Die Wahrheit über Zucker — Wie viel ist wirklich zu viel?
Nov 28, 2024
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Hanna Kinalzig, Ernährungswissenschaftlerin und Expertin für Zuckerkonsum, räumt mit gängigen Zucker-Mythen auf. Sie erklärt, dass es keine wirklich 'gesunde' Zuckeralternative gibt und analysiert versteckte Zuckerquellen in Lebensmitteln. Kinalzig beleuchtet auch die empfohlene maximale Tagesdosis und die gesundheitlichen Risiken von zu viel Zucker. Ein spannendes Thema ist das Moral Licensing, das unser Essverhalten beeinflusst – wie wir oft ungesunde Entscheidungen durch vermeintlich gesunde Handlungen rechtfertigen.
Zucker dient als schnelle Energiequelle, wobei die Art des Zuckers den Blutzuckerspiegel unterschiedlich beeinflusst, was für Sportler entscheidend ist.
Eine bewusste Reduktion des Zuckerkonsums durch die Wahl unverarbeiteter Lebensmittel fördert eine gesündere Lebensweise und verringert das Verlangen nach Süßem.
Deep dives
Gesundheitliche Aspekte des Zuckerkonsums
Zucker fungiert als schnelle Energiequelle für den Körper, was besonders für Sportler vorteilhaft ist, die vor und während eines Trainings eine ausreichende Energiezufuhr benötigen. Unterschiedliche Zuckerarten, wie natürlicher Zucker aus Obst im Vergleich zu zugesetztem Zucker in Süßigkeiten, beeinflussen den Blutzuckerspiegel unterschiedlich. Während natürlicher Zucker langsamer im Blut ansteigt und länger satt hält, führt zugesetzter Zucker zu abrupten Blutzuckerschwankungen und Heißhunger. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, wo sich Zucker versteckt, besonders in verarbeiteten Lebensmitteln, die häufig mehr Zucker enthalten, als erwartet wird.
Empfohlene Zuckermengen und Risiken
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, dass maximal 10% der täglichen Kalorienaufnahme aus Zucker stammen sollten, was für einen Erwachsenen etwa 50 Gramm entspricht. Diese Menge kann je nach individuellen Faktoren wie Körpergröße und -aktivität variieren, da aktive Menschen mehr Zucker aufnehmen können als weniger aktive. Ein übermäßiger Zuckerkonsum kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, darunter Karies und eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Fettleibigkeit sowie Diabetes. Der Konsum von Zucker sollte daher bewusst gesteuert werden, um mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu vermeiden.
Strategien zur Zuckerreduktion im Alltag
Eine Reduktion des Zuckerkonsums kann durch die Wahl von unverarbeiteten Lebensmitteln und das Eigengestalten von Süßigkeiten erreicht werden, was hilft, versteckten Zucker zu vermeiden. Es ist wichtig, realistische Änderungen vorzunehmen, da vollständiger Verzicht oft nicht nachhaltig ist. Mit der Zeit kann sich das Verlangen nach Süßem verringern, wenn der Zuckerkonsum schrittweise reduziert wird. Kleine Veränderungen in der Ernährung können somit zu einer insgesamt gesünderen Lebensweise führen und ermöglichen es, Zucker bewusster zu konsumieren.
Brauner Zucker ist gesünder als weißer? Süßstoff besser als Honig? Und zehn Teelöffel Zucker am Tag sind ok. Zucker-Mythen gibt es viele. Eine Ernährungsexpertin erklärt, ob es "gesunden" Zucker wirklich gibt, mit welchen Tricks die Lebensmittelindustrie arbeitet und wo wir unkompliziert Zucker reduzieren können.
Außerdem geht es um das psychologische Phänomen Moral Licensing.