Martin Smollich, Ernährungswissenschaftler am Institut für Ernährungsmedizin in Lübeck, erforscht die Rolle der Ernährung bei der Krankheitsprävention. Er spricht darüber, wie eine pflanzliche Ernährung das Krebsrisiko senken kann. Außerdem warnt er vor extremen Ernährungstrends und erklärt die Gefahren des Fastens für Krebspatienten. Smollich gibt persönliche Einblicke in seine eigenen Essgewohnheiten und betont die Bedeutung von Genuss in einer gesunden Ernährung. Praktische Tipps zur Umsetzung im Alltag runden das Gespräch ab.
Gesunde Ernährung basiert auf einfachen Prinzipien und erfordert den Verzehr von unverarbeiteten und pflanzlichen Lebensmitteln.
Eine ausgewogene Ernährung kann das Risiko für ernsthafte Krankheiten wie Krebs und Herzerkrankungen signifikant verringern.
Deep dives
Grundprinzipien der gesunden Ernährung
Gesunde Ernährung beruht auf ein paar einfachen Grundprinzipien, die sich leicht umsetzen lassen. Der Fokus sollte auf den Verzehr unverarbeiteter Lebensmittel liegen und man sollte vor allem pflanzliche Nahrungsmittel bevorzugen. Zudem ist eine ausgewogene Kalorienzufuhr entscheidend, um Übergewicht zu vermeiden. Menschen tendieren jedoch oft dazu, komplizierte Diäten und trendy Superfoods zu suchen, obwohl die Essenz gesunder Ernährung schon lange bekannt ist.
Einfluss der Ernährung auf Krankheiten
Eine ausgewogene Ernährung kann das Risiko für eine Vielzahl von Erkrankungen, wie Krebs oder Herzerkrankungen, signifikant verringern. Besonders Übergewicht und Alkoholkonsum sind für das erhöhten Risiko von Brustkrebs verantwortlich. Durch eine bewusste Ernährung, die Übergewicht vermeidet und Alkohol einschränkt, lässt sich das Risiko maßgeblich senken. Es wird jedoch betont, dass gesunde Ernährung allein kein Allheilmittel ist und nicht alle Krebserkrankungen verhindert werden können.
Herausforderungen der Ernährungsforschung
Die Ernährungsforschung ist durch die Vielzahl an Studien und deren Durchführbarkeit oft komplex und irreführend. Viele Studien, die auf Ernährung abzielen, sind oft nicht direkt auf den Alltag übertragbar und setzen sich mit langfristigen Effekten auseinander. Das führt oftmals zu sensationalisierten Schlagzeilen, die wissenschaftliche Erkenntnisse falsch interpretieren. Die Forschung in der Ernährungswissenschaft bedarf daher mehr Übertragbarkeit auf das individuelle Verhalten und schlägt oft fehl, wenn es um Kausalität geht.
Vorurteile und Mythen in der Ernährung
Es gibt viele Ernährungsmythen und pseudowissenschaftliche Ratschläge, die häufig verbreitet werden und gefährliche Empfehlungen beinhalten. Zum Beispiel besteht der Irrglaube, dass bestimmte Lebensmittel Krankheiten heilen oder Ernährung allein Krebserkrankungen verhindern kann, was wissenschaftlich nicht belegbar ist. Ernährungswissenschaftler plädieren dafür, gesunde Ernährung als Lebensstil zu begreifen statt isolierte Lebensmittel zu verehren. Das Streben nach Perfektion in der Ernährung kann zudem zu psychischen Belastungen führen, während der Genuss von Lebensmitteln nicht vernachlässigt werden sollte.
„Wir können das Krebsrisiko ganz stark durch unser Verhalten beeinflussen, auch durch unsere Ernährung“, sagt der Ernährungswissenschaftler Martin Smollich im Podcast Frisch an die Arbeit. Am Institut für Ernährungsmedizin in Lübeck erforscht er, wie Lebensmittel wirken.
Außerdem hat er ein Buch geschrieben, in dem er erklärt, welches Essen schwere Krankheiten verhindern kann. “Essen Sie möglichst viel Pflanzliches” lautet eine seiner drei Grundregeln.
Martin Smollich studierte Biologie und Pharmazie. Nach dem Studium erforschte er, wodurch das Risiko für Brustkrebs gesenkt werden kann. Schnell stellte er fest: Die richtige Ernährung ist entscheidend, nicht nur bei Brustkrebs, sondern auch um andere Krankheiten wie Demenz oder Bluthochdruck zu verhindern. Seit 2018 forscht und lehrt er in Lübeck.
Im Podcast erzählt er, warum ihm das Thema Ernährung so wichtig ist, welche Ratgeber man nicht lesen sollte und wieso ein Stück Sahnetorte manchmal guttut. Außerdem verrät er, welche Gerichte wirklich gesund sind – und was er selbst jeden Tag isst.
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