

tl;dr #35: Jacques Derrida: «Grammatologie» mit Joseph Vogl
Mar 5, 2024
Joseph Vogl, emeritierter Professor für Neuere deutsche Literatur, beleuchtet Jacques Derridas Konzept der «Grammatologie», das die Wissenschaft der Schrift neu definiert. Er diskutiert, wie Derrida den Phonologozentrismus kritisiert und die Beziehung zwischen Denken und Schreiben hinterfragt. Vogl erklärt, welche Grundlagen für emanzipatorische Analyse Derrida gelegt hat. Zudem wird Derridas Einfluss auf Medienwissenschaften und der Vergleich zu Adorno diskutiert, was zu einer tiefgreifenden Reflexion über Kapitalismus und kritische Theorie führt.
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Episode notes
Derridas Jüdische Reflexionen
- Jacques Derrida reflektierte sein ambivalentes Verhältnis zum Judentum in seinem Leben.
- Er distanzierte sich von nationalstaatlicher Solidarität, bekannte sich aber situativ zu "wir Juden".
Kritik des Phonozentrismus
- Derrida kritisiert die Metaphysik des Abendlands, die das gesprochene Wort über die Schrift erhebt.
- Die Schrift wird als parasitäre Technik abgewertet, obwohl sie aber wesentlicher Teil der Bedeutungserzeugung ist.
Begriff der Différance
- Derrida führt mit der Differenz das Konzept ein, dass Bedeutung immer in Beziehungen und Verzögerungen entsteht.
- Die Sprache ist keine direkte Abbildung der Wirklichkeit, sondern ein Geflecht von Differenzen und Spuren.