

Systemfragen
Deutschlandfunk
Die Welt ist komplex. Von Bürokratie über Rechtsextremismus bis Wohnungsnot - wir schauen auf Wissen aus der Forschung: Warum läuft es, wie es läuft? Und wie ginge es anders? Jede Woche ein Thema, rund 20 Minuten.
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Nov 27, 2025 • 25min
Berufsleben - Worum es bei Work-Life-Balance wirklich geht
Gudrun Reindl, Arbeits- und Organisationspsychologin an der Universität Leipzig, beleuchtet die facettenreiche Bedeutung von Arbeit für das individuelle Wohlbefinden. Sie erklärt, warum der Begriff Work-Life-Balance irreführend ist und plädiert für eine "Belastungsbalance", um die unterschiedlichen Belastungen im Alltag zu betrachten. Reindl thematisiert die Herausforderungen der ständigen Erreichbarkeit und wie doppelte Erwerbs- und Care-Arbeit insbesondere Frauen stärker belastet. Arbeit bietet Struktur und sozialen Kontakt, doch die Gefahren von Stress und Überforderung sind real.

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Nov 20, 2025 • 23min
Spaltung im Netz - Wie viel Einfluss Algorithmen bei Social Media wirklich haben
Dörte Hinrichs und Luca Rehse-Knauf beleuchten die Rolle von Algorithmen in sozialen Medien. Sie erklären, wie Empfehlungsalgorithmen unser Nutzerverhalten beeinflussen und welche Probleme durch die Ökonomisierung von Plattformen entstehen. Frische Forschung zeigt, dass Algorithmen nicht allein für Polarisierung verantwortlich sind. Ein Experiment mit KI-Agenten veranschaulicht, dass auch einfache Netzwerke polarisieren können. Diskurse über transparentes Design und Alternativen wie das Fediverse eröffnen neue Gestaltungsmöglichkeiten.

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Nov 13, 2025 • 25min
Gleichberechtigung - Wie Frauen gesellschaftlichen Wandel beeinflussen können
Friederike Walch‑Nasseri, eine engagierte Journalistin und Recherchierende, spricht über ihre Erfahrungen in Uganda und die Rolle von Frauen im gesellschaftlichen Wandel. Sie beleuchtet, wie Gleichberechtigung ganze Gesellschaften transformieren kann und diskutiert, welche historischen Bewegungen als Maßstab dienen. Spannende Studien zeigen, dass Frauen aus niedrigeren Schichten langfristig größere Veränderungen bewirken. Zudem erklärt sie, wie finanzielle Unabhängigkeit Gewalt reduzieren und Bildungschancen für zukünftige Generationen schaffen kann.

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Nov 6, 2025 • 27min
Mitte-Studie 2025 - So verbreitet sind rechtsextreme Einstellungen
Patrick Seibel, Journalist und Rechercheur, und Kai Arzheimer, Politikwissenschaftler an der Universität Mainz, erörtern die Ergebnisse der Mitte-Studie 2025. Sie beleuchten die Verbreitung rechtsextremer Einstellungen in Deutschland und die Sorgen über populäre Ansichten zu Nationalstolz und politischer Gewalt. Besonders alarmierend ist die Normalisierung der AfD als akzeptierte politische Kraft. Zudem diskutieren sie die Zunahme rechtsextremer Haltungen unter jungen Menschen und die wachsende Unzufriedenheit mit der Demokratie.

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Nov 6, 2025 • 31min
Politologe Arzheimer - Viele Menschen stehen fest auf dem Boden der Demokratie
Kai Arzheimer, Politikwissenschaftler an der Universität Mainz, spricht über die Normalisierung extremer Positionen und die Ergebnisse der neuen Mitte-Studie. Er warnt davor, die Einstellungen der Menschen mit rechter Politik gleichzusetzen und diskutiert die Risiken der Normalisierung. Außerdem erläutert er, wie Vorurteile und gesellschaftliche Spannungen zu politischem Rechtsextremismus beitragen. Arzheimer hebt die Bedeutung von Identitätsthemen hervor und empfiehlt, dass Parteien eigene sozialökonomische Themen setzen sollten, anstatt rechte Strategien zu imitieren.

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Oct 30, 2025 • 22min
Rechtsextremismus - Warum die radikale Rechte so stark wird
Vicente Valentim, ein portugiesischer Politikwissenschaftler und Autor, beleuchtet die Normalisierung rechtsextremer Einstellungen und deren Einfluss auf das Wahlverhalten. Er erklärt, dass die Einstellungen stabil sind, aber durch gesellschaftliche Veränderungen sichtbarer werden. Interessant sind seine Analysen zur Rolle von Krisen und fähigen Politikern, die rechte Wähler aktivieren. Valentim betrachtet auch die Transformation der AfD sowie die Auswirkungen der Medien auf junge Menschen und schlägt vor, demokratische Normen langfristig zu stärken.

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Oct 23, 2025 • 24min
Wohnungsnot - Wie viel Platz brauchen wir wirklich?
Melanie Fritze, Architektur- und Wohnpsychologin, beleuchtet die Diskrepanz zwischen steigenden Mieten und der erhöhten Wohnfläche pro Kopf. Sie diskutiert, welche Bedürfnissen moderne Wohnungen gerecht werden müssen und wie weniger Platz dennoch Glück fördern kann. Zudem wird die evolutionäre Entwicklung der Wohnbedürfnisse und der Einfluss von Prestige und Politik thematisiert. Fritze stellt auch innovative Konzepte für flexiblen Wohnraum vor, die das individuelle Wohnen revolutionieren könnten.

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Oct 16, 2025 • 24min
Gestresste Landwirte - Zwischen Kuhstall und Weltmarkt
Alfons Balmann, Agrarökonom und Direktor am Leibniz‑Institut für Agrarentwicklung, und Thomas Thiele, Geschäftsführer einer Agrargenossenschaft und Vizepräsident des Bauernverbandes Sachsen, beleuchten die Herausforderungen der Landwirte. Sie sprechen über volatile Preise und die Unsicherheiten durch Politik und Klima. Balmann sieht Potenzial für bessere Produktionsmethoden, während Thiele die Problematik von Bürokratie und Wettbewerbsnachteilen anprangert. Beide betonen die Notwendigkeit von Selbstkritik in der Branche und einen realistischen Dialog über Lösungen.

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Oct 9, 2025 • 21min
Drogenszene - Wegschauen ist oft ein Selbstschutz
Grit Hain, Professorin für soziale Neurowissenschaften, beleuchtet die Mechanismen der Empathie im Kontext offener Drogenszenen in Innenstädten. Sie erklärt, wie Ekel und die Wahrnehmung von Fremdgruppen die Empathiefähigkeit beeinflussen und oft dazu führen, dass Passanten wegschauen. Hain diskutiert, wie soziale Rahmenbedingungen und empathische Vorbilder helfen können, Mitgefühl zu fördern. Zudem betont sie die Bedeutung positiver Lernerfahrungen, um Nähe zu schaffen und empathisches Verhalten zu aktivieren.

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Oct 2, 2025 • 23min
Hinter der Statistik - Was arm sein bedeutet
Zu Gast ist Eva-Maria Götz, Rechercheurin und Reporterin, die die Armutsstatistik untersucht hat. Sie spricht über den Streit zwischen Armutsforschern und dem Statistischen Bundesamt, das umstrittene Methoden zur Berechnung der Armutswahrscheinlichkeit verwendet. Götz erklärt, wie die Perspektiven der Betroffenen Armut prägen und thematisiert die Bedeutung von sozialen Teilhabe und Alltagserfahrungen. Auch der Einfluss von Datenquellen und die Notwendigkeit von Transparenz in der Forschung stehen im Fokus. Ein aufschlussreicher Blick hinter die Zahlen!


