesteuerte Subjektivität“ fördere. Er kritisiert, dass das Auto eine falsche Autonomie verspricht, indem es ein Gefühl der Freiheit vermittelt, das jedoch mit Abhängigkeiten und ökologischen Schäden verbunden ist. In dieser Entfremdung erkennt Kilian ein historisches Erbe, das bis ins 20. Jahrhundert zurückreicht und mit der Kolonialisierung und Industrialisierung verknüpft ist.
Transformation des öffentlichen Raums und der KonsumgesellschaftKilian betrachtet das Auto als eine künstlich erzeugte Konsumbedürfnis, das Menschen auf der Suche nach Natur und Freiheit in die Abhängigkeit von Technik und fossiler Energie drängt. Diese Abhängigkeit wird durch Werbung, Medien und die Autoindustrie ständig verstärkt. Um diese Konsumgewohnheit zu durchbrechen, plädiert Kilian für eine Umgestaltung des öffentlichen Raums, die die Dominanz des Autos in der Gesellschaft verringert und Alternativen wie den öffentlichen Nahverkehr und sichere Radwege stärkt.
Vision einer gemeinschaftsorientierten, dezentralen LebensweiseKilian schlägt vor, die automobile Kultur durch eine gemeinschaftsorientierte Lebensweise zu ersetzen, bei der Mobilität nicht als Konsumgut, sondern als Gemeinschaftsrecht begriffen wird. Er verweist auf Beispiele wie das besetzte Gelände „ZAD“ in Frankreich, wo Menschen auf Gemeinschaftsbesitz angewiesen sind und alternative Lebensstile erproben. Dies könne ein Modell für eine nachhaltige, „post-automobile“ Gesellschaft sein, in der Ressourcen geteilt und neue Mobilitätsformen etabliert werden, die weniger auf individuelle Besitzansprüche als auf kollektive Verantwortung setzen.
Schlussfolgerung
Katja und Kilian beleuchten im Podcast den notwendigen kulturellen Wandel, der erforderlich ist, um die ökologische Krise zu bewältigen und die gesellschaftliche Abhängigkeit vom Auto zu beenden. Während Katja einen Fokus auf Bildung, Sensibilisierung und lokale Mobilitätsinitiativen legt, fordert Kilian eine tiefergehende, philosophische und systematische Veränderung des öffentlichen Raums und der Gesellschaft hin zu einer gemeinschaftsorientierten Mobilität. Beide Ansätze ergänzen sich, indem sie sowohl die individuellen als auch die strukturellen Veränderungen ansprechen, die für eine gerechte und umweltfreundliche Mobilität notwendig sind.
Kaum etwas prägt die moderne Konsumgesellschaft so sehr wie das Automobil – Grund genug, unsere toxische Liebesbeziehung zu ihm zu analysieren und Auswege aus der planetaren Autodestruktion aufzuzeigen. Jenseits von Klimabilanzen und moralischen Vorwürfen unternimmt Kilian Jörg eine letzte Spritztour durch einbetonierte Vorstellungen von »Freiheit«, »Normalität«, »Vernunft« und »Natur«, die den Ökozid als alternativlos erscheinen lassen. Mithilfe von Beyoncé, Lynch und Le Guin begibt er sich auf eine Achterbahnfahrt durch Popkultur, faschistische Männlichkeit, Erdöl, Nationalparks, aktivistische Landbesetzungen und die Tugenden der Autofetischist*innen, um zu einer Utopie autofreier Welten aufzurufen.
Hier gehts zum Buch von Kilian.
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Nov 17, 2024 • 51min
Martin Röhrleef: Die Idee vernetzter Mobilität für Menschen statt Autos - warum fällt sie so schwer?
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Anfragen als Speakerin oder Panelistin an backoffice@katja-diehl.de. Die Zusammenfassung liefert euch eine KI. Macht man ja heute so. 🙂
Heute unterhalte ich mit Martin Röhrleef, einen ambitionierten Mobilitätsexperten mit jahrzehntelanger Erfahrung. unter anderem bei den Hannoveraner Verkehrsbetrieben üstra. Gemeinsam beleuchten wir, wie die Mobilität der Zukunft aussehen könnte – mutig, nachhaltig und menschenzentriert.
Zentrale Highlights, die dich erwarten:
Martins „Call-to-Action“: Was jede*r von uns tun kann, um den Wandel aktiv zu unterstützen.
Ein Blick hinter die Kulissen: Welche Herausforderungen und Chancen er bei der üstra erlebt hat.
Die Stadt als Lebensraum: Warum weniger Autos in Städten mehr Lebensqualität bedeuten.
Technologische Innovationen: Wie neue Mobilitätsdienste wie Sharing-Angebote die Zukunft prägen können.
Beraterblick: Wie Martin Städte dabei unterstützt, Mobilität für alle zugänglich und effizient zu gestalten.
Katjas Plädoyer für Mut: Warum jetzt die Zeit ist, alte Strukturen aufzubrechen und Neues zu wagen.
Ihre Vision einer Mobilitätswende: Warum es Zeit ist, das Auto als Standard zu hinterfragen und eine gerechtere Mobilität für alle zu schaffen.
Intersektionalität als Schlüssel: Wie Mobilität Frauen, Kinder, ältere Menschen und marginalisierte Gruppen besser einbeziehen kann.
Storytelling für den Wandel: Inspirierende Beispiele, wie Mobilität positive Veränderungen in Städten weltweit bewirkt hat.
Persönliche Mission: Warum Katja sich Tag für Tag für eine menschenzentrierte Mobilität einsetzt.
In dieser Folge des Podcasts spricht Katja Diehl, Bestsellerautorin und Vordenkerin der Mobilitätswende, mit Martin Röhrleef, einem erfahrenen Verkehrsplaner und Berater. Die beiden diskutieren zentrale Fragen der Mobilität: Warum wird das Auto oft bevorzugt? Welche Barrieren bestehen bei der Umsetzung multimodaler Verkehrskonzepte? Und was braucht es, um eine nachhaltige Mobilitätskultur zu etablieren?
Röhrleef bringt tiefgehende Einblicke aus seiner Zeit bei der üstra in Hannover ein, wo er das Mobilitätspaket *HannoverMobil* entwickelte – eine visionäre Idee, die vor ihrer Zeit war. Gemeinsam beleuchten sie, warum sich innovative Konzepte oft schwer durchsetzen und was nötig ist, um Mobilität zukunftsfähig zu machen.
Zentrale Themen und Erkenntnisse aus dem Gespräch
**HannoverMobil: Ein visionäres Konzept**
Röhrleef schildert die Entstehung des ersten Mobilitätspakets in Hannover 2004. Die Idee war revolutionär: Eine Karte bündelte Zugang zu ÖPNV, Carsharing, Mietwagen und mehr. Ziel war, eine echte Alternative zum privaten Auto zu schaffen. Doch die Umsetzung stieß auf technische und kulturelle Grenzen.
**Kooperation statt Konkurrenz**
Eine überraschende Erkenntnis: Auch innerhalb des öffentlichen Verkehrs gab es Widerstände gegen Kooperation. Taxiunternehmen und ÖPNV-Anbieter konkurrierten oft anstatt zu kooperieren. Röhrleef sieht darin eine verpasste Chance, Kernkompetenzen zu bündeln und kundenorientierte Lösungen zu schaffen.
**Technologische Entwicklung: Chance und Hürde**
Röhrleef reflektiert, wie technologische Fortschritte wie Apps und Mobilitätsplattformen heute helfen könnten, was damals noch analog und erklärungsbedürftig war. Dennoch bleibt die Integration unterschiedlicher Anbieter schwierig, da oft eine klare Geschäftsstrategie fehlt.
**Kulturelle Barrieren**
Das Gespräch zeigt, wie schwer es ist, Menschen von neuen Mobilitätskonzepten zu überzeugen. Routinen, Sicherheitsbedenken und die Bequemlichkeit des Autos erschweren den Umstieg. Röhrleef betont, dass ohne ein Umdenken und faire Rahmenbedingungen – etwa höhere Parkkosten – Alternativen wenig Chancen haben.
**Die Zukunft der Mobilität: Vision und Realität**
Röhrleef bleibt trotz der Herausforderungen optimistisch. Er sieht Potenzial in Mobilitätsbudgets für Arbeitnehmer*innen und stärker integrierten Angeboten. Entscheidend sei, dass Mobilitätslösungen echte Mehrwerte bieten, die über einfache Bündelungen hinausgehen, etwa Versicherungen oder Mobilitätsgarantien.
**Intersektionalität als Mobilitätsansatz**
Diehl betont, dass Mobilität nicht isoliert betrachtet werden kann. Sie plädiert für einen Ansatz, der Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen – Frauen, Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen – stärker einbezieht. Mobilität muss sozial gerecht und inklusiv gestaltet sein, um allen Zugang zu ermöglichen.
**Lebensqualität als Argument**
Eine der überraschenden Einsichten: Die Mobilitätswende wird oft auf CO₂-Einsparungen reduziert. Diehl argumentiert jedoch, dass der Fokus auf Lebensqualität, Sicherheit und Teilhabe der Bevölkerung stärker wirken könnte, um Akzeptanz und Engagement zu fördern.
**Systemische Privilegien des Autos**
Das Gespräch verdeutlicht, dass das Auto nicht nur durch Bequemlichkeit attraktiv bleibt, sondern vor allem durch strukturelle Vorteile: niedrige Kosten für Parkplätze, milliardenschwere Subventionen und jahrzehntelangen Ausbau autogerechter Infrastruktur. Diese Ungleichheit hemmt den Wandel hin zu alternativen Verkehrsmitteln.
**Das Deutschland-Ticket als Fortschritt – mit Herausforderungen**
Die Einführung des Deutschland-Tickets wird als Meilenstein begrüßt, doch die Implementierung zeigt, wie komplex die Koordination zwischen Verkehrsverbünden und Anbietern ist. Diehl sieht es als Anfang, aber nicht als Lösung für tiefere Probleme wie Zersplitterung und mangelnde Kundenorientierung.
**Ein Appell für mutiges Handeln**
Diehl fordert mehr Mut von Politik und Gesellschaft: Eine gleichberechtigte Mobilität erfordert unpopuläre Entscheidungen, etwa den Rückbau von Straßen und höhere Kosten für den Autoverkehr. Nur so können Alternativen attraktiv werden.
Überraschende Erkenntnisse aus dem Gespräch:
**Strukturelle Ungleichheiten hemmen Innovation:** Selbst visionäre Projekte wie HannoverMobil scheiterten teilweise daran, dass das System um das Auto herum aufgebaut ist. Solange diese Vorteile bestehen, bleibt es schwer, Menschen für Alternativen zu gewinnen.
**Technologie allein reicht nicht:** Obwohl Apps und Plattformen den Zugang erleichtern, sind sie keine Lösung für tiefere Probleme wie fehlende Kooperation und mangelnde Kundenorientierung.
**Mobilität ist nicht neutral:** Die Diskussion machte deutlich, wie sehr Mobilität soziale Gerechtigkeit, Umweltpolitik und individuelle Freiheit verbindet. Ein rein technokratischer Ansatz greift zu kurz.
Warum diese Folge hörenswert ist:
Dieser Podcast ist ein Muss für alle, die Mobilität aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachten wollen. Er verbindet technologische und gesellschaftliche Einsichten mit praxisnahen Beispielen. Katja Diehl und Martin Röhrleef zeigen, dass die Mobilitätswende nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch der Haltung und Kooperation ist.
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Nov 3, 2024 • 57min
Michael Dietz: Warum sollten wir mehr reisen und weniger Urlaub machen?
Heute tauche ich mit Michael Dietz, Reisejournalist und Co-Gründer des beliebten „Reisen Reisen“-Podcast, in die Tiefen von Flugscham, Bahnglück, Reisen und Urlaub. Ist in einer Welt der Klimakatastrophe das Unterwegssein jenseits des Alltags noch Genuss? Und wenn ja: Wie sollte dieser gestaltet sein, um den sozialen Handabdruck größer zu machen als die ökologischen Fußabdruck? Gemeinsam werfen wir einen kritischen und positiven Blick auf die Art, wie wir reisen – und wie Reisen ein echter Beitrag zum Verständnis unserer Welt sein kann, GERADE in Zeiten der Klimakrise.
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Die Zusammenfassung liefert euch eine KI. Macht man ja heute so. Anfragen als Speakerin oder Panelistin an backoffice@katja-diehl.de.
Mit Charme und Tiefgang hinterfragt Michael Dietz die oberflächliche „Urlaubskultur“ und zeigt, wie nachhaltiges, langsames Reisen nicht nur die ökologischen Folgen mindert, sondern auch zu einem neuen, intensiven Reiseerlebnis führt. Für Dietz ist Reisen eine „Kulturtechnik“, die Austausch und echte Begegnungen möglich macht und so nicht nur die Perspektiven erweitert, sondern auch die Demokratie stärkt.
Schwerpunkte:
Der Unterschied zwischen Urlaub und Reisen: Dietz erklärt, warum er Reisen als „echtes Erleben“ versteht und wie es uns ermutigen kann, die Welt und andere Kulturen hautnah zu entdecken – abseits des bloßen Konsums und „Urlaubsmodus“. Er spricht darüber, wie wichtig es ist, nicht nur zu „verreisen“, sondern auch bereit zu sein, sich auf Unbekanntes einzulassen und tiefere Verbindungen zu Menschen und Orten zu knüpfen.
Revenge Travel und nachhaltiges Reisen in der Klimakrise: Die Pandemie hat in vielen Menschen einen „Nachholbedarf“ geweckt, und das oft ohne Rücksicht auf die Umwelt. Doch wie lässt sich dieser Drang umwandeln in Reisen mit weniger Umweltbelastung? Dietz und Diehl diskutieren kreative Ansätze für klimafreundliches Reisen – von Nachtzügen über Fernbusse bis hin zur bewussten Wahl von Reisezielen.
Nachhaltigkeit ohne erhobenen Zeigefinger: Michael Dietz zeigt, dass nachhaltiges Reisen auch Spaß machen kann, ohne belehrend zu wirken. Im Podcast „Reisen Reisen“ werden besondere Orte beschrieben und Geschichten erzählt, die inspirieren und zeigen, wie man anders reisen kann. Von Wanderungen durch europäische Landschaften bis zu abgelegenen Städten in Deutschland – Dietz betont, wie man durch die Wahl weniger bekannter Ziele nicht nur Neues erleben, sondern auch den Overtourism umgehen kann.
Vom Abenteuer Nachtzug und der Freude am entschleunigten Reisen: Statt dem hektischen Hin- und Herfliegen teilt Dietz seine Begeisterung für Nachtzugfahrten, die das Reisen nicht nur nachhaltiger, sondern auch abenteuerlicher machen. Eine Nachtzugfahrt nach Wien oder eine Bahnfahrt quer durch Europa: Dietz glaubt, dass diese Art des Reisens uns bewusster erleben lässt, wie weit wir uns bewegen, und uns gleichzeitig entspannt am Ziel ankommen lässt.
Tipps für den bewussten Einstieg ins Reisen: Wenn du nach Ideen suchst, wie du selbst nachhaltiger reisen kannst, gibt Dietz einfache, aber wirkungsvolle Ratschläge. Von der Buchung kleiner Gästehäuser über die Erkundung lokaler Kulturen bis hin zum bewussten Verzicht auf fest getaktete Tagespläne – er zeigt, wie Reisen zur Auseinandersetzung mit einem Ort und seinen Menschen werden kann.
Das Potential von Reisen für Völkerverständigung und Demokratie: Ein weiterer wichtiger Aspekt für Dietz ist die transformative Kraft des Reisens. Wenn wir in andere Kulturen eintauchen und mit Menschen vor Ort in Kontakt kommen, wachsen Verständnis und Respekt füreinander. Dietz beschreibt dies als demokratisches Potential des Reisens: Echte Begegnungen fördern das Verständnis über Landesgrenzen hinweg.
Katja Diehl und Michael Dietz führen in dieser Episode ein praxisnahes Gespräch über die Zukunft des Reisens. Schalte ein und erfahre, wie du deine eigenen Reisen anders gestalten und dabei nicht nur etwas für dich, sondern auch für die Umwelt und andere Menschen tun kannst.
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Oct 20, 2024 • 1h 21min
The Serbian ‘lithium deal’: A talk about the disastrous consequences of neo-colonialism powered by german government and car manufacturers.
If you like this episode, put some stars on it or send it to someone who should listen to it. I make this all pro bono, but feel free to support me per Ko-Fi oder PayPal. My weekly german newsletter can be booked here steady. I work as a keynote speaker, panelist and author. Feel free to contact me!
Liljana Tomoviç is a professor from the University of Belgrade with decades of experience. As her research takes place primarily in the midst of nature, she has a very deep insight into the changes that climate change is already having on the country.
Aleksandar Matković is a member of the „Green-Left Front“, the main left-wing opposition party in the Serbian parliament, where he helps shape the party’s new economic policy. As a researcher he turned into a political activist with questioning the dependency of his country regarding Chinese corporates and got death threats after questioning lithium mining in Serbia. Read his Open letter regarding Rio Tinto and the “mining colony that Serbia is turning into”.
In this episode of my podcast, we talk about the very specific effects that the planned mining deal, which in Germany is primarily based on the lithium requirements of car manufacturers, will have on people in Serbia, from environmental destruction to displacement. We talk about state violence, which hundreds of thousands of people in the country refuse to be intimidated by because they are afraid of a future in which their country can no longer be worth living in because it has been exploited in a neo-colonialist manner. In July of this year, Belgrade gave the green light for lithium extraction, having temporarily halted it two years previously following pressure from environmentalists.
Germany needs lithium, especially in the automotive industry. Germany consumes more metal than many of its neighbouring countries, a third of which is used by the automotive industry. This means that Germany’s consumption of raw materials is far above a globally fair level.
In the interview, we explain that instead of aggressively securing access to critical metals, it would be important to reduce the overall demand for raw materials, emphasises Reckordt. Above all, this would mean building smaller and fewer cars, initiating a turnaround in transport that reduces dependence on cars, recycling raw materials and drastically reducing energy consumption in industry. As a consequence, this would mean carrying out a real green transformation and actually reorganising the economy in a climate-neutral and ecological way instead of creating rebound effects and shifting environmental and human rights problems abroad. This does not go hand in hand with Germany’s self-image as a growing export and leading automotive and industrial nation.
For those of you who understand German, I also recommend the previous episode that I recorded with Hannah from Powershift. Here we shed light on the almost 100 per cent metal dependency of Germany (and the German automotive industry) on neo-colonial business relationships with countries in the Global South.
Serbia Protests, Mining Project, and Environmental Concerns
Aleksandar discussed the escalating protests in Serbia due to changing laws allowing mining operations. He shared his involvement in internationalizing the struggle, establishing an ecological organization, and signing a declaration of international solidarity. He also mentioned receiving death threats after criticizing the economic aspects of the mine. Katja added that a protest group member was sentenced to two years in jail, further intimidating protesters. Aleksandar discussed the potential lithium mining project in Serbia, highlighting its potential environmental and social impacts. Ljiljana emphasized the importance of the region’s unique landscape for the survival of many populations in Serbia. Both agreed that the project poses a complex problem with various economic, social, and environmental risks.
Environmental Protests and Lack of Official Support
Ljiljana expressed her concern and sadness over the lack of official support and understanding from their country and some Western countries regarding a multi-level problem. Katja then discussed the situation in Germany, where there was a lack of awareness and action against a similar issue. Aleksandar shared his perspective on the situation in Serbia, highlighting the large-scale environmental protests that have been building up for years. He explained that the protests were not limited to one issue, but were a response to various environmental concerns, including air quality, privatization programs, and foreign direct investments. The protests gained momentum when the Rio Tinto project was realized to have significant impacts on the environment and the political landscape. Aleksandar also mentioned the use of social networks to spread information quickly.
Green Colonialism and Lithium Mining Implications
Aleksandar and Ljiljana discussed the international implications of the growing demand for lithium and other critical minerals. They argued that this trend, driven by multinational corporations and the German car industry, represents a form of „green colonialism“ that threatens the environment and the way of life in peripheral countries. They also highlighted the potential for widespread mining in Serbia and the Balkans, which could lead to the destruction of natural habitats and ecosystems. Ljiljana emphasized that lithium is not a sustainable solution for energy production, as it is primarily used in batteries, and that alternative solutions should be explored to ensure survival.
Environmental Impact of Mining and Activism
Ljiljana expresses that while most people are unaware of the environmental impact of mining, some activist groups are starting to recognize the need to reduce consumerism and transition to sustainable practices. Scientists have been warning governments about climate change for decades, but capitalist interests have impeded progress. Aleksandar recounts being labeled an „eco-terrorist“ by a pro-mining group after questioning the economic viability of a mine, facing threats, and protests arising from the harassment of activists and scientists critical of mining projects.
State List Challenges and Economic Impacts
Aleksandar and Katja discussed the challenges and impacts of being on a state list, which Katja described as a negative experience. Aleksandar shared his experiences of receiving mass support from public figures and intellectuals, which helped him cope with the situation. They also discussed the economic implications of the mine’s operation, with Aleksandar expressing concerns about the environmental degradation and the potential for Serbia to become a mining colony. He emphasized the need to reduce demand to avoid human rights abuses and the exploitation of nature in the peripheries.
Environmental Impact of Mining and Ecosystems
Katja and Ljiljana discussed the long-term effects of mining on the environment and ecosystems. Ljiljana, a biologist, explained that ecosystems take thousands of years to evolve and cannot be reversed after mining activities. She also highlighted the domino effect of mining, which could lead to the destruction of nature, water reservoirs, and agricultural fields. Ljiljana emphasized that people in power are not considering the future generations and are gambling with their destiny. She also warned about the potential for mass migrations from affected regions to economically developed countries, which could lead to a reduction in the quality of life in these countries. Ljiljana concluded by stating that they are fighting for the preservation of nature and other creatures, despite being labeled as eco-terrorists.
Mining Project Challenges and Environmental Concerns
Katja and Aleksandar discussed the potential profits and challenges of a mining project in Germany, highlighting the significant profits for corporations but also the social and environmental costs. They criticized the European Commission’s close ties with corporate lobbyists and the potential for unequal treatment among nations. They also discussed the need for diversification of materials, a reduction in demand, and better public transport in Germany. Ljiljana shared her concerns about the impact of human activities on nature and populations, and the issue of corruption in preserving natural habitats. She also mentioned the solidarity among activist organizations from different regions facing similar problems with lithium and other mines. The group agreed on the importance of international cooperation and solidarity in their respective fights.
Addressing Disconnects and Advocating for Change
Ljiljana expressed concerns about the disconnect between environmental ideals and realities faced by communities impacted by issues like mining. Katja agreed, emphasizing the importance of connecting with others beyond individual actions. They discussed the interconnectedness of economy and ecology, with Ljiljana stressing these aspects should not be separated. Katja shared her desire to help people speak out against injustice. Ljiljana provided observations on current affairs in Serbia and the Balkans, comparing them to China and Russia. They highlighted the role of information and media in shaping public opinion. Katja mentioned her advocacy work amplifying people’s stories. The conversation ended with Katja offering to share a podcast link featuring Carola Rackete and the left party.
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Oct 6, 2024 • 49min
Rohstoffe am Wendepunkt? Deutschlands Abhängigkeit und die Zukunft der Versorgungssicherheit.
In dieser Podcast-Folge tauche ich mit Hannah Pilgrim, Expertin der Berliner NGO PowerShift, tief in die Welt der kritischen Rohstoffe ein. Wir beleuchten Deutschlands Abhängigkeit von metallischen Rohstoffen und die Herausforderungen, die damit einhergehen. Gemeinsam diskutieren wir, warum unser modernes Leben ohne diese Materialien kaum denkbar wäre – von Autos bis zu Smartphones – und wie gefährlich unsere Importabhängigkeit werden kann. Die Folge bietet Einsichten in aktuelle europäische Gesetze, die Intransparenz, die deren Ausführung begleitet und sensibilisiert für die sozialen und ökologischen Konsequenzen unseres Rohstoffhungers.
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Die Zusammenfassung liefert euch eine KI. Macht man ja heute so. Anfragen als Speakerin oder Panelistin an backoffice@katja-diehl.de.
Schwerpunkte dieser Episode:
Deutschlands starke Abhängigkeit von RohstoffimportenWusstet ihr, dass Deutschland, obwohl wir als „Exportweltmeisterin“ gelten, fast alle seine metallischen Rohstoffe importiert? In dieser Folge erklärt Hannah, warum es in Deutschland keinen aktiven Metallabbau mehr gibt und wie diese Abhängigkeit von Ländern wie Brasilien, Südafrika und Peru Deutschland verwundbar macht. Diese Tatsache, gepaart mit Deutschlands hohem Rohstoffverbrauch, birgt nicht nur wirtschaftliche Risiken, sondern auch moralische Fragen zu fairen Handelspraktiken. Warum das wichtig ist: Ohne die nötigen Rohstoffe würde die deutsche Industrie – von der Automobilbranche bis zur Bauwirtschaft – stillstehen. Der Podcast zeigt, wie brisant die Abhängigkeit ist und welche Gefahren sie birgt.
Das europäische „Critical Raw Materials Act“ (CRMA)Das neue EU-Gesetz zur Sicherung kritischer Rohstoffe sorgt für Bewegung: Ziel ist es, Europas Abhängigkeit von Importen zu verringern und mehr Rohstoffe lokal zu fördern und zu recyceln. Klingt nach einem Schritt in die richtige Richtung? Hannah erläutert, warum das Gesetz nicht nur Vorteile bringt. Besonders die Intransparenz bei der Auswahl strategischer Projekte und die möglichen negativen Folgen für rohstoffreiche Länder außerhalb Europas werfen Fragen auf. Steht die EU damit vor einer neuen Form des Kolonialismus? Warum das wichtig ist: Der CRMA wird in den kommenden Jahren die Rohstoffpolitik der EU prägen und hat das Potenzial, den globalen Rohstoffmarkt drastisch zu verändern – mit weitreichenden Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft.
Umweltschäden und soziale Ungerechtigkeiten durch den RohstoffabbauDer Podcast beleuchtet die oft unsichtbaren Folgen der Rohstoffgewinnung: indigene Gemeinschaften verlieren ihre Lebensgrundlagen, und Umweltzerstörung schreitet unaufhaltsam voran. Besonders problematisch ist, dass die meisten dieser Länder von der Wertschöpfung – also der Weiterverarbeitung der Rohstoffe – nicht profitieren. Während Europa und Deutschland den Rohstoffverbrauch weiter ankurbeln, zahlen andere die Kosten. Ein Beispiel: Elektroautos gelten als nachhaltig, doch ihre Batterien bestehen aus ressourcenintensiven Metallen, was den vermeintlichen Umweltvorteil dann relativiert, wenn der Bau dieses Autos auf die Statistik trifft, dass Pkw in Deutschland sind nur 45 Minuten am Tag bewegen und immer größer werden.Warum das wichtig ist: Unsere Entscheidungen beim Konsum und in der Politik haben direkte Auswirkungen auf Menschen und Umwelt in anderen Teilen der Welt. Wir sensibilisieren für die globalen Verflechtungen und wollen, dass wir alle daraufhin bewusster handeln.
Neben den drei zentralen Punkten beleuchtet die Folge auch weitere wichtige Themen, die oft im Alltag übersehen werden. So z. B., dass sich viele Menschen – vor allem im Hinblick auf Autos – selten bewusst machen, dass diese ohne den Einsatz von Rohstoffen aus außereuropäischen Ländern kaum gebaut könnten. Metalle wie Kupfer, Nickel und Aluminium, die für den Bau von Autos unverzichtbar sind, stammen größtenteils aus Ländern des globalen Südens. Diese Rohstoffe ermöglichen nicht nur die Produktion von Fahrzeugen, sondern auch von Elektronik, Smartphones und vielen Alltagsgegenständen.
Darüber hinaus diskutieren wir, das der Rohstoffabbau in diesen Ländern oft unter schwierigen Bedingungen erfolgt und wie das Ungleichgewicht zwischen Wertschöpfung und Belastung weiterhin besteht: Während Europa und Deutschland von der Verarbeitung und Nutzung dieser Rohstoffe profitieren, tragen die exportierenden Länder die ökologischen und sozialen Kosten. Auch die Automobilindustrie steht vor der Herausforderung, nachhaltigere und gerechtere Lösungen zu finden, um die massiven Ressourcenbedarfe zu reduzieren.
Warum diese Folge anhören?Diese Podcast-Folge ist ein Muss für alle, die wissen wollen, wie unser Alltag mit den globalen Rohstofflieferketten verknüpft ist – und warum es höchste Zeit ist, das Thema Rohstoffe neu zu denken.

Sep 22, 2024 • 57min
Verfassungsbeschwerde: Friedliche Klimaproteste vor Gericht – Ist unser Recht fit für eine Welt in der Klimakatastrophe?
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Die Zusammenfassung liefert euch eine KI. Macht man ja heute so. 🙂 Meine aktuellen Lesungen und Vorträge findet ihr immer hier.
In dieser Episode geht es um die rechtlichen Konsequenzen des Klimaaktivismus, insbesondere um die Protestaktionen der Letzten Generation. Aktivist*innen, die mit Straßenblockaden und anderen Aktionen auf den Klimanotstand aufmerksam machen, sehen sich zunehmend mit harten juristischen Maßnahmen konfrontiert. In diesem Gespräch diskutieren wir mit Irma, einer Aktivistin der letzten Generation, sowie Ronen Steinke, Journalist und Jurist, und Stephan Bsdurek, einem Rechtsreferendar und Mitglied des RAZ e.V., über die Eskalation der Strafverfolgung und die damit verbundenen Herausforderungen.
Schwerpunkte:
Protestformen der Letzten Generation: Straßenblockaden als friedlicher Protest gegen die Untätigkeit in der Klimapolitik.
Persönliche Erfahrungen im Strafverfahren: Irma berichtet von ihren Aktionen, dem Gerichtsprozess und der Verurteilung zu Tagessätzen wegen Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Zunehmende Härte der Urteile: Die Strafmaßverschärfung bei wiederholten Protestaktionen, von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen.
Rechtsstaatliche Grauzonen: Anwendung und Kritik am „Gummiparagrafen“ der Nötigung (§240 StGB) und die Verwerflichkeitsprüfung.
Rolle des RAZ e.V.: Der Verein bietet juristische und psychologische Unterstützung für Aktivist*innen, die sich vor Gericht verantworten müssen.
Strategische Verfassungsbeschwerde: Irma und ihr Anwaltsteam haben eine Verfassungsbeschwerde eingereicht, um grundsätzliche Fragen zur Legitimität des Protestes und zur Handhabung des Gesetzes zu klären.
Gesellschaftliche und rechtliche Entwicklungen: Ronen Steinke erklärt, wie Gerichte und der Staat zunehmend härter gegen Klimaaktivist*innen vorgehen und welche politischen Motivationen dahinterstehen.
Zusammenfassung:
In dieser Podcastfolge stehen die rechtlichen Auseinandersetzungen rund um die Proteste der Letzten Generation im Mittelpunkt. Irma, eine Aktivistin, teilt ihre persönliche Erfahrung, nachdem sie an Straßenblockaden teilgenommen hat und in einem langwierigen Gerichtsprozess wegen Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte verurteilt wurde. Sie erklärt, warum sie sich trotz juristischer Risiken weiterhin für den Klimaschutz einsetzt und wie wichtig es ist, friedlichen Protest in einer Demokratie zu ermöglichen.
Ronen Steinke analysiert die zunehmende Härte der deutschen Gerichte im Umgang mit Klimaaktivist*innen. Er beschreibt, wie anfängliche mildere Urteile sich in den letzten Jahren in teils drastische Strafen verwandelt haben, bis hin zu Freiheitsstrafen für wiederholte Protestaktionen. Dabei geht es vor allem um die Anwendung des Nötigungsparagrafen (§240 StGB), der in vielen Fällen eine strafrechtliche Verurteilung ermöglicht, obwohl der Protest friedlich und gewaltfrei bleibt.
Stephan Bsdurek, Rechtsreferendar und Teil des RAZ e.V., erläutert die Unterstützung, die der Verein Aktivist*innen bietet. Neben rechtlicher Beratung und Prozessbegleitung hilft der RAZ e.V. auch bei der emotionalen Bewältigung der Ängste, die mit Gerichtsverfahren und der Möglichkeit einer Haftstrafe verbunden sind. Die Proteste der letzten Generation seien Teil eines breiteren demokratischen Engagements, das durch rechtliche Repression nicht geschwächt werden dürfe.
Ein besonderer Fokus liegt auf Irmas Verfassungsbeschwerde, die sie nach mehreren Gerichtsinstanzen eingelegt hat. Ziel ist es, das Bundesverfassungsgericht dazu zu bringen, eine grundsätzliche Entscheidung über die Legitimität von Klima-Protesten zu treffen und den rechtlichen Rahmen zu klären. Dabei geht es um die Frage, ob friedlicher Protest gegen die Klimakrise tatsächlich als strafbare Handlung geahndet werden darf, und welche Rolle der Schutz zukünftiger Generationen in der Rechtsprechung spielen sollte.
Diese Episode wirft nicht nur einen Blick auf die persönlichen Erfahrungen der Aktivist*innen, sondern auch auf die juristischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland.
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Sep 8, 2024 • 55min
Claudia Kemfert, Manuel, Julien: "Unlearn CO2" - geht das überhaupt?
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In dieser Episode von „She Drives Mobility“ spricht Katja Diehl mit den Gästen Julien und Manuel von der Treibhauspost über das Buchprojekt „Unlearn CO₂“, das sie gemeinsam mit der renommierten Wissenschaftlerin Claudia Kemfert realisiert haben. Das Buch bietet 14 Beiträge von 17 Autor*innen und beleuchtet die Klimakrise aus verschiedenen Perspektiven wie Ernährung, Mobilität, Patriarchat, Ableismus und Recht.
Kernpunkte der Episode:
Interdisziplinäre Ansätze zur Klimakrise: Die Gäste betonen, dass die Klimakrise in allen gesellschaftlichen Bereichen spürbar ist. Von Ernährung über Mode bis hin zu Medien und Recht – das Buch zeigt auf, wie tiefgreifend der Wandel sein muss, um eine klimagerechte Zukunft zu ermöglichen.
Klimakrise und soziale Gerechtigkeit: Die Autor*innen diskutieren, wie unterschiedliche Bevölkerungsgruppen unterschiedlich von der Klimakrise betroffen sind. Besonders Frauen, Menschen im globalen Süden und Menschen mit Behinderungen leiden unter den Folgen der Krise. Es wird betont, dass Klimaschutz eine Frage der Gerechtigkeit ist.
Banden bilden für den Wandel: Katja und ihre Gäste sprechen darüber, wie wichtig es ist, Gemeinschaften zu bilden, die sich für den Klimaschutz engagieren. Dabei steht die Idee im Vordergrund, dass man auch mit Unterschieden zusammenarbeiten kann, ohne Perfektion zu fordern.
Recht als Hebel für den Klimaschutz: Ein besonderes Kapitel im Buch befasst sich mit der Frage, wie das Rechtssystem genutzt werden kann, um den Klimaschutz voranzutreiben. Klimaklagen wie jene gegen Volkswagen zeigen, dass juristische Mittel starke Werkzeuge im Kampf gegen die Klimakrise sein können.
Ableismus und Inklusion im Klimadiskurs: Im Gespräch wird deutlich, dass der Klimadiskurs oft behindertenfeindlich ist. Menschen mit Behinderungen sind nicht nur besonders von den Folgen der Klimakrise betroffen, sondern werden oft von Lösungen ausgeschlossen. Hier setzen die Autoren an, um das Thema Inklusion in den Fokus zu rücken.
Weitere Themen:
Die Episode geht darüber hinaus auf die Notwendigkeit ein, wie die Medien über die Klimakrise berichten sollten, und thematisiert, wie häufig die Klimakrise in deutschen Talkshows vernachlässigt wird. Die Gäste betonen, dass die gesellschaftliche Diskussion über den Klimawandel intensiviert werden muss.
Katja Diehl gibt außerdem Einblicke in ihren eigenen Beitrag zum Buch, in dem sie die Verkehrspolitik als Schlüssel zur CO₂-Reduktion anspricht und die Notwendigkeit einer Mobilitätswende ohne Autos erläutert.
Fazit: Diese Folge bietet tiefgehende Einblicke in das Buch „Unlearn CO₂“ und zeigt, wie interdisziplinär die Lösung der Klimakrise angegangen werden muss. Die Gäste regen dazu an, den Wandel nicht nur zu erhoffen, sondern aktiv zu gestalten und sich für eine klimagerechte Zukunft zu engagieren.
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