Langlebigkeit (1/2): Wieso viele von uns 100 werden können (Mit Thomas Schulz)
Nov 29, 2024
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Thomas Schulz, SPIEGEL-Reporter und Autor, taucht tief in das Thema Langlebigkeit ein, unterstützt von Erkenntnissen führender Forscher. Er diskutiert, wie Lebensstil und individuelle Ansätze das biologische Alter beeinflussen können. Besondere Aufmerksamkeit erhalten Fortschritte in der Krebsfrüherkennung und der Einfluss von Stress auf das Altern. Außerdem wird die Rolle von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln in der Lebensverlängerung beleuchtet, während die Revolution der Lebensverlängerung auf die gesellschaftlichen Auswirkungen gesunden Lebens eingeht.
Das biologische Alter kann gemessen werden, was zeigt, dass viele ältere Menschen fitter sind als frühere Generationen.
Persönliche Gesundheitsverhalten wie Ernährung und Bewegung sind entscheidend für die Lebensspanne und das Wohlbefinden im Alter.
Forschungsfortschritte in Bereichen wie Gentherapie und Stammzellforschung bieten vielversprechende Ansätze zur Bekämpfung von Alterskrankheiten.
Deep dives
Die Definition des biologischen Alters
Das biologische Alter kann klar definiert und gemessen werden, was es von dem chronologischen Alter unterscheidet. Diese Unterscheidung hebt hervor, dass ältere Menschen heute oft fitter und aktiver sind als frühere Generationen. Der Fortschritt in der Medizin und ein gesünderer Lebensstil tragen dazu bei, dass viele mit 60 Jahren noch Lebenspläne schmieden und Aktivitäten wie Online-Dating oder Fitnessstudio besuchen. Laut Experten wird die kommende Generation von Fünfjährigen wahrscheinlich die Altersgrenze von 100 Jahren erreichen.
Einfluss von Lebensstil auf die Lebensspanne
Die Lebensspanne wird stark von persönlichen und sozioökonomischen Faktoren beeinträchtigt, wobei Gesundheitsverhalten wie Ernährung und Bewegung entscheidend sind. Ein verbessertes medizinisches Wissen und Fortschritte in der Forschung haben das Verständnis für die Mechanismen des Alterns revolutioniert. Die Mehrheit der heutigen jungen Menschen hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, alt zu werden aufgrund echter Lebensstiländerungen, die sich positiv auf die eigene Gesundheit auswirken. Statistiken zeigen, dass das subjektive Empfinden von Alter sich ebenfalls verschiebt, sodass sich viele mit 60 eher in der Lebensmitte sehen.
Wissenschaftliche Fortschritte bei Alterung und Krankheit
In den letzten Jahren hat es signifikante Fortschritte in der Altersforschung gegeben, einschließlich der Erhebung und Analyse biologischer Daten. Forscher aus verschiedenen Disziplinen, darunter Genetik und Neurobiologie, bemühen sich verstärkt um ein besseres Verständnis der Alterungsprozesse. Der Einsatz von Technologien wie Gensequenzierung verbessert die Forschungsergebnisse erheblich und trägt dazu bei, bestimmte Alterskrankheiten effektiver zu behandeln. Diese interdisziplinären Ansätze ermöglichen es, relevante Faktoren zu identifizieren, die die Alternsprozesse beeinflussen.
Genetische Einflüsse auf das Altern
Obwohl Gene eine Rolle im Alterungsprozess spielen, wird geschätzt, dass nur 10 bis 20 Prozent der Lebensspanne genetisch vorbestimmt sind. Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Gesundheitspraktiken und präventive Maßnahmen offenbaren sich als die entscheidenden Stellschrauben für ein längeres Leben. Die Forschung zeigt, dass eine gute körperliche Verfassung und die Vermeidung riskanter Verhaltensweisen wie Rauchen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, gesund alt zu werden. Zudem führen bestimmte genetische Prädispositionen zu Alterskrankheiten, die jedoch durch gesunde Lebensgewohnheiten teilweise gemildert werden können.
Zukunft der Langlebigkeit und medizinische Innovation
Es gibt vielversprechende Entwicklungen in der Medizin, die darauf abzielen, Alterungsprozesse besser zu verstehen und zu beeinflussen. Dazu gehören Fortschritte in der Gentherapie und der Stammzellforschung, die möglicherweise zu effektiveren Behandlungen von Alterskrankheiten führen könnten. Forschungen zu existierenden Medikamenten, wie Metformin, zeigen Potenzial für die Verlängerung der Lebensspanne und zur Verbesserung der Lebensqualität. Generell geht die Forschung in Richtung einer breiteren Wirksamkeit neuer Therapien, die das Altern aufhalten oder sogar zurückdrehen könnten.
Longevity-Expertinnen und -Experten sind sich einig: Die Mehrheit der jungen Generation kann bis ins hohe Alter fit bleiben. Wie gehören auch wir dazu?
SPIEGEL-Reporter und Autor Thomas Schulz hat mit Spitzenforschern und Nobelpreisträgerinnen, mit Krebsmedizinern, KI-Vordenkerinnen oder Altersforschenden und vielen mehr gesprochen. In dieser Doppelfolge präsentiert er die wichtigsten Erkenntnisse.
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