
Alles gesagt?
Charles Schumann, wie geht die perfekte Bar?
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Quick takeaways
- Charles Schumann betrachtet die Verantwortung des Barkeeping als entscheidend für das Schaffen einer einladenden Atmosphäre für die Gäste.
- Seine barbezogenen Grundsätze beinhalten, keinen alkoholischen Überfluss zu fördern und auf Qualität der Getränke zu setzen.
- Die Inspiration aus der italienischen Kaffeekultur hat Schumanns Ansatz zur Barführung und Cocktailkreation maßgeblich beeinflusst.
- Schumanns Bar ist ein sozialer Raum, in dem die Begegnungen zwischen Gästen die lebendige Atmosphäre und den Charakter der Bar prägen.
- Internationale Erfahrungen, insbesondere mit Japan, erweiterten Schumanns Wissen über neue Trends und Techniken in der Barwelt.
- Trotz Herausforderungen in der Gastronomie bleibt Schumann optimistisch und sieht in der Zukunft die Chance zur Weiterentwicklung seiner Bar.
Deep dives
Der berühmteste Barkeeper Deutschlands
Der größte Einfluss im Bereich der Cocktails hat auf den Barkeeper gelegen, der als der berühmteste Deutschlands gilt. Er hat das einflussreichste Cocktailbuch der Welt herausgegeben und besitzt eine einzigartige Bar in München. Diese Bar war über viele Jahre hinweg ein beliebter Anlaufpunkt für Künstler, Prominente und Menschen mit ähnlichen Interessen. Der Barkeeper legt großen Wert darauf, die Gäste gut zu behandeln und ihnen ein angenehmes Erlebnis zu bieten.
Zwei Regeln für den Erfolg
Der Barkeeper hat zwei grundlegende Regeln für seinen Erfolg formuliert: Niemand soll betrunken gemacht werden, und es soll kein teurer Alkohol verkauft werden, von dem die Gäste nichts wissen. Diese Prinzipien helfen dabei, eine angenehme Atmosphäre in der Bar zu schaffen. Die Gäste sind eher geneigt, wiederzukommen, wenn sie eine respektvolle Behandlung erfahren. Das trägt nicht nur zu einem guten Geschäft bei, sondern auch zu einer positiven Kundenbindung.
Die Bedeutung von Verantwortung
Die Verantwortung, die man als Barkeeper hat, ist enorm. Es geht darum, dass man nicht nur den Menschen hinter dem Tresen vertraut, sondern auch den Schöpfergeist und die Leidenschaft hat, gute Getränke zu kreieren. Eine gute Bar erfordert ständige Präsenz und Hingabe. Der Barkeeper betrachtet es als geschenkte Möglichkeit, anderen Freude und Geselligkeit zu bringen.
Wurzeln und Einfluss aus Italien
Der Barkeeper hat eine enge Verbindung zu Italien und lässt sich von der dortigen Kultur inspirieren. Durch seine Reisen nach Italien sammelte er Erfahrungen, die ihm halfen, seine eigene Tagesbar zu eröffnen. Während seiner ersten Reise nach Italien entdeckte er die Wichtigkeit eines guten Espressos. Diese Erinnerungen an die italienische Kaffeekultur beeinflussten seine Entscheidungen bei der Eröffnung seiner Bar.
Der Verlauf der Bar-Karriere
Der Werdegang des Barkeeper ging durch verschiedene Facetten, während er sich in der Gastronomie etablierte. Er begann, als Kellner zu arbeiten, ohne genaue Vorstellung davon zu haben, wie die Bar-Industrie funktioniert. Mit der Zeit entwickelte er eine Leidenschaft für Cocktails und die Kunst, Getränke zuzubereiten. Diese Karriere führte ihn von einer kleinen Bar zu einer angesehenen Institution in München.
Die Wichtigkeit von Soziale Interaktion
Die Bar gilt als sozialer Treffpunkt, an dem sich Menschen ohne Vorankündigung begegnen können. Hier treffen sich regelmäßig Freunde und Bekannte, was zur Entstehung einer lebendigen Atmosphäre beiträgt. Gelegentlich treffen sich nicht nur die Stammgäste, sondern auch neue Gesichter, die die Bar kennenlernen möchten. Diese sozialen Interaktionen sind entscheidend für die Identität und den Charakter der Bar.
Berühmte Gäste und ihre Geschichten
Die Bar hat im Laufe der Jahre zahlreiche prominente Gäste begrüßt, darunter Schriftsteller, Musiker und Schauspieler. Ihre Geschichten und Erlebnisse tragen zur besonderen Atmosphäre bei, die die Bar auszeichnet. Oft sind es die Geschichten, die von den Gästen erzählt werden, die den Reiz der Bar ausmachen. Diese Interaktionen entreißen die Bar von einfachen Geschäften und machen sie zu einem kulturellen Ort.
Die enge Verbindung zu Japan
Japan spielt eine wichtige Rolle in der Welt des Barkeepers, da seine Beziehungen zu Japan und die Besuche dort sein Wissen und seine Fähigkeiten erweitern. Durch diese Besuche entdeckt er neue Trends und Techniken in der Barwelt, die seine Arbeitsweise beeinflussen. Zudem hat er auch ein Projekt in Japan gestartet, das die japanische Trinkkultur und seine eigene Barmischung verbindet. Das Ergebnis ist eine Symbiose aus japanischer und deutscher Bartradition.
Die Herausforderungen in der Gastronomie
Der Barkeeper gibt zu, dass Herausforderungen in der Gastronomie wie Personalmangel und steigende Kosten gegenwärtig sind. Trotz dieser Schwierigkeiten hat er es geschafft, seine Bar am Laufen zu halten und die Qualität der Dienstleistungen aufrechtzuerhalten. Die Notwendigkeit, mit der Zeit zu gehen und sich an Veränderungen anzupassen, ist entscheidend für den Erfolg eines Gastronomiebetriebs. Diese Herausforderungen fördern Innovation und neue Ideen.
Der Einfluss von Alkohol und Genuss
Die Verantwortung für den Umgang mit Alkohol ist ein zentrales Thema im Leben des Barkeepers. Er betont, dass der Genuss im Vordergrund stehen sollte und dass das richtige Maß entscheidend ist. Dies schließt den nötigen Respekt für alkoholkranke Gäste ein, mit denen ein sensibler Umgang wichtig ist. Er ist sich der kulturellen Rolle bewusst, die Alkohol im sozialen Leben spielt.
Essen und seine Bedeutung
Der Barkeeper hat eine Leidenschaft für gutes Essen entwickelt, die sich in seiner Bar widerspiegelt. Es geht nicht nur um Cocktails, sondern auch um die Kombination aus großartigem Essen und Getränken. Diese Synergie trägt zur Gesamterfahrung der Gäste bei und spiegelt die Philosophie des Barkeepers wider. Gute Küche ist für ihn essentiell, um die Gäste vollständig und befriedigend zu bedienen.
Der Blick auf die Zukunft
Der Barkeeper hat keine Angst vor der Zukunft, sondern sieht sie als Chance zur Weiterentwicklung. Er hat ein starkes Verlangen, die Bedeutung der Bar zu bewahren und sie weiterzuführen, auch wenn er eines Tages gehen muss. Die Suche nach einem möglichen Nachfolger, der das Erbe weiterführen kann, ist ein fortwährender Prozess. Es erfordert mutige Entscheidungen und die Bereitschaft, Risiken einzugehen.
Er ist Deutschland bekanntester Barmann, Herausgeber des weltweit einflussreichsten Cocktailbuchs und war Personenschützer von Bundeskanzler Konrad Adenauer: Jetzt ist Charles Schumann zu Gast im unendlichen Podcast. Diese Folge wurde an einem Samstag in München aufgenommen, zuerst in Charles Schumanns Tagesbar und dann im ausnahmsweise leeren Schumann’s, das Samstags geschlossen hat.
Im Gespräch erzählt Charles Schumann, wie er in den 1980er-Jahren in Paris als Model entdeckt wurde und warum sich seine Eltern gewünscht haben, er möge Priester werden. Er selbst träumte von einer Karriere als Diplomat. Schumann verrät die Geheimnisse einer guten Bar, erzählt von Begegnungen mit den Schriftstellern Haruki Murakami und Hans Magnus Enzensberger, mit dem Modedesigner Karl Lagerfeld und dem Ministerpräsidenten Markus Söder. Er erklärt, warum Stammgäste "die schlimmsten Gäste" sind und warum er die Preise in seiner Bar niedrig hält.
Charles Schumann wurde als Karl Georg Schuhmann am 15. September 1941 in Kirchenthumbach in der Oberpfalz in Bayern geboren. Er arbeitete als Kellner, Barkeeper und Restaurantleiter in Frankreich und Italien und als Personenschützer in Bonn. In den 1970er-Jahren war er in München Barkeeper in Harry's New York Bar, bevor er 1982 das Schumann's eröffnete. Über sein Leben und Werk sind einige Bücher veröffentlicht und Dokumentarfilme gedreht worden. Sein Standardwerk über Cocktails hat sich bis heute eine halbe Million Mal verkauft.
Mit den Podcast-Gastgebern Christoph Amend und Jochen Wegner unterhält sich Charles Schumann über seine Liebe zu Japan, zum Boxen und zum Klavierspielen, über sein Leben als alleinerziehender Vater, seine Karriere als Model für Modehäuser wie Comme des Garçons und Hugo Boss, über die Fehler seines Lebens, über Einsamkeit – und über die Zeit, in der er am glücklichsten war. Er erklärt, warum er das "h" aus seinem Nachnamen gestrichen hat. Und wie er heute über den Tod nachdenkt.
Nach 4 Stunden und 34 Minuten beendet Charles Schumann das Gespräch, denn das kann bei "Alles gesagt?" nur der Gast.
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Produktion: Pool Artists
Redaktion: Hannah Schraven, Vincent Mank, Sophie Hübner, Sophia Hubel, Carl Friedrichs
Gästemanagement: Anna Vahldick
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