Der Professor für Leadership und Organizational Behaviour über den (Un)Sinn von Persönlichkeitstests und die Auswirkungen von Bias auf Führung und Zusammenarbeites
"Wir sind kognitive Geizhälse. Typologien sparen uns Energie, aber auch Gerechtigkeit."
Was macht eine Persönlichkeit eigentlich aus? Und warum sollten wir sie überhaupt messen? In dieser Episode von GOOD WORK treffen wir auf Niels Van Quaquebeke, Professor für Leadership und Organizational Behaviour, der uns mit auf eine klarsichtige und differenzierte Reise durch das Dickicht moderner Persönlichkeitstests nimmt.
Doch es bleibt nicht beim Testbogen. Dieses Gespräch streift ebenso die großen Themen der Bias-Forschung, algorithmischer Fairness, ästhetischer Energiequellen und dem menschlichen Potenzial in einer zunehmend automatisierten Welt.
Hilfreich wie ein Horoskop
Mit spürbarer Leidenschaft spricht Niels über die „letzten 20 Prozent“ der Leistung, jenen menschlichen Anteil, der von Maschinen nicht imitierbar ist, weil er aus Tiefe, Wahrhaftigkeit und Resonanz besteht. Der Podcast lädt zur Reflexion ein: Über unsere Vorurteile bei der Auswahl von Talenten, die Scheinvalidität populärer Tests wie dem MBTI, und über das Spannungsverhältnis von Effizienz und echter Begegnung. Niels benennt die stillen Mechanismen, die in Organisationen wirken, wenn Attraktivität oder Größe zu Karrierevorteilen werden. Er plädiert für den bewussten Einsatz evidenzbasierter Tools zur faireren Personalauswahl und benennt dabei auch Gütekriterien für seriöse Inventarsysteme.
Wege aus der Bias-Falle
Nicht zuletzt wagt sich das Gespräch auch auf vermintes Terrain: Brauchen wir Quoten? Was kann eine KI über unsere Persönlichkeit wissen? Und wo hört Fairness auf, wenn Algorithmen in Bewerbungsprozesse eingreifen? Durch all das zieht sich der bemerkenswerte Ton von Niels: reflektiert, klar, empathisch.
Darüber sprechen wir in der aktuellen Folge von GOOD WORK
- Typisierung als Trugbild: Persönlichkeitstests projizieren oft mehr, als sie erklären
- Bias im Business: Vorurteile steuern Karrieren, ob über Größe, Geschlecht oder Namen
- MBTI entzaubert: Warum der beliebteste Test wenig misst und viel vorgaukelt
- Fairness durch Struktur: Blind Auditions wirken stärker als jedes Anti-Bias-Training
- Letzte 20 Prozent: Tiefe Wahrhaftigkeit ist das, was Maschinen nicht leisten können
- Ästhetik als Energie: Design gibt Richtung, Fokus und Führungsqualität
Diese Episode ist keine schnelle Anleitung zur besseren Führung, sondern ein präziser Blick auf das, was gute Führung im Innersten ausmacht: Neugier, Selbstreflexion, und der Wille, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, aber sehr wohl verantwortlich.
Viel Spass bei dieser Folge.
Interview: Jule Jankowski
Weiterführende Links und Infos:
Kühne Logistic University direkt zur Prof. Dr. Niels Van Quaquebeke
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