
she drives mobility
On the way to new mobility: Katja Diehl spricht alle 14 Tage mit Gästen über Mobilität statt Verkehr, Diversität, New Work, Inklusion, kindergerechte Stadt und das Mobilisieren auf dem Land.
Latest episodes

Dec 1, 2024 • 50min
Kilian Jörg: Was ist deine Analyse für utopische Auswege aus der autodestruktiven Vernunft?
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Anfragen als Speakerin oder Panelistin an backoffice@katja-diehl.de. Die Zusammenfassung liefert euch eine KI. Macht man ja heute so.
Zusammenfassung des Podcasts
Im Gespräch diskutieren Katja und Kilian die ökologische Krise, die durch die gesellschaftliche Abhängigkeit vom Auto verschärft wird. Beide betonen, dass die Autonutzung nicht nur eine Gewohnheit ist, sondern kulturell und sozial tief verankert. Katja beschreibt, wie der Autokult Menschen in eine Art „Konsumfalle“ lockt, während Kilian auf den philosophischen und historischen Ursprung dieser Abhängigkeit eingeht und aufzeigt, wie sich dieser Kult in ein Konsumprodukt verwandelt hat, das die Natur zunehmend instrumentalisiert. Die beiden thematisieren die Notwendigkeit, das Verkehrs- und Mobilitätssystem zu transformieren, und beleuchten Ansätze für eine nachhaltigere, sozial gerechtere Mobilität.
Hauptthesen von Katja
Kritik an der Autozentrierung und sozialer Ungleichheit durch MobilitätspolitikKatja sieht in der gesellschaftlichen Abhängigkeit vom Auto ein System der Ungleichheit, das wirtschaftlich und kulturell aufrechterhalten wird. Sie kritisiert, dass das Auto für viele Menschen ein notwendiges Übel geworden ist, weil es oftmals an alternativen Transportmitteln mangelt. Diese Abhängigkeit verstärkt soziale Ungleichheiten, indem sie Menschen ohne Zugang zu Autos benachteiligt. Katja betont, dass sozial Benachteiligte – wie zum Beispiel ältere Menschen, Menschen mit Behinderung und jene ohne finanzielle Mittel – unter dem dominanten Autoverkehrsmodell besonders leiden.
Förderung eines neuen Mobilitätsparadigmas durch Bildungs- und KulturarbeitKatja setzt auf Bildung und Kultur, um eine breite Diskussion über nachhaltige Mobilität anzustoßen. Ihr Ziel ist es, Menschen über Bücher, Kinderliteratur und Medien für alternative Verkehrsformen und eine ökologische Mobilitätswende zu sensibilisieren. Ihr Ansatz ist es, über soziale Medien und Bildungsinhalte eine Bewusstseinsveränderung anzustoßen, die auch zukünftige Generationen für umweltfreundliche und gerechtere Mobilitätslösungen begeistert.
Unabhängigkeit von bestehenden Machtstrukturen durch lokale InitiativenKatja hebt die Bedeutung lokaler und regionaler Initiativen hervor, die sich von den Interessen der etablierten Auto- und Verkehrsindustrie lösen. Sie betont, dass Mobilitätswandel von unten her erfolgen sollte, durch Bürgerbewegungen und kommunale Projekte, anstatt auf politische Großreformen zu warten. Katja sieht in der lokalen Ebene die größte Kraft, um das bestehende System aufzubrechen und Alternativen wie den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel und Fahrradinfrastrukturen zu etablieren.
Hauptthesen von Kilian
Philosophische und historische Kritik an der automobilen KulturKilian beschreibt das Auto als Symbol für eine westliche Lebensweise, die von Isolation und Individualismus geprägt ist. Diese Kultur des Autos habe das Verhältnis zur Umwelt verändert, indem sie Menschen von der Natur entfremde und eine „fremdgesteuerte Subjektivität“ fördere. Er kritisiert, dass das Auto eine falsche Autonomie verspricht, indem es ein Gefühl der Freiheit vermittelt, das jedoch mit Abhängigkeiten und ökologischen Schäden verbunden ist. In dieser Entfremdung erkennt Kilian ein historisches Erbe, das bis ins 20. Jahrhundert zurückreicht und mit der Kolonialisierung und Industrialisierung verknüpft ist.
Transformation des öffentlichen Raums und der KonsumgesellschaftKilian betrachtet das Auto als eine künstlich erzeugte Konsumbedürfnis, das Menschen auf der Suche nach Natur und Freiheit in die Abhängigkeit von Technik und fossiler Energie drängt. Diese Abhängigkeit wird durch Werbung, Medien und die Autoindustrie ständig verstärkt. Um diese Konsumgewohnheit zu durchbrechen, plädiert Kilian für eine Umgestaltung des öffentlichen Raums, die die Dominanz des Autos in der Gesellschaft verringert und Alternativen wie den öffentlichen Nahverkehr und sichere Radwege stärkt.
Vision einer gemeinschaftsorientierten, dezentralen LebensweiseKilian schlägt vor, die automobile Kultur durch eine gemeinschaftsorientierte Lebensweise zu ersetzen, bei der Mobilität nicht als Konsumgut, sondern als Gemeinschaftsrecht begriffen wird. Er verweist auf Beispiele wie das besetzte Gelände „ZAD“ in Frankreich, wo Menschen auf Gemeinschaftsbesitz angewiesen sind und alternative Lebensstile erproben. Dies könne ein Modell für eine nachhaltige, „post-automobile“ Gesellschaft sein, in der Ressourcen geteilt und neue Mobilitätsformen etabliert werden, die weniger auf individuelle Besitzansprüche als auf kollektive Verantwortung setzen.
Schlussfolgerung
Katja und Kilian beleuchten im Podcast den notwendigen kulturellen Wandel, der erforderlich ist, um die ökologische Krise zu bewältigen und die gesellschaftliche Abhängigkeit vom Auto zu beenden. Während Katja einen Fokus auf Bildung, Sensibilisierung und lokale Mobilitätsinitiativen legt, fordert Kilian eine tiefergehende, philosophische und systematische Veränderung des öffentlichen Raums und der Gesellschaft hin zu einer gemeinschaftsorientierten Mobilität. Beide Ansätze ergänzen sich, indem sie sowohl die individuellen als auch die strukturellen Veränderungen ansprechen, die für eine gerechte und umweltfreundliche Mobilität notwendig sind.
Kaum etwas prägt die moderne Konsumgesellschaft so sehr wie das Automobil – Grund genug, unsere toxische Liebesbeziehung zu ihm zu analysieren und Auswege aus der planetaren Autodestruktion aufzuzeigen. Jenseits von Klimabilanzen und moralischen Vorwürfen unternimmt Kilian Jörg eine letzte Spritztour durch einbetonierte Vorstellungen von »Freiheit«, »Normalität«, »Vernunft« und »Natur«, die den Ökozid als alternativlos erscheinen lassen. Mithilfe von Beyoncé, Lynch und Le Guin begibt er sich auf eine Achterbahnfahrt durch Popkultur, faschistische Männlichkeit, Erdöl, Nationalparks, aktivistische Landbesetzungen und die Tugenden der Autofetischist*innen, um zu einer Utopie autofreier Welten aufzurufen.
Hier gehts zum Buch von Kilian.
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Nov 17, 2024 • 51min
Martin Röhrleef: Die Idee vernetzter Mobilität für Menschen statt Autos - warum fällt sie so schwer?
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Anfragen als Speakerin oder Panelistin an backoffice@katja-diehl.de. Die Zusammenfassung liefert euch eine KI. Macht man ja heute so. 🙂
Heute unterhalte ich mit Martin Röhrleef, einen ambitionierten Mobilitätsexperten mit jahrzehntelanger Erfahrung. unter anderem bei den Hannoveraner Verkehrsbetrieben üstra. Gemeinsam beleuchten wir, wie die Mobilität der Zukunft aussehen könnte – mutig, nachhaltig und menschenzentriert.
Zentrale Highlights, die dich erwarten:
Martins „Call-to-Action“: Was jede*r von uns tun kann, um den Wandel aktiv zu unterstützen.
Ein Blick hinter die Kulissen: Welche Herausforderungen und Chancen er bei der üstra erlebt hat.
Die Stadt als Lebensraum: Warum weniger Autos in Städten mehr Lebensqualität bedeuten.
Technologische Innovationen: Wie neue Mobilitätsdienste wie Sharing-Angebote die Zukunft prägen können.
Beraterblick: Wie Martin Städte dabei unterstützt, Mobilität für alle zugänglich und effizient zu gestalten.
Katjas Plädoyer für Mut: Warum jetzt die Zeit ist, alte Strukturen aufzubrechen und Neues zu wagen.
Ihre Vision einer Mobilitätswende: Warum es Zeit ist, das Auto als Standard zu hinterfragen und eine gerechtere Mobilität für alle zu schaffen.
Intersektionalität als Schlüssel: Wie Mobilität Frauen, Kinder, ältere Menschen und marginalisierte Gruppen besser einbeziehen kann.
Storytelling für den Wandel: Inspirierende Beispiele, wie Mobilität positive Veränderungen in Städten weltweit bewirkt hat.
Persönliche Mission: Warum Katja sich Tag für Tag für eine menschenzentrierte Mobilität einsetzt.
In dieser Folge des Podcasts spricht Katja Diehl, Bestsellerautorin und Vordenkerin der Mobilitätswende, mit Martin Röhrleef, einem erfahrenen Verkehrsplaner und Berater. Die beiden diskutieren zentrale Fragen der Mobilität: Warum wird das Auto oft bevorzugt? Welche Barrieren bestehen bei der Umsetzung multimodaler Verkehrskonzepte? Und was braucht es, um eine nachhaltige Mobilitätskultur zu etablieren?
Röhrleef bringt tiefgehende Einblicke aus seiner Zeit bei der üstra in Hannover ein, wo er das Mobilitätspaket *HannoverMobil* entwickelte – eine visionäre Idee, die vor ihrer Zeit war. Gemeinsam beleuchten sie, warum sich innovative Konzepte oft schwer durchsetzen und was nötig ist, um Mobilität zukunftsfähig zu machen.
Zentrale Themen und Erkenntnisse aus dem Gespräch
**HannoverMobil: Ein visionäres Konzept**
Röhrleef schildert die Entstehung des ersten Mobilitätspakets in Hannover 2004. Die Idee war revolutionär: Eine Karte bündelte Zugang zu ÖPNV, Carsharing, Mietwagen und mehr. Ziel war, eine echte Alternative zum privaten Auto zu schaffen. Doch die Umsetzung stieß auf technische und kulturelle Grenzen.
**Kooperation statt Konkurrenz**
Eine überraschende Erkenntnis: Auch innerhalb des öffentlichen Verkehrs gab es Widerstände gegen Kooperation. Taxiunternehmen und ÖPNV-Anbieter konkurrierten oft anstatt zu kooperieren. Röhrleef sieht darin eine verpasste Chance, Kernkompetenzen zu bündeln und kundenorientierte Lösungen zu schaffen.
**Technologische Entwicklung: Chance und Hürde**
Röhrleef reflektiert, wie technologische Fortschritte wie Apps und Mobilitätsplattformen heute helfen könnten, was damals noch analog und erklärungsbedürftig war. Dennoch bleibt die Integration unterschiedlicher Anbieter schwierig, da oft eine klare Geschäftsstrategie fehlt.
**Kulturelle Barrieren**
Das Gespräch zeigt, wie schwer es ist, Menschen von neuen Mobilitätskonzepten zu überzeugen. Routinen, Sicherheitsbedenken und die Bequemlichkeit des Autos erschweren den Umstieg. Röhrleef betont, dass ohne ein Umdenken und faire Rahmenbedingungen – etwa höhere Parkkosten – Alternativen wenig Chancen haben.
**Die Zukunft der Mobilität: Vision und Realität**
Röhrleef bleibt trotz der Herausforderungen optimistisch. Er sieht Potenzial in Mobilitätsbudgets für Arbeitnehmer*innen und stärker integrierten Angeboten. Entscheidend sei, dass Mobilitätslösungen echte Mehrwerte bieten, die über einfache Bündelungen hinausgehen, etwa Versicherungen oder Mobilitätsgarantien.
**Intersektionalität als Mobilitätsansatz**
Diehl betont, dass Mobilität nicht isoliert betrachtet werden kann. Sie plädiert für einen Ansatz, der Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen – Frauen, Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen – stärker einbezieht. Mobilität muss sozial gerecht und inklusiv gestaltet sein, um allen Zugang zu ermöglichen.
**Lebensqualität als Argument**
Eine der überraschenden Einsichten: Die Mobilitätswende wird oft auf CO₂-Einsparungen reduziert. Diehl argumentiert jedoch, dass der Fokus auf Lebensqualität, Sicherheit und Teilhabe der Bevölkerung stärker wirken könnte, um Akzeptanz und Engagement zu fördern.
**Systemische Privilegien des Autos**
Das Gespräch verdeutlicht, dass das Auto nicht nur durch Bequemlichkeit attraktiv bleibt, sondern vor allem durch strukturelle Vorteile: niedrige Kosten für Parkplätze, milliardenschwere Subventionen und jahrzehntelangen Ausbau autogerechter Infrastruktur. Diese Ungleichheit hemmt den Wandel hin zu alternativen Verkehrsmitteln.
**Das Deutschland-Ticket als Fortschritt – mit Herausforderungen**
Die Einführung des Deutschland-Tickets wird als Meilenstein begrüßt, doch die Implementierung zeigt, wie komplex die Koordination zwischen Verkehrsverbünden und Anbietern ist. Diehl sieht es als Anfang, aber nicht als Lösung für tiefere Probleme wie Zersplitterung und mangelnde Kundenorientierung.
**Ein Appell für mutiges Handeln**
Diehl fordert mehr Mut von Politik und Gesellschaft: Eine gleichberechtigte Mobilität erfordert unpopuläre Entscheidungen, etwa den Rückbau von Straßen und höhere Kosten für den Autoverkehr. Nur so können Alternativen attraktiv werden.
Überraschende Erkenntnisse aus dem Gespräch:
**Strukturelle Ungleichheiten hemmen Innovation:** Selbst visionäre Projekte wie HannoverMobil scheiterten teilweise daran, dass das System um das Auto herum aufgebaut ist. Solange diese Vorteile bestehen, bleibt es schwer, Menschen für Alternativen zu gewinnen.
**Technologie allein reicht nicht:** Obwohl Apps und Plattformen den Zugang erleichtern, sind sie keine Lösung für tiefere Probleme wie fehlende Kooperation und mangelnde Kundenorientierung.
**Mobilität ist nicht neutral:** Die Diskussion machte deutlich, wie sehr Mobilität soziale Gerechtigkeit, Umweltpolitik und individuelle Freiheit verbindet. Ein rein technokratischer Ansatz greift zu kurz.
Warum diese Folge hörenswert ist:
Dieser Podcast ist ein Muss für alle, die Mobilität aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachten wollen. Er verbindet technologische und gesellschaftliche Einsichten mit praxisnahen Beispielen. Katja Diehl und Martin Röhrleef zeigen, dass die Mobilitätswende nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch der Haltung und Kooperation ist.
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Nov 3, 2024 • 57min
Michael Dietz: Warum sollten wir mehr reisen und weniger Urlaub machen?
Heute tauche ich mit Michael Dietz, Reisejournalist und Co-Gründer des beliebten „Reisen Reisen“-Podcast, in die Tiefen von Flugscham, Bahnglück, Reisen und Urlaub. Ist in einer Welt der Klimakatastrophe das Unterwegssein jenseits des Alltags noch Genuss? Und wenn ja: Wie sollte dieser gestaltet sein, um den sozialen Handabdruck größer zu machen als die ökologischen Fußabdruck? Gemeinsam werfen wir einen kritischen und positiven Blick auf die Art, wie wir reisen – und wie Reisen ein echter Beitrag zum Verständnis unserer Welt sein kann, GERADE in Zeiten der Klimakrise.
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Die Zusammenfassung liefert euch eine KI. Macht man ja heute so. Anfragen als Speakerin oder Panelistin an backoffice@katja-diehl.de.
Mit Charme und Tiefgang hinterfragt Michael Dietz die oberflächliche „Urlaubskultur“ und zeigt, wie nachhaltiges, langsames Reisen nicht nur die ökologischen Folgen mindert, sondern auch zu einem neuen, intensiven Reiseerlebnis führt. Für Dietz ist Reisen eine „Kulturtechnik“, die Austausch und echte Begegnungen möglich macht und so nicht nur die Perspektiven erweitert, sondern auch die Demokratie stärkt.
Schwerpunkte:
Der Unterschied zwischen Urlaub und Reisen: Dietz erklärt, warum er Reisen als „echtes Erleben“ versteht und wie es uns ermutigen kann, die Welt und andere Kulturen hautnah zu entdecken – abseits des bloßen Konsums und „Urlaubsmodus“. Er spricht darüber, wie wichtig es ist, nicht nur zu „verreisen“, sondern auch bereit zu sein, sich auf Unbekanntes einzulassen und tiefere Verbindungen zu Menschen und Orten zu knüpfen.
Revenge Travel und nachhaltiges Reisen in der Klimakrise: Die Pandemie hat in vielen Menschen einen „Nachholbedarf“ geweckt, und das oft ohne Rücksicht auf die Umwelt. Doch wie lässt sich dieser Drang umwandeln in Reisen mit weniger Umweltbelastung? Dietz und Diehl diskutieren kreative Ansätze für klimafreundliches Reisen – von Nachtzügen über Fernbusse bis hin zur bewussten Wahl von Reisezielen.
Nachhaltigkeit ohne erhobenen Zeigefinger: Michael Dietz zeigt, dass nachhaltiges Reisen auch Spaß machen kann, ohne belehrend zu wirken. Im Podcast „Reisen Reisen“ werden besondere Orte beschrieben und Geschichten erzählt, die inspirieren und zeigen, wie man anders reisen kann. Von Wanderungen durch europäische Landschaften bis zu abgelegenen Städten in Deutschland – Dietz betont, wie man durch die Wahl weniger bekannter Ziele nicht nur Neues erleben, sondern auch den Overtourism umgehen kann.
Vom Abenteuer Nachtzug und der Freude am entschleunigten Reisen: Statt dem hektischen Hin- und Herfliegen teilt Dietz seine Begeisterung für Nachtzugfahrten, die das Reisen nicht nur nachhaltiger, sondern auch abenteuerlicher machen. Eine Nachtzugfahrt nach Wien oder eine Bahnfahrt quer durch Europa: Dietz glaubt, dass diese Art des Reisens uns bewusster erleben lässt, wie weit wir uns bewegen, und uns gleichzeitig entspannt am Ziel ankommen lässt.
Tipps für den bewussten Einstieg ins Reisen: Wenn du nach Ideen suchst, wie du selbst nachhaltiger reisen kannst, gibt Dietz einfache, aber wirkungsvolle Ratschläge. Von der Buchung kleiner Gästehäuser über die Erkundung lokaler Kulturen bis hin zum bewussten Verzicht auf fest getaktete Tagespläne – er zeigt, wie Reisen zur Auseinandersetzung mit einem Ort und seinen Menschen werden kann.
Das Potential von Reisen für Völkerverständigung und Demokratie: Ein weiterer wichtiger Aspekt für Dietz ist die transformative Kraft des Reisens. Wenn wir in andere Kulturen eintauchen und mit Menschen vor Ort in Kontakt kommen, wachsen Verständnis und Respekt füreinander. Dietz beschreibt dies als demokratisches Potential des Reisens: Echte Begegnungen fördern das Verständnis über Landesgrenzen hinweg.
Katja Diehl und Michael Dietz führen in dieser Episode ein praxisnahes Gespräch über die Zukunft des Reisens. Schalte ein und erfahre, wie du deine eigenen Reisen anders gestalten und dabei nicht nur etwas für dich, sondern auch für die Umwelt und andere Menschen tun kannst.
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Oct 20, 2024 • 1h 21min
The Serbian ‘lithium deal’: A talk about the disastrous consequences of neo-colonialism powered by german government and car manufacturers.
If you like this episode, put some stars on it or send it to someone who should listen to it. I make this all pro bono, but feel free to support me per Ko-Fi oder PayPal. My weekly german newsletter can be booked here steady. I work as a keynote speaker, panelist and author. Feel free to contact me!
Liljana Tomoviç is a professor from the University of Belgrade with decades of experience. As her research takes place primarily in the midst of nature, she has a very deep insight into the changes that climate change is already having on the country.
Aleksandar Matković is a member of the „Green-Left Front“, the main left-wing opposition party in the Serbian parliament, where he helps shape the party’s new economic policy. As a researcher he turned into a political activist with questioning the dependency of his country regarding Chinese corporates and got death threats after questioning lithium mining in Serbia. Read his Open letter regarding Rio Tinto and the “mining colony that Serbia is turning into”.
In this episode of my podcast, we talk about the very specific effects that the planned mining deal, which in Germany is primarily based on the lithium requirements of car manufacturers, will have on people in Serbia, from environmental destruction to displacement. We talk about state violence, which hundreds of thousands of people in the country refuse to be intimidated by because they are afraid of a future in which their country can no longer be worth living in because it has been exploited in a neo-colonialist manner. In July of this year, Belgrade gave the green light for lithium extraction, having temporarily halted it two years previously following pressure from environmentalists.
Germany needs lithium, especially in the automotive industry. Germany consumes more metal than many of its neighbouring countries, a third of which is used by the automotive industry. This means that Germany’s consumption of raw materials is far above a globally fair level.
In the interview, we explain that instead of aggressively securing access to critical metals, it would be important to reduce the overall demand for raw materials, emphasises Reckordt. Above all, this would mean building smaller and fewer cars, initiating a turnaround in transport that reduces dependence on cars, recycling raw materials and drastically reducing energy consumption in industry. As a consequence, this would mean carrying out a real green transformation and actually reorganising the economy in a climate-neutral and ecological way instead of creating rebound effects and shifting environmental and human rights problems abroad. This does not go hand in hand with Germany’s self-image as a growing export and leading automotive and industrial nation.
For those of you who understand German, I also recommend the previous episode that I recorded with Hannah from Powershift. Here we shed light on the almost 100 per cent metal dependency of Germany (and the German automotive industry) on neo-colonial business relationships with countries in the Global South.
Serbia Protests, Mining Project, and Environmental Concerns
Aleksandar discussed the escalating protests in Serbia due to changing laws allowing mining operations. He shared his involvement in internationalizing the struggle, establishing an ecological organization, and signing a declaration of international solidarity. He also mentioned receiving death threats after criticizing the economic aspects of the mine. Katja added that a protest group member was sentenced to two years in jail, further intimidating protesters. Aleksandar discussed the potential lithium mining project in Serbia, highlighting its potential environmental and social impacts. Ljiljana emphasized the importance of the region’s unique landscape for the survival of many populations in Serbia. Both agreed that the project poses a complex problem with various economic, social, and environmental risks.
Environmental Protests and Lack of Official Support
Ljiljana expressed her concern and sadness over the lack of official support and understanding from their country and some Western countries regarding a multi-level problem. Katja then discussed the situation in Germany, where there was a lack of awareness and action against a similar issue. Aleksandar shared his perspective on the situation in Serbia, highlighting the large-scale environmental protests that have been building up for years. He explained that the protests were not limited to one issue, but were a response to various environmental concerns, including air quality, privatization programs, and foreign direct investments. The protests gained momentum when the Rio Tinto project was realized to have significant impacts on the environment and the political landscape. Aleksandar also mentioned the use of social networks to spread information quickly.
Green Colonialism and Lithium Mining Implications
Aleksandar and Ljiljana discussed the international implications of the growing demand for lithium and other critical minerals. They argued that this trend, driven by multinational corporations and the German car industry, represents a form of „green colonialism“ that threatens the environment and the way of life in peripheral countries. They also highlighted the potential for widespread mining in Serbia and the Balkans, which could lead to the destruction of natural habitats and ecosystems. Ljiljana emphasized that lithium is not a sustainable solution for energy production, as it is primarily used in batteries, and that alternative solutions should be explored to ensure survival.
Environmental Impact of Mining and Activism
Ljiljana expresses that while most people are unaware of the environmental impact of mining, some activist groups are starting to recognize the need to reduce consumerism and transition to sustainable practices. Scientists have been warning governments about climate change for decades, but capitalist interests have impeded progress. Aleksandar recounts being labeled an „eco-terrorist“ by a pro-mining group after questioning the economic viability of a mine, facing threats, and protests arising from the harassment of activists and scientists critical of mining projects.
State List Challenges and Economic Impacts
Aleksandar and Katja discussed the challenges and impacts of being on a state list, which Katja described as a negative experience. Aleksandar shared his experiences of receiving mass support from public figures and intellectuals, which helped him cope with the situation. They also discussed the economic implications of the mine’s operation, with Aleksandar expressing concerns about the environmental degradation and the potential for Serbia to become a mining colony. He emphasized the need to reduce demand to avoid human rights abuses and the exploitation of nature in the peripheries.
Environmental Impact of Mining and Ecosystems
Katja and Ljiljana discussed the long-term effects of mining on the environment and ecosystems. Ljiljana, a biologist, explained that ecosystems take thousands of years to evolve and cannot be reversed after mining activities. She also highlighted the domino effect of mining, which could lead to the destruction of nature, water reservoirs, and agricultural fields. Ljiljana emphasized that people in power are not considering the future generations and are gambling with their destiny. She also warned about the potential for mass migrations from affected regions to economically developed countries, which could lead to a reduction in the quality of life in these countries. Ljiljana concluded by stating that they are fighting for the preservation of nature and other creatures, despite being labeled as eco-terrorists.
Mining Project Challenges and Environmental Concerns
Katja and Aleksandar discussed the potential profits and challenges of a mining project in Germany, highlighting the significant profits for corporations but also the social and environmental costs. They criticized the European Commission’s close ties with corporate lobbyists and the potential for unequal treatment among nations. They also discussed the need for diversification of materials, a reduction in demand, and better public transport in Germany. Ljiljana shared her concerns about the impact of human activities on nature and populations, and the issue of corruption in preserving natural habitats. She also mentioned the solidarity among activist organizations from different regions facing similar problems with lithium and other mines. The group agreed on the importance of international cooperation and solidarity in their respective fights.
Addressing Disconnects and Advocating for Change
Ljiljana expressed concerns about the disconnect between environmental ideals and realities faced by communities impacted by issues like mining. Katja agreed, emphasizing the importance of connecting with others beyond individual actions. They discussed the interconnectedness of economy and ecology, with Ljiljana stressing these aspects should not be separated. Katja shared her desire to help people speak out against injustice. Ljiljana provided observations on current affairs in Serbia and the Balkans, comparing them to China and Russia. They highlighted the role of information and media in shaping public opinion. Katja mentioned her advocacy work amplifying people’s stories. The conversation ended with Katja offering to share a podcast link featuring Carola Rackete and the left party.

Oct 6, 2024 • 49min
Rohstoffe am Wendepunkt? Deutschlands Abhängigkeit und die Zukunft der Versorgungssicherheit.
In dieser Podcast-Folge tauche ich mit Hannah Pilgrim, Expertin der Berliner NGO PowerShift, tief in die Welt der kritischen Rohstoffe ein. Wir beleuchten Deutschlands Abhängigkeit von metallischen Rohstoffen und die Herausforderungen, die damit einhergehen. Gemeinsam diskutieren wir, warum unser modernes Leben ohne diese Materialien kaum denkbar wäre – von Autos bis zu Smartphones – und wie gefährlich unsere Importabhängigkeit werden kann. Die Folge bietet Einsichten in aktuelle europäische Gesetze, die Intransparenz, die deren Ausführung begleitet und sensibilisiert für die sozialen und ökologischen Konsequenzen unseres Rohstoffhungers.
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Die Zusammenfassung liefert euch eine KI. Macht man ja heute so. Anfragen als Speakerin oder Panelistin an backoffice@katja-diehl.de.
Schwerpunkte dieser Episode:
Deutschlands starke Abhängigkeit von RohstoffimportenWusstet ihr, dass Deutschland, obwohl wir als „Exportweltmeisterin“ gelten, fast alle seine metallischen Rohstoffe importiert? In dieser Folge erklärt Hannah, warum es in Deutschland keinen aktiven Metallabbau mehr gibt und wie diese Abhängigkeit von Ländern wie Brasilien, Südafrika und Peru Deutschland verwundbar macht. Diese Tatsache, gepaart mit Deutschlands hohem Rohstoffverbrauch, birgt nicht nur wirtschaftliche Risiken, sondern auch moralische Fragen zu fairen Handelspraktiken. Warum das wichtig ist: Ohne die nötigen Rohstoffe würde die deutsche Industrie – von der Automobilbranche bis zur Bauwirtschaft – stillstehen. Der Podcast zeigt, wie brisant die Abhängigkeit ist und welche Gefahren sie birgt.
Das europäische „Critical Raw Materials Act“ (CRMA)Das neue EU-Gesetz zur Sicherung kritischer Rohstoffe sorgt für Bewegung: Ziel ist es, Europas Abhängigkeit von Importen zu verringern und mehr Rohstoffe lokal zu fördern und zu recyceln. Klingt nach einem Schritt in die richtige Richtung? Hannah erläutert, warum das Gesetz nicht nur Vorteile bringt. Besonders die Intransparenz bei der Auswahl strategischer Projekte und die möglichen negativen Folgen für rohstoffreiche Länder außerhalb Europas werfen Fragen auf. Steht die EU damit vor einer neuen Form des Kolonialismus? Warum das wichtig ist: Der CRMA wird in den kommenden Jahren die Rohstoffpolitik der EU prägen und hat das Potenzial, den globalen Rohstoffmarkt drastisch zu verändern – mit weitreichenden Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft.
Umweltschäden und soziale Ungerechtigkeiten durch den RohstoffabbauDer Podcast beleuchtet die oft unsichtbaren Folgen der Rohstoffgewinnung: indigene Gemeinschaften verlieren ihre Lebensgrundlagen, und Umweltzerstörung schreitet unaufhaltsam voran. Besonders problematisch ist, dass die meisten dieser Länder von der Wertschöpfung – also der Weiterverarbeitung der Rohstoffe – nicht profitieren. Während Europa und Deutschland den Rohstoffverbrauch weiter ankurbeln, zahlen andere die Kosten. Ein Beispiel: Elektroautos gelten als nachhaltig, doch ihre Batterien bestehen aus ressourcenintensiven Metallen, was den vermeintlichen Umweltvorteil dann relativiert, wenn der Bau dieses Autos auf die Statistik trifft, dass Pkw in Deutschland sind nur 45 Minuten am Tag bewegen und immer größer werden.Warum das wichtig ist: Unsere Entscheidungen beim Konsum und in der Politik haben direkte Auswirkungen auf Menschen und Umwelt in anderen Teilen der Welt. Wir sensibilisieren für die globalen Verflechtungen und wollen, dass wir alle daraufhin bewusster handeln.
Neben den drei zentralen Punkten beleuchtet die Folge auch weitere wichtige Themen, die oft im Alltag übersehen werden. So z. B., dass sich viele Menschen – vor allem im Hinblick auf Autos – selten bewusst machen, dass diese ohne den Einsatz von Rohstoffen aus außereuropäischen Ländern kaum gebaut könnten. Metalle wie Kupfer, Nickel und Aluminium, die für den Bau von Autos unverzichtbar sind, stammen größtenteils aus Ländern des globalen Südens. Diese Rohstoffe ermöglichen nicht nur die Produktion von Fahrzeugen, sondern auch von Elektronik, Smartphones und vielen Alltagsgegenständen.
Darüber hinaus diskutieren wir, das der Rohstoffabbau in diesen Ländern oft unter schwierigen Bedingungen erfolgt und wie das Ungleichgewicht zwischen Wertschöpfung und Belastung weiterhin besteht: Während Europa und Deutschland von der Verarbeitung und Nutzung dieser Rohstoffe profitieren, tragen die exportierenden Länder die ökologischen und sozialen Kosten. Auch die Automobilindustrie steht vor der Herausforderung, nachhaltigere und gerechtere Lösungen zu finden, um die massiven Ressourcenbedarfe zu reduzieren.
Warum diese Folge anhören?Diese Podcast-Folge ist ein Muss für alle, die wissen wollen, wie unser Alltag mit den globalen Rohstofflieferketten verknüpft ist – und warum es höchste Zeit ist, das Thema Rohstoffe neu zu denken.

Sep 22, 2024 • 57min
Verfassungsbeschwerde: Friedliche Klimaproteste vor Gericht – Ist unser Recht fit für eine Welt in der Klimakatastrophe?
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In dieser Episode geht es um die rechtlichen Konsequenzen des Klimaaktivismus, insbesondere um die Protestaktionen der Letzten Generation. Aktivist*innen, die mit Straßenblockaden und anderen Aktionen auf den Klimanotstand aufmerksam machen, sehen sich zunehmend mit harten juristischen Maßnahmen konfrontiert. In diesem Gespräch diskutieren wir mit Irma, einer Aktivistin der letzten Generation, sowie Ronen Steinke, Journalist und Jurist, und Stephan Bsdurek, einem Rechtsreferendar und Mitglied des RAZ e.V., über die Eskalation der Strafverfolgung und die damit verbundenen Herausforderungen.
Schwerpunkte:
Protestformen der Letzten Generation: Straßenblockaden als friedlicher Protest gegen die Untätigkeit in der Klimapolitik.
Persönliche Erfahrungen im Strafverfahren: Irma berichtet von ihren Aktionen, dem Gerichtsprozess und der Verurteilung zu Tagessätzen wegen Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Zunehmende Härte der Urteile: Die Strafmaßverschärfung bei wiederholten Protestaktionen, von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen.
Rechtsstaatliche Grauzonen: Anwendung und Kritik am „Gummiparagrafen“ der Nötigung (§240 StGB) und die Verwerflichkeitsprüfung.
Rolle des RAZ e.V.: Der Verein bietet juristische und psychologische Unterstützung für Aktivist*innen, die sich vor Gericht verantworten müssen.
Strategische Verfassungsbeschwerde: Irma und ihr Anwaltsteam haben eine Verfassungsbeschwerde eingereicht, um grundsätzliche Fragen zur Legitimität des Protestes und zur Handhabung des Gesetzes zu klären.
Gesellschaftliche und rechtliche Entwicklungen: Ronen Steinke erklärt, wie Gerichte und der Staat zunehmend härter gegen Klimaaktivist*innen vorgehen und welche politischen Motivationen dahinterstehen.
Zusammenfassung:
In dieser Podcastfolge stehen die rechtlichen Auseinandersetzungen rund um die Proteste der Letzten Generation im Mittelpunkt. Irma, eine Aktivistin, teilt ihre persönliche Erfahrung, nachdem sie an Straßenblockaden teilgenommen hat und in einem langwierigen Gerichtsprozess wegen Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte verurteilt wurde. Sie erklärt, warum sie sich trotz juristischer Risiken weiterhin für den Klimaschutz einsetzt und wie wichtig es ist, friedlichen Protest in einer Demokratie zu ermöglichen.
Ronen Steinke analysiert die zunehmende Härte der deutschen Gerichte im Umgang mit Klimaaktivist*innen. Er beschreibt, wie anfängliche mildere Urteile sich in den letzten Jahren in teils drastische Strafen verwandelt haben, bis hin zu Freiheitsstrafen für wiederholte Protestaktionen. Dabei geht es vor allem um die Anwendung des Nötigungsparagrafen (§240 StGB), der in vielen Fällen eine strafrechtliche Verurteilung ermöglicht, obwohl der Protest friedlich und gewaltfrei bleibt.
Stephan Bsdurek, Rechtsreferendar und Teil des RAZ e.V., erläutert die Unterstützung, die der Verein Aktivist*innen bietet. Neben rechtlicher Beratung und Prozessbegleitung hilft der RAZ e.V. auch bei der emotionalen Bewältigung der Ängste, die mit Gerichtsverfahren und der Möglichkeit einer Haftstrafe verbunden sind. Die Proteste der letzten Generation seien Teil eines breiteren demokratischen Engagements, das durch rechtliche Repression nicht geschwächt werden dürfe.
Ein besonderer Fokus liegt auf Irmas Verfassungsbeschwerde, die sie nach mehreren Gerichtsinstanzen eingelegt hat. Ziel ist es, das Bundesverfassungsgericht dazu zu bringen, eine grundsätzliche Entscheidung über die Legitimität von Klima-Protesten zu treffen und den rechtlichen Rahmen zu klären. Dabei geht es um die Frage, ob friedlicher Protest gegen die Klimakrise tatsächlich als strafbare Handlung geahndet werden darf, und welche Rolle der Schutz zukünftiger Generationen in der Rechtsprechung spielen sollte.
Diese Episode wirft nicht nur einen Blick auf die persönlichen Erfahrungen der Aktivist*innen, sondern auch auf die juristischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland.
Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge:
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Sep 8, 2024 • 55min
Claudia Kemfert, Manuel, Julien: "Unlearn CO2" - geht das überhaupt?
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Die Zusammenfassung liefert euch eine KI. Macht man ja heute so 🙂
In dieser Episode von „She Drives Mobility“ spricht Katja Diehl mit den Gästen Julien und Manuel von der Treibhauspost über das Buchprojekt „Unlearn CO₂“, das sie gemeinsam mit der renommierten Wissenschaftlerin Claudia Kemfert realisiert haben. Das Buch bietet 14 Beiträge von 17 Autor*innen und beleuchtet die Klimakrise aus verschiedenen Perspektiven wie Ernährung, Mobilität, Patriarchat, Ableismus und Recht.
Kernpunkte der Episode:
Interdisziplinäre Ansätze zur Klimakrise: Die Gäste betonen, dass die Klimakrise in allen gesellschaftlichen Bereichen spürbar ist. Von Ernährung über Mode bis hin zu Medien und Recht – das Buch zeigt auf, wie tiefgreifend der Wandel sein muss, um eine klimagerechte Zukunft zu ermöglichen.
Klimakrise und soziale Gerechtigkeit: Die Autor*innen diskutieren, wie unterschiedliche Bevölkerungsgruppen unterschiedlich von der Klimakrise betroffen sind. Besonders Frauen, Menschen im globalen Süden und Menschen mit Behinderungen leiden unter den Folgen der Krise. Es wird betont, dass Klimaschutz eine Frage der Gerechtigkeit ist.
Banden bilden für den Wandel: Katja und ihre Gäste sprechen darüber, wie wichtig es ist, Gemeinschaften zu bilden, die sich für den Klimaschutz engagieren. Dabei steht die Idee im Vordergrund, dass man auch mit Unterschieden zusammenarbeiten kann, ohne Perfektion zu fordern.
Recht als Hebel für den Klimaschutz: Ein besonderes Kapitel im Buch befasst sich mit der Frage, wie das Rechtssystem genutzt werden kann, um den Klimaschutz voranzutreiben. Klimaklagen wie jene gegen Volkswagen zeigen, dass juristische Mittel starke Werkzeuge im Kampf gegen die Klimakrise sein können.
Ableismus und Inklusion im Klimadiskurs: Im Gespräch wird deutlich, dass der Klimadiskurs oft behindertenfeindlich ist. Menschen mit Behinderungen sind nicht nur besonders von den Folgen der Klimakrise betroffen, sondern werden oft von Lösungen ausgeschlossen. Hier setzen die Autoren an, um das Thema Inklusion in den Fokus zu rücken.
Weitere Themen:
Die Episode geht darüber hinaus auf die Notwendigkeit ein, wie die Medien über die Klimakrise berichten sollten, und thematisiert, wie häufig die Klimakrise in deutschen Talkshows vernachlässigt wird. Die Gäste betonen, dass die gesellschaftliche Diskussion über den Klimawandel intensiviert werden muss.
Katja Diehl gibt außerdem Einblicke in ihren eigenen Beitrag zum Buch, in dem sie die Verkehrspolitik als Schlüssel zur CO₂-Reduktion anspricht und die Notwendigkeit einer Mobilitätswende ohne Autos erläutert.
Fazit: Diese Folge bietet tiefgehende Einblicke in das Buch „Unlearn CO₂“ und zeigt, wie interdisziplinär die Lösung der Klimakrise angegangen werden muss. Die Gäste regen dazu an, den Wandel nicht nur zu erhoffen, sondern aktiv zu gestalten und sich für eine klimagerechte Zukunft zu engagieren.
Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge:
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Transkription unterstützt durch AI Algorithmen von Presada (https://www.linkedin.com/company/presadaai/)

Aug 25, 2024 • 35min
Christoph Störmer: Warum klagt ihr erneut für das Klima und eine gute Zukunft für alle?
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Verfassungsklagen als Mittel zum Klimaschutz
Ambitions- und Umsetzungslücke in der deutschen Klimapolitik
Kritik an der aktuellen Ampelkoalition
Bedeutung rechtlicher Schritte für den Klimaschutz
Erläuterung der Schwerpunkte:
Verfassungsklagen als Mittel zum Klimaschutz:Die Deutsche Umwelthilfe hat zusammen mit anderen Organisationen Verfassungsklagen eingereicht, um die Bundesregierung dazu zu zwingen, ihre Klimaziele ernst zu nehmen. Diese Klagen basieren auf der Argumentation, dass das aktuelle Klimaschutzgesetz die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen gefährdet und daher verfassungswidrig ist. Durch diese rechtlichen Maßnahmen sollen die bestehenden Gesetze nachgebessert und an die notwendigen Klimaziele angepasst werden.
Ambitions- und Umsetzungslücke in der deutschen Klimapolitik:Christoph Stürmer erläutert, dass die deutsche Klimapolitik zwei wesentliche Defizite aufweist. Die „Ambitionslücke“ bezieht sich darauf, dass die derzeit festgelegten Klimaziele nicht ausreichen, um die erforderlichen Emissionsreduktionen zu erreichen. Zusätzlich gibt es eine „Umsetzungslücke“, da selbst diese unzureichenden Ziele in der Praxis nicht konsequent verfolgt werden. Diese Lücken gefährden die Einhaltung internationaler Klimaziele und den Schutz zukünftiger Generationen.
Kritik an der aktuellen Ampelkoalition:Im Gespräch wird die Verantwortung der derzeitigen Bundesregierung, insbesondere der Ampelkoalition, betont. Diehl und Stürmer kritisieren, dass die Regierung wichtige Maßnahmen, wie beispielsweise ein Tempolimit auf Autobahnen, bisher nicht umgesetzt hat, obwohl sie für den Klimaschutz dringend erforderlich wären. Diese Untätigkeit wird als Zeichen dafür gesehen, dass die Regierung ihre Klimaziele nicht ernst genug nimmt.
Bedeutung rechtlicher Schritte für den Klimaschutz:Die rechtlichen Schritte, die die Deutsche Umwelthilfe unternimmt, werden als notwendiges Mittel gesehen, um die Regierung zur Verantwortung zu ziehen und den Klimaschutz in Deutschland voranzutreiben. Da politische Maßnahmen oft nicht ausreichen oder zu langsam umgesetzt werden, sind gerichtliche Klagen ein effektives Instrument, um die Einhaltung von Klimazielen sicherzustellen und rechtliche Klarheit zu schaffen.
Fazit:Unser Gespräch verdeutlicht, dass Deutschland im Bereich Klimaschutz erheblichen Nachholbedarf hat. Die eingereichten Verfassungsklagen zeigen, wie ernst die Lage ist und dass es ohne rechtlichen Druck kaum Fortschritte geben wird. Die Ambitions- und Umsetzungslücken der aktuellen Klimapolitik, gepaart mit der unzureichenden Reaktion der Regierung, machen deutlich, dass es dringend stärkerer und konsequenterer Maßnahmen bedarf. Rechtliche Schritte spielen hierbei eine zentrale Rolle, um die notwendigen Veränderungen im Klimaschutz durchzusetzen und die Rechte zukünftiger Generationen zu wahren.
Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge:
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Aug 11, 2024 • 1h 5min
Ingrid Brodnig: Das mit den Fakten kommt nicht "durch", was tun in Zeiten der verrohten Debatten?
Ingrid Brodnig, Journalistin und Buchautorin, thematisiert die Herausforderungen der gesellschaftlichen Debatten in Zeiten von Desinformation und Polarisierung. Sie beleuchtet, wie Gruppenzugehörigkeiten Feindseligkeiten schüren und den gesellschaftlichen Konsens erschweren, insbesondere beim Klimawandel. Ingrid gibt wertvolle Lösungsansätze für eine empathische Kommunikation und diskutiert die Rolle des Journalismus in einem polarisierten Umfeld. Zudem betont sie die Notwendigkeit, Vertrauen in staatliche Institutionen zu stärken.

Jul 28, 2024 • 57min
Maren Urner und Jens Foell: Wie schaffen wir radikale Transformation und welche Rolle spielen dabei unsere Emotionen?
Maren Urner ist nicht nur Gästin meines Podcasts, sondern auch Teil meines neuen Buches „Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Jens Foell ist Neuropsychologe, Redakteur und Autor und kam von Florida zurück nach Deutschland, als im angeboten wurde, Teil des maiLab-Teams zu werden. Auch im Nachfolgeformat MaiThink X im ZDFneo ist er zu sehen. Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady.
In dieser Episode tauchen wir tief in die Themen der radikalen Ehrlichkeit und emotionalen Intelligenz ein. Wir widmen uns dabei im Schwerpunkt drei Begriffen: Radikal, Emotion und Aktivismus – alles drei Begriffe, die mal positiv gelesen wurden und heute eher abwertend genutzt werden. Warum eigenlich? Dazu bringen Maren und Jens ihre unterschiedlichen Hintergründe und Perspektiven zusammen, um über die Herausforderungen und Möglichkeiten in der Wissenschaftskommunikation und politischen Veränderung zu sprechen.
Gäste, vorgestellt von ChatGPT, dem ich das Transkript zu lesen gab:
Maren Urner: Eine Wissenschaftlerin, die sich mit der Funktionsweise des Gehirns und den emotionalen Prozessen dahinter auseinandersetzt. Sie erklärt, wie Emotionen unser Verständnis und unsere Wahrnehmung von Begriffen wie „radikal“ beeinflussen.
Jens Foell: Ein Wissenschaftskommunikator, der aus der psychologischen Forschung stammt und sich dafür einsetzt, wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich und zugänglich zu machen. Er beleuchtet die Schwierigkeiten und Notwendigkeiten, komplexe wissenschaftliche Themen für ein breiteres Publikum aufzubereiten.
Themen der Episode:
Radikalität neu definiert:
Was bedeutet „radikal“ wirklich? Ursprünglich aus dem Lateinischen stammend, bedeutet es „an die Wurzel gehen“. Wir diskutieren, wie dieser Begriff im öffentlichen Diskurs oft missverstanden und negativ konnotiert wird.
Maren erläutert, wie das Gehirn auf wiederholte negative Assoziationen reagiert und warum wir oft zögern, uns selbst als radikal zu bezeichnen, selbst wenn wir tiefgreifende Veränderungen anstreben.
Die „Wissenschaftsbubble“ und ihre Herausforderungen:
Jens teilt seine Erfahrungen aus der Wissenschaftskommunikation und erklärt, wie schwierig es sein kann, wissenschaftliche Inhalte so zu vermitteln, dass sie von einem breiten Publikum verstanden werden. Er spricht über die Notwendigkeit, wissenschaftliche Begriffe und Konzepte zu erklären, die innerhalb der akademischen Gemeinschaft oft als selbstverständlich vorausgesetzt werden.
Die Bedeutung von Public Engagement und die Unterschiede in der wissenschaftlichen Ausbildung zwischen Deutschland und Großbritannien werden hervorgehoben. Maren beschreibt, wie sie in Großbritannien lernte, Wissenschaft nicht nur innerhalb der akademischen Welt zu kommunizieren, sondern auch mit der allgemeinen Öffentlichkeit in Dialog zu treten.
Emotionen in der Politik und Wissenschaft:
Wir diskutieren, wie Emotionen eine zentrale Rolle in unserem politischen und wissenschaftlichen Handeln spielen. Maren betont, dass alle unsere Entscheidungen, auch die scheinbar rationalen, immer von emotionalen Prozessen beeinflusst werden.
Die Herausforderungen und Chancen, die sich ergeben, wenn man Emotionen in die Wissenschaftskommunikation integriert, werden thematisiert. Maren spricht über ihr Buchprojekt, das sich mit den Emotionen in der Politik auseinandersetzt und erklärt, warum sie es für wichtig hält, emotionale Intelligenz und Wissenschaft zu verbinden.
Persönliche Geschichten und Anekdoten:
Jens und Maren teilen persönliche Geschichten und Erlebnisse aus ihrer Karriere und wie diese sie dazu gebracht haben, sich für eine verständlichere und inklusivere Wissenschaftskommunikation einzusetzen.
Die Episode schließt mit unserem Aufruf, sich der eigenen Radikalität zu stellen und die emotionale Dimension unseres Handelns anzuerkennen.
Fazit von ChatGPT: Diese Episode bietet einen tiefen Einblick in die Schnittstelle von Wissenschaft, Emotionen und radikaler Ehrlichkeit. Sie fordert uns heraus, unsere eigenen Vorurteile zu hinterfragen und ermutigt uns, die transformative Kraft von Emotionen in unserem Streben nach Veränderung zu nutzen. Spannend für alle, die an den Themen Wissenschaftskommunikation, politische Transformation und emotionale Intelligenz interessiert sind.
Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge:
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Transkription unterstützt durch AI Algorithmen von Presada (https://www.linkedin.com/company/presadaai/)
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