

Das Unbehagen der Gegenwart: Was ist Neo-Faschismus, Natascha Strobl?
In dieser Folge geht es um Faschismus. Seit dem Zerfall der faschistischen Systeme in Deutschland, Italien und später in Spanien tendiert man in der Öffentlichkeit dazu, den Faschismus als historisches, als vergangenes Phänomen zu betrachten. Und die Gästin in dieser Folge meint, das ist ein großer Fehler. In einer Zeit, in der politische Rhetorik radikaler wird, soziale Netzwerke rechte Narrative befeuern und der Kulturkampf zur Strategie geworden ist, lohnt sich ein genauer Blick auf die Mechanismen, die dahinterstehen.
Natascha Strobl ist Politikwissenschaftlerin, Autorin und eine der wichtigsten Stimmen, wenn es darum geht, rechte Sprache und politische Dynamiken zu entschlüsseln. In dieser Folge spricht sie über die Ideengeber des historischen Faschismus – und warum deren Gedanken in modernen Gewändern zurückkehren. Sie analysiert, wie sich rechte Bewegungen Begriffe aneignen, welche Rolle „Radikalisierter Konservatismus“ dabei spielt und warum es nicht reicht, Faschismus als historisches Phänomen zu betrachten.
Im Gespräch mit Jonas Ross geht es um alte Bücher und neue Strategien, um politische Kommunikation im digitalen Zeitalter, um Memes und Märtyrer, um kulturelle Codes und kalkulierte Provokationen. Es geht aber auch um Verantwortung – darum, wie Gesellschaften auf Bedrohungen reagieren, welche Begriffe wir schärfen sollten und warum ein klarer antifaschistischer Kompass gerade jetzt so wichtig ist.
Eine Folge über das Unbehagen der Gegenwart. Und darüber, wie man ihm begegnet – mit Wissen, Haltung und einem wachen Blick. Und es geht um die entscheidende Rolle von „Kulturkampf“ in der Strategie des „Neo-Faschismus“.